Peinlicher Job ?

liane1111

Neues Mitglied
Ich habe sehr lange im Einzelhandel gearbeitet,leider wurde ich da gekündigt.
Nun arbeite ich schon seit Jahren als Reinigungskraft und schäme mich dafür sehr.Mir mcht die arbeit zwar auch Spass aber man ist ja nur noch die kleine Putze die jeden Tag nur die Toiletten säubert. Warum bekommen wir als kleine Reinigungskräfte keine Annerkennung für unseren Job.
Ich habe noch keinen gesagt das ich Reinigungskraft bin. Wie geht Ihr damit um .Ist es peinlich Reinigungskraft zu seien.
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Maju

Namhaftes Mitglied
Ich war oft Putzfrau im Krankenhaus (OP, Aufbahrung, Sezierungsraum...) und bin heute noch stolz auf diese Leistung! Es gibt so viele, die diese Räume nicht mal betreten können ohne umzukippen. Ohne Reinigungspersonal läuft gar nichts! Egal wo, sie sind superwichtig. Kein Grund sich zu schämen!!!
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ich kenne die Putzkräftinnen nur von den grösseren bis grossen Unternehmen, wo ich arbeite. Für mich selbst kann ich mir keine Leisten - dazu müsste ich erstmal im Lotto gewinnen.
Dass Reinigungsdamen nicht gemocht werden - ist ein Vorurteil! Das mag sich vielleicht die eine oder andere einbilden; wenn eine so sehr davon überzeugt ist, dass sie wegen ihres Jobs geächet würde, dann sucht sie auch regelrecht nach "Beweisen" für ihren Irrglauben.
Da braucht z.B. nur eine andere Person mal zufällig in ihre Richtung geschaut haben - aber nicht, um sie herabschätzend zu betrauchten, nein, sondern weil die andere Person nur den Lichtschalter gesucht hat. Aber die innere Einstellung der Putzkräftin lässt diese zufällige Situation sofort persönlich auf sich selbst beziehen.

Um 18:30 geht's los: Die Hälfte der 1. Etage hat bereits Feierabend und sind alle weg, natürlich nicht ohne vorher geklärt zu haben, wer mit wem Essen geht.
Jetzt erscheinen sie also, die hübschen, genauso Fleissigen wie alle anderen auch - und es kommt Freude auf! Sie kommen mit Bus, Bahn, Auto.. manche lassen sich auch vom Göga bringen.
Nur - mit Motorrad, also das hab ich noch nicht gesehen... ;-) Aber wär' doch mal ne Idee - oder? Kommt mir grad so in den Sinn: Dann könnte ich das Motorrad der Putzine putzen, wenn die dafür bei mir zuhause putzt...
:-D

18:40 Check-in dieser Damen komplett. Manche ziehen sich noch nicht mal um oder was drüber - die kommen einfach so, wie sie heute gekleidet sind, frisch vom Wohnzimmer.
Nun flitzen sie also, die mit ihren rollenden Werkzeugkästen.
Dieses Phänomen ?( habe ich aber schon geklärt: Schmutz wegmachen bedeutet nicht, sich selbst dabei schmutzig zu machen. Gewusst wie, die Erfahrung macht's... :applaus

Zeit für dich, an dein menschliches Bedürfnis zu denken. Früher daben die Putzen noch was gesagt, aber heute tun sie das nicht mehr. Wenn ich döstrottelig mit anderen Gedanken im Kopf voll im Weg rumstehe, dann genügt ein Blick von denen auf meinen Schritt - und ich weiss bescheid (an meine Blase zu denken).
Für hartnäckige Fälle gibt's auch noch die Bück-Nummer:
Die muss sich bücken, um z.B. dem Wischlappen einen anderen Strich zu verpassen und schon ist der Gang fast komplett versperrt. Natürlich muss die Gute das quer zur Fahrtrichtung tun und willst du vorbei/durch (was sie dir ja auch garnicht verbieten will), dann hast du noch Lücke 40cm zwischen Wand und ihrem P.o.
Dann hat auch die/der letzte verstanden.

18:45
Tja, und jetzt... also ich weiss ja nicht, was ihr für Erfahrungen habt - aber ich habe in meinem bisherigen kurzen Leben u.a. gelernt: Die Schweinchen sterben nie ganz aus. Kann durchaus mal ne zeitlang weniger werden - aber ganz ausrotten, nein, das funktioniert einfach nicht.
Manchmal denke ich mir auch so insgeheim, dass es garnicht immer an der Spezies Schweinchen liegen muss. Vielleicht ist es auch ein Abbild unserer modernen (Arbeits-) Gesellschaft? An den Hinterlassenschaften kann man den puren Stress ablesen?

