Kontrollwut ufert aus

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IlkaM.

Guest
Dass die Tendenz in diese Richtung geht, muss nicht SO krass auffallen ... trotzdem saß ich heute mal wieder geplättet am Frühstückstisch, als ich folgenden Artikel in der SZ las:

Voll die Peilung - GPS-Ortung für Kinder

Handy, Uhr oder Kreditkarte: Dank des riesigen Angebots an GPS-Geräten können Eltern ihre Kinder immer besser überwachen - die Folgen sind problematisch.von Alex Rühle

Ist es romantische Verklärung oder war das wirklich so, dass wir Vierzigjährigen noch wilder aufgewachsen sind als unsere eigenen Kinder? Dass wir den Tag über draußen waren, am Fluss, im Wald, bei Freunden, und abends irgendwann zum Essen heimkamen, während unsere Kinder heute auf starr umgrenzten Spielplätzen aufwachsen, umringt von Mutterbänken?

Tatsache ist jedenfalls, das die Kindersicherheitsindustrie weltweit floriert. Als neuestes Gadget wurde soeben auf der Elektronikmesse in Las Vegas die "Num8" vorgestellt, eine Kinderarmbanduhr mit integrierter GPS-Funktion. Die Firma Loc8u bewirbt die Uhr mit der Behauptung, sie sei das erste eigens entwickelte Gerät, mit dessen Hilfe Eltern Tag und Nacht nachvollziehen könnten, wo der Nachwuchs gerade stecke.

GPS-Armbändchen für Neugeborene

Das ist eine relativ forsche Behauptung, es gibt längst Heerscharen ähnlicher Geräte, die das Kind von der Geburt bis ins frühe Erwachsenenalter an die Eltern binden. Einige Frauenkliniken bieten heute schon GPS-Armbändchen für Neugeborene an, als Schutz gegen Entführungen oder Verwechslungen.

Ist das Kind dann so alt, dass es erstmals alleine aus dem Haus kann, überreicht man ihm das "Kinderhandy Junior Tel", das beworben wird als "eines der einfachsten Handys der Welt mit außergewöhnlichen Betreuungsfunktionen": Das Kind muss, ähnlich alten Menschen, die in einer betreuten Wohnanlage leben, zu bestimmten Zeiten am Tag eine Taste drücken, damit die Eltern wissen, dass es noch lebt; vergisst das Kind zu drücken, geht ein Alarm los.

Im Kinderhandy iKids können Eltern Zonen eingeben, die das Kind nicht überschreiten soll; verschiedene Jacken und Schuhe mit eingenähtem Peilsender lassen sich ähnlich programmieren. Verlässt das Kind den vorgegeben Radius, schlagen Jacke, Schuhe oder iPhone auf dem Rechner der Eltern Alarm und zeigen auf wenige Meter genau an, wo das Kind verbotener- oder irrtümlicherweise hingegangen ist.

Für den älteren Teenager bietet ein amerikanischer Autoversicherer dann das Sicherungssystem namens Teensurance. Man gibt vorher im Auto ein, wie schnell das eigene Kind fahren, in welchem Radius es sich bewegen und zu welcher Uhrzeit es das Auto benutzen darf. Und die Kreditkartenfirma Plastyc Inc. verkauft eine Visa-Karte, die den Eltern alle Geldbewegungen der Jugendlichen meldet. Zudem verbietet die Karte den Kauf von Waffen, Sprengstoff, Alkohol, Tabak und Pornographie aller Art.

Die Vorteile einer solchen Kreditkarte sind offensichtlich, es ist für alle Eltern beruhigend zu wissen, wenn ihr Kind keinen Sprengstoff kauft. Und durch die digitale Geschwindigkeitssperre ist die Zahl der tödlichen Unfälle von Jugendlichen nachweislich zurückgegangen. Trotzdem sind sich in Amerika, wo die Kinderüberwachungsinstrumente bislang viel begeisterter eingesetzt werden als hierzulande, Psychologen nahezu einig in ihrer Ablehnung solcher Geräte.

