Langsam hab ich keine Lust mehr...

A

Astrid68

Guest
Hallo,

Walldorfschule? Bin ich schon wieder neugierig. Weiß jemand , wo man da mehr nachlesen kann über deren Konzept und so?
Allerdings weiß ich gar nicht, ob wir hier so eine Schule haben (Kindergarten ja) und auch wenn, denk ich wird ma kaum Chancen auf einen Platz haben.

Noch ne Frage:

Wenn ein AD(H)S-Kind auf der normalen Schulen nicht mehr mitkommt, trotz Intelligenz (woran es ja den meiste nicht mangelt) , was dann ? Automatisch Sonderschule?

LG
Astrid
 
J

jadzia

Guest
Hallo,

@paolas: Mein Sohn ist nach einem halben Jahr von der Regelschule geflogen. Habe mich darauf hin nach anderen Schulkonzepten umgesehen und mich direkt bei den Schulen informiert. Die Waldorfschule in unserer Nähe hat eine lange Warteliste, auf der sie keinen mehr aufnehmen. Das Konzept fand ich wirklich prima für unseren Sohn, aber unsere behandelnde Psychaterin meinte, für unseren Sohn wäre die 'Führung' zu lasch. Das gleiche sagte sie zu der Montessouri-Schule, zumal, wir hier hätten Schulgeld zahlen müssen.
Danny geht nun auf eine Förderschule für ADSler, Legastheniker und Schwererziehbare. Anfangs haben wir uns dagegen gestreubt, weil wir Angst hatten, daß er da noch mehr Blödsinn lernt. Jetzt nach einem halben Jahr haben wir festgestellt, daß es Danny viel besser geht, er hat keine Albträume, keine Magenschmerzen, er knabbert keine Fuß- und Fingernägel mehr, er fühlt sich dort wohl und, das ist das Beste: er hat endlich Freunde gefunden. Sonst hat er ja trotz Medikament mit seinem aggressiven Verhalten alle Kinder vertrieben. Aber da alle Kinder dort so sind, gibts zwar immernoch eine Menge Reibereien, aber alle Eltern wissen dort, daß ihre Kinder keine Engel sind.
Die Klassenstärke umfasst 8Kinder und die Lehrer, sowie die Erzieher im angeschlossenen Hort, kennen ADS, zum Teil aus eigener Erfahrung, sehr gut mit umzugehen. Von dort kommen keine Vorwürfe, daß man sein Kind falsch erzogen hat, denn sie wissen genau, was Sache ist. Ich habe auch das Gefühl, daß mein Sohn dort gut aufgehoben ist. Wobei mir sein Sprachgebrauch mit den Ausdrücken, die er vermehrt benutzt, seitdem er dort in die Schule geht, nicht gut gefällt. Aber ich denke, daß ist das kleiner Übel.
Mein Neffe ist in einem betreutem Wohnen untergebracht und da das dort Pädagogen sind, hat sich sein Verhalten auch schon gebessert.
Was für deinem Sohn nun das richtige ist, kannst nur du und dein behandelder Arzt feststellen. Viel Glück!

@Merlins Daughter:
Sorry, hatte nicht gleich Zeit zu antworten.
Eigentlich kann ich nicht sagen, daß ich zu inkonsequent bin, eigentlich nur bei diesem Belohnungsplan, weil unser Tagesablauf selten gleich ist. Zuviel Termine! Und genau das bringt mich auf meine Fragen: wie machst du das, bist du berufstätig? Hast du ein oder mehr Kinder? Wie steht dein Mann dazu, greift er in die Erziehung ein? Wo genau ist diese Klinik, in der du warst. Dein Einwand, das das Belohnungssystem auf eine materielle Einstellung hin trimmt, hat mich angeregt darüber noch einmal nachzudenken. Und ja, ich denke, da ist was dran. Von dem Standpunkt habe ich es noch nicht betrachtet. Aber das war das, was meinem Mann erzählt wurde, wie wir ihn in den Griff kriegen sollten. Mein Mann war mit den Kindern schon in einer ADS-Klinik, im Nachhinein habe ich festgestellt, daß besser ich hätte fahren sollen, da leider, so redseelig wie Männer nunmal sind, nicht viel rüber kam. Vor allem hatte hauptsächlich ich mit den Kids zu tun. Leider hatte das AA damals gesagt, entweder Umschulung oder Kur (und das nur, weil ich dann drei Tage später mit der Umschulung hätte beginnen können!), hab mich für die Umschulung entschieden. Nun gut!
Mich würde dein Regelkatalog interessieren, wie sieht der aus? Hatte dein Sohn ein Mitspracherecht? Ich meine, wurde er mit einbezogen beim Aufstellen?
@sandra:
Mir geht es auch oft so, daß ich anfange zu heulen, wenn meine Wut mich übermannt. Ich hasse mich selber dafür, hab leider noch keinen Weg gefunden es abzustellen.

@flower:
wie sind deine Tochter mit der Situation klar gekommen? Meine Tochter Jessy kriegt sehr viel von Dannys Launen ab mit Stänkern, Tritten, Hauen,Anschreien... Kaum treffen die beiden aufeinander, gibts einen Urknall!
Vor allem ist mir leider bewußt geworden, daß meine Tochter eigentlich nur nebenher groß wird, trotz eigenes ADS, weil eigentlich die größte Aufmerksamkeit (meist negative, leider) mein Sohn bekommt. Lief es bei dir auch so? Hast du es irgendwie kompensieren können?

@alle:
wie sieht es bei euch aus, geht ihr arbeiten, habt ihr weitere Kinder? wer aus welcher Familie hat es (das AD(H)S) weitergegeben (Vater oder Mutter?) Wie stehen eure Partner dazu, unterstützen die euch? sind sie auch interessiert an dem Thema? Oder ist das eure Aufgabe?
Wo kann man als Erwachsener Hilfe bekommen?

LG jadzia :bounce2
 
J

jadzia

Guest
@astrid:
Wenn du unter www.google.de den Suchbegriff Waldorf und deine Region eingibst, findest du Schulen in deiner Nähe und auch eine Beschreibung ihres Konzept. Grob gesagt: es gibt einen Wochenplan und Gruppenarbeit. Bei meinem Sohn gehts nur mit Druck, daher kam es für ihn nicht in Frage und es gab bei uns Wartelisten. Vielleicht passt das aber bei dir? Viel Glück!

Jadzia :bounce2
 
F

flower100

Guest
Hallo Jadzia,

ja, das kenne ich auch. Mein Sohn Daniel ist um 6 Jahre älter als seine Schwestern. Dementsprechend ist er natürlich kräftemäßig überlegen, und auch er hat oft seine Aggressionen an ihnen ausgelassen.
Ich kann nicht sagen dass sie sich nicht verstanden haben, sie haben sich sehr gern und kommen auch ganz gut miteinander aus.

Sehr oft ist es aber auch passiert dass die zwei ganz friedlich mit etwas beschäftigt waren, aber sobald er dazu kam war der Teufel los.
Geschrei-Streit-Handgreiflichkeiten seinerseits. Er konnte nicht einfach mitspielen, nein, er wollte ständig das sie machten was er wollte.
Meine Zwillies sind beide sehr starke Persönlichkeiten und haben sich das schon nicht gefallen lassen als sie noch sehr klein waren, und ihm nahegelegt halt aus ihrem Zimmer zu gehen wenn ihm das nicht passt. Das wiederum konnte er nicht ertragen, und immer wieder hat er dann gestoßen oder geboxt.

Alles erklären wie man sich kleineren gegenüber verhält, oder halt mit Konflikten umgeht hat nicht sehr viel gebracht. Erst als ich anfing ihm zu sagen: "pass auf, das nächste mal, wenn du wieder zuschlägst, mache ICH genau das gleich mit dir, damit du weißt wie es ist wenn ein größerer einen kleineren schlägt, weil scheinbar kannst du dir das nicht vorstellen", und es wirklich auch ein paar mal (natürlich in abgeschwächter Form)gemacht habe, hat das dann aufgehört. Es ist traurig, aber anders war dem nicht beizukommen. Das war mir so zuwider ich kann es dir gar nicht sagen, aber auch das mußte er spüren um es zu begreifen.

Es sind viele Sachen auch zu Hause passiert...so wie Dinge kaputt....oder Geld verschwunden...oder Naschlade leergegessen usw. usw.. Es war oft sehr schwer herauszufinden wer das war, und vieles hab ich nie herausgefunden. War einfach nicht möglich, denn ER war´s prinzipiell nicht, und die Mädels noch zu klein. So ist es auch oft passiert, dass halt alles drei eine Strafe bekommen haben.

Als alle dann älter wurden, hab ich aber schon ganz genau gewußt wessen Handschrift das wieder mal war, und obwohl er es permanent abgestritten hat, habe ich ganz klar Stellung bezogen und hart durchgegriffen. Es war mir wichtig das die Mädels sehen, das ich gewisse Verhaltensweisen überhaupt nicht akzeptiere. Ich hatte echt Angst, dass sein Verhalten auf sie abfärbt und ich das ganze dann 3 mal habe.

