Jugendamt entzieht Kind wegen häuslicher Gewalt

michl

Aktives Mitglied
Hallo Menschen,

zunächst der Hintergrund: Ich lebe mit meiner Lebenspartnerin und deren elfjährigen Tochter zusammen, die Eltern leben seit 10 Jahren getrennt, seit ca. 8 Jahren sind sie geschieden. Die Tochter lebt seit Geburt bei der Mutter. Wir kennen uns seit 3 ½ Jahren, seit drei Jahren leben wir zusammen, Ostern 2007 sind wir in mein Haus umgezogen. Der Umgang mit dem Vater war sehr unregelmäßig, seit wir zusammen sind hat er sich zum Teil Wochen nicht gemeldet.

Diese Woche (Ferien) war das Kind bei ihrem Vater, am Dienstag waren die beiden kurz hier um, nachdem sie "zufällig" in der Gegend waren, noch ein paar Sachen abzuholen.

Am Tag darauf, wir waren gerade auf dem Weg in einen Kurzurlaub, erhielt meine Partnerin einen Anruf vom JA: Der Vater wäre gestern zusammen mit der Tochter beim JA mit dem Vorwurf "häuslicher Gewalt" gegenüber seiner Tochter vorstellig geworden. Meine Partnerin war daraufhin am Telefon relativ still, woraufhin die Frau vom JA nachfragte, ob sie denn nicht überrascht sei. JA wollte einen Termin für den darauffolgenden Tag vereinbaren, woraufhin meine Partnerin zunächst sagte, dass wir im Urlaub seien. Wir haben uns dann kurz beraten, sind umgekehrt, haben das JA angerufen, baten um einen Termin und bekamen ihn am Donnerstag.

Der Vater war zu unserer Überraschung bei dem Termin anwesend, ich wollte an dem Gespräch teilnehmen, der Vater hat dies aber abgelehnt. Die Frau vom JA wollte mich dann anschließend anhören. Ein Anschließend gab es aber nicht, da sie "keine Zeit mehr habe". Wir riefen sie dann an und baten um Rückruf. Dabei habe dann ich mit ihr gesprochen.

Wie sie bereits meiner Partnerin mitteilte, hätte das Kind ihr gegenüber in einem Vier-Augen-Gespräch sehr klar ihren Wunsch geäußert, bei Papa zu leben, sie habe die Übergriffe bestätigt und ich wäre nie dazwischen gegangen. Als ich ihr dann meine Version erzählte und die mir von dem Kind im Vertrauen mitgeteilten "Vorfälle" väterlicherseits mitteilte, kam die Aussage "Ich habe doch eh nichts zu sagen, das kann, wenn es keine gütige Einigung gibt, nur ein Gericht entscheiden". Und wenn es zu einer Anhörung vor Gericht käme, dann habe sie auch Zeit eine umfassende Stellungnahme abzugeben und dann würde selbstverständlich auch ich gehört werden. Am Freitag hat sie dann ohne Kommentar einen vereinbarten Telefontermin nicht eingehalten und hat trotz Nachricht auf dem Anrufbeantworter und Mitteilung einer Kollegin von Ihr nicht zurückgerufen.

Wir haben dann versucht, Informationen einzuholen da wir völlig geplättet waren und nicht den Hauch einer Ahnung hatten, wie wir uns verhalten sollten. Bei Gericht sind wir dann nach langem Querverbinden zu einem Sachbearbeiter durchgedrungen der einen Fall mit dem Namen des Kindes vor sich liegen hatte. Der hat uns dann erzählt, der Vater hätte über einen Anwalt bei Gericht das Wohnrecht und irgendeine Form von Sorgerecht beantragt. Die Frau vom JA teilte meiner Partnerin noch mit, dass das alles überhaupt nichts mit dem bestehendem gemeinsamen Sorgerecht zu tun hätte und es kein Gericht bräuchte, um das mit dem Wohnrecht zumindest vorübergehend zu lösen. Da reiche eine Absprache beim JA. Nachdem wir beide kein Interesse daran hatten, das Kind in dieser Situation zwischen die Fronten zu zerren, hatte meine Partnerin dem vorübergehendem Aufenthalt beim Vater zugestimmt.

Nach der Information vom Gericht haben wir eine Anwältin eingeschaltet, da ist kommenden Mittwoch Termin.

Jetzt stellt sich für uns die Frage, was tun?

Für die rein rechtliche Ebene hoffen wir auf Informationen beim Anwaltstermin. Ich glaube, wir müssen vor Gericht, da sonst der Makel der Gewaltanwendung "ewig" aktenkundig sein wird und das heftig werden kann, wenn der Aufenthalt bei Papa nicht klappt.

Es geht uns nicht darum dass sie zwingend bei uns lebt auch wenn uns ihre Abwesenheit sehr schmerzt. "Ich ziehe zu Papa" waren öfters ihre Worte, wenn es hier Auseinandersetzungen gab. Dabei ging es in der Regel um die Dauer von Fernsehen, das kam zuletzt auch, als ich ihr denn Internetzugang nach zwei Verwarnungen zeitlich limitierte, wenn sie ihr Zimmer aufräumen sollte, wenn es um Hausaufgaben ging, usw. "bei Papa darf ich das auch!". Sie hatte von uns die Freigabe mit ihrem Papa über einen Umzug zu ihm zu reden und dass wir dann gemeinsam ein Lösung fänden. Ein Umzug zu Papa war für uns außerhalb des Schuljahres nicht ausgeschlossen, sie lehnte das aber immer ab.