Der Jugendpsychologe Gerald Bostick sagt, die Pubertät sei die Zeit, in der der Mensch lernt, unabhängig zu sein. "Wie soll das gehen, wenn die Eltern in deinem Handy hocken?" Je mehr Überwachungstechnik man benutze, desto weniger lerne das Kind, sich eigenständig in einer unbekannten Umwelt zu bewegen. Außerdem werde Teenagern dadurch permanent die Botschaft vermittelt, man misstraue ihnen.

Die Psychologieprofessorin Denise Porath von der John Carroll University ergänzt trocken, "wenn Eltern ins GPS-Stadium kommen, dann haben sie irgendwo vorher die richtige Abzweigung verpasst." Eltern, die das Bedürfnis hätten, permanent ihre Kinder zu orten, sollten schauen, ob sie auf ihre Kinder nicht irgendwelche eigenen Verlustängste projizieren.

Das Elternpaar in Frankreich, das kürzlich gegen eine Entbindungsklinik klagte, weil diese ihrem neugeborenen Säugling für einige Stunden das GPS-Bändchen aufgrund von Wartungsarbeiten - am Sender, nicht am Kind - abgenommen hatten, sollte sich solche Fragen bestimmt stellen. Gleichzeitig kann man schon verstehen, dass solche Handys und Uhren in Zeiten, in denen beide Elternteile arbeiten und viele Kinder zehn bis zwölf Stunden lang anderweitig untergebracht sind, reißenden Absatz finden.

Dennoch wird auch hierzulande eher gewarnt vor solchen Instrumenten. Der Hannoveraner Kindertherapeut Wolfgang Bergmann sagt, dass Überwachungspeilsender schon für die Entwicklung kleinerer Kinder problematisch seien.

Die Kinder bräuchten eigene unentdeckte Bereiche, "in denen sie nicht kontrolliert werden, wo sie sich ab und an daneben benehmen können". Man schwäche das Kind durch permanente Kontrolle, das innere, die Kinder stabilisierende Bild der Eltern entwickle sich nicht richtig und werde ersetzt durch das äußere Bild der elterlichen Kontrolle, wodurch wiederum das wechselseitige Vertrauen von Eltern und Kindern Schaden nehme.

Num8 bewirbt seine Uhr übrigens mit dem Slogan: "Gib Deinem Kind die Freiheit, die du damals selber hattest."

Bin ich alleine, wenn ich sage: STOPP! Das will ich auf gar keinen Fall!!

*edit* Kommentar meines Mannes übrigens: "Ja wusstest Du das denn nicht? Es gibt jetzt Sender, mit denen Du Deine Kinder auch in die Luft sprengen kannst ..." :ausheck

:angryfire
 
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User8

Guest
george orwell- wir kommen!
.... und demnächst wird den Kindern dann gleich bei Geburt ein Chip eingesetzt....
Man sollte meinen das es da gar keine Diskussion drüber geben kann das man so eine Kontrolle seinem Kind keinesfalls antut...aber:
Mich hat eine Mutter schonmal gefgat wo man Wanzen kaufen kann....für ihre Tochter. Warum? Aus Angst ihre heranwachsende könnte in falsche gessellschaft geraten.
Ok- ich verstehe- man hat Angst das seinem Kind etwas passiert.Ich muß das auch unterdrücken, indem ich meinem Sohn dabei beobachte wie er sich stück für stück mehr nach draussen bewegt.
Und ich finde das mitführen eines handy schon ok( OHNE Gps)- um erreichbar zu sein einfach.
Aber der Kontrollwahn fängt ja schon damit an, das die Kinder oft gar nicht mehr frei zum spielen "Raus" dürfen. Auch ihre Nachmittage werden " geordnet" in beaufsichtigte Freizeitaktivitäten.
Was für ne vorstellung, mein Sohn bwegt sich einen meter aus der Zone( Knast???) raus und der Alarm geht los.....und wie furchtbar peinlich für einen Heranwachsenden....
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Gerade gestern hatte ich genau darüber eine Diskussion mit meinen mann.

Zwar nciht so heftig aber doch etwas wo ich mir gedanken gemacht habe.

Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere dann weis ich, dass ich mit 5 Jahren alleine auf den Spielplatz durfte. Gut die Straße in der wir wohnten war eine Spielstraße aber nichst desto troz bin ich alleine über die Straße und ahben auf der anderen Straßenseite auf dem Spielplatz und der Wiese gespielt und das ohne Aufsicht.