Vieles habe ich auch vor ihen verheimlicht. Denn irgendwann kam der Punkt, wo sie kamen und sagten:"Der Daniel ist nicht normal, sowas macht man ja nicht" (und das hat ihnen niemand vorgesagt, war ihre Meinung).
Um zu verhindern dass sich in der Familie zwei Fronten bilden (die Guten, und der Schlechte) habe ich ihnen viel nicht gesagt, oder wurde vieles abgehandelt wenn sie schon im Bett waren. Trotzdem haben sie natürlich viel mitgekriegt, z.B. wenn Nachbarn läuteten und sich beschwerten, oder wenn sie in der Siedlung von Kindern angesprochen wurden und ihnen erzählt wurde was er in der Schule oder im Hof getrieben hat.

Es ist auch passiert, dass Kinder plötzlich nicht mehr mit ihnen spielen durften, und sie sich nicht erklären konnten warum. Ich mußte oft lange Gespräche mit ihnen führen so auf die Art wie: "wenn einer nicht will, dann soll er es lassen, ihr seid ja nicht angewiesen darauf". Gott sei dank ist das wirklich so, sie sind sehr beliebt und darum war das für sie im Endeffekt auch nicht wirklich ein Problem für sie.

Jedenfalls war der Unterschied zwischen den beiden und meinem Sohn immer ziemlich krass (sie sagtem ihm als sie 5 waren schon, was man darf und was nicht). Was ihm natürlich nicht gepasst hat, aber sie hatten recht, was will man da sagen? Oft hab ich gesagt: "der Daniel weiß das eh, lasst ihn einfach in Ruhe, ich mach das schon 8)

Seit er im Lehrlingsheim ist, haben wir alle ein ganz entspanntes Verhältnis zueinander. Es hat sehr viel gebracht ihn dort hin zu geben auch wenn es für mich schwer war, aber es war mir klar das es einfach das Beste für ihn (und auch für uns) ist. In der Familie ist jetzt Ruhe....wahrscheinlich wäre sonst irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem wir ihn alle einfach nicht mehr sehen hätten können/wollen. Es klingt hart, aber es ist die Wahrheit 0)

liebe Grüße Flower
 
`allöle Ihr Lieben! :)

Euch mal den Link von der Klinik zu geben......da hätt ich auch selbst mal eher drauf kommen können! :wand
Danke @jadzia!

http://www.kinderklinik-datteln.de/Eltern/Ueberuns/ueberuns.htm

Sucht dort nach dem Eltern-Kind Haus „Villa Pfiff“
Zwar steht dort eine Zeit von 3 Wochen, aber das ist nur die Zeit die mindestens angesetzt werden sollte, bei Bedarf wird verlängert, während ich dort war hat sich keine Familie an diese drei Wochen gehalten. ALLE blieben länger da! (Bis auf eine Ausnahme, wo es mir um den Jungen sehr leid tat, er hätte das alles gut gebrauchen können, aber wo ich zugeben muss, froh gewesen zu sein nicht mehr mit der Mutter zusammen leben zu müssen!) Man fliegt dort nicht raus oder so... es sei denn jemand möchte von selber gehen.
Was vielleicht auch wichtig ist zu erwähnen....Geschwisterkinder sind herzlich willkommen und auch die Väter die vielleicht nach der Arbeit dorthin kommen und über Nacht bei Ihrer Familie bleiben! Dort hat man FAMILIENTHERAPIE, aber unsere bestand auch nur aus mir und Renè, das ist also kein Hindernis!Die Zimmer sind mit unterschiedlich vielen Betten ausgestattet und ich denke die Wartezeiten richten sich auch danach, mit wie vielen Familienmitgliedern man dort die Zeit verbringen wird. Schulpflichtige Kinder werden in der Klinikschule betreut und der Küchendienst auf die Familien, per Wochenplan aufgeteilt....
Die Leute die dort arbeiten sind (Meine persönliche Meinung) durch die Bank sehr Menschlich, Verständnisvoll und Objektiv, aber Vorsicht! Denen entgeht nichts! :mua
Wenn die Kinder in der Spieltherapie oder Einzeltherapie sind, gibt es verschiedene Angebote für die Eltern die sie allein in Anspruch nehmen sollen, wie z.B. Entspannungsübungen, Bewegung in der Turnhalle, Elterngruppe (so ne Art Gruppentherapie) und Einzelgespräche. Die Therapeuten dort legen übrigens viel Wert darauf das man an diesen Angeboten teilnimmt!
Es waren einige Familien dort die Anfahrten bis zu zwei Stunden in Kauf nahmen, vielleicht ne Überlegung wert?! Von Montags bis Freitags in der "Villa Pfiff" und an den Wochenenden ist man zuhause...
Die ganze Maßnahme lief nicht unter dem Titel „Kur“... wo da genau der Unterschied liegt weiß ich nicht, aber Eltern kriegen in Datteln keine „Anwendungen“ im Kurüblichen Sinne und auch kein Frühstücks-Buffet gereicht, sondern müssen alles im Haus zusammen organisieren. Alles in allem versucht man eine Situation zu schaffen die dem Alltag, unter diesen Umständen, so nah wie möglich kommt.
Für die Diagnostik der ADHS, aber auch die Beurteilung aller anderen Probleme, nehmen sie sich dort viel Zeit um sich ein umfassendes Bild von dem Kind und den persönlichen Umständen der betroffenen Familien machen zu können.
Die für Renè zuständige Erzieherin sagte mir damals das die Kinder eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen um „Ihre Teufel aus dem Sack zu lassen“ da muss man schon mindestens drei Wochen ansetzen um das Kind in seiner „Real Action“ beurteilen zu können!
Auch kann man mit praktischen Tips nur helfen wenn man genau weiß auf was das Kind anspringen würde und das heraus zu finden braucht Zeit!
Erziehungsregeln werden dort innerhalb der betroffenen Familie ausgearbeitet und behandelt, da kann es passieren, das diese Dinge bei den verschiedenen Familien weit auseinander driften und, das kann schon mal zu Konflikten unter den „Bewohnern“ führen. Ich habe mich Z.B. mit einer Mutter dort ständig in den Haaren gehabt. Sie hatte „O-Ton: Auf keinen Fall einen Hyperaktiven Sohn!“ Ihr Junge wurde „nur“ von plötzlichen, unerklärlichen Wutattacken heim gesucht und sie war dort um die Ursachen zu klären, aber in keinster Weise daran interessiert mal bei sich selbst zu gucken oder zu akzeptieren das auch sie in ihrer Erziehung Fehler gemacht haben könnte....
Die Wahrheit war aber, das dieser Junge grundsätzlich keine Autorität anerkennen wollte und alles auf Kosten anderer austrug, und sie ihn noch permanent dabei unterstütze.. Er war NIE Schuld, alles die anderen, genauso wenig wie sie mal Schuld daran war, wenn die Brötchen Morgens nicht pünktlich von der Küche geholt wurden obwohl sie eigentlich dran gewesen wäre damit. Wir haben ihr das angeblich nicht genau erklärt....dabei hing für alle Familien gut sichtbar der Plan aus.... und überhaupt ist sieben in der früh doch eine unmenschliche Zeit! *Boaah ich krieg heut noch ne Kappe wenn ich dran denke.... sie war auch nicht da weil sie selbst es für nötig hielt, sondern weil ihr Kinderarzt sie dazu gedrängt hat.... *
Mein Renè ist auch so ein kleiner „Dominator“ und die beiden Jungs hatten sich ständig in der Wolle. Wenn ich dann dazwischen ging und Konsequenzen setzte, beschwerte sie sich bei den Therapeuten darüber das ich eindeutig übers Ziel hinaus schieße und ihren Sohn da raus halten sollte, er bräuchte so etwas nicht....
Ich war nach den ersten zwei Tagen schon mit erstem Rüstzeug ausgestattet und voller Motivation gleich mit Renè durch zu starten, das hat sich nicht immer vertragen.....
Ich war dieser Mutter „Zu forsch“ und „aggressiv“ in meinen Erziehungsmethoden und es wäre ja kein Wunder das Renè so durchgedreht wäre, so wie ich ihn behandel...wohl gemerkt diese Kommentare hat sie abgegeben ohne zu wissen welche Geschichte Renè und ich haben, sie hat auch ziemlich einen auf den Deckel gekriegt deswegen, denn sie war dagegen „zu lasch“ und „defensiv“ und sie sollte sich ein Beispiel an mir nehmen wenn sie ihrem Sohn wirklich beikommen wolle.... :firedevil "Man hab ich mich gefreut!" :D
Man muss schon für Kritik offen sein, wenn man dort hin geht!
Dies war aber auch der einzige Fall, den ich mitgekriegt habe, in dem solch drastische Ausdrucksweisen benutzt wurden, anders hat man ihr nicht begreiflich machen können das sie was ändern muss.
Am nächsten Tag hat sie geschmissen und ist abgereist....
Soviel zur Villa Pfiff....
Das ganze ist bei mir jetzt ziemlich genau ein Jahr her und ich bereue keine einzige Minute in dem Haus, auch wenn es nicht einfach war, so lange Zeit mit so vielen fremden „Problemsäcken“ auf einem Haufen zu hocken.... jeder ist anders jeder will anders behandelt werden, jede Familie hat ihre eigenen Rituale und Eigenarten und dabei bekommt man grad erst mal selbst den Durchblick.... :sn7
Alles in allem aber trotzdem ein super Übungsfeld für die Kinder und die Eltern, denn im Alltag dort begegnet man Tausend und einer Situation in der man das neu erlernte üben und festigen kann.
Die erste Woche habe ich nur geheult.... :heul
Man hat mich gelassen und mir dabei Riesengroße Unterstützung und Ermutigung vermittelt. Die beiden Sätze „Wir wissen wie sie sich fühlen!“ und „Sie sind jetzt nicht mehr allein damit!“ werde ich mein Leben lang nicht vergessen, ich schwöre..... aber „Heulen Sie ruhig! Ist ja auch alles zum heulen!“ war auch nicht schlecht! :respekt
Ach ja zum Schluss, den ganzen Tag über herrscht für ALLE Kinder im Haus, (auch die Geschwisterkinder, egal wie alt!) striktes Fernsehverbot! Die Kiste darf erst am Abend wenn die Kinder in den Zimmern sind, oder schlafen, eingeschaltet werden! (Ein Fernseher im ganzen Haus!) :mua

Liebe Grüsse

Sonja

Pst: Später mehr zu den anderen Fragen!
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo Sonja!