Wie können wir jetzt wieder eine Brücke zu dem Kind aufbauen? Bei dem Gespräch mit der Frau vom JA hätte sie eine Betreuung abgelehnt. Allerdings hat sie diese Mediation gegenüber dem Kind als eine "Supernanny" beschrieben …da fliegt mir schon der Docht raus, die Supernanny erlebe ich bei Kindern als Bedrohung ("wenn Du das nicht tust hole ich eine Supernanny")

Der verbale Umgang zwischen meiner Partnerin und ihrer Tochter war öfters mal heftig. Sie pubertiert heftig und da haben wir das wohl zu sehr als "normal" betrachtet. Themen waren meist ihre Wäsche in den Wäschekorb schmeißen, ihr Zimmer halbwegs aufräumen und keine Lebensmittel in irgendwelchen Ecken vergammeln zu lassen. Ich weiß von einer handgreiflichen Auseinandersetzung, sie kam zu mir und teilte mir mit, Mamma hätte sie gegen den Schrank geschleudert und ihr eine rein gehauen und ich soll das jetzt mit Mama klären. Ich war zu dem Zeitpunkt der Auseinandersetzung bei offenen Türen zwei Zimmer weiter und habe außer einer verbalen Auseinandersetzung nichts gehört.

Wie bei vielen Auseinandersetzung, egal ob mit ihrer Mutter, ihrem Vater oder ihrer besten Freundin, kam sie zu mir und forderte mich auf, das für sie zu regeln. Immer habe ich erst die Tür hinter uns zu gemacht, sie auf meinen Schreibtisch gesetzt und sie gebeten, mir doch zu erzählen, was passiert sei und wie es dazu gekommen sein könnte. Sie hat das dann relativiert. Mama hätte sie an den Armen festgehalten, sie gegen den Schrank gedrückt und mit ihr geschimpft. Dann haben wir zunächst nach Ursachen für diese Eskalation gesucht, sie konnte dann schon auch ihren Anteil sehen, und dann nach Lösungen

Der Frau vom JA erzählte sie, ich wäre nie dazwischen gegangen wenn Gewalt gegen sie angewandt wurde. Ich arbeite sehr viel von zu Hause und bekomme daher recht viel mit. Ich weiß definitiv nichts von "häuslicher Gewalt", hätte es die gegeben wäre ich sofort dazwischen gegangen. Was aber veranlasst jetzt ein Kind solche Aussagen zu treffen? Ich bilde mir ein, dass ich ihr Vertrauter war, habe fast jeden Tag eine "Liebeserklärung" von ihr bekommen. Sie vertraute mir an, dass ihr Stiefbruder (ca. 18 ) ihr zwischen die Beine gegriffen hätte, dass ihr Papa bei seiner Familie ausgezogen sei und sie jetzt große Angst hätte, sie vertraute mir an, dass ihr Papa wieder Arbeit hätte, sie aber nichts sagen dürfe da er sonst wieder Unterhalt zahlen müsse, sie erzählte, dass Papa jetzt mehr verdient und sie wieder nichts sagen solle. Sie kam wenn sie auf Papa sauer war weil er sich nicht meldete, keine WE-Termine mit ihr vereinbarte usw.

Erziehung ist für mich neben Wärme schenken immer Mut machen und Hilfe beim Brücken bauen. Ich habe nie ihren Papa angerufen wenn sie das von mir verlangte, ich habe ihr Mut gemacht, sie hat dann selbst angerufen und fand das dann richtig toll. Das mit dem zwischen die Beine greifen ihres Stiefbruders haben wir auch so gelöst. Sie war in dem Gespräch mit mir nicht sicher, ob das Absicht ihres Stiefbruders war oder ob das eher zufällig geschehen war. Wir haben dann vereinbart, dass sie, sollte das wieder vorkommen, ganz laut STOPP zu ihm sagt und sie dann mit ihrem Vater reden solle. Vor letzterem hätte sie Angst, also habe ich ihr angeboten, es dann mir zu erzählen, dann fahre ich zu Papa und kläre das mit ihm ab. Sie hielt das für eine sehr gute Lösung.

Die Scheidung der Eltern muss väterlicherseits eine heftige Schlammschlacht gewesen sein. Er zahlte von Beginn an nur Unterhalt für das Kind, meine Partnerin lebte zunächst von Sozialhilfe und nahm dann ihren Beruf wieder auf. Seit er gesehen hat wie wir hier leben ging gegenüber dem Kind die Hetze bezüglich Geld an. Er fragte mich übrigens ob er kommen könne, da seine Tochter ihm ihr zu Hause zeigen möchte. Selbstverständlich stimmte ich dem zu. Das Kind erzählte mir hinterher aber, dass Papa das sehen wollte. Vor dem Umzug hat ihn das überhaupt nicht interessiert. Seitdem kamen Diskussionen seitens des Kindes was wir eigentlich mit dem ganzen Geld machen das Papa zahlt.

Ist recht lang geworden :whatever…und ein wenig durcheinander.

Hat wer eine Idee, wie so eine gesprengte Brücke neu aufgebaut werden kann?