Nun kommt Alex immer öfter an und fragt ob er auf den Spielplatz gehen kann, alleine. Der ist 5 meter von unserer Haustür entfernt udn er muss noch nciht mal über eine Straße gehen, desweiteren hätte ich ihn wenn ich will auch immer im Blick.
Bisher kam von mir "nein noch nicht."

Gestern stellte sich dann die Frage ist man zu vorsichtig geworden oder ist es das Umfeld was sich verändert hat so dass man einfach vorsichtiger sein muss?

Wir kamen jedenfals zu dem Ergebnis, das es schon das Umfeld ist was sich stark verändert hat und man einfach mehr aufpassen muss. unser Kompromiss war nun, dass wir sobald der Schnee weg ist einfach mal versuchen das einer von uns auf den Spielplatz vor geht und der andere dann Alex hinterher schickt.
Was aber diese ganze GPS-peilung betrifft das finde ich wirklich übertrieben.
 
U

UserC

Guest
ich hatte das problem auch schon... wenn ich bedenke, in meiner kindheit waren wir fast jeden mittag draussen, stromerten durch die gegen, daheim sein mussten wir entweder wenn die strassenlampen angingen (winter) oder die kirchturmuhr 6 schlug. meine mutter wollte zwar immer wissen wo wir sind, aber die aussage: mit t fahrradfahren war ausreichend. mit 4 oder 5 liefen wir alleine in den KiGa, und auch wieder heim. meine tochter war 5 1/2 als sie das erste mal allein vom KiGa heim durfte. übrigens exakt der gleiche weg, den ich damals hatte. mit dem unterschied: der weg war sogar sicherer geworden, die strasse die überquert werden musste lag inzwischen in einer 30erzone und war gekennzeichnet mit einer insel usw. zur freundin wurde sie gefahren und auch abgeholt - obwohl es der gleiche weg war wie der schulweg.
grade was den schulweg betrifft wird es immer schlimmer, wenn ich mich so umschau. isabel ging immer alleine zur schule. aber inzwischen ist es ja fast schon normal, das 1. und 2.-Klässler noch zur schule begleitet werden.

GPS und snstige ortung halte ich für übertrieben. meine tochter hat seit 6 jahren ein handy (hatte div. persönliche gründe, dass sie es so früh bekam), auf dem sie für mich und meine mutter erreichbar sein MUSS (aus den selben gründen, warum sie das handy so früh bekam), ich zahl ja auch die gebühren. ansonsten gilt bei uns inzwischen: ich will wissen wo sie ist, mit wem sie unterwegs ist. und wenns dunkel ist, darf sie nicht mehr alleine strassenbahn fahren.

wie sagt meine mutter immer: wenn deine kinder klein sind, gib ihnen wurzeln. wenn sie älter werden, dann gib ihnen flügel.

@ilona
vielleicht wäre ein langsames "vorgehen" ned schlecht: du lässt alex einfach mal allein auf den spieli und kommst dann 10 min später nach mit damian. so nach dem motto: langsam die zügel lockern ;D
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
zuckerschneckle ja ganeu so wollen wir es ja machen so nach und nach zuerst soll er den Weg einmal um die Ecke alleine gehen später geht er dann vor und einer kommt dann hinterher usw.
Irgendwie fällt mir bei dem tehma immer wieder der text ein wer vor 1980 geb. wurde. Kennst du den??
Wie konnten wir nur ohne Handy leben und wir mussten nicht immer zuhause sein sobald die laternen anginmgen und unsere Eltern wussten nie 100%ig wo wir waren etc.

Wie gesat mir stellt sich einfach die frage wieso sich das so verändert hat ist es die Umgebung mehr Autos, mehr andere gefahren oder wird uns das auch nur durch die medien übermittelt?
Oder gibt es noch ganz andere gründe dafür?

Klar bei uns haben wir einfach festgestelt das auch mit ein grund ist, dass Alex nun mal das erste kind ist udn man so heftig es vielleicht auch klingt da noch übt udn ausprobiert. Damian wird vieles leichter haben. hab ich ja auch gesehen wenn ich meine Schwester und mich so vergleiche.
ich hatte freiheiten die sie hart erkämpfen musste.
 