Und wo war diese Klinik denn genau???
Wir waren vor zwei Jahren auch auf Kur, in einem wunderschönem Haus auf der Nordseeinsel Borkum!
Ich wusste damals noch nichts vom ADHS meines Sohnes, aber hatte mir in dieser Hinsicht sehr viel versprochen.
Leider gab es keine Testungen in diesem Haus.Fabian hatte schon am zweiten Tag stress mit dem Kindergarten dort.Die Erzieherin meinte, ich solle ihn mal auf mögliche Hochbegabung testen lassen, was die Ärzte dort aber leider auch nicht gemacht habe.
Ich möchte auch gerne auf mutter kind kur speziell für ads gehen, oder eben in so eine klinik, in der du warst.
Hoffentich bekomm ich eine genehmigt, nach so kurzer Zeit!!!!!!!!!!!!
Schreibst du noch ein bischen über deinen Punkteplan???

Gruss Sandra!
 
K

KindmitADHS

Guest
:sonne
Unser Kleiner bringt uns ständig auf die Palme,aber wir haben gelernt, das jedes anmeckern eh durchrauscht.
Wenn er wütend, nehmen wir einfach in den Arm und knuddeln, ihm hilft das.ADHS Kindern ist Körperkontakt sehr wichtig.
Diese ständige schmusen bringt einem das Kind aber noch viel näher, stimmts.
Ich denke das Eltern mit ADHS Kindern ihre Kinder 10 x soviel geknuddelt werden als "normale" Kinder.
Also hat ADHS durchaus auch klitzekleine positive Seiten, oder nicht? :troest :bye:
 

Paolas_1

Neues Mitglied
:bounce2

Halli Hallo vielen DAnk für die Beiträge ...

nun ja eigenes Thema eröffnen ... zugegeben ..ich wollte gestern einfach loswerden, was mit auf der seele liegt und leider muss ich sagen, dass es in meine Umgebung niemanden gibt, der meine Gedanken versteht ...ich meine wirklich versteht und mich nicht belächelt ... nach dem MOtto ... zu viele Sorgen machen ... oder auf der anderen Seite ...ich bin nicht genüngend konsequent ... und dadurch mein kind deraartige Probleme hat ....

Irgendwie alles schon mal gehört ...ich gebe nicht viel darauf ... dennoch ist es mal gut ... einfach fragen stellen zu können und zu wissen, dass die Antwort zumindest wohl überlegt ist bzw. hintergrund infos vorhanden sind, was denn ADS ist und mit sich bringt ....

DAher erstmal einfach ein liebes Danke ... Paola
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Hallo Mädels,

also wenn ich die Beiträge auf der ersten Seite so lese, bin ich ja wirklich erleichtert dass ich nicht alleine mit meinem Frust dastehe.

Bei uns ist es im Moment auch wieder ziemlich schlimm. Mein jüngerer Sohn Robin ist 8 und bekommt seit 3 Jahren Ritalin. Eine Morgens für die Schule eine Nachmittags für die Hausaufgaben. Anders funktioniert es überhaupt nicht.

Die Verhaltensmuster die Ihr beschrieben habt, kann ich sehr sehr gut nachvollziehen. :wand Man verzweifelt einfach. Man muss sich immerwieder selbst daran erinnern dass sie es ja nicht mit absicht tun.

@Merlins Daughter: Deine Tipps finde ich klasse, werde sie mal ausprobieren. Nur eine Frage.....vielleicht hast du dazu schon was gesagt und ich habs überlesen, wenn ja weise mich bitte drauf hin.....die Sache mit den 3 Verwarnungen, ist gut, habe ich heute am Tisch gemacht und er war ganz perplex über seine konsequente Mama, ist nämlich bei mir auch immer so ein auf und ab und ich weiß das ich da an mir arbeiten muss, tu ich auch. Was aber mache ich, wenn er bei seinen Hausaufgaben stänig die zeit vertrödelt? Er sitzt manchmal bis abends um 5 dran und vergeudet dadurch seine ganze Freizeit. Trotz Ritalin. Hast du da vielleicht auch einen Tipp für mich? Im moment sitze ich immer in greifbarer Nähe um ihn unter Kontrolle zu haben und wieder zurückzurufen wenn er träumt oder sich ablenken lässt aber das kann ja auch keine Dauerlösung sein oder? Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter, in der Schule macht er auch nicht richtig mit, schreibt nicht von der Tafel ab oder oder macht bei den Arbeitsblättern nicht mit die sie in der Schule anfangen, deshalb hat er dann zu Hause noch mehr zu tun, weil er das dann als Hausaufgabe vervollständigen muss. Im Moment trete ich malwieder auf der Stelle. Als ich ihn fragte warum er nicht in der Schule richtig mitmacht, bekam ich nur als Antwort "Schule macht mir keinen Spaß" Ich sagte dann zu Ihm dass das bestimmt auch daher kommt, weil er nur die hälfte mitbekommt im Unterricht, halbe Hausaufgaben mitbringt und keine guten Noten bekommt, würde er richtig mitmachen und bessere Noten sprich Erfolgserlebnisse bekommen, würde es auch mehr spass machen......Schule muss halt sein und er soll das beste draus machen....da kam dann nichts mehr von ihm.

Falls jemand ein paar brauchbare Vorschläge hat, wie man das anpacken könnte, wäre ich irre dankbar, ich bin im Moment nämlich mit meinem kleinem Latinum am ende, ich kann nicht mehr!! Ganz abgesehen von dem Faktor 40 der hier beschrieben wurde, ich wäre dafür wenn dieser noch mal verdoppelt würde ;-) !!
 
@Jadzia

Vielleicht haben die Leute in der Klinik Deinem Mann ja, zu genau dem gleichen Regelkatalog geraten wie wir ihn angewendet haben, aber Männer denken ja anders als wir und er hat die „Belohnung“ die erfolgen soll eventuell nur materiell ausgelegt.....?! Könnte ja eine Möglichkeit sein?!

@Sandra & Jadzia
Beim Regelkatalog ist die „Belohnung“ etwas das in anderen „normalen“ Familien eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich positive Zeit miteinander verbringen! Weil genau die, in Familien mit schwierigen Kindern Mangelware ist. Der negative Kreislauf soll damit durchbrochen werden, solange bis die neuen Verhaltensregeln erlernt und gefestigt sind, sich die negative Zeit miteinander reduziert und damit die positive zur Selbstverständlichkeit wird....
Im Grunde ist dieser Regelkatalog ganz einfach, ich nehme mal Renès Beispiel...
Ich musste mir für den Anfang drei Dinge überlegen die ich als erstes angehen möchte...

Unsere Probleme:
1. Renè hat sich für meinen Geschmack, draußen zu weit von Uns/Mir/Babysitter, fort gewagt. Ständig mussten wir ihn panisch suchen wenn, man nur mal einen Augenblick unaufmerksam war. Er war aber dann nicht nur außer Sichtweite, sondern gleich außer Rufweite! Das hat mir große Angst gemacht, zumal er auch, wie viele ADDler, nicht fremdelte, sondern jeden der freundlich zu ihm war gleich als seinen Freund betrachtete und wahrscheinlich auch mit jedem mitgegangen wäre.
2. Renè hat permanent die Gespräche Erwachsener unterbrochen oder währenddessen Faxen gemacht um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
3. Ich habe einige Postings vorher ja erklärt wie es während unserer Mahlzeiten zuging, da diese Situation untragbar war, gehörte sie auch zu den drei ersten Dingen die in den Regelkatalog sollten.


Hier unser erster Regelkatalog:
Er wurde noch in Datteln, in Zusammenarbeit mit seiner Psychologin erstellt.
Ich habe den Originaltext mal für Euch abgetippt

Regelkatalog Renè *******

Regeln und Konsequenzen werden dem Kind vor den jeweiligen Situationen genannt!