Vielen Dank und liebe Grüße

Michael :maldrueck
 

hai

Namhaftes Mitglied
zuerst mal toll das du dich so toll um die kleine kümmerst obwohl sie nicht dein kind ist. meine eltern ließen sich scheiden da war ich 9jahre. aber auch wenn ich zwischen durch immer kontakt mit ihm hatte es war nie das wahre. ich errinnere mich es muss so um weihnachten gewesen sein da war ein sehr starker sturm müsste 1999 gewesen sein und ich war bei meinem vater zu besuch und es war zeit zu gehen aber ich hatte angst wegen dem sturm und sagte nein ich habe angst das hat er natürlcih ausgenutzt und so dargestellt wie wenn ich angst hätte vor meiner mutter was aber nie so war. vor gericht musste ich sogar aussagen da konnte ich das dann auch glaubhaft richtig stellen. denn mein vater ist auch kein unschuldslamm er lies meinen bruder nicht zu meiner oma um sein ostergeschenk zu holen was mein bruder bestätigte. naja er hat immer versucht mich gegen meine mutter zu hetzen oder mich mit geschenken zu bestechen. aber auf jeden fall würde ich mal das gespräch mit ihr suchen am besten wenn wer vom ja dabei ist
lg steffi
 
U

UserD

Guest
Hallo michel


ich würde sagen mit vertrauen.die junge dame steckt mitten in einem großen pubertätskonflickt und ich vermute es geht hier um aufmersamkeit.dazu kommt der elterliche konflikt und das zerren des vaters an ihr.

ich würde eine jugendmediatorin dazu ziehen wenn das möglich ist.

mädchen in dem alter biegen sich gerne sachen zu recht um was zu erreichen,die frage ist nur was möchte sie.natürlicjh kommt es danna uch zu übertreibungen
cih erinner mcih an isabel udn welch heftige disskusionen wir geführt haben.

aber bei der maus scheint ein punkt überschritten das heißt dass durch eine aussage ihrerseits eine massive welle in gang gekommen ist.

und diese brücke geht nur mit vertrauen,dass man ihr klar macht egakl was kommt du kannst dir unserer liebe bewußt sein udn jeder zeit steht die tür für dich offen.

vielelicht muß si euach die erfahrung machen beim papa zu leben,in der pubertät brauchen die kinder ganz besonders beide elternteile .es ist ein suchen nach sich und den wurzeln.

vielelicht fordert si euach so die aufmerksamkeit für den vater ein,weile sihr wichtig ist.er scheint ja nicht ganz verlässlich gewesen zu sein in den vergangenen monaten.


lasst euch gut beraten
:druecker :druecker :druecker
 
U

User8

Guest
Ziemlich krass was du erzählst....
schon das du ihre Vetrauensperson gewesen bist- und nicht ihre Mutter, zeigt mir das es für sie schon eine schlimme Situation gewesen sein muß.
Ich denke das ihr die Art ihrer Mutter zuviel geworden ist, so leid es mir auch tut sowas zu schreiben. Schlagen( schubsen oder was auch immer) geht halt nunmal nicht- und sie hat sich gewehrt und sich schließlich ihrem Vater anvertraut ( der ihr als Lösung geblieben ist)
Ich denke nicht das ihr im Moment etwas dagegen unternehmen solltet sie umszustimmen, wie du schon schreibst geht es darum die Brücke wieder herzustellen.
Ich denke aber das das für dich bedeuten sollte DEINE Brücke zu ihr.
Deine Frau muß sich da selber bemühen.
Bitte sie um ein Gespräch( oder schreib ihr einen Brief.und sorge dafür das sie ihn zu lesen bekommt) und das ihr das es dir leid tut das du nicht erkannt hast wie schlecht es dir geht. Frage sie ob sie bereit ist dich dir trotzdem weiter anzuvertrauen und frage wie sie das mit dem Stiefbruder weiter bewerkstelligen will.
Ich würde es für sehr angebracht finden hier einen Kinder/ Jugendpsychologen hinzuzuziehen. Als neutrale Person die in der Lage ist zu handeln und zu erkennen wie es in ihr ausssieht.
Ich denke nicht das ein junges Mädchen einfach aus einer Laune heraus irgend etwas erfindet. Sollte sie übertrieben haben dann doch nur aus einem einzigen Grund. Sie sucht Hilfe.
Der Draht zu iher Mutter scheint irgenwie kaum vorhanden zu sein , oder? Aber vielleicht hast du ja noch einen dünnen Faden zu ihr.
Alles, alles Gute für das Mädchen
( und ich hoffe du nimmst mir nicht übel was ich tippe- ich versuche das ganze von der Seite des Mädchens zu sehen,mehr nicht)
Rebecca
Edit? Würdest du bitte meine Tippfehler entfernen ?
 
U

UserC

Guest
ich geb rebecca mal im grossen und ganzen recht. aber auch frühling...


ich hab selbst eine 16jährige - und kann mich noch genau an die anfänge der pubertät bei ihr erinnern :sn7 da sie damals keinen kontkt zum vater hatte, hat sie das spiel zwishcen mir und meiner mutter getrieben... aber nicht lange - weil sie schnell gemerkt habt, das es ned funktioniert.

ich denke, deine tochter will zum papa, weil sie den nur als we-papa kennt. und da kann man ja grosszügig sein. wenn sie beim papa lebt, wird sie merken, dass da auch ned alles so ist, wie es scheint. im alltag.
 

michl

Aktives Mitglied
Hallo Ihr,

danke für Eure Worte. Wir haben bereits am Freitag versucht, über Beratungsstellen Informationen einzuholen …war allerdings niemand zu erreichen. Nach der jetzigen Erfahrung mit dem JA und meiner eigenen während meiner Trennung kann das definitiv nicht die richtige Anlaufstelle sein. Mir wurde seinerzeit in den Mund gelegt, dass bei körperlicher Gewalt die Kinder sofort bei mir wären …anders sähen sie keine Möglichkeiten. Wir werden zunächst versuchen über die Diakonie Hilfe bei einer Kinderpsychologin zu bekommen.

Das mit der Pubertät kann schon sein, sie hätte zwar von unserer Seite aus und nach Absprache mit seiner Familie zu Papa ziehen können …vielleicht war das aber zu wenig.