U

UserC

Guest
@ilona
ja, den thread kenn ich :zwinker:

bei uns war es genauso: ich bin die mittlerste. meine ältere schwester musste auch für vieles kämpfen, was für mich dann ganz einfach war. meine kleine schwester hatte es da dann wieder schwerer. vielleicht, weil meine eltern lange um sie kämpfen mussten, und weil sie einfach wirbelwind war. aber auch sie durfte bei weitem mehr, wie meine ältere schwester.

woran es liegt, dass sich das verändert hat. mh, ich schau grad nebenher rtl, punkt12. und was kommt da? schon wieder ist ein mädchen verschwunden. schon wieder suchen eltern ihr kind. gab es swas früher überhaupt? pädophile usw.? ich denke, es ist einfach die angst um unsere kinder. sie sind eben das wertvollste was wir haben. und das versuchen wir eben nach möglichkeit zu schützen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Pädophile wird es damals auch schon gegeben haben nur haben die medien einfach nicht so sehr darüber berichtet weil es damals fast ausschlisslich in der Familie blieb

So heftig die Erkenntniss daraus nun klingt aber die Anzahl der Pädopghielen wird sich nciht von jetzt auf gleich gesteigert haben nur, es gibt immer weniger Kinder daher müssen diese "Menschen" nun ihr Jagdgebiet erweitern und aus den doch relativ "sicheren" Schutz der Familie raus.
So wurde es uns ganz nüchtern betrachtet in der Ausbiidlung beigebracht und es klingt plausibel.
 
U

User8

Guest
Ich denke schon auch das der Grund für den Kontrollwahn die Urangst von uns ist das unserem Kind etwas passieren könnte.

Aber.....helfen denn solche Maßnahmen wie Uhren mit GPs tatsächlich? Oder macht die der vermeintliche Entführer nicht einfach ab?
Ist ein chip im Kopf der nächste Schritt....? Was dann? Wird das die Kranken und Perversen davon abhalten sich an unseren Kindern zu vergreifen?
Ich meine NEIN. Es würde zur Folge haben das solche kranken ******** ihre Opfer nicht mehr am Leben zu lassen.Bis man merkt das das Kind weg ist, dauert es ja doch ein kleines bisschen, denn keiner schaut ja pausenlos was der " sender" so anzeigt.
Und die Kontrolle davor was die Kinder so anstellen könnten, ob sie sich an Absprachen halten:
Wie Coleman schreibt....entfernt ein etwes pfiffigeres Kerlchen nicht vielleicht die "Uhr" , legt sie beim Kumpel ab...und geht dann auf die Piste?...Fängt man dann an hinterher zu telefonieren?( dann kann man gleich die Uhr ablegen und anrufen)

Ich halte die Total Überwachung für keine Lösung- ich finde den Gedanken an eine Zukunft durch wachsende Überwachung eher ziemlich gruselig.
L.G
Rebecca
 
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IlkaM.

Guest
Mich gruselt's vor allem auch vor dem Menschen, die bei solchen Überwachungen mal rauskommen sollen. Widerspruchsgeist, Selbstvertrauen und Eigeninitiative? Wie soll das so wachsen?

Ich stelle mir Menschen vor, die stur vor sich hin funktionieren und bei jeder Schwierigkeit schauen, ob da irgendjemand ist, der das Problem für sie lösen kann. Die laufen, um jemanden zu verklagen. Und die absolut aus der Spur geraten, wenn sie von einem wirklich heftigen Schicksalsschlag getroffen werden.

Auch heute noch ist es meines Wissens nach so, dass der Großteil der Kinderschänder aus der nächsten Umgebung/Familie kommt. Der Gedanke, dass dem eigenen Kind etwas passiert, wenn es alleine oder mit Freunden unterwegs ist, ist natürlich unerträglich. Aber es kann einfach von unserer gesamten gesellschaftlichen Ausrichtung her nicht funktionieren, diese Überwachungssysteme einzusetzen. Wir hätten eine andere Gesellschaft - und ob die sicherer wäre als die momentane, sei noch ganz dahingestellt.