Punkt 1. Renès nicht erlaubtes Entfernen von den Eltern/Aufsichtspersonen
Renè wird vor einem Ausflug, oder vor dem spielen auf dem Hof, oder Besuch am Pferdestall des Großvaters auf die Regeln und Konsequenzen hingewiesen. Die Eltern oder andere Aufsichtspersonen begeben sich dazu mit ihm auf eine Ebene und halten leichten Körperkontakt. Renè darf draußen spielen, muss aber unbedingt in Sichtweite bleiben! Hält er sich nicht daran, beginnen die Eltern/Aufsichtspersonen mit dem anzählen. Reagiert er nach der zwei nicht, fällt die Konsequenz, das er an der Hand,
eine Auszeit von fünf Minuten nehmen muss, d.h. er darf nicht weg gehen, muss sein Spiel unterbrechen, den anderen (wenn andere Kinder dabei sind) beim spielen zu sehen. Nach der Auszeit darf er wieder weiter machen, muss sich aber dann an die Regel halten, sonst muss er, nach wiederholtem anzählen, wieder eine Auszeit nehmen....
Hält er sich dann wieder nicht daran, wird er ohne jede Diskussion für eine Stunde auf sein Zimmer geschickt, auch wenn dafür ein Ausflug oder Besuch abgebrochen werden muss! Mutter erklärt das sie diese Konsequenz tragen kann.


Punkt 2. Renès unangemessenes Verhalten während Gespräche Erwachsener
Renè wird vor, bzw. gleich zu Anfang des Gesprächs auf die Regeln und Konsequenzen hingewiesen. Die Eltern/Aufsichtspersonen begeben sich dazu mit ihm auf eine Ebene
und halten leichten Körperkontakt.
Renè darf bei den Gesprächen Erwachsener nur dabei sein, wenn er nicht dazwischen spricht, wartet bis der andere ausgesprochen hat und seine Fragen und Kommentare einem angemessenem Umgangston entsprechen. Wünschen die Erwachsenen ihr Gespräch allein zu führen hat Renè das diskussionslos hin zu nehmen und den Raum zu verlassen, bzw. sich anderweitig zu beschäftigen.
Renè wird bei unangemessenem Verhalten bis zur zwei angezählt, hört er nicht auf fällt bei der drei die Konsequenz, das er, das Zimmer verlassen und ein Entschuldigungsbild malen muss. Bei Gesprächen draußen wird die Konsequenz angemeldet für die Zeit sofort nach dem eintreffen zuhause.
Das Bild wird dann der entsprechenden Person, von Renè persönlich, nachgereicht.
Alternative: Bei Auswärtsbesuchen immer einige Bögen Papier und Buntstifte dabei haben. Mutter hat sich dazu bereit erklärt.
Man sollte den Bildern ansehen das Renè sich Mühe gegeben hat. Die Beurteilung der Mühe geht über die Eltern/Aufsichtspersonen. Ist das Bild nicht zufriedenstellend wird Renè verpflichtet noch einmal von vorn an zu fangen,
solange bis die Eltern/Aufsichtspersonen das Ergebnis frei geben.


Punkt 3. Renès Verhalten bei den Mahlzeiten.
Renè wird vor Beginn der Mahlzeit auf die Regeln und Konsequenzen hingewiesen. Die Eltern/Aufsichtspersonen begeben sich dazu auf eine Ebene mit ihm und halten leichten Körperkontakt.
Verzichtet er nicht auf das störende Verhalten wird er bis zur Zwei angezählt, hört er nicht auf, muss er bei der drei eine Auszeit von zwei Minuten, auf einem Stuhl in seinem Zimmer nehmen, setzt er dort sein störendes Verhalten fort, wird die Auszeit, mit Ansage um jeweils eine Minute verlängert. Verhält sich Renè während der Auszeit angemessen, darf er zurück an den Tisch und seine Mahlzeit fortsetzen.
Stört er dann wieder, erfolgt erneut das anzählen und bei nicht Einhaltung der Regeln, die Auszeit von zwei (bzw. verlängert) Minuten.
Sollte Renè nach der zweiten Auszeit nicht bereit sein auf sein störendes Verhalten zu Verzichten, ist für ihn (nach Ansage der Drei) die Mahlzeit diskussionslos beendet und er wird auf sein Zimmer bzw. aus dem Raum geschickt um Entschuldigungsbilder zu malen, für die Eltern, bzw. ein Bild für jede Person die er während der Mahlzeit gestört hat. Die Bewertung der Bilder läuft über die Eltern/Aufsichtspersonen.
 
Die Eltern/Aufsichtspersonen verpflichten sich dazu, Renè bei angemessenerem bzw. angemessenem Verhalten sofort von ihrer Kenntnisnahme zu unterrichten und durch Lob die positive Verstärkung zu gewährleisten.

Wenn Renè sich an die aufgestellten Regeln hält, bzw. erste Schritte in Richtung angemessenes Verhalten macht, verpflichten sich die Eltern/Aufsichtspersonen zu Einhaltung einer vom Kind selbst ausgewählten Belohnung.

Die Mutter stellt Renè folgende vier Möglichkeiten zur Auswahl.

1. 15 Minuten Kitzeln
2. Eine extra lange Geschichte vorlesen
3. Einige Spielrunden Schwarzer Peter
4. 15 Minuten Quatschwörter erfinden

Das war unser erster Regelkatalog.......

Die schriftliche Form wurde für uns Ellis gemacht, die bildhafte für Renè habe ich in Form einer Collage aus Zeitungen zusammen geklebt, da findet man überall Gemälde (Entschuldigungsbild)oder Stühle (Auszeit), Erwachsene die sich unterhalten usw...
In Datteln hatten sie für Renès Regelkatalog auch schwarz weiß Vorlagen, aber die haben mir nicht so gut gefallen, ich hatte irgendwie das Bedürfnis, etwas das so wichtig werden würde für unsere Familie, ganz besonders „schön“ zu machen.....
Beide Versionen wurden dann gut sichtbar an unsere Küchentür gepinnt, und jeweils ein Exemplar ging an Oma und Opa und den Kindergarten.

@Jadzia

Renè hatte kein Mitspracherecht! Die Belohnungen habe ich ausgesucht, weil Renè diese Sachen sehr gern hatte zu der Zeit, sie aber meistens zu kurz kamen, weil ich durch sein Verhalten so genervt war, das ich wenig Lust und Freude daran hatte sie mit ihm zu tun. Dadurch das sie zu Belohnungen wurden war die Stimmung währenddessen viel lockerer und ausgelassener und wurden dadurch das was sie werden sollten......positive Zeit miteinander!

Psst: Renè hat meistens das kitzeln oder die Quatschwörter gewählt!


Das alles kam mir ein wenig Ungerecht vor, weil eben viele von Renès Verhaltensprobleme durch versäumte Konsequenz meinerseits in der Vergangenheit, verstärkt wurden. Deshalb habe ich mit der Psychologin auch einen Regelkatalog für mich ausgearbeitet........
Hinweis! Das war nichts was die Klinik mir vorschlug oder verlangte, das habe ich von mir aus gemacht und es hat mir sehr geholfen die erste Zeit bei allem dabei zu bleiben und nicht auf zu geben!

Hier der O-Ton:

Die Mutter hält sich selbst an, zur Erfüllung folgender Vorraussetzungen.

Psychotherapeutische Maßnahmen ihre eigene Person betreffend in die Wege zu leiten.

(Ich habe selbst arge psychische Probleme, bedingt durch meine eigene Erziehung und die Überforderung durch Renès Erziehung, für die ich fast ausschließlich allein die Verantwortung trug und trage. Selbsthass, gestörte Selbstwahrnehmung, beide Formen der Essstörungen, erst Fresssucht bis 120kg, bei 1,64m, Ihr könnt Euch selbst ausmalen wie ich ausgesehen habe.... *Örrkz *, dann Magersucht innerhalb von 1 Jahr wieder runter bis 52kg, bevor ich die Bremse ziehen konnte und mich in eine Psychiatrische Klinik einweisen ließ, wo ich zwar die Magersucht stoppen konnte, aber darüber hinaus, nicht viel „gelernt“ habe über mich, das war 2001. Dazu kommt noch, das ich seit 93`an einer Dystonie leide die sich bei mir in unkontrollierbarem Kopf-“wackeln“ äußert und mein Selbstbewusstsein in der Öffentlichkeit nicht grad gefördert hat. Bis dato ist noch nicht geklärt in wie weit diese Erkrankung bei mir Psychosomatisch bedingt ist, obwohl Symptomverschlechterung in Stresssituationen darauf schließen lässt.....Bis zu unserem Aufenthalt in Datteln 2002 hatte ich es nicht geschafft mir einen weiterführenden, ambulanten Therapieplatz zu besorgen. Ich hatte nicht die Kraft mich auf zu raffen und hielt das aus unserer damaligen Situation heraus auch für sinnlos.....den Sinn habe ich dann in Datteln bekommen und mich in diesem Punkt meines eigenen Regelkatalogs verpflichtet das durch zu ziehen!)

Die Mutter hält sich selbst an zur besseren Selbstkontrolle in angespannten Situationen mit ihrem Sohn Renè.

(Vieles zwischen uns hatte sich zugespitzt, weil ich nicht gelassen und ruhig reagieren konnte, war oft vorschnell ungerecht, weil ich nichts gutes mehr von ihm erwartete!)

Sie arbeitet von heute an darauf hin ihr eigenes „Rumpelstilzchengetue“ (Selbst benanntes Verhalten) ab zu schalten und vom Brüllen ihrem Sohn Renè gegenüber ab zu sehen.
(Ich bin ja genau wie er immer ausgeflippt wenn wieder mal etwas schief ging!)

