Schwierig -  Keine Diagnose- trotzdem Ritalin?

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-Pandora-

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Hallo zusammen!

Ich brauche schon wieder mal Rat von euch Erfahrenen!

Mein Sohn (6 Jahre, 1.Klasse) hat nun bei seinem Psychologen einen Konzentrationstest gemacht, bei dem auch Defizite festgestellt wurden. (Fragebögen von mir und der Klassenlehrerin hat er auch schon bekommen)

Er hat laut Lehrerin sozial-emotionale Probleme in der Schule- zu Hause habe ich bisher nichts davon beobachten können, jedoch bemerke ich jetzt, dass er sich immer öfter "ungewohnt" hier zu Hause benimmt, was er eben nie getan hat...

Nun wurde mir beim Psychologen geraten, meinen Sohn mit Ritalin zu behandeln (in der Schulzeit). Auf ADS wurde er nicht getestet- es wurde lediglich gesagt, dass er es durchaus haben könnte. (sein Papa hat es auch)
(Man bekommt ihn schnell "wieder auf den Teppich", aber die Lehrer haben noch nicht heraus (-findenwollen?) -gefunden, wie)
Für mich persönlich wäre das die letzte Möglichkeit, die ich versuchen würde- weil ich weiß, um was es sich dabei handelt.

In der Schule will man im Februar einen Antrag auf Überprüfung für sonderpädagogischen Förderbedarf stellen und setzt uns damit regelrecht unter Druck. (mein Vertrauen in die Lehrer ist leider nicht mehr vorhanden- da dort, in meinen Augen, einfach falsch gehandelt wird und man uns dort nur das Fehlverhalten zur Last legt, anstatt auch nur ein wenig Verständnis aufzubringen)

Unser Psychologe weiß ja, dass die Zeit (dank der Schule) drängt und ich bin mir nicht sicher, ob es nicht noch einen anderen Weg gibt, bevor man vielleicht vorschnell einen Fehler macht. Gibt man Ritalin bei Konzentrationsproblemen?
Was habt ihr für Nebenwirkungen erlebt?


Vielen Dank schon mal !
 

freddilysie

Urlaubsreif
Da sind sie wieder die möchtegern-Psychologen die vorschnell ritalin geben. Tu mir einen Gefallen und las dein Kind ordentlich testen. Er kann ja auch genau das Gegenteil haben und benimmt sich deshalb so. Wenn dann doch ADS bei raus kommt dann ist es aber sicher und dann muß er aber auch ordentlich eingestellt werden.
 
U

User8

Guest
Hallo,
deine Situation( fehlendes Verständniss der Lehrer und fehlende Hilfe außerhalb des Gedanken an medis) kommt mir echt sowas von bekannt vor!
Lass dich bloß nicht unter Druck setzen, schließlich geht es um die Gesundheit deines Kindes. Eine vorschnelle Einstellung auf medikamente würde ich absolut ablehen, der Kleine ist gerade mal 6 und es dauert eben so lange wie es dauert.
Was will die Schule dagegen tun wenn du darauf bestehst ADS "ordentlich ausstesten zu lassen. Bekommt dein Sohn schon Ergotheraphie? >die ist für soziale Verhaltensproblme genauso von Nutzen, weilo ein guter Ergotherapeut in der Lage ist auf die speziellen bedürffnisse der Kinder einzugehen....du mußt dich nur schlau machen wo ein solcher in deiner Nähe ist.
Gerade bei Konzentrationsproblemen kann man da super in der Ergo arbeiten( durch spielen, basteln....)
Also...wie gesagt, lass dich nicht unter Druck setzen!
L.G
Rebecca
 
S

susann

Guest
Und genau das bewirkt in den Köpfen der Menschen, dass ADHS jeder hat, der es nur will. Lasst gescheit diagnostizieren und lasst euch nicht unter Druck der Lehrer auf Therapien ein, die ihr nicht möchtet. Ich arbeite nur mit den Kindern, wenn eine ordentliche Diagnose durch den Facharzt vorliegt.

Susann
 

Alicia

Aktives Mitglied
Nie und nimmer würde ich mich darauf einlassen. Man weiß doch noch nicht mal, ob Dein Sohn ADHS hat. Und falls ja, kennt man den Schweregrad noch gar nicht. Nicht jeder Mensch mit ADHS braucht auch Medikamente.
Also erstmal gut testen lassen und dann weitersehen. Mein Sohn ist anfangs jahrelang ohne Medikamente ausgekommen.