Bei uns war es bis zu einem gewissen Alter früher so, dass meine Mutter uns zu dritt losziehen hat lassen. Sie hat immer gesagt: Wenn was passiert, kann einer immer loslaufen und Hilfe holen. Wir hatten Abmachungen und Regeln, die wir meistens auch beachtet haben. Mein Mann erzählt auch von diesem "Wenn die Kirchturmuhr sechs Uhr schlägt, kommst du heim".

Ich finde es - ganz nach meiner Mutter - auch gut, wenn die Kinder einfach in einer Gruppe losziehen. Ich hätte mehr Bauchschmerzen dabei, wenn meine Tochter alleine in den Wald ginge oder nachts um die Häuser zöge - wenn sie mit Freunden zusammen ist, hätte ich wohl kein Problem damit. (Irgendwie scheint ja ab der Pubertät auch ein natürliches Bedürfnis nach Zusammenrottung zu bestehen bei den jungen Leuten. Vielleicht ein Instinkt, der sie in den Jahrtausenden der Entwicklung geschützt hat vor Verbrechern, die Jugend und Schwäche ausnutzen?)
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ilka ja natürlich ist dieses Gruppenzugehörigkeitsgefühl bzw. der Wunsch danach ein uralter Instinkt.
Anders lässt er sich nicht zu 100% erklären. Die Menschen haben sich zu Gruppen zusammengeschlossen um besser in der gemeinschaft gegen wilde Tiere zu kämpfen. heuite sind die wilden tiere nicht mehr unbedingt zu erkennen was die Sache etwas erschwert aber immer noch gilt die Masse ist stärker als ein einzelner.
 

Schmiddi

Neues Mitglied
Ich verstehe auch gar nicht das sooo viele Kinder ein Handy wollen. Das ist doch nur gut für die Mutter, sie kann jederzeit anrufen.

Wo bleibst du?
Was machst du gerade?
Denkst du an.....

mich hätte das als Kind genervt.

Das nur mal so als Anmerkung. Ich weiß auch das die Telefonzellen schrumpfen und teilweise die Kinder eins braucehn. Wir haben das mit einem Famileienhandy gelöst, jeder kann es wenn er es braucht mitnehmen.

Schmiddi
 
U

User3

Guest
Auf Anhieb hätte ich jetzt gesagt: Naja, so ein Prepaid-Handy für alle Fälle ist doch gar nicht schlecht! Aber andererseits bin ich froh, dass ich noch ein bisschen Zeit habe, mir zu überlegen, wie ich da bei meinem Sohn verfahren will.
Ich finde das ist irgendwie ein zweischneidiges Schwert: Man will das Kind nicht gängeln, aber wenn dann was passiert, macht man sich Vorwürfe, dass man nicht alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt hat, um es zu verhindern. Schwierig... :schiel
 
I

IlkaM.

Guest
Aah ... mich hätte das nicht nur als Kind genervt - mich nervt dieses dauernde Telefon auch heute noch, und zwar stärker als je zuvor. Will es ungefähr 1-10 mal am Tag aus dem Fenster werfen - immer dann, wenn es grade klingelt.

Meine Tochter ist jetzt schon telefonierfester als ich, die geht einfach dran und quatscht mit jedem, und wenn es der Frisör ist :rofl Ein Handy kriegt sie trotzdem nicht - hoffentlich springt da ein bisschen was von der befreundeten Waldorf-Familie über :pfeif
 
U

UserC

Guest
meine tochter hat ihr handy bekommen, weil wir nach der trennung drohungen von meinem ex wegen entführung bekamen. das ist der einzige grund,warum sie bereits mit 10 jahren eins hatte. ich ruf ihr wenns hochkommt einmal im monat auf dem handy an - ja, selbst jetzt wo wir nicht mehr unter einem dach leben.