Ich habe selbst vier Kinder, die die länger dabei sind, kennen meine Geschichte vielleicht noch. "Meine" Große ist in dem Alter der Tochter meiner Lebensgefährtin, es gab da nie Unterschiede zwischen "meinen" und ihr. Den Versuch die beiden Elternteile gegeneinander auszuspielen ist mir vertraut. Das zu verhindern klappt bei "meinen" Kinder sehr gut …weil sich beide Elternteile da absolut einig sind und das Wohl der Kinder über Allem steht. Es ist aber m.E. zum Scheitern verurteilt wenn nur eine Seite nicht "mitspielt" und die andere das eventuell sogar noch fördert.


Hallo Rebecca, Deine Entschuldigung tut nicht Not, ich bat um Meinungen.

Wir sprechen viel darüber, warum sich das Kind hier anscheinend nicht wohl fühlte, wir sehen die Konflikte mit der Mutter und wir sehen wo ich zu weit weg war. Sie wurde hier aber nicht geschlagen, rumgeschubbst oder sonst was. Es gab hier in dreieinhalb Jahren drei Vorfälle. Einmal habe ich ihr ein paar gescheuert …da kam sie in die Küche, ich war beim kochen, sie wollte mir irgendwelche Thai-Chi-Sachen zeigen, ich drehe mich um und sie tritt mir in dem Moment voll in den Unterleib, im Zusammenklappen habe ich nach ihr geschlagen. Sie war außer sich und ist weinend in ihr Zimmer gerannt. Als ich wieder Luft bekam bin ich zu ihr, habe mich entschuldigt, wir haben über die Sache gesprochen und es war gut für sie (für mich übrigens auch). Mit ihrer Mutter war das nicht anders. Klar ist körperliche Gewalt nie ein Mittel und nie zu was Nutze, aber es ist m.E. für ein Kind auch kein Weltuntergang wenn sie mal vorkommt … und ich spreche mütterlicherseits von zwei Vorfällen in dreieinhalb Jahren! Meine "körperliche Gewalt" hat sie beim JA aber anscheinend nicht erwähnt.

Von ihr kam aber auch die Aussage, was sie doch für ein schönes Leben habe und es gab mit ihrer Mutter auch sehr viele schöne Momente über die ich mich sehr gefreut habe.

Sie hat Termine beim Papa zuletzt mit davon abhängig gemacht ob an dem WE meine Kinder bei uns sind, sie hat überlegt, ob sie zu Papa fahren soll oder lieber zum DLRG-Schnupperkurs. Wir haben sie immer ermuntert den Papa vorzuziehen, es war aber immer ihre eigene Entscheidung.

Dass ich eine ihrer Vertrauenspersonen war, mag vielleicht auch daran liegen, dass ich außerhalb des Beschussfeldes ihres Vaters lag …oder mit Beschuss besser umgehen konnte. Vielleicht auch daran, dass ich, nach Aussage meiner Partnerin, der erste Mann in ihrem Leben war, der sie ernst genommen hat und sich um sie gekümmert hat. Dass mit ihrem Stiefbruder hat sie übrigens auch ihrer Mutter erzählt, das mit dem Unterhalt nicht …da hätte sie ihren Vater "verraten".

Da überlege ich mir schon womit sie groß geworden ist. Ihr Vater hat den Umgang jahrelang völlig verweigert und damit zunächst beim JA und dann sogar vor Gericht Recht bekommen …er arbeite doch bei einer Sicherheitsfirma und da hätte er nun mal unregelmäßigen Dienst und daher keine Zeit. Gleichzeitig zog er meine Partnerin vors JA, da es nicht sein könne, dass ein (früherer) Lebensgefährte mal auf das Kind aufpasst.

Ich muss mit Brücken bauen sehr vorsichtig sein, um mich geht es hier am wenigsten und ich habe null Rechte. Mich kann ihr Papa rechtlich mit einem Fingerschnipp rausschießen. Und, da bin ich mir sehr sicher, ich bin eine Bedrohung für ihn. Kein Brief von mir würde zu ihr durchkommen …mit der Mutter ist er schon immer fertig geworden, sie war nach der Trennung in psychologischer Betreuung.

Es geht uns nur um das Kind, könnten wir glauben, dass es ihr in ihrer jetzigen Situation gut geht, ginge es "nur" noch um die Akte bei Gericht.

Worüber ich gerade im Garten nachdachte ist, dass das Kind oft noch keine Farben sehen konnte. Es gab Schwarz und es gab Weis und das jeweils in der absoluten Form. Das war hier oft so und so hat sie oft über ihren Papa gesprochen, den hat sie, wie ihre Mutter, entweder gehasst oder geliebt. Dass das Schöne, die Farben, immer dazwischen liegt, darüber begannen wir gerade zu reden…

Ach ja… beim JA wurde uns auch vorgeworfen das Kind habe mit sieben gewaschenen Unterhosen zu wenig Wäsche da Mutter wohl keine Lust zum Waschen habe. Gewaschen wird bei uns was im Wäschekorb ist und nicht, was nicht. Und das Beste: Hier gäbe es zu wenig Süßigkeiten für das Kind.

