brauche Rat -  Mein Sohn hört überhaupt nicht mehr

apachenlady

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben. Ich komme mit meinem 11 Jahre altem Sohn einfach nicht mehr weiter.
Die Sache ist folgende. Egal was ich ihm sage ( Zimmer aufräumen oder Zähne putzen) nichts macht er ohne MAN EY. Er war ein wirklich guter Schüler und seine Klassenleherin damals sagte schon in der zweiten Klasse, wenn er so weiter macht, wird er es mal auf´s Gymnasium schaffen. Wir sind dann umgezogen und am Anfang kam er in der neuen Schule auch gut zurecht aber dann sanken seine Leistungen rapide. Die Lehrerin sagte mir, die Probleme hätten angefangen als ich anfing zu arbeiten. Aber was soll ich denn machen? Ich bin alleinerziehend und muss doch arbeiten. Jedenfalls wurde bei ihm irgendwann ADS diagnostiziert und er bekam Ritalin, Concerta und irgendwann dann Equasim. Die Medikamente nahm er insgesammt 4 Jahre lang, bis der Arzt sagte, nun müsse man damit aber auch mal aufhören und es wurde ausgeschlichen. Eine Veränderung stellte ich bei ihm nur fest in einem Punkt, ohne Medi´s aß er wieder normal(vorher nahm er ständig an Gewicht ab und hatte kein Hungergefühl. Ich lies einen IQ Test machen und seine Hirnströme wurden gemessen. Alles war in Ordnung. Im Moment ist es so, das er sein Zimmer null in Ordnung hält, Schularbeiten so gut wie garnicht macht und im Unterricht macht er auch nicht mit. Hatte heute ein Gespräch mit seinem Klassenlehrer, der mir sagte. Der Junge ist nicht dumm, hat richtig was im Kopf aber er ist absolut faul, wenn man ihm was erklären will, dann dreht er sich einfach mit dem Rücken zum Lehrer usw. Er beleidigt Kinder in seiner Klasse und wenn ich ihn darauf anspreche, dann kommt nur: Die beleidigen mich ja auch immer. Er benutzt Kraftausdrücke usw. Schlagen tut er sich nicht( Gott sei Dank). Wenn er aus der Schule kommt, fliegt die Tasche in die Ecke und die DSi oder TV wird angemacht. Ich frag ihn dann wann er gedenkt die Hausaufgaben zu machen und er sagt dann : mach ich in 2 Stunden ( nach 2 Stunden meckert er aber auch wenn er sie machen soll. Oder er sagt, keine Ahnung was ich aufhabe, kann ich nich oder mach ich nich usw. Geschirr, Dreckige Sachen alles hortet er im Zimmer. Lehre Essenspackungen liegen am Boden obwohl er einen Mülleimer im Zimmer hat. Kann mir jemand was raten? Wir hatte immer ein ganz enges Verhältnis, kuscheln und über alles reden und so aber plötzlich ist alles anders. Is das wirklich die Pupertät? Er ist doch erst 11 und wird im September 12. Ständiges Schule is scheisse, die lehrer sind scheisse, Man immer soviele Hausaufgaben die Lehrer spinnen doch gehört zu dem alltäglichen Wortschatz bei uns. Hiiiillfeee :hilfe:
 

Zwergenmami

Neues Mitglied
Hallo Apachenlady,

gleich vorweg: Ich bin kein Experte in Kindererziehung und meine Erfahrungen beschränken sich auf mein 19 Monate alten Sohn, die Betreuung von Azubis und Lebenserfahrung. Aber vielleicht kann ich Dir wenigstens einbißchen Trost spenden und Ansätze für Lösungen zeigen.

Ich glaube schon, dass das Verhalten Deines Sohnes erste Ansätze der Pupertät sind, Unordnung, Null-Bock und "Keiner versteht mich" sind doch typisch. Und sicher spielt auch der Umzug und dass Du wieder arbeitest und alleinerziehend bist, eine Rolle. Aber so ist das Leben nun mal und es schadet Deinem Sohn deswegen ja nicht. Im Gegenteil, nur wenn Du mit Dir und Deiner Situation im Reinen bist, kannst Du auch Dein Kind stützen.

Mein erstes Gefühl beim Lesen war, dem Jungen wünscht sich mehr Aufmerksamkeit. Du schreibst, dass ihr ein enges Verhältnis habt. Ist das vielleicht in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen, weil auch Du Dich erst in der neuen Situation zurecht finden musst?