Die Mutter verpflichtet sich den für ihren Sohn Renè aufgestellten Regelkatalog in allen Punkten bei zu behalten und auf Dauer konsequenter zu werden.

(Ich wusste, das die Punkte im Regelkatalog greifen bei Renè, hatte aber Angst, das ich draußen, im Alltag vielleicht nicht dabei bleibe, deshalb musste das sein!)

Die Mutter verpflichtet sich ab heute Tagebuch zu führen um sich einen dauerhaften und objektiven Überblick über Erfolge und Rückschläge der folgenden Zeit zu verschaffen.

(Oft habe ich nur das schlechte des aktuellen Tages gesehen und hatte den Blick verloren für die guten Dinge die Renè einige Zeit vorher getan hat..... ich wollte mein ausgewogenes Verhältnis Renè-Positiv und Renè-Negativ nach Datteln nicht wieder verlieren! Außerdem hasse ich Tagebuch schreiben! Kaum zu glauben wenn man meine Postings hier sieht, oder?! :engel
Da müsste so ein kurzer Eintrag den aktuellen Tag betreffend doch`n Klacks sein soll man meinen...... ich weiß auch nicht woran es liegt, es ist einfach so! Da war das eine gute Übung in Sachen Konsequenz mir selbst gegenüber...
:sn7

Sollte die Mutter sich nicht an die selbst gestellten Regeln halten, verpflichtet sie sich
zur Einholung aller verfügbaren Bügelwäsche im Familien und Freundeskreis.
(Ich haaasse Bügeln!) :kotz:

oder einen Besuch bei ihren Schwiegereltern!
(Die kommen bei mir gleich nach dem Bügeln!) :firedevil

oder zur Spinnenvernichtung in allen verfügbaren Haushalten
(Uaaaaahhh! Aber immer noch besser als meine Schwiegereltern!) :supersauer

Sollten sich die Verfehlungen der Mutter im großen Rahmen bewegen, verpflichtet sich der Ehemann sich eine angemessenere Bestrafung aus zu denken!


Wenn die Mutter die genannten Punkte zufriedenstellend erfüllt, darf sie sich belohnen/belohnen lassen.

Der Ehemann stellt folgende Belohnungen zur Auswahl

1. Längeres Telefonat mit der Freundin in Östereich
2. ausgedehnte Nackenmassage
3. Er kocht Miraculi für Sie

Bewertungszeitraum jeweils 14 Tage. Objektive Beurteilung nach gemeinsamen Gespräch.
Bewertungsgrundlage die Tagebuchaufzeichnungen


Anmerkung des Therapeutenteams
Dank kritischem Selbsturteilsvermögen sind sie auf dem goldrichtigen Weg!
„Sie sind der Boss!“
Viel Glück für Ihre Zukunft und viel Kraft zum durchhalten wünschen ihnen
.......

Unterschriften
 
So Mädels.... :gap
Ihr wisst jetzt ne ganze Menge über mich und meine kleine Familie,
ich hoffe es ist bei Euch in guten Händen!

@Sandra
Wenn Du die Seite der Klinik besuchst, wirst Du dort auch irgendwo eine Adresse bzw. Wegbeschreibung finden!
Ich glaube ich hab das schon geschrieben sag es aber gerne noch einmal die Angebote im Dattelner Eltern Kind Haus laufen nicht unter Kur, sondern wird ohne Eigenkosten über die Krankenkasse des Kindes abgerechnet, das dort behandelt wird! Ebenso die Kosten für die Unterbringung der Mutter, (mal abgesehen vom Pfand für den Hausschlüssel und Taschengeld ;D ) das ist eher wie ein Krankehausaufenthalt, aber über die Kosten wirst Du bestimmt auch etwas bei den Infos auf der Seite finden, ansonsten ruf dort mal an, die sind wirklich nett.
Wenn Du dort anfragst bekommst Du erst einmal einen Fragebogen zu geschickt den Du ausfüllst und zurück schickst, dann bekommst Du innerhalb von zehn Wochen einen ersten Vorstellungstermin wo schon mal einiges an Fragen abgeklärt werden kann und dann beginnt die eigentliche Wartezeit.....

@Jadzia
Ich habe nur ein Kind....
Renè war schon als Kleinkind so schwierig, und ich habe das alles auf falsche Erziehung geschoben. Fühlte mich total unfähig als Mutter und dachte das dürfte ich keinem zweiten kleinen Wurm antun! Deshalb habe ich schon ziemlich früh den Wunsch nach einem zweiten Kind begraben.
Nach dem was alles noch über uns drei hinweg rollte bin ich im Grunde froh darüber und mein Entschluss, nicht noch einmal Mutter zu werden, steht nach wie vor fest. Nur der Grund hat sich geändert. Früher dachte ich ich wäre der Haken und dürfte niemandem meine mangelhafte Erziehung antun, heute denke ich, das ich mit einem zweiten Kind Renè niemals so fördern könnte wie jetzt und würde ich es versuchen käme das andere zu kurz...
Auch wäre dann noch weniger Zeit mal an mich zu denken und wie Du sicher weiter oben gelesen hast, hab ich auch so meine Psychoeffekte und brauchte einfach hier und da Auszeiten damit ich nicht wieder in das eine oder andere Essstörungsextrem verfalle :( Momentan informiere ich mich ein wenig über Sterilisation, hab noch nix entschieden, aber mein Leben lang die Pille schlucken möcht ich auch nicht....
Berufstätig bin ich nicht! Ich wäre auch zeitweise kaum dazu fähig gewesen einen normalen Arbeitstag durch zu stehen, mit Kopf-" wackeln" und :kotz:
.....ich hatte schon Verfolgungswahn, dachte alle beobachten mich unentwegt!
Dadurch kriegte ich dann Panikattacken sobald ich vor die Tür ging, die bin ich bis heute noch nicht wieder richtig los, sie sind zwar nicht mehr so extrem wie früher, aber ich muss auch daran immer noch arbeiten.
War keine schöne Zeit!
Zum Glück ist es nicht so das es uns finanziell schlecht geht, also ich bin nicht gezwungen jetzt in kürzester Zeit zu zu sehen, das ich wieder Arbeitsfähig werde. Das nimmt mir eine Menge Druck
Ich hab nach vielen Jahren in denen es mir eigentlich durchweg nur besch..... ging, in den letzten zwei Jahren viel an mir gearbeitet und auch viel erreichen können. Mein Leben ist jetzt besser und was ich mit Renè erreicht habe hat mein Selbstbewusstsein enorm gehoben. Bin heute stärker als früher und kann manchmal sogar schon über mein Kopfwackeln lachen und leide nicht mehr permanent deswegen.... (Gut finde ich`s trotzdem noch nicht! ;D )
Übrigens ist es seit es uns mit Renè besser geht, zurück gegangen. Wenn ich Stress hatte konnte ich manchmal noch nicht mal lesen, so sehr ruckte mein Schädel! Aber so schlimm ist es heute Gott sei Dank nicht mehr! Hat wohl doch mehr Psychosomatische Hintergründe als chronische...
Das krieg ich auch noch raus! :gap
Ich bin zwar verheiratet, aber mehr oder weniger Alleinerziehend, weil mein Männe die Woche über auf Montage ist und nur am Wochenende verfügbar.
Er gibt sich schon Mühe mit allem, aber manchmal geraten wir doch aneinander, weil er mir schon mal Erziehungstechnisch dazwischen funkt. Er hat dann halt die Woche über den Anschluss verpasst zuhause und es ist nicht immer die Zeit um ausführlich über Neuerungen im Erziehungsplan zu sprechen bevor der Kleine auf ihn losgeht wenn er Freitags nach Hause kommt... da müssen wir einfach durch und bisher ist noch nichts wirklich negatives dabei raus gekommen. Wir haben uns so geeinigt, das ich die Erziehung übernehme und er derjenige ist, der dem Renè am Wochenende richtig Dampf macht und ihn auspowert, damit fahren wir ganz gut. Außerdem darf ich mir so auch den gesammten Ruhm in Sachen Renès Besserungen allein einheimsen, mal von Renès Ruhm abgesehen, denn bei uns steht er allein oben auf dem Siegertreppchen!
Wir gehen davon aus das Renès Papa derjenige ist der das ADS "eingeschleppt" hat. ;D
Zumindest lassen da einige Dinge drauf schließen, wissen tun wir es natürlich erst wenn er sich hat testen lassen, Er will das im Weihnachtsurlaub mal angehen, vorher wird er das, durch die dauernde Montage nicht auf die Kette kriegen. Benno hat auch schon sein Leben lang Probleme und weiß nicht wirklich wo die Ursachen dafür liegen. Zb. Legasthenie (mit oder ohne H?)
hohe Vergesslichkeit, abdriften und manchmal drum herum nichts weiter wahr nehmen, er kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren, er wird aggressiv und verhaspelt sich völlig wenn man ihn stört und herausbringt.
Wir wissen, es gibt auch Menschen die sind einfach so, ohne krank zu sein, aber Renès Schicksal hat ihn neugierig gemacht ob sein Sohn es vielleicht von ihm hat...
Laut Schwiegermutter bin ich eh an allem Schuld, ihr Sohn ist ein Gott und Renès Probleme liegen alle in meinen schlechten, ungöttlichen Genen begründet! :fuckyou