Liebe Grüße

Michael
 
U

User8

Guest
Hallo,
also wenn es keine körperlichen Vorfälle gab bleibt die frage warum sie ihre Mutter als täterin darstellt und dich als "Nichteingreifenden"
Sciher mag die Pupertät eine Rolle spielen , allerdings glaube ich nicht das Pupertät bedeutet das man "mal eben" seine Mutter als Schlägerin darstellt.
Ich meine sie hätte sagen können das sie mal zu papa will, oder?
Also warum geht sie diesen Weg?
Wennich mal davon ausgehe das du tatsächlich GENAU weißt das sie nicht geschlagen wurde- muß entweder der Konflikt mit ihrer Mutter sehr stark gewesen sein ( zumindest für ihr Empfinden) oder aber sie will irgend etwas anderes sagen, etwas was unausgesprochen ist- weil sie es aus irgendeinem Grund nicht sagen kann.
Darum der Kinderpsychologe. Ich denke der wird hier viel kläeren können... Ich finde nicht das du hier unwichtig bist, immerhin bist/ warst du ihr Ansprechpartner.
Ich verstehe das ihr denkt es könnte ihr beim Vater nicht gut gehen( ich denke da echt an den Stiefbruder)- was sagt denn das JA zu euren Bedenken?
Habt ihr eigentlich schon versucht ein gemeinsames gesräch am JA zu führen? da ist dann ein Berater mit anwesend......
L.G
Rebecca
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Also Michl, ich kann Euch da nicht folgen, dass Ihr das alles so hinnehmt.
Ist das Akzeptieren, dass sie nach dem Vorwurf lieber beim Papa leben will nicht auch ein Akzeptieren des Vorwurfes?

Ab wann darf ein Kind entscheiden, wo es leben will?
Wenn es das mit 11 entscheiden darf, dann finde ich Rebeccas Ansatz interessant:
wieso geht sie den Weg mit der Gewalt?

Und wie prüft das JA, ob das überhaupt so stimmt?
Reichen Deine zwei zugegebenen "Übergriffe" (was ein Wort) Deiner Partnerin aus?

Wie geht es Deiner Partnerin denn überhaupt damit, dass sie beim Papa leben will? Ist das ok für sie oder hat sie damit ein Problem oder ist sie ein bisschen erleichtert, weil die Tochter in einer schwierigen Phase war?

Prüft denn irgendjemand, ob es noch einen anderen Grund gab oder gibt, warum das Mädchen nicht mehr bei der Mutter leben möchte?

Welchen Ansatz habt Ihr? Reicht es Euch wirklich aus, dass der Vorwurf der häuslichen Gewalt in den Akten nicht auftaucht und glaubt Ihr denn, dass sie beim Vater besser oder zumindest gleichwertig aufgehoben ist wie bei Euch?
 
U

UserD

Guest
das ist auch mein gedanke das sie durch die aktiona uf was aufmerksam machen will um was tieferes.was viellelicht gar nicht mit den letzten jahren zu tun haben muß.

in der regel bekommen sich ja die pubis wieder ein,außer es liegt was tiefer was raus muß
der ansatz mit der kinderpsychologen/in ist ein guter ansatz
:druecker :druecker

nur gut dass du mit deiner engelsgeduld da warst und sie dein vertrauen hat,das zur mutter und zum vater scheint ja gestört zu sein
 

michl

Aktives Mitglied
Hallo Rebecca,

ich kann nicht GENAU wissen was hier vorgefallen ist da ich zwar oft, aber nicht immer hier bin. Sie bezieht sich aber ausschließlich auf die beiden "Vorfälle" oder "Übergriffe" (das sind Idiotenwörter, sie entspringen nicht meinem Wortschatz sondern dem des JA) bei denen ich hier war, die ich akustisch mitbekommen habe und bei denen sie ein paar Sekunden später bei mir war.

Ich glaube auch, dass das damit überhaupt nichts zu tun hat. Ich bin als Kind, wie es für diese Zeit "üblich" war, öfters geschlagen worden. Hintern versohlen hat uns nicht gestört, dass haben wir bewusst in Kauf genommen um noch eine Stunde Fußball spielen zu können. Die vereinzelnden Schläge ins Gesicht hatten ein anderes Gewicht …und waren doch Nichts verglichen mit den seelischen Übergriffen. Ich habe beim Lesen der "Vergifteten Kindheit" (Susan Forward) einiges über mein früheres Leben erfahren dürfen/müssen.

Deswegen habe ich mir bis vergangener Woche auch eingebildet, dass ich da relativ feine Sensoren für habe. War aber anscheinend nicht so…

Meine Partnerin bezieht sich noch überwiegend auf die "Vorfälle", ich gehe davon aus, dass da was ganz anderes brennt, ich kann es aber noch nicht sehen

Wir gehen beide nicht davon aus, dass es ihr bei ihrem Papa schlecht geht und das mit ihrem Stiefbruder …da haben wir beide unabhängig voneinander sie nach jedem Papa-Besuch ganz vorsichtig befragt, da war anscheinend nichts mehr.

Das mit dem JA habe ich bereits geschrieben. Wir gingen gemeinsam zu dem Termin, Papa war da, er erlaubte aber nicht, dass ich bei dem Gespräch dabei sein darf, JA wollte mich danach hören, hatte dann aber keine Zeit mehr, hat nach unserem hinterher telefonieren und dann noch während des Telefonates mit mir die weise Weste angezogen, hat am folgenden Tag einen vereinbarten Telefontermin platzen lassen und war für den Rest dieses Tages nicht mehr erreichbar.

Ich halte die Frau vom JA für sehr warm, einfühlsam und, soweit ich das beurteilen kann, zumindest für halbwegs kompetent …wer aber keine Zeit für seine Arbeit hat, kann unabhängig von seinen Möglichkeiten NIE was Vernünftiges dabei produzieren.

Ich danke Dir für Dein Einfühlen

Michael
 

michl

Aktives Mitglied
Liebe Tanja,

ein Hinnehmen der Vorwürfe ist definitiv nicht deren Akzeptierung! Nach meinem Kenntnisstand darf ein Kind an seinem 18. Geburtstag entscheiden wo es leben will. Davor braucht es die Einwilligung beider Erziehungsberechtigter oder einen Richter.