Was haltet ihr davon, wenn Ihr Euch ausgesprochene Mutter-Sohn-Zeiten definiert, in denen es nicht um Schule, Aufräumen etc. geht. Unternehmt etwas, probiert zusammen neues aus, damit ihr beide wieder mehr Spaß am Leben und miteinander bekommt.
Als Gegenleistung zur Extraportion Freizeitvergnügen gibt es dann Regeln, wie Hausaufgaben werden gleich nach der Schule bzw. dem Essen gemacht. Zimmer wird immer an einem bestimmten Tag gründlich aufgeräumt und wer zwischendurch Ordnung hält, hat ja dann am Aufräumtag weniger zu tun :)
Vielleicht hilft Deinem Sohn auch ein Sportverein (Fußball, Akido, was auch immer) sich in die neue Umgebung besser einzufinden.
Und weitere Regeln könnten sein: Für Schimpfworte wird eine Strafe fällig - für beide! - in welcher Form ist Euch überlassen: kleiner Geldbetrag, Aufgaben im Haushalt, Zeitabzug von der wöchentlichen Fenrseh- oder Computerzeit etc.
Am besten Ihr überlegt Euch gemeinsam Lösungen, so kann auch Dein Sohn seine Ideen einbringen und schildern, was ihn stört. Vielleicht gibt er Dir ja sogar selber eine Erklärung, warum er zur Zeit so ist wie er ist.

Der Diagnose ADS und den damit verbundenen Medikamenten stehe ich sehr kritisch gegenüber, weil ich glaube, dass viele Ärzte das zu schnell diagnostizieren, es erklärt angeblich so viel und ein paar Pillen, kein Aufwand und gut ist. Und Mutter und Kind sind so schlau wie zuvor, schlimmstenfalls gibt es auch noch Nebenwirkungen (Appetitlosogkeit z.B.). Und Dein Sohn kommt ja auch nun ohne zurecht, oder?

Ich glaube, er braucht mehr Dinge, die ihn fordern und einbeziehen. Hat er feste Aufgaben in Eurem Zusammenleben?

Ohne Zweifel ist er ein schlauer Kerl und Du eine tolle Mutter. Seit wieder ein Team und dann wuppt Ihr das! Wäre doch gelacht, wenn nicht, oder?

Nur nicht vergessen, in der Pupertät herrscht Gewitter im Gehirn, das bringt Dein Kind auch durcheinander. Ist bestimmt schwer, dann das ein oder andere als Mama mal runterzuschlucken. Aber wenn man weiß, warum das Kind so tickt, kann man zumindest besser damit umgehen. Oder?

Alles Liebe!
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Apachenlady,

erstmal Herzlich Willkommen hier im Forum.

Nachdem ich drei Jungs durch die Pupertät begleitet habe würde ich sagen das es schon auch mit daran liegen könnte.

Aber ich greif jetzt mal das Thema ADS auf. Ich vermute mal das dein Sohn fundiert ausgetestet wurde ehe ihm Medikamente verordnet wurden.
Ganz im Gegensatz zu Zwergenmama bin ich der Meinung das es bei einer fundierten Diagnose Sinn machen kann Medikamente zu geben. Es ist nämlich bei nichten so das man "nur mal eine Tbl. einwirft und schon funktioniert das Kind".
Wenn alles seinen richtigen Gang ging bei der Diagnose und dein Sohn gut eingestellt war, die Medikamente auch so gewirkt haben wie sie sollten, warum um alles in der Welt habt ihr damit aufgehört ? Weil ADS mit 11 plötzlich weg ist ? Es macht Sinn immer mal wieder zu versuchen ob es ohne Tbl. auch klappt. Wenn es aber, wie bei euch im schulischen Bereich wirklich so nachlässt, würde ich nicht zögern wieder damit zu beginnen. Natürlich immer mit einer begleitenden Therapie, die auf das Kind zugeschnitten sein sollte.
ADS ist keine Krankheit die man über einen kurzen Zeitraum hat und die nach längerer Einnahme von Tbl. dann wieder weg ist. ADS/H ist und bleibt immer da.
Mein Sohn nimmt nun schon im dritten Anlauf (mittlerweile ist er 20) wieder Medikinet retard (bzw. Medikinet adult) ein. Er stand jetzt wieder kurz vorm Schulausschluss. Er schafft es einfach nicht sich zu organisieren. Was in der Schule narürlich mehr als schlecht ist. Warum soll er sich rumquälen wenn er es sich bei einer Baustelle leichter machen kann ? Außerdem geht er regelmäßig zur Psychotherapie (schon fast 8 Jahre mit Unterbrechungen).
Auch er hat Nebenwirkungen. Ihm ist immer leicht übel während der Wirkung von den Tbl. Aber mittlerweile kann er gut damit leben. Außerdem nimmt / und nahm er am WE und den Ferien nie Medikament ein.
Ich kann dir nicht sagen was du tun sollst. Ich würde mich an deiner Stelle mit meinem Sohn zusammensetzen und ein Gespräch darüber führen ob ihr nicht versuchsweise die Tbl. wieder anfangen. Außerdem wäre eine strenge Regelung für Hausaufgabenzeit sinnvoll. Am besten wenn du zu Hause bist. Bei uns hat sich ein Hausaufgabenheft bewährt. Sohn schrieb HA auf, ließ vom Lehrer unterschreiben und ich zeichnete gegen wenn er mir die HA zeigte. Natürlich für die Lehrer und für mich auch etwas lästig aber wir habens durchgezogen. Mein Sohn ging zur Psychotherapie weil er lernen sollte sich zu verstehen. Ich wollte auch das er einen Ansprechpartner außerhalb der Familie hat dem er bedingungslos vertraut.Das tat und tut ihm sehr gut.
So nun hab ich aber genug geschrieben. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