Wie verhält er sich denn "ungewohnt" zu Hause?

Nebenwirkungen hat mein Sohn mir so beschrieben: Appetitlosigkeit, Schreckhaftigkeit, Geräusche und helles Licht werden als sehr störend empfunden. Positiv natürlich: super Konzentrationsfähigkeit, weniger Impulsivität, er überlegt erstmal, bevor er vorschnell reagiert u.v.m.

Gruß, Michaela
 
I

IlkaM.

Guest
Ein wichtiges INDIZ für AD(H)S ist unter vielen anderen, dass das Kind die Auffälligkeiten NICHT nur in einem Umfeld - also zum Beispiel der Schule - zeigt.

Darüber hinaus musst Du natürlich immer beachten, dass Dein Kind Probleme, die es in der Schule hat, mit nach Hause bringt und allein deshalb auch bei Dir auffällig werden kann, weil es einen inneren Konflikt nicht lösen kann.

Lass die Finger von dieser "Therapie", wechsle den Arzt, lass Dein Kind gescheit testen und wechsle im Zweifel lieber die Schule!
 

Betty

Aktives Mitglied
ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Kein guter Arzt schreibt die Medis ohne eine gescheite Diagnostik auf.Bestehe auf den Test. Denn so schön wie Ritalin &co auch helfen, haben sie auch starke Nebenwirkungen. Diese verschwinden zwar nach ner Zeit sind aber für das erste sehr anstrengend.
Übelkeit, apetittlosigkeit, Magenschmerzen, Kopfschmerzen und der rebound ist auch nicht immer schön.

Mein Sohn hat in der Kinder und Jugendpsychiatrischen Tagesklinik über 3 Wochen ettliche Testungen über sich ergehen lassen und wurde anschließend 4 Wochen lang in kleinstschritten auf Methylphendidat eingestellt. Nun bekommt er Concerta 18mg und ist sehr zufrieden damit. Er ist sehr konzentriert in der Schule, macht seine hausaufghaben in Nu und bekommt gelerntes bz gehörtes gut umgesetzt Nebenwirkungen hat er bis auf gelegendliche Übelkeit keine mehr.
 

-Pandora-

Neues Mitglied
Also der Konzentrationstest bestand aus 5 verschiedenen Bereichen (Reaktionsvermögen, Impulsivität, wie er reagiert, wenn er mehrere Einflüsse bekommt, u.a.) Das wurde am PC getestet. Dann haben ich und die Lehrerin Fragebögen zu verschiedenen Bereichen ausgefüllt und die Ergebnisse (von der Erziehungsberatung) über vorrangegangene IQ- Tests werden auch mit ausgewertet.

Mir wurde mitgeteilt, dass man noch ein paar Untersuchungen machen muss, z.B EEG, EKG, Blutuntersuchung, u.s.w- aber das würde nur gemacht, wenn ich mich dazu entscheide ihm Ritalin zu geben. (dass man damit ADS "herausfindet", hat man mir nicht gesagt)

Was müsste denn alles gemacht werden? (auch, wenn man keine Medikamente geben möchte)

Und noch eine Frage:

Mein Sohn soll es nur in der Schulzeit bekommen, d.h. er soll morgens eine halbe Tablette einnehmen und in den Ferien könnte man es weglassen. Ist es korrekt, dass man es nur "nach Bedarf" einnhmen kann oder unterbricht man so nicht die Therapie? Demnach müsste es ja kurzeitig wirken, aber bringt man einem Kind nicht so schon ein Suchtverhalten bei? (immerhin ist es ja ein Amphetamin...)

Was kann denn im schlimmsten Fall passieren, wenn das Kind falsch darauf anspricht? Würde man das sofort merken?
 