@KindmitADS
Ich kann leider nicht sagen das mein "Renne" mehr geknubbelt wurde als andere Kinder, egal ob mit oder ohne ADS......
Renè konnte Körperkontakt nicht leiden, wollte schon als Baby nicht auf dem Arm sein und hat nur geschriehen.
Die Wahrnehmung seiner Haut war irgendwie gestört. "Taktil" war bei ihm so ziemlich alles durcheinander was nur durcheinander sein konnte. Sanfte, zärtliche Berührungen konnte er kaum ertragen, hat sich dagegen gewehrt und hat auch nie danach verlangt!
Er ließ sich nicht trösten oder mal in den Schlaf wiegen und wenn ich ihn als er älter wurde mal knuddeln wollte wurde er stinksauer! Immer nur toben und raufen wollte er, dabei ging er richtig auf.
An dem Tag als Renè seine erste Ritalintablette bekommen hatte war er traurig, weil ein anderes Kind in der Klinik nicht mit ihm sein Spielzeug teilen wollte und ihm das auf ziemlich fiese Art und Weise klar gemacht hat. Da hat er das erste Mal, trost suchend, auf meinem Schoss gesessen, sich an mich gekuschelt und bitterlich geweint..... da war er schon fast sechs Jahre alt!!
Als er dann noch sagte "Mama kannst Du mir "das Land" vorsingen..." wäre ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen, das hat mir das Herz zerrissen!
(Das Land ist "War ein Land" von Peter Maffay, das habe ich ihm als er noch viel kleiner war immer vorgesungen wenn er sich beruhigen, oder schlafen sollte, aber ich hatte gedacht das er sich daran schon lange nicht mehr erinnern konnte, naja konnte er ja auch nicht bis zu diesem Tag!)
Das tat soooo weh..... :heul
Ich war völlig fertig mit den Nerven und musste, als Renè sich beruhigt hatte, sofort ins Einzelgespräch, weil meine Seele mit diesen plötzlichen Zuneigungsbekundungen meines Sohnes überhaupt nicht umgehen konnte. Ich hatte mich damit abgefunden, das er so ist wie er ist und ich in dieser Richtung nichts von ihm erwarten darf! Ich hab sogar ein Beruhigungsmittel gekriegt weil der Heulkrampft sich nicht löste... und das nur weil mein Kind sich mal an mich gekuschelt hat.....
Macht Ihr das mit dem festhalten als Therapie?
In Datteln wird bei Kindern die oft unkontrollierte Wutanfälle haben die sogenannte "Festhaltetherapie" angeboten, aber die Mamas die das ausprobierten waren durchweg überfordert damit. Sie hatten nicht genug Kraft, ihre wild tobenden und um sich schlagenden Kinder so weit zu bändigen, das sie sie über einen längeren Zeitraum fest an sich gedrückt halten konnten.

@Jenny72
Ich habe noch nicht viel Erfahrung mit Hausaufgaben machen bei meinem Renè.
Er wurde erst letzten Dienstag eingeschult und bis jetzt sind die Hausaufgaben noch`n Klacks für ihn. Was ich aber auf jeden Fall machen werde, ist eben dafür Sorgen das er die Hausaufgaben, immer zur selben Zeit machen wird und das solange ich Einfluss darauf nehmen kann. Bei Renè ist das so, das er wenn er von der Schule kommt, eine halbe Stunde Zeit hat sich zu erholen und dann an die Hausaufgaben geht, das ist so zwischen 12.00 und 13.00 Uhr momentan, da wirkt auch das Ritalin noch gut. Bald wird ja der Unterricht länger werden, dann muss ich da auch die Zeiten ändern...
Aber dabei werde ich bleiben, egal was er versucht!

@Paolas :)
Ich wollte Dich nicht loswerden oder sowas, hab dabei bloß an Dich gedacht und daran das eben vielleicht mehr Leute Deine Fragen sehen, als die, die momentan in diesem Thread herumschwirren....
Und sag hier ruhig was Du auf dem Herzen hast!
Ich sehe das ähnlich wie Sandra schon gesagt hat. Dies ist ein durch und durch Verständnis und Respektvoller Thread in dem ich sehr gern Poste. Im Gegensatz zu dem Anti-Ritalin Horror der sich in meinem eigenen Thread "Schule verweigert Ritalingabe" letztens abspielte ist das hier wundervoll!

Danke Mädels!
:maldrueck

@Alle
Wenn Ihr Euch jetzt auch noch dafür interessiert wie die schreibwütige Tochter Merlins aussieht die Euch hier so unverschämt voll textet, dann schaut mal auf meine Userpage, die ist nämlich fertig und da findet Ihr Fotos von uns dreien.
Hab übrigens Eure Gästebücher dort schmerzlich vermisst, wollte Euch allen was liebes hinterlassen!
Na dann tue ich es hier!
:troest

Ich hoffe ich hab jetzt nix und keinen vergessen, alle Fragen beantwortet und alles ausführlich genug beschrieben....
Weil *Ächz* Ich kann net mehr! :sn7

Liebe Grüße

Sonja
 
M

Moka

Guest
Hallo Sonja,

ich habe jetzt die ganze Zeit still mitgelesen und möchte nur sagen, dass ich es einfach toll finde, dass Du Dir die Zeit für Deine ausführlichen Antworten genommen hast!

Bei meiner Tochter besteht der Verdacht auf AD(H)S, unsere Kinderärztin bestätigte unsere Vermutung, die Kinderpsychologin glaubt es jedoch nicht. Die Tests sind jetzt abgeschlossen und nächste Woche Dienstag bekommen wir das Ergebnis.

Egal ob sie nun AD(H)S hat oder nicht, ich denke, dass Deine Tipps z. T. auch für Kinder ohne AD(H)S Klasse sind und möchte Dir einfach mal danken.
Einiges habe ich schon mal in einem Buch gelesen und fühle mich von Dir, die die Erfahrung persönlich gemacht hat, einfach nur bestätigt.

Danke!
 
@Moka

:) Gern geschehen!

Ich hatte das glaube ich schon erwähnt, der Regelkatalog und die anderen Tips greifen bei nicht ADSlern meistens noch besser, da bei ihnen der "Faktor 40" fehlt!

Psst.. Dein Smiley ist ja voll genial!
 
J

jadzia

Guest
Hallo, :bye:

@merlinsDaughter:

Vielen Dank für deine gnadenlose Offenheit und Ehrlichkeit. Hatte schon Angst gehabt, du könntest meine Fragen als zu privat und unverschämt ansehen.
Vielen Dank auch für den Link zur Kinderklinik, werde mich dort gleich mal einklicken. Vielleicht kann ich da auch noch etwas erreichen.
Daß du dich bewußt nur für ein Kind entschlossen hast, ist aus meiner heutigen Sicht sehr vernünftig.
Ich war ziemlich egoistisch. Danny war schon im Bauch immer in Aktion und bis er mit zwei für ein paar Stunden in die Kita ging, war ich Allround-Entertainer für ihn und hatte bis dato keine einzige Nacht mehr durchgeschlafen. Ich dachte mir, wenn noch ein Geschwisterkind da ist, hat er jemanden zum Spielen und ich habe wieder Zeit in Ruhe ohne Geschrei etwas für mich zu tun. Danny hat mich viele Nerven gekostet und seine Eifersucht richtete sich ausschließlich gegen mich. Als er vier war, wollte ich ihn einfach auf der Strasse stehen lassen und mit meiner Tochter weg rennen, weil ich auch immer nur Vorwürfe gehört habe. Aber ich wußte, daß es nicht an meinem Erziehungsstil groß liegen kann, weil meine Tochter Jessy das genaue Gegenteil von ihm war. Ich war also nicht zu blöd ein Kind zu erziehen. Ab und zu spielten die Beiden auch miteinander und sie kuscheln auch mal miteinander, aber genauso oft eigentlich öfter prügeln sie sich. Leid tut es mir um Jessy, denn sie hat ganz schön zurückstecken müssen. Sie lief immer nur nebenbei. Ich hatte einfach keine Zeit, sie genauso zu fördern, wie ich Danny gefördert hatte. Und als mein Mann und ich in einer tiefen Krise steckten, war für mich klar, daß ich die Geschwister trennen würde, damit jeder die ungeteilte Aufmerksamkeit wenigstens eines Elternteil bekommt und nicht immer nur ein und der selbe. Wer weiß, wie unser aller Leben verlaufen wäre, wenn meine Tochter nicht gewesen wäre. Vielleicht hätte ich den anderen geglaubt und mir einen Strick genommen, um meinem Sohn nicht noch mehr Unfähigkeit meinerseits anzutun. Bei uns kommt das ADS von beiden Seiten. Als ich meinen Schwager (damals 9Jahre alt) kennenlernt, habe ich gesagt: wenn mein Sohn so wird, erschlage ich ihn. Mein Sohn ist schlimmer(Laut der ganzen Familie seitens meines Mannes(jetzt)). Aber er lebt noch. Durch Nachforschungen habe ich erkannt, daß es sich auch durch meine Familie seit Generationen ziehen muß. Einer war immer das schwarze Schaf. Nun kam mein Sohn mit der Macke aus beiden Familien und alle fielen aus den Wolken, wie man sich nur so verhalten und auf so einen Blödsinn kommen.
Auf der Kur brauchte mein Sohn auch 2 1/2 Wochen, um so zu sein, wie er zu Hause auch immer war. Mein Mann meinte schon, er wisse gar nicht, was er da solle, er ist doch ganz brav, ein wenig lebhaft, aber sonst. Ich sagte, Danny müsse es wohl als Strafe sehen, nicht mit der Mama zu Kur zu fahren. Jedenfalls kam dann das große Chaos und mein Mann hat endlich eingesehen, daß Danny nicht einfach nur ein bißchen lebhaft ist. Endlich!
Lange Rede kurzer Sinn, ich danke dir für den Link, werde dem nachgehen.