Das Kind muss morgen in eine neue Schule, beim JA sprach der Vater noch davon, dass das gemeinsam abgestimmt wird. Da bis heute Abend keine Nachricht kam und wir nicht wussten, ob es gut für sie sei, wenn wir anrufen und sie am Telefon hätten, haben wir dem Vater eine Mail geschrieben. Um 22:00 hat er angerufen. Als ich an das Telefon ging hat er drei Anläufe gebraucht um seinen Namen auszusprechen, ich habe dann meine Lebensgefährtin geholt, das Telefon auf mithören gestellt und mitgehört.

Das wird schwierig mit Kämpfen… Er sagte: "Wir haben das bereits entschieden", er sprach davon, dass er heute (Sonntag!) mit dem Kind die Schule angeschaut hätte und sie ihr gefiel, außerdem wäre in dieser Schule auch ihr Stiefbruder.

Meine Partnerin hatte nach dem Telefonat die Wahrnehmung, er hätte gesagt, er wäre mit ihr an der Schule vorbei gefahren… er hatte aber definitiv was ganz anderes gesagt.

Er fragte, was mit dem Termin beim JA am Montag oder Dienstag wäre (da gibt es keinen uns bekannten Termin) um die ganze Sache schriftlich zu fixieren. Meine Partnerin hatte kaum noch Worte.

Wir baten ihn, das Kind zu ermutigen, Kontakt mit uns aufzunehmen sobald sie diesen Wunsch äußere …hatte sie vergessen.

…und jetzt?

Ich habe meine Partnerin so noch nicht erlebt, anscheinend steckt sie in einer Falle und vielleicht ist das ein Ansatz.

Soweit ich das beurteilen kann, ging auch sie durch eine vergiftete Kindheit. Sie muss wohl in der Schlammschlacht der Scheidung und danach von einigen Seiten gedemütigt worden sein. Sie arbeitet seit vielen Jahren in einer Firma deren Macho-Verhalten jeder Beschreibung spottet. Frühere Beziehungen müssen auch, insoweit ich das aus Gesprächen mit ihr beurteilen kann, sehr demütigend gewesen sein.

Hat ihre Tochter das alles über Jahre kompensieren müssen?

Ich erinnere mich an meine heftigen Gefechte mit meinem Vater da ich unbewusst meine Mutter schützen wollte/musste. Ich stand als Jugendlicher vor ihm und habe ihm Prügel angedroht wenn er noch ein Wort gegen meine Mutter sagen würde, ein paar Jahre später hätte ich ihn beinahe umgebracht. Erst danach konnte ich mich dem Ganzen entziehen. Unter dieser Situation habe ich sehr gelitten. Hat die Tochter ihre Mutter "beschützt" und ist jetzt gegangen da ihre Mutter keinen Schutz mehr braucht und ist dann vielleicht ein lange aufgestauter Damm gebrochen?

Aufgegeben habe ich noch nicht. Meine Lebensgefährtin leidet sehr, aber ich fürchte, dass sie unbewusst Angst davor hat, das Alles noch einmal durchleben zu müssen.

Und damit bin ich bei der Frage in wie weit ich überhaupt kämpfen darf …oder muss ich die beiden damit mehr oder weniger alleine lassen damit es IHRE Lösung werden kann?


Liebe Grüße

Michael
 
U

User8

Guest
Hallo...
also mein Eindruck ist eher nicht das sie sich vor ihre Mutter gestellt hat( warum sollte sie sonst beim Vater leben wollen?)
Mein Eindruck ist das du da was verpasst hast und sie vielleicht sogar einfach die Wahrheit sagt- und zwar deswegen weil sich deine Partnerin so seltsam verhält.
Mein Sohn ist ja auch elf und obwohl er seinen vater liebt käme er nicht auf den gedanken bei ihm leben zu wollen.
Übrigens haben die Kinder mit 14 das Recht selber zu bestimmen wo sie leben möchten( rein rechtlich)- dagegen kann man als elternteil aber einsruch einlegen, dann das ganze überprüft und das JA entscheidet ob dem Wunsch des Kindes stattgegeben wird. Vorher kann ein Wechsel des Aufenthalts stattfinden wenn der elternteil bei dem das Kind lebt einverstanden ist- oder sowas passiert was sie euch( besonders deiner Partnerin)vorwirft.
Nochmal meine Gedanken zu deiner Partnerin: sie verdrängt hier entweder ganz stark- weil sie es nicht ertragen kann- oder aber sie ist sich ihr "Schuld" bewusst und kann das (natürlich) gegenüber dir nicht zugeben- weil sie Angst hat wie du reagierst.
Ich denke auch das "jemand" dem Mädchen klar machen sollte das ihr nichts passieren wird wenn sie ihre Vorwürfe zurück nimmt, das ihr vor allen niemand böse ist....
L.G und viel Glück bei der Suche nach einem Kinderpsychologen( das wolltest du doch heute anpacken,oder)
Rebecca
 

michl

Aktives Mitglied
Hallo Frühling,

Engelsgeduld? …na ja.

Kann sein, dass Alinas Vertrauen in beide gestört ist da sie letztendlich vielleicht von beiden Seiten instrumentalisiert wurde.

Für ihre Wahrnehmung hat sie jetzt wohl für einige Zeit keine Möglichkeit sich an ihre Mutter oder an mich zu wenden. Von dem was ich mitbekommen habe, hatte sie auch zu ihrem Vater kein besonders vertrauensvolles Verhältnis. Da hoffe ich sehr, dass ich mich irre.