Betty

Aktives Mitglied
Hallo,

wenn dein kind tatsächlich eine ADS hat, hat er diese immer nicht nur 5 Tage in der Woche ;-) die Medis müssen kontenuirlich durch gegeben werden um den Spiegel aufrecht zu halten...Der Spiegel wird wärend der Einstellung langsam aufgebaut in 2,5-5mg schritten. Bei meinem Sohn war es so das er 4 tage 5mg bekommen hat, dann 4Tage 5mg morgends und 5mg mittags, darauf kamen 10mg am morgen und 5mg am Mittag ebenfalls 4 Tage und dann gab es 10 am morgen und 10mg am Mittag das bekam er dann so eine weitere Woche...mit dieser Dosierung kam er sehr gut klar. Er machte wahnsinns vortschritte. Als er dann wieder in die Schule ging bekam er ein retadiertes medikament das war dann RitalinLA damit er über die gesamteschulzeit und auch die hausaufgabenzeit kommt.

Das mit der Medikamenteversorgung nur wärend der Schulzeit hat uns die erste psychologin auch gesagt. nur hat er ja auch andere Defizite in der Motorik z.b. die ihn im täglichen Situationen zur last fallen. Als wir mit unserem Sohn dann in die psychiatrische tagesklinik gegangen sind haben die die Hände über den Kopf zusammen geschlagen als sie hörte das wir die medis nur in der woche geben sollen...es ist nicht gesund für den körper es wie ein Bonbon nach Bedarf zusich zu nehmen. Den Brillenträger nimmtz man am WE auch nicht die Brille weg weil er nicht arbeiten muß ;-) oder den schwerhörigen das Hörgerät

Du wirst es gewiss merken ob deinem kind die medis gut tun oder nicht....meiner hat es z.b. gehasst zu malen, er nahm sich nach einnahme den kasten wachsmalstifte, dem Malblock und malte wunderschöne Bilder und das stundenlang *lach* ich war begeistert.

der sohn einer Freundin hingegen drehte völlig am rad, er war wie auf speed gesetzt....sie gab das Ritalin nicht weiter und ging zu einem anderen Arzt...dort wurde er getestet und es kam heraus das er gar keine ads hat sondern lediglich sehr unter dem tod seines vaters leide und bekam eine Verhaltenstherapie und ein Antiagressionstraining.

Mach dir keine Sorgen...ich war immer ritalingegner und sehe dieses medikament als Bereicherung für mein kind an....er hat sich um 180c° gedreht....ein toller Junge

Lieben Gruß Betty
 
U

User8

Guest
Zitat:
Mir wurde mitgeteilt, dass man noch ein paar Untersuchungen machen muss, z.B EEG, EKG, Blutuntersuchung, u.s.w- aber das würde nur gemacht, wenn ich mich dazu entscheide ihm Ritalin zu geben. (dass man damit ADS "herausfindet", hat man mir nicht gesagt)
:hae?
Also....mein Sohn wird( wie inzwischen wohl fast jeder weiß)gerade auf ADS getestet.Und das allerserte was genacht wurde war ein EEG. Weil man durch das EEG ausschließen wollte das er etwas anderes als ads hat. Esläuft halt so das der Kreis um die Frage ob ADS oder nicht immer enger wird, also eins nach dem anderen ausgeschlossen wird...wie z.BB auch eine LRS...oder seelische Probleme in der Familie....
Mein/ under Kinderpsychologe hat zum Beispiel auch über eine Ergo mit mir gesprochen ( die hat er lange und erfolgreich gemacht- bis eben die dreimonatssperre der Kasse kam- wegen dem zahlen)
Ich bin was ADS angeht unter anderem wegen dem was Ilka schreibt sehr vorsichtig
Zitat:
Ein wichtiges INDIZ für AD(H)S ist unter vielen anderen, dass das Kind die Auffälligkeiten NICHT nur in einem Umfeld - also zum Beispiel der Schule - zeigt.

Darüber hinaus musst Du natürlich immer beachten, dass Dein Kind Probleme, die es in der Schule hat, mit nach Hause bringt und allein deshalb auch bei Dir auffällig werden kann, weil es einen inneren Konflikt nicht lösen kann

Wie soll man seinem Kind helfen- wenn in der Schule schon eine "Diagnose" erfolgt ist. Und damit ( für die schule) schon feststeht was du "zu tun hast".
Lass dich nicht einschüchtern. ichbin da auch durch und habe mir das von der Schule nicht gefallen lassen. DU siehst dein Kind täglich,hast es heranwachsen sehen-also lass es dir nicht nehmen das du Als Mutter dein Kind durch und durch kennst...
L.G
Rebecca
 
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