LG :bye: Cordu
 

apachenlady

Neues Mitglied
Liebe Cordu
Danke für deine asführliche Antwort. Mein Sohn hat begleitend neben den Medis auch Ergotherapie gehabt und das über einen längeren Zeitraum. Ich muss ehrlich sagen, das ich nicht mehr gewillt bin ihm diese Medikamente zu geben, da sie ja nun nicht nur Vorteile bringen. Es mag ja sein, das sich Kinder danmit besser konzetrieren können und die ersten zwei Jahre wo er die bekommen hat, da war es ja auch besser aber nur in sofern, das mein Sohn nicht mehr im Unterricht rumgeplappert hat und den Unterricht nicht mehr durch dumme bemerkungen gestört hat. Sein eigener Kinderpsychologe der ihn über Jahre betreut hat, war ja der meinug, das die Medis jetzt abgesetzt werden sollen. Es ist auch nicht so, das er in jedem Schulfach schlecht ist, in Deutsch z.B. ist er sehr gut, nur Mathe z.B. da versteht er nur Bahnhof und ich habe festgestellt, wenn er etwas nicht versteht, dann macht er zu, sagte mir heute auch sein Lehrer. Der Lehrer will ihm die Aufgabe erklären und er dreht ihm dann den Rücken zu und sagt, kapier ich sowieso nicht. Ricardo wurde auch von Schülern als Tabletten Schlucker betitelt, worauf er so wütend wurde das er die Kinder anfing zu beleidigen und das nicht gerade feinfühlig. Wenn ich ehrlich bin, dann denke ich das er zuviel Medien Konsum hat, er hängt ständig vor der DSi oder schaut Yu gi oh usw. Mein großes Problem ist wohl, das ich zu inkonsequent bin. Ich will immer hart bleiben , dann verspricht er mir alles mögliche aber hält es meist nur an diesem einen Tag ein. Er kam vor ein paar Tagen nach Hause und strahlte, schau mal Mama der Lehrer hat mir ein Lachsmiley gegeben und geschrieben das ich heute gut mitgearbeitet habe. Ich hab mich gefreut und gesagt so musst du es immer machen aber am nächsten Tag kommt dann im Mitteilungsheft, hat sich gut benommen aber arbeitet nicht mit. Der Lehrer ärgert sich ja genauso, er sagt mir, Mensch der junge hat richtig was im Kopf aber er ist einfach zu faul mituarbeiten. Also denke mal schon ich hab da ne geörige portion Mitschuld aber wie kann ich das ändern? Zum Beispiel, wie lerne ich konsequenter zusein? Ich arbeite im Schichtdienst früh und spät, da ist es manchmal auch nich so leicht alles unter einen Hut zu bekommen.
 

apachenlady

Neues Mitglied
Oh, ich seh gerade ich hab hier reichlich Kauderwelsch geschrieben. Also sorry dafür, bin etwas von der Rolle weil ich gleich einen Termin in der Zahnklinik habe, :angst
 
liebe apachenlady,
ich kann das gut mitfühlen, hab auch so einen bock zu hause.

ganz wichtig: mach dir keine vorwürfe, da smachen vielelicht schon andere genug. es ist wichtig dass du dir unterstützung holst und auszeiten schaffst, aber auch,m wie oben jemand schrieb, die mutter-sohn-highlight zeiten schaffst.
ich hab darauf bei meinem hammel fast keine lust, aber es geht wenn wir mit dem hund gemeinsam was machen oder zusammen wii spielen.

und ja, die pubertät beginnt früh, und du kannst nichts dafür - und er auch nciht!!

und viele, viiiiele machen halt die schule später mühsam nach.

nur nicht durchdrehen. jan uwe rogge sagte mir mal, 2x die woche einen abend für die mutet allein - dann gehts gut. ich versuch es, und da tanke ich etwas auf.

liebe grüße :bigkiss
blauerstern
 
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