@kindmitADHS:
mit der Festhalte-Therapie habe ich es auch probiert, aber mein Danny wollte auch nie Körperkontakt, so wie der René von MerlinsDaughter.
Danny ist dadurch nur noch wütender geworden und wenn Blicke hätten töten können, wäre ich durch die Blicke meines Sohnes schon des öfteren gestorben. (Er wollte auch schon mal einen Hammer nehmen.)
Und wenn ich nicht wirklich alles festgehalten habe, hatte ich oft den Ellenbogen im Bauch oder einen Kinnhaken bagekriegt. Man sagte mir, er habe eine gestörte Körperwahrnehmung, er kenne seine körpergrenzen nicht, rennt deshalb überall gegen und jeder, der in seiner Nähe ist, bekommt einfach seine schlackernden Körperteile ab. Seit 4 Jahren macht er nun Ergotherapie und erst jetzt lässt er sich auch mal anfassen, aber nur, wenn er es auch will. In den Sommerferien hat mein Sohn auf einmal ganz von sich aus ein Kuschelbedürfnis gehabt. Er kam von einer 10-tägigen Klassenreise und muß mich wohl vermisst haben. Zu Hause hat er 2Stunden neben mir gesessen und hat sich angelehnt, aber danach war alles wieder beim Alten. Wenn es bei euch damit klappt, ist das Spitze. Leider klappt nicht bei jedem das Gleiche! Viel Erfolg!


@flower100:
Danke für dein Bericht. Das tut der Seele gut, daß es woanders auch so ist.
Jessy ist 5 und sagt ihm auch , was richtig und was falsch ist, dafür fängt sie sich von ihm auch regelmäßig eine. Sie (auch ADS) kann es aber einfach nicht sein lassen. Ich habe leider schon festgestellt, daß sie sich das eine oder andere angeschaut hat. Und wenn etwas wegnascht wurde oder ähnliches, kann ich leider nicht mehr feststellen, wer es war, weil wir festgestellt haben, daß auch meine kleine Tochter lügen kann ohne rot zu werden. Und ständiges petzen finde ich auch nicht so toll.
Deine Entscheidung, deinen Sohn in ein Lehrlingsheim zu geben, ist dir sicher nicht leicht gefallen. Schön, daß es so etwas noch gibt. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, daß es jetzt viel ruhiger ist. Ich erlebe es jedes mal, wenn Danny mal verreist ist. Eine himmlische Ruhe, daß sogar die Nachbarn fragen, ob wir alle verreist waren, weil man von uns nix mehr gehört hat. Ich wünsche dir und deinem Daniel, daß er die Lehre durchhält und einen guten Abschluß macht. Hat sich sein ADS mit der Pubertät gar nicht verändert? Bei meinem Schwager war eine wahnsinns Veränderung zu erkennen. Mit 9 war er hyperaktiv und ohne Grenzen, heute (mit 20Jahren)kann man ihm die Schuhe beim Latschen besohlen. Alles geht bedächtig und darauf hoffe ich bei uns. Danny hat zum Pubertätsbeginn noch ca.4 Jahre!
Erzähl doch mal, wie war es bei deinem Sohn?Vor und nach der Pubertät?


@jenny72:
bei Danny müssen wir daneben sitzen und ihn immer wieder zurück holen, so schafft er wenigstens die Hausaufgaben innerhalb einer halben bis ganzen Stunde, trotz Medikinet. Zum Glück kommt er selten mit Hausaufgaben nach Hause, die werden meist schon im Hort erledigt. Dort schafft er die komischer weise in null komma nix(laut den Erziehern). Ich weiß nicht wieso. Jedenfalls braucht er zu Hause noch länger, wenn keiner bei im sitzt. Aber wir suchen auch noch nach anderen Möglickeiten.


LG jadzia :bounce2
 
M

Moka

Guest
@ Sonja:

Pssst: Danke. ;D

Naja, als ich vom Faktor 40 las dachte ich nur:
Was, so niedrig? :D ;-)
Wenn ich da an meine Tochter denke. Uiuiui.
Manchmal kann sie aber wirklich sehr hartnäckig sein. Ich aber auch. :D
 
F

flower100

Guest
Ein herzliches Hallo an Alle :sonne

@Jadzia

Nichts zu danken, gern geschehen :)

Daniel war ein wirklich braves Baby, er hat sehr viel geschlafen, fast nie geschrien und hat sich ganz normal entwickelt. Als er in den Kindergarten kam hat es nie Beschwerden über ihn gegeben. Im Gegenteil, die Tanten sagten oft wie brav er denn nicht ist, und das er auch wenn er seckiert wird total cool reagiert. Mit einem Wort er war perfekt.

Ich habe mich viel mit ihm beschäftigt, und er konnte genau wie seine Schwestern schon einiges schreiben als er in die Schule kam.
3 Wochen nach Schulbeginn der 1. Klasse bin ich zufällig an der Schule vorbeigegangen und hab gedacht ich schau mal rein ob alles ok ist.

Die Lehrerin hat mir dann erzählt, er stünde dauernd von seinem Platz auf, kaspert herum, hat Chaos auf seinem Tisch , rennt herum usw.
Ich bin fast umgefallen, denn mit sowas hab ich nicht gerechnet..das war doch nicht mein Kind. Die Lehrerin meinte aber, das ist nicht weiter tragisch, sie würde schon mit ihm fertig.
Im 2. Schuljahr bin ich dann mit meinen Kindern umgezogen (hab mich von meinem LG getrennt) und es änderte sich für ihn viel , neue Schule, neue Umgebung, ich allein mit 3 Kindern. Und dann gings so richtig los. Er hat nicht mitgearbeitet, wurde mit seinen Sachen nicht fertig, seine Arbeiten waren chaotisch und katastrophal und das herumkaspern wurde immer schlimmer.

Freunde konnte er nur unter denen gewinnen können die ständig irgendwelchen Unfung im Sinn hatten. So war er dabei wenn mit Steinen Scheiben eingeschossen wurden, Sprechanlagen angezündet, Autos in den Garagen der Siedlung zerkratzt und vieles mehr wurde. Ich habe unzählige Gänge mit ihm hinter mir, wo er sich dann entschuldigen musste und den Schaden so gut es ging beseitigen musste.

Reden, Hausarrest, Strafen und ich gebe es zu, Ohrfeigen nützten so gut wie nichts. Bei sehr vielen Aktionen war er nicht dabei, oder war es nicht, aber trotzdem hieß es er war´s.

Er ist eigentlich ein von grundauf gutmütiger Mensch, sehr sozial und warmherzig, und das wiederum wurde oft von den Anderen ausgenützt. Ihm waren aber diese "Freunde" lieber als gar keine.
Nachdem wir ja in einer Großstadt leben war es sehr schwer für mich ihn ständig im Auge zu behalten, denn einsperren kann man ja ein Kind auch nicht dauernd. Außerdem hab ich ja noch die Zwillinge.

Er war nie hypo, im Gegenteil: langsam, lärmempfindlich, übersensibel, leicht ablenkbar, vergesslich, und leider auch leicht beeinflußbar. Das wurde immer schlimmer je mehr Schwierigkeiten er in der Schule hatte. Man merkte es stark in den Ferien, denn dann war er wie ausgewechselt.

Manchmal konnte er aber auch Aufgaben in null komma nix erledigen und dann waren alle paff.

Körperpflege, Zimmer aufräumen, Schulsachen in Ordnung halten ging nur unter Aufsicht oder zumindest nur mit permanenter konsequenter Kontrolle.
Dafür war er immer sehr pünktlich und was Thermine einhalten betrifft immer sehr genau und verantwortungsbewußt.
Andrerseits hat er ständig Sachen verloren oder liegengelassen.

Heute mit 17 ist es noch immer so, dass ich ihm wenn er nach Hause kommt sagen muss er soll sich umziehen und duschen. ABER, er macht es ohne Aufstand weil er es einsieht (das war früher nicht so). Nach dem 5. Mal ist er endlich widerwillig gegangen, wenn ich ihn nicht schon vorher dazu gezwungen hab :rolleyes:
Vom Heim weiß ich, dass es grad mal so geht.....ich denke aufmerksam machen darauf müssen die ihn auch öfter.

Früher konnte man fast kein normales Gespräch mit ihm führen, weil er sich ständig angegriffen gefühlt hat und alles auf sich bezogen hat. Das ist jetzt nicht mehr so, und man kann sich wie mit einem Erwachsenen mit ihm unterhalten. Er versteht heute auch Spass, war früher auch nicht.