ABER: das handy hat nichts in der schule zu suchen! wenn sie in der schule ist, liegt das handy auch heute noch zuhause. sie hat ein handy mit prepaid, callyajunior. sie hängt an meinem vertrag mit dran, heißt sie ruft mir kostenlos an, 0800-Nummern und 0190-Nummern sind gesperrt. ansonsten hat sie ihr monatlisches budget und wenn sie das abtelefoniert hat hat sie pech.

aber mit 16 finde ich es auch in ordnung. wenn ich mein patenkind höre, wieviele klassenkameraden mit 8 (!) ein handy haben dann kann ich nur: :shake. wobei sie selbst auch ein handy hat, seit 3 monate. das aber aus einem anderem grund: sie ist gehbehindert, sitzt im rolli und das handy gibt ihr einen gewissen grad sicherheit, da sie seit kurzem auch mal kurze strecke allein los darf.
 

daby

EF-Team
Teammitglied
Ich bin mir sicher,d ass es heute mehr pädophile gibt, wie vor 30,40,50 Jahren.
Der ganze Leistungsdruck, die falschen ERzieheungen und und machen doch solche Psychos!

Ehrlich gesagt hätte ein GPS vielleicht von diesem Mädchen dsa Leben gerettet.
Ich bin auch kein Befürworter von Extremer Kontrolle, aber ich denke ein gewisses Maß ist heutzutage einfach notwendig.
 
U

UserC

Guest
es bleibt nur das gesunde mittelmass zu finden. aber was ist das?

ich habe meiner tochter beigebracht: sprich nicht mit fremden! jetzt ist für ein kind schon ein kollege der mutter/vater/grosseltern, den es nur einmal im jahr sieht ein fremder. und ich habe es dann in kauf genommen, dass sie auch mit dem ned gesprochen hat. also auch ned guten tag. mir war es in dem punkt lieber - die bekannten wurden natürlich aufgeklärt.

und gerade von 10 min hatte ich mal wieder so nen fall: meine tochter hat mir wohl vorhin, als ich am üben war angerufen. da hör ich mal gar nichts.... :verleg. ich ruf ihr zurück - sie geht ned ran. panik. sie ist 16, ein bildhübsches mädchen. ich also meine mama angerufen... sie ist mit ihrer freundin bei nem klassenkamerad, ein referat vorbereiten. meine mama hat sie hingefahren, die mom vom klassenkamerad bringt sie heim. und bei ihm hat sie keinen empfang, bzw. hat sie auch das handy auf leise, weil sie ja was arbeiten wollen.

ich hab meine tochter mal gesucht, da war sie 10. und bei ihrer freundin. es hatte geschneit, die beiden waren schlittenfahren und haben vor freude über den schnee und das schlittenfahren die zeit vergessen. leider sind sie ned da gefahren, wo wir immer fahren. und ich und die mutter der freundin haben fast anderthalb stunden gesucht. da wäre ich dann froh gewesen, sie hätte schon ihr handy gehabt oder es hätte was anderes gegeben. diese panik wünsche ich keinem. ich kann daher vielleciht aber annähernd mit solchen menschen mitfühlen, die ihr kind so verloren haben...
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
im übrigen arbeitete meine schwester als bewährungshelfer in manchester im gefängnis für pädos :uebel
(jetzt managed sie die helfer von drei gefängnissen - jugend-, frauen- und schwerstverbrecher)
da kann sie sich ein bild machen ...

sie haben herausgefunden, das die pädos - obwohl in einzelhaft - wege finden die adressen von opfern auszutauschen. das heißt einige in dem jugendgefängnis sind selber straffällig geworden, weil sie jemanden hinter gitter brachten und dann erneut opfer wurden und selbstjustiz ausgeübt haben.

nur mal ein beispiel.

die aufklärung der kinder sollte im kigaalter stattfinden, damit sie wissen wie sie etwas benennen sollen, damit sie wissen dass sie es nicht über sich ergehen lassen müssen. gewaltpräventionen finden im kiga auch schon statt, das könnte man mit einbinden ...

wenn pädos gesetzlich erfasst wurden, müssen diese meiner meinung nach kenntlich gemacht werden. wenn straffällkig geworden, muss man seine kinder schützen dürfen. meine schwester meint, sie sind nicht heilbar nur mit medis teil unter kontrolle zu bringen ...
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
also was ich meine mit kenntlich machen - pädos einen chip einpflanzen und kinderplätze so vernetzen, das wenn ein pädo dort auftaucht das in einer polizeistelle alarm schlägt und anzeigt wer das ist ...