Wenn ich mich nicht irre, sitzt jetzt auch sie in einer Falle. Ihren Vater habe ich in den Jahren als einen feigen Menschen erlebt und sein jetziges Verhalten passt gut dazu. Ich gehe daher nicht davon aus, dass er seine Tochter unterstützen wird wenn sie mit uns Kontakt aufnehmen will.

Er war (ist?) das was ich einen Action-Papa nenne, kann nur wenig Grenzen setzen …das wird dem Kind vielleicht über die ersten Tage oder Wochen helfen. Vielleicht haben wir bis dahin ja schon einen Ansatz über eine Kinderpsychologin.


Liebe Grüße

Michael
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Lieber Michl,

ja, ich hab mich auch gefragt, ob Du Dich aus der ganzen Sache eher raushalten solltest. ABER: sie gibt ja an, dass Du diese "Übergriffe" mitbekommen hättest. Also möchte sie Dich einbeziehen.
Und ich denke auch, dass Deine Partnerin Deine Unterstützung brauchen kann.

Mich macht es fassungslos, dass das Kind einfach mal so dem Vater übergeben wird, weil es dem JA diese Vorwürfe mitgeteilt hat.
Inwieweit sieht das JA denn einen Handlungsbedarf für eine Psychologin für das Kind?
Und wie oft darf die Mutter ihre Tochter denn jetzt sehen?
Kann es ein Gespräch beim JA zwischen Tochter und Mutter geben meinetwegen mit einem Betreuer vom JA?
 

michl

Aktives Mitglied
Hallo Rebecca,

das mit der Selbstbestimmung des Wohnens war eine Information des JA als ich vor ein paar Jahren dort Hilfe bezüglich meiner Kinder suchte. Die berufen sich nach meiner Erfahrung beim Nachhacken dann darauf, dass sie gar nichts zu entscheiden und sie sowohl für die Eltern als auch für das Gericht nur eine beratende Funktion hätten …ist aber eher unwichtig.

Wenn es hier Auseinandersetzungen wegen der Einhaltung von Regeln gab, ist auch das Thema gewesen: "Papa hat gesagt, mit 14 könne ich zu ihm ziehen". Wir haben ihr dann gesagt, sie hätte, wenn sie dies wirklich wolle, schon jetzt die Möglichkeit zu Papa zu ziehen. Ich habe schon geschrieben, dass wir ihr anboten, diesbezüglich mit Papa zu reden. Sie wollte das aber nicht.

Muttern "schützen" sehe ich als ein sehr weites Feld. Sich vor die Mutter zu stellen und sie körperlich und verbal gegen einen äußeren "Feind" zu verteidigen war zwar mein, aber auch nur ein Weg. Und wenn die Tochter nur nicht gehen konnte, weil sie Angst hatte, dass jetzt auch sie ihre Mutter alleine lässt und damit weh tut, dann zähle ich das auch dazu. Wahrscheinlich wiegt das sogar viel schwerer, da dabei das Feindbild im Außen fehlt auf das man seine ganze Wut projizieren kann. Wo geht diese Wut dann aber hin?

Sicher habe ich die ersten sieben Lebensjahre "verpasst" und weis nicht, was da vorgefallen ist. Das Aufflackern einer Wut habe ich bei ihr immer wieder mal gespürt …habe sie aber anscheinend völlig falsch eingeschätzt.

Das Verhalten meiner Partnerin kann klar, wie Du schreibst, eine Art Schuldeingeständnis sein, es bleibt aber auch die Möglichkeit der Maus, die vor der Schlange erstarrt …oder beides. Ich gehe davon aus, dass da in nächster Zeit einiges aus einer dunklen Zeit wieder hochkommen wird.

Prinzipiell interessiert mich das Gestern aber nur, um durch dessen Verstehen das Heute und das Morgen besser als das Gestern werden zu lassen. No looking back in anger …never!

Liebe Grüße

Michael
 

michl

Aktives Mitglied
Liebe Tanja,

meine Partnerin hat alle Unterstützung die ich geben kann …völlig unabhängig davon was war.

Ich glaube auch, dass es seitens des JA einen besseren Weg gegeben hätte. Da sehe ich aber auch, dass man in 60 Minuten keine Zeit haben kann um hinter die Kulissen zu schauen. Und ich sehe auch, dass man bei diesen Vorwürfen offiziell nur was falsch machen kann wenn man nicht tut was getan wurde. Das Kind lebt doch noch und es wurde auch nicht mit schwersten Misshandlungen in ein Krankenhaus eingeliefert… also kann man nicht wirklich was falsch gemacht haben.

Ich habe beruflich viel, wenn auch in einer ganz anderen Disziplin, mit Behörden-Heinis zu tun… die Heinis sind aber in der Regel nicht die, die an "der Front" kämpfen sondern die, die wenn was gut läuft, sagen, sie selbst hätten das gut gemacht und wenn es nicht gut läuft jede Form von Verantwortung auf ihre "Frontkämpfer" abschieben. Und dann gibt es noch die Auslese unter den Super-Heinis… wer nicht alle Verantwortung auf die "Frontkämpfer" abschiebt und seine eigene Brust hinhält geht eben selbst…

Wer sich dann als "Frontkämpfer" einmal in die Nesseln gesetzt hat, überlegt sich das beim zweiten Mal gründlich …wenn es überhaupt ein zweites Mal gibt.

Die Frau vom JA hat heute Kontakt mit uns aufgenommen und sich für den geplatzten Telefontermin entschuldigt …ihre Ansätze gefallen mir richtig gut und sie hat uns Mail-Kontakt angeboten da sie Termine wegen "Notfälle" oft nicht einhalten kann.