Er hält sein Zimmer heute von selber in Ordnung (und wird fuchsteufelswild wenn einer was liegen läßt), er kann super kochen, geht einkaufen und ist sehr hilfsbereit....und das alles macht er heute freiwillig und ohne murren. War früher auch nicht der Fall.

Ich habe seit 5 Jahren einen Lebensgefährten und die beiden hatten früher sehr viel Stress miteinander, einerseits weil er gesehen hat wie ich unter all dem oft gelitten habe, und andrerseits weil er nicht verstanden hat dass Daniel nicht so ist wie die Mädels. Ich habs verstanden dass er sich schwertut, hatte ja ich als Mutter ziemliche Probleme damit.

Jedenfalls war mein Freund heuer im Sommer mit allen drei Kindern am Neusiedlersee campen, allein, weil ich arbeiten musste.
Die Mädels sind ihm teilweise auf der Nase herumgetanzt :D , naja waren halt übermütig...und so streng wie sonst wollt er im Urlaub halt auch nicht sein...

Also, er hat dann zu mir gesagt: "Das nächste mal fahre ich nur mit dem Daniel" ;D wenn man weiß, dass die mal wie Hund und Katze waren, und wie´s bei uns manchmal deswegen zugegangen ist.....weiß man was das für Fortschritte sind.

Danke, für die guten Wünsche noch mal, dass er seine Lehre schafft ist wirklich sehr wichtig für mich und natürlich für ihn. Aber ich bin optimistisch, so war ich eigentlich immer.

liebe Grüße Flower :bye:
 
J

jadzia

Guest
@flower:
Ich danke dir! Kann also doch noch hoffen, daß sich mit der Pubertät etwas zum positiven verändert.

LG jadzia :bounce2
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo @ all!

Ich habe nun mein Elterngespräch mit dem Lehrer meines Sohnes hinter mir.
Dank der Unterstützung von Sonja bin ich dieses mal das erstemal!!!!!!!!!! einigermassen Vorbereitet rein, hab auch das los gelassen, was ich sagen wollte.Ich habe das Gefühl, das es das erste Gespräch war,wo ich auch wirklich etwas für meinen Sohn erreicht habe!
Der Lehrer hat mir lange zugehört, und hat jetzt auch Einblick in unsere Problematik, und ich denke, ihm liegt nun auch sehr viel dran, dem fabian zu helfen.Obwohl ich schon das Gefühl habe, das wir da ein wirklich gutes Exemplar erwischt haben!!!!!!
Muss mich jetzt ein wenig beschäftigen, da mein Sohn grad am Bad und klo putzen ist, dazu hab ich ihn 8 Wochen lang verdonnert, weil er ins Sofa ein Loch rein geschnitten hat.Und er nicht zum opa darf, da ist grad eine Kleine Dorfkirchweih, wo er eingentlich unbedingt hin wollte, aber es hat zuviel stress gegeben heute! Ein schlechtes Gewissen hab ich ja schon, aber da müssen wir jetzt beide durch!

Gruss SAndra!
 
K

KindmitADHS

Guest
Alles wird gut

:respekt
Wir sind mit unserem mittlerweile so zufrieden mit ihm. :sonne
Er ist richtig gut eingestellt.(Concerta).
Wir haben großen Respekt vor allen Eltern die es ohne Medikamente schaffen.
:kisses
 
K

KindmitADHS

Guest
:bounce1 :bounce2
Hat nicht jemand Lust mit uns Kontakt aufzunehmen, dessen Kind auch so um die 3 ist und die Diagnose ADHSgestellt bekommen hat?
:ablachen
 

Charisma

Aktives Mitglied
Hallo Euch Allen miteinander!

Ich hätte mal eine Frage bezüglich der Formen von ADS mit oder ohne H.

Ich erkenne in Euren Schilderungen mir bekannte Situationen mit meinem Sohn, Maurice 7 1/2 Jahre alt.
Ich halte ihn nicht für Hyperaktiv im herkömmlichen Sinn, aber er hat Zeiten hoher motorischer Unruhe, andererseits kann er sich super konzentrieren und auch länger ruhig sitzen, wenn ihn etwas arg fasziniert oder interessiert.
Mit ADS geht es mir ähnlich. Er ist superaufmerksam, konzentrationsfähig einerseits, wenn es um etwas geht das ihm wichtig ist. Andererseits wenn ich z.B. sage "Zieh dir eine Jacke an und mach das Badlicht aus" überfordert ihn das und er läuft planlos rum, fragt nach einer Weile, "was soll ich nochmal machen?" und sagt mir auch deutlich, daß ich ihm nicht zwei Sachen hintereinander sagen soll, sondern erst das eine, dann das andere.
Die Horterzieherin meint das sei normal und ich kam mir vor wie eine Mutter die von ihrem Kind zuviel erwartet. Nun hab ich schon den Eindruck die denken ich pusche ihn, und bin "schuld" an seiner Unterforderung in der Schule, aber so ist es nicht.
Das mit dem sich "aufführen" kenn ich auch nur zu gut. Und im Integrationskindergarten saß er meistens auf dem ruhigen Stuhl oder vor der Gruppentür. Im Hort dasselbe, d.h. nun ist er in einer anderen Gruppe und da geht es besser mit dem Verhalten (noch?).
In der Öffentlichkeit beschämen möchte ich ihn auf keinen Fall, ansonsten funktioniert das Anzählen immer noch, auf blöd kam ich da drauf, als er noch sehr klein war und auch die anderen Tips mit klaren Regeln und Konsequenzen finde ich super (in der Durchführung hab ich damit aber meine Schwierigkeiten, ich bin selbst kein gut organisierter Mensch und neige zum Diskutieren, das bei meinem Sohn aber super funktioniert, er ist dann einsichtig und fühlt sich ernstgenommen, aber er nimmt das nur von mir und jemandem aus "seiner Familie" an)
Nun bin schon wieder ganz schön abgeschweift. Eigentlich wollte ich Euch fragen, ob es so was wie partielle ADS oder ADHS gibt. Also eine moderate Ausprägung davon bzw. nur in Gruppensituationen oder wenn die zu symbiotische Bindung die wir zueinanderhaben durch "Besucher", "Freunde" etc. in seinen Augen "gefährdet" ist.
Übrigens zählt er auch zu den "ich rede wie ein Wasserfall"-Kindern und es ist endsanstrengend ihm ständig aufmerksam zuzuhören.
Ach ja - noch was - er reagiert absolut allergisch darauf, wenn man ihm etwas anschafft, freundlich gebeten ist er sehr hilfsbereit. Und dass er oft nicht weiß, daß das schlimm ist was er anstellt sehe ich auch bei ihm. Seit einem halben Jahr hab ich endlich das Gefühl er kann sich in andere einfühlen, das hab ich so vermisst, dass ich einmal so ausgerastet bin und er so geheult hat, weil er sich nicht als Ganzes angenommen gefühlt hat.
Es ist so eine Gratwanderung! Aber wem sag' ich das.

Lieben Gruß
Charimsa
 

Charisma

Aktives Mitglied
Sorry - ich hab das nochmal gelesen - und es ist sooo ein Durcheinander - genau besehen.
Ich bin im Moment ziemlich durch den Wind und bring' es einfach nicht besser, weil in mir auch alles so Durcheinander ist.

Lieben Gruß und ich hoffe Ihr könnt trotzdem ein bisserl was damit anfangen

Charisma
 
Arbeitsplan

Hallo, schreibe noch nicht so lange in Foren. Ich habe aber sehr viele Ähnlichkeiten entdeckt. Ein Tipp: Meine drei Kinder (mehr oder weniger betroffen) habe immer darüber gestritten, wer denn welche Hausarbeiten schon oder noch nicht erledigt hatte. Die Kleine hatte immer gejammert, kann ich noch nicht bin zu klein. Der Große hatte schon seine "Lieblingstätigkeiten" gemacht, um später eine Ausrede zu haben, und die Mittlere war niergends zu entdecken. Ich habe meine Kinder (in diesem Fall die Mittlere) in die Planungen miteinbezogen. Sie hatte am Anfang 4 DIN A4 Blätter entworfen, auf welchen verschiedenen Aufgaben aufgelistet waren. Mein Mann schmunzelte als er sie sah. Am 2. Tag als der Streit begann, hat er nach den Listen gesucht und gleich war der Zuständige in den Keller gegangen und hat Getränke besorgt. Die Kleine kam mit einem vollgeladenen Eimer Holz aus dem Holzschopf und wollte von mir Hilfe. Ich habe ihr geraten mehrmals zu laufen und einen kleineren Behälter zu wählen. Als ich meinen Nachbarinnen davon erzählte, war die Frage: Was arbeitest du den dann noch??? So kann es einem gehen. Aber wir sind selbständig und da habe ich noch unendlich viel zu tun. Fazit: Einige Streitereien weniger, etwas Entlastung für Alle, Gerechtigkeit unter den Kindern. (Wichtig: die Arbeiten genau beschreiben, wie etwas gemeint ist! damit es darüber keinen Streit gibt.) Jedes Jahr am Schulanfang wird der Plan auf die jeweiligen Stundenpläne neu eingestellt und alle paar Monate wird man nachlässig, dann rauchts mal wieder. :angryfire :heul
 
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