Meine Erfahrungen!

Angelina

Namhaftes Mitglied
Also unser grosser ist 7 und er verlor vor 2 Jahren seinen Grossvater sehr schnell an Krebs.Das war eine furchtbare Zeit da er ganz besonders an ihm hing.Er hat ihn über alles lieb gehabt und fragt heute noch nach ihm.
In unserem Kindergarten haben die Erzieherinnen unheimlich positiv mit uns zusammengearbeitet.Sie haben sich mit allen Kindern zusammengesetzt und offen darüber gesprochen.Damit haben sie uns wahnsinnig geholfen da wir am Anfang vor Schock nicht in der Lage waren richtig mit ihm zu sprechen.
Es war wirklich eine harte Zeit vor allem als er abends auf dem Balkon stand,zum Himmel schaute und sagte:Ach Dido(Opa) du fehlst mir so wie schön wäre es wenn Du zu mir runter kommen könntest.
Ich sage Euch das war so zerreissend. Er redet auch oft mit seiner Oma darüber und sagt ihr wie sehr Er ihm fehlt. Er möchte auch unbedingt sein Grab besuchen was leider nicht immer so einfach ist da Er in Bosnien begraben ist.
 
F

fussel

Guest
och menno angelina*schnief*das ist ja sünde...er vermisst ihn ja richtig dolle..
aber schön,wenn die im kiga geholfen haben,ist ja nicht immer so
lg fussel :sonne
 
E

Elchen

Guest
Ja,ich denke,man muss dann ganz genaus erklären.Die Uroma meiner Kinder ist verstorben,aber das haben sie noch gar nicht so mitbekommen,da sie zu klein waren.Als letztes Jahr mein Kater eingeschläfert werden musste ,bekamen sie meine wochenlange Trauer mit.Die musste ja irgendwie erklärt werden...Das Problem ist,wenn ich trauere,zum Beispiel als meine Oma gestorben ist,bin ich eigentlich gar nicht so richtig in der Lage,noch irgendwie groß zu reden.ich bin ein Mensch,der dann nur weint,auch mal ohne Vorwarnung....ich komme mit solchen Situationen selber nicht so klar,und habe Angst vor der Zukunft....es könnten ja Familienmitglieder sterben...
 
E

Elchen

Guest
Ach,im übrigen hat Trauer bei mir persönlich nicht nur was mit dem "Tod"zu tun.......
 
K

Karl-Heinz

Guest
Hallo
Vor drei Jahren ist mein Vater,und vor zwei Jahren mein Schwiegervater gestorben.
Beide hatten Krebs.Der Schwiegervater hatte dazu noch keine Nieren mehr.Also jeden zweiten Tag Dyalyse.Der Schwiegervater lebte schon von der Oma 20Jahre getrennt.Deshalb haben wir in das letzte Lebensjahr zu uns genommen.Er war dann pflegebedürftig.Nur noch im Bett mit Sauerstoffmaske.
Die Kinder haben den Tod von ihn ganz gut weggesteckt.Sie kannten ihn ja auch bloß krank und im Bett liegend.Wenn er mal gut drauf war,hat er seine Rolle als Opa aber sehr gut gemacht.Er hat den Kindern Geschichten erzählt.Jede Frage selbst unter Schmerzen beantwortet.Dinge erklärt,wo wir keinen Nerv oder Zeit zu hatten.Sie hatten ein prima Verhältnis.Mein Vater hat sehr weit weg gewohnt.Da war die Bindung nicht so groß.Aber haben wir die Eltern besucht,hat er sehr viel mit ihnen unternommen.Bei ihm ging es mit dem Tod sehr schnell.Man hat bei ihm das Leiden nicht so gespürt.Die Kinder und ich haben das Ganze gut verarbeitet.Wir haben ihnen beigebracht.Der Opa ist nun bei den Engeln.Da kommt ihr auch später mal hin und werdet den Opa wiedersehen.Nun schaut er Euch aber sehr lange Zeit zu.Wenn ihr an ihn denkt,wird der Opa auf die Seite gehen,damit die Sonne scheinen kann.Aber da er sehr alt ist,dauert das etwas länger.Den Kleinen haben wir das erzählen können.´Sie haben den Aufenthaltsort des Opa´s als Garten riesigen schönen Garten in ihrer Vorstellung.Sie sagen immer"Muß es dort schön sein".So haben wir ihnen den Himmel erklärt.Die Großen haben es anders verstanden.Da war das Trösten nicht so einfach.Meine Frau ist durch ihren Unfall erst jetzt dabei das Ganze zu verarbeiten.Ich denke,sie vermisst ihren Vater sehr.Ich habe ihr auch geraten,doch mal zu einem Psychologen zu gehen.Alles kann ich ihrer Problembewältigung da nicht abnehmen.
Auf dem Friedhof gehen die Kleinen eigentlich nicht mit.Die Großen haben da keine Zeit.Oder sehr selten.Da werden dann auch bloß Blumen hingestellt.
Meine Frau und ich verweilen schonmal öfter da.
Trauer hat viele Arten,wie man damit umgehen kann.Auch Trauer kann fröhlich sein.Es bedarf nur der Frage,wo ist der Tote besser aufgehoben.Wenn ein Mensch lange leiden muß,ist die Erlösung besser.