Liebe Grüße

Michael
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Und was mir noch eingefallen ist, Michl:
die Tochter war sich ja bewusst, dass es einen Schulwechsel geben muss wenn sie zum Papa zieht.
Vielleicht sollte die Mutter mal mit der alten Schule Kontakt aufnehmen, ob es da irgendwelche Vorkommnisse gegeben hat.
Kann ja sein, dass sie da Stress hatte mit irgendwelchen Leuten und ganz schnell weg wollte.
 

michl

Aktives Mitglied
Liebe Tanja,

sie hatte, bevor sie in die Ferien zu Papa fuhr, Stress mit ihrer besten (Schul-)Freundin "ich hasse DIE"

Mag sein, dass das mitgespielt hat… Bei den letzten Elterngesprächen der Schule, das war so kurz vor oder nach den Weihnachtsferien, gab es auf Nachfrage keine diesbezüglichen Aussagen seitens der Schule.

Sie hatte hier noch nicht so viele Kontakte, sie war hier vereinsmäßig beim Turnen und begann mit Schwimmen. Sie war in einer anderen Stadt (50 km) in der Grundschule und nach unserem Umzug zum Ende des Schuljahrs ließen wir sie dort noch bis zum Ende der vierten Klasse. Meine Partnerin arbeitet in dieser Stadt und so war das ganz gut machbar. Mit dem Wechsel an das Gymnasium ging sie dann hier zur Schule und hatte auch die ersten Kontakte aufgebaut. Über die Zeit in der ich sie kenne hatte sie auch ein recht enges Verhältnis zu "meiner" Großen.


ach ja… es braucht drei um einen in die Mitte nehmen zu können? …da habe ich wohl was verpasst. Ich freue mich sehr für Dich :maldrueck
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Naja, das "in die Mitte nehmen" war ja so auch nicht geplant und auch für uns eine Überraschung... eine wunderschöne übrigens. :love1

Ich hoffe, bei dem Gespräch mit dem Jugendamt kommt noch was Vernünftiges bei raus und die Anwältin hat auch gute Ansätze...

Einen langen Atem braucht Ihr wohl. :maldrueck
 

Liliki

Mensch
Ein Alptraum ... und hoffentlich trotzdem eine Chance!

In Kinder, die in diesem Alter (schon) so zugemacht haben, kann ich mich leider nicht einfühlen.

Keine Idee, was das *eigentlich* alles soll und wer da wen weshalb und wozu gesteuert haben könnte.

Ich wünsch Euch vor allem mehr Klarheit, viel Glück und Kraft und genügend :sonne ... trotz alledem!


Lili
 
U

UserD

Guest
was kam den raus bei dem kinder psychologen?

ich denka uch da sitz was tiefer
pubertierende rebilieren zwar ,aber setzten sich in letzter konsequenz doch nciht so gegen die mutter oder vater.

:druecker :druecker :druecker das die maus und ihr das gut durchsteht
 

michl

Aktives Mitglied
Ja Lili, es ist ein Alptraum …und ganz sicher eine Chance …für uns beide selbst, für das Kind und vielleicht sogar für den Papa.

Wir haben uns von einer Fachanwältin beraten lassen, werden von ihr vertreten und wir sind in der "Warteschlange" einer Beratungsstelle. Meine Partnerin steht im Kontakt mit der Betreuerin vom JA, die sich aus meiner Sicht jetzt richtig gut verhält. Kommende Woche haben wir beide bei ihr einen Beratungstermin.

Meine Partnerin schreibt jeden Tag einen Brief an ihre Tochter, heute wird sie den ersten senden. Wir sind uns beide sicher, dass er nicht ungelesen zu ihr durchkommt und wir fürchten, dass dann erst recht gegen uns geschürt wird und das dann einer Deeskalation eher im Wege steht. Vor dem ersten persönlichen Kontakt hätten wir gerne eine Beratung bei der Beratungsstelle, wenn das aber zu lange dauert, werden wir sie vorher abholen.

Wir sind auf der Suche nach unseren Anteilen, was war und warum das Kind was und wie wahrgenommen hat. Ich glaube nach wie vor nicht an körperlicher Misshandlung und unterlassener Hilfe, auch wenn ich weiß, dass ich das nur für meinen Teil und nur für ein Viertel des Leben des Kindes ausschließen kann.

Wir wühlen viel in unseren eigenen Vergangenheiten, jeder für sich und gemeinsam …und da tauchen Wunden auf, die anscheinend nie richtig verheilen konnten. In wie weit dass unser Verhalten (da zeitlich länger, vor allem das der Mutter) gegenüber dem Kind beeinflusst haben kann, wissen wir noch nicht. Kann aber gut sein, dass das Kind über Jahre was kompensieren musste. Das ist zwar keine körperliche Misshandlung, aber es kann eine seelische sein. Aus meiner Kindheitserfahrung weiß ich, dass das die deutlich schlimmeren Schmerzen sein können und damit könnte der Bogen zu den Vorwürfen des Kindes gespannt sein.

Da ich nicht weiß, wer hier alles liest, werde ich hier keine Details mehr posten.

Ich danke allen sehr die sich meiner angenommen haben. :maldrueck

Schreiben ist für mich das Ordnen und damit das Festigen meiner Gedanken …und ihr habt richtig Glück, dass ich nur einen sehr kleinen Anteil gepostet habe. :whatever


Ganz liebe Grüße

Michl

und bitte nie vergessen: Glück ist die Folge einer Tätigkeit (Aristoteles)
 
U

UserD

Guest
trotz des kleinen anteils würde mich interesieren ob es fortschritte gibt
 
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