Im Gegenzug bekommen sie dann auch sehr wohl Unterstützung bei ihrer Tätigkeit. Diese Unterstützung in Form von kleinen Gefälligkeiten, wie es ja auch unter allen anderen netten Kollegen selbstverständlich ist - ist die (von der TE erwähnte) unausgesprochene Anerkennung.
Fussmatten unter die geöffneten Flur-Türen legen, Türe aufhalten, Müllsack mitnehmen, wen man sowieso in die Richtung geht, usw. usw.
Ich setze noch einen drauf: Ich habe für die Putzkolonne auch schon tatsächlich einen Abfluss aufgeschraubt und gereinigt. (hinterher war aber ich schmutzig, ging nicht anders...). Es ist immer dieselbe Kombination: Kaffee + lange glatte Haare. Unglaublich, wieviel Kaffee täglich verbraucht wird. Bestimmt 3 Päckchen (pro Abteilung!). Die bedienen sich ja auch selbst, ist ne richtige Zeremonie geworden. Am Morgen wird ausgemacht, wer heute dran ist. Und die/der Auserwählte kümmert sich um die Maschine und geht dann mit der Kaffeekanne rum, von Tisch zu Tisch.
Ungeliebten Kollegen schenkt man so randvoll ein, dass keine Milch mehr platz hat und die Tasse auch garnicht mehr für's erste Abtrinken hochgehoben werden kann... (neeeiiiinn, ist nie nicht ne Absicht, passiert halt aus versehen)
:lhg
Für die Haare hab ich jetzt nicht so direkt ne Erklärung.

.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Dafür brauchst du dich nicht schämen. In meinen Augen verdienen Menschen die den Dreck anderer weg machen meinen höchsten Respekt.

Wer würde z.B. schon gerne die Toilette eines anderen sauber machen?
Ich ekel mich ja schon vor unserer wenn meine Jungs mal wieder der Meinung waren sie müssten austesten wie zielsicher sie sind, Ich hab da z.B. die Regel für zu Hause aufgestellt wer stehen möchte kann dann hinterher auch gefälligst selber sauber machen.
Als Reinigungskraft kann man das natürlich nicht und muss sich damit abfinden das nicht alle so zielsicher sind oder auch bei den Frauen ihre Hygieneartikel nicht immer fachgerecht im Müll landen.

Zu Hause rege ich mich über Kaffeeränder auf und mache sie sofort weg im Büro nicht immer. Im vollen vertrauen, dass es ja jemand anderes macht.
nun stelle man sich mal vor es gäbe keine Reinigungskräfte, Der Tisch währe irgendwann nicht mehr Mausgrau sondern Kaffeebraun in allen schattierungen.

Anerkennung finde ich wichtig. Sowohl im Büro als auch im Kindergarten helfen so weit ich weis alle wenn es heißt kann bitte jemand den schweren Müllsack mit runter nehmen. Türen werden aufgehalten wenn sie mit ihren Putzutensilien in einen anderen Raum möchte. Und ab und an liegt auch mel eine kleine Nettigkeit (Süßigkeiten oder ähnliches) an einen für sie unübersehbaren Platz miteinem kleinen Zettel auf dem Danke steht.

Ich denke wer den Menschen in dem Beruf keinen Respekt entgegenbringt verdient selber keinen Respekt.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Habe ich neulich an einer Klotür gelesen:

nar rehän eterT
niewhcS uD
nies ssufrab etnnök etshcän red

:-D
 

anna82

mami2009
hi liane
ich weiss ganz gut wie du dich fühlst mir ist das selbe passiert, hab im verkauf gearbeitet und mir wurde etwas unterstellt was ich nie getan hatte was dann gerichtlich durch ging, seit dem kann ich nicht mehr im verkauf rbeiten weil mich keiner nehmen will, mein ex chef hat mir meine zukunft zerstört, und hatte einen job nur im reinigungsbereich bekommen.
in einer kurklinik.
ich hab da mehr bekommen als davor, die zeiten waren super ich hatte den ganzen tag frei müsste nur bis mittags arbeiten, mir war es die erste zeit voll peinlich, und hab immer gesagt das ich eine raumpflegerin bin hörte sich besser an.
und mit der zeit weil ich doch viel spaß hatte mit den patienten war es mir egal geworden und hab gelernt dazu zu stehen.
doch werden wir immer nur so herabangesehen.
das wird immer so sein.
aber man muss stark bleiben.
ich war nicht nur eine raumpflegerin sondern auch eine zuhörerin und die patienten mochten mich sehr und es gab immer taschengeld das bekommst ja nicht mal so viel beim kellnern.

ich war immer zufrieden wenn die patienten mit mir zufrieden waren. der rest war mir egal was die anderen denken.
also aktzepier das und steh dazu oder such dir einen anderen job.
 
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