Man möge auf die schlampige Rechtschreibung nicht so achten.
In diesem Sinne
MfG Karl-Heinz
 
A

amanoa

Guest
Meine Kleine nimmts auch nicht so leicht...

Bei mir sind letztes Jahr mein Vater, meine Oma und meine Tante gestorben, außerdem mein Katerle. Das Problem ist auch bei mir, das ich selber total geplättet war, und wenn mein Kind dann erzählt, wie sehr sie ihre Oma vermißt, möchte ich eigentlich nur noch mitheulen. Und sie lässt sich dann auch gar nicht so trösten. Ich habe ihr versucht zu erklären, das nur der Körper stirbt, und die Seele in den Himmel kommt. Dann habe ich ihr den Himmel in den schönsten Farben ausgemalt. Hmm, aber sie vermißt halt ihre Uroma. Dazu kommt, das weiter keiner da ist, sowohl meines Mannes Eltern sind tod, als auch meine, von den Großeltern natürlich ganz zu schweigen. Und ich bin Einzelkind, und mein Mann hat zwar noch eine Schwester, aber zu der haben wir seid 12 Jahren keinen Kontakt mehr. Ich kann also auch nicht einfach so sagen, "aber Du hast doch noch die andere Oma...."
Und manchmal habe ich das Gefühl, das sie gemerkt hat (so unterbewußt), wie sehr mich das Thema trifft, und dann es nur hervorholt, wenns gerade passt.
So ungefär: Ich kann jetzt nicht aufräumen, weil ich so traurig wegen Oma bin. Aber sie weint dann echt wirklich. Und ich glaube sie leidet auch wirklich. Wie konntet ihr denn eure Kinder trösten? Was hat denn geholfen?

Grüßle
Amanoa
 
S

Sila

Guest
Oh amanoa
Das tut mir sehr leid,ich hatte es wohl mal von W. gehoert,aber ich wollte dich auch nicht drauf ansprechen,weil ich dachte das es dann noch mehr weh tut.
 
A

amanoa

Guest
och mensch , muß Dir nicht leidtun. Letztes Jahr wars schlimm, aber jetzt ists eigetnlich ok, bis auf Meli, wenn sie eben ihre Uroma vermisst. Und ich weiß eben nicht, was ich da machen kann. Außer halt in den Arm nehmen. Früher habe ich stundenlang versucht, es ihr zu erklären, aber ich glaube, das hat es nur noch schlimmer gemacht. Jetzt lenke ich lieber ab.....

Grüßle
Amanoa
 
A

Akisi65

Guest
Tod als Weg zu neuem Leben

Weil ich noch ziemlich neu hier bin, habe ich eure Beiträge leider erst heute gelesen, möchte aber trotzdem noch meinen Senf dazugeben:

Wie erklärt man Kindern den Tod?

Mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt. Von Anfang an habe ich versucht, den Tod als etwas Selbstverständliches darzustellen und habe immer wenn die Gelegenheit sich bot, darüber mit ihm gesprochen. Er war 2 1/2 Jahre alt, als wir auf der Strasse eine tote Taube gesehen haben. Ich habe ihm erklärt, dass die Taube jetzt wieder zu einem kleinen Stern geworden ist, und der Körper hier auf der Erde bleibt, damit daraus wieder Erde werden kann, aus welcher Pflanzen wachsen...

Wenn wir zu meinem Vater fahren, was nur 1-2 mal im Jahr passiert, dann gehen wir immer auch seine Oma Johanna - die er nie kennengelernt hat - auf dem Friedhof besuchen und er stellt dann eine Kerze für sie auf, damit der kleine Stern namens Oma Johanna in der Nacht sehen kann, dass wir sie besucht haben. Wir machen dann immer noch einen kleinen Rundgang über den Friedhof, schauen uns die Grabsteine an und versuchen uns vorzustellen, wer wohl dort begraben sein könnte.

Als unsere beiden Haustiere (Farbratten, nicht igitt) Anfang des Jahres starben, war mein Sohn todtraurig und kaum ansprechbar. Deshalb habe ich ihm erzählt, dass die Müllmänner sie aus der Mülltonne herausnehmen werden und auf einer großen Wiese mit einem großen Baum mitten auf dem Friedhof beerdigen werden. Er hat sich dann nachmittags, als er aus dem Kindergarten kam, sofort eine von Oma Johannas Kerzen geschnappt und wollte mit mir auf den Friedhof, um diese Wiese zu suchen. Wir haben dann auch zum Glück eine passende Wiese gefunden, auf der er dann die Kerze aufstellen konnte.

Danach war für ihn alles wieder in Ordnung. Er wusste jetzt, dass Thomas&Mäxchen dem Baum helfen groß und stark zu werden und dabei von oben als winzige Sterne zugucken können. So macht der Tod für ihn wieder Sinn und gehört zum Leben einfach dazu. Er spricht zwar noch häufig von den beiden, aber seine Trauer war sehr schnell überwunden.
 
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