damit ist zumindest unter wissen des pädos die gefahr gebannt sich an kinderbesuchten plätzen ein opfer gezielt auszusuchen. da er ja weiß, dass er gemeldet ist/wird und sich so zumindest an solchen plötzen nicht meldet!

weiterhin muss kindern im kiga schon aufklärung betrieben werden und weiterhin gewaltpräventionen betrieben. dann ist schon mehr getan als so ein armband was das kind schützt. nur um die leiche meines kindes nach einer gewissen uhrzeit zu finden, schützt es nciht vor gewalttätern ...
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Mal zum ursprünglichen Thema zurück

Hier in unserer 3000-Seelen-Großstadt ( :ironie:) die mal locker in 1 Std. zu Fuß umrunden kann gibt es Eltern die ihr Kind nachmittags um 17 Uhr mit dem Auto zum Gemeindehaus (liegt ziemlich genau in der Ortsmitte) fahren. Es könnte dem/der 1. Klässler/in ja was passieren unterwegs.

Ich finde den ganzen Überwachungsaufwand übertrieben.
Meine Kinder durften ab Vorschulalter mit einem Freund (ohne Erwachsenen) auf den Spielplatz und im Winter auch zum Schlittenfahren. Sie durften in dem Alter auch schon den Weg zu einem Freund alleine bewältigen. Ich sage bewusst sie durften weil die Kinder heute sehr oft diese Chance nicht mehr bekommen. Das ist für diese Kinder sehr schade. Sie lernen nicht mehr sich auf sich selber zu verlassen. Und genau diese Kinder (um auch noch mal das Thema Missbrauch zu streifen) werden auch leichter Opfer eines Missbrauchs.

LG :bye: Cordu
 
U

User4

Guest
OT:

Original von Coleman
bereits der versuch, sich therapeutische hilfe zu holen, birgt das risiko der gesellschaftlichen ächtung und sanktionierung. und ein vergewaltiger oder kindesmörder fasst aktiv einen entschluss und ist dafür zu verachten und auch zu bestrafen. aber für seine sexuelle neigung kann niemand etwas (selbst wenn sie, was ich für absurd halte, auf einer falschen erziehung beruht - wer kann etwas dafür, wie er erzogen wurde??). und ein pädophiler, der sein leben lang gesetzestreu bleibt, hat nie die chance auf ein erfülltes sexualleben. das muss so sein! aber schlimm ist es für solche betroffenen trotzdem, denn sie haben es sich nicht ausgesucht.

Sicher, ihre sexuelle Neigung haben sich die wenigsten ausgesucht, aber ob sie das ausleben oder nicht, das suchen sie sich schon aus.
Nicht umsonst gibt es Einrichtungen wie www.kein-Täter-werden.de. Und übrigens stehen Therapeuten bzw. Psychiater unter ärztlicher Schweigepflicht. Und wenn ein Mensch, der eine pädophile Neigung an sich entdeckt, sich diese eingesteht und bevor er zum Täter wird so verantwortungsbewußt ist, sich dort zu melden und aktiv was dagegen zu tun, dann hat das m.M.n. Respekt verdient.
Diese Möglichkeiten hat JEDER potentielle Täter!
 
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User4

Guest
Pädophilie gibts schon seit Anbeginn der Menschheit. Nur war es

1. früher nicht strafbar, weil es "normal" war, dass junge Mädchen verheiratet wurden und mit 17 schon mindestens 1 Kind hatten (siehe zB auch den Fontane-Roman "Effie Briest" oder Marie Antoinette, die mit 14 Jahren mit dem zukünftigen König von Frankreich verheiratet wurde)

und

2. wie schon erwähnt, pädophile Neigungen häufig IN der Familie ausgelebt wurden: betroffene Kinder schwiegen aus Angst vor Ächtung. Wer glaubt einem Kind, dass das angesehene Familienoberhaupt sich an eigen Fleisch und Blut vergreift?


Zum Glück erleben wir seit den letzten 20 Jahren ein langsames Umdenken und Opfer dürfen auch mal ins Licht treten, ohne nen Stempel des Makels aufgedrückt zu bekommen. (Wobei das leider häufig immer noch passiert.)
 
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