brauche Rat -  Stationäre Aufnahme, Heilpädagogische Schule oder Tagesklinik

Pedi1968

Neues Mitglied
Ich brauche ganz dringend einen Ratschlag, Tips oder dgl. Ich bin neu hier und habe das Forum per Zufall über Google gefunden.
Mein Sohn ist 14 Jahre alt und hat schon, wie hat ein Psychologe es so schön gesagt, den Weg eines geprügelten Hundes hinter sich. Er ist Hyperaktiv und Legasteniker. Eigentlich war er immer ein Kind der kam, sah und siegte, zumindest bis zum Schulwechsel in die 5. Klasse. Er wurde zunächst mit Medikinet und dann mit Concerta behandelt. Eigentlich hat das nicht wirklich geholfen, immer nur kurz. Sein Sozialverhalten wurde immer als vorbildlich von den Lehrern hingesellt, sodass mein Mann und ich manchmal dachten, die sprechen von einem anderen Kind. Im Großen und Ganzen war er aber nie Agressiv, unterwegs schon gar nicht und zu Hause nur, wenn Regeln gesetzt wurden. Aber damit konnten wir leben.
Mit Beginn der 5. Klasse fing es dann an. Er wurde massiv von Schülern und Lehrern gemobbt. Nach ca. einem 3/4 Jahr haben wir dann einem Schulwechsel zugestimmt, auf seinen Wunsch hin. Er ist dann von der REalschule auf die Hauptschule gewechselt, weil er meinte, dass er dort ja andere Kinder kennen würde. Dort ging es dann auch ca. 1/4 Jahr bis zu den Sommerferien gut. Danach wurde es richtig schlimm. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich im Krankenhaus war oder ihn von der Schule abholen musste, seine Sachen mutwillig zerstört wurden usw. Nach den Weihnachtsferien ging dann gar nichts mehr, er weigerte sich einfach zur Schule zu gehen. Unsere Hausärztin hat ihn dann für ein halbes Jahr krankgeschrieben und wir haben versucht einen Psychologen einzuschalten. Da bin ich dann zweimal mit ihm hin und der Psychologe meinte, wenn er der Meinung wäre, er bräuchte keine Therapie, dann bräuchte er auch keine. Ganz klasse Aussage! Nach den Sommerferien ist er auf eine neue Schule gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt hat er den Kontakt zu den alten Freunden abgebrochen, hat aufgehört Fußball zu spielen, zu Golfen und zu Schießen, sprich, er hat sich komplett zurückgezogen und hing eigentlich nur noch vor dem PC um Kontakt nach Außen zu haben. Einen Freund hat er behalten von seiner ganzen Gruppe mit der er zusammen war. Auf der neuen Schule lief es anfänglich wirklich toll. Die Lehrer waren super bemüht, kannten natürlich seine Geschichte, und haben ihn unterstützt. Nach einem Jahr kam dann ein neuer Schüler in die Klasse. Der war schon von 4 Schulen geflogen und diese Klasse (klar natürlich gerade die von meinem Sohn) war seine letzte Chance (wurde mir klar erklärt). Für meinen Sohn war es auch die letzte Chance, und der hat niemanden etwas getan, war immer nur Opfer (diese Stellung hat er jetzt bereits per Körpferhaltung eingenommen). Na Ja, es begann alles wieder von vorn. Er wurde massiv von diesem Jungen gemobbt und andere Kinder haben Angst ihm beizustehen, weil sie dann ja auch gemobbt werden (Aussage eines Klassenkameraden). Trotz Unterstützung der Lehrer ist unser Sohn jetzt psychisch krank. Ihm wird eine Schulphobie mit depressiver Symptomatik diagnostiziert. Jetzt will der Kinderpsychiater, den wir endlich gefunden haben nach langem suchen und einer Wartezeit von einem halben Jahr, ihn in die Klinik nach Lübeck stecken. Mittlerweile neigt unser Sohn zu agressiven Gewaltausbrüchen usw. das ganze Programm. Er geht nicht auf die Straße, nur zusammen mit uns oder seinen Großeltern, er vernachlässigt sich, hat massiv zugenommen usw.
Ich weiß, dass er Hilfe braucht und ich auch, von meiner Ehe mal ganz abgesehen, die den Bach schon fast unten angekommen ist, meine Tochter ist schon agressiv, wenn sie ihren Bruder nur sieht, er geht ihr aus dem Weg. Meine Nerven sind am Ende und der Kinderpsychiater hat mit ein drohendes Burn Out vorhergesagt. Aber muß es denn unbedingt eine Klinik mit stationärer Therapie sein. Gehts nicht mit einer Tagesklinik oder einer Heilpädagogischen Internatsschule? Wir haben uns so eine Schule angesehen und die würden unseren Sohn auch nehmen.
Hat vielleicht irgendjemand Tips oder Ratschläge für mich. Ich bin wirklich über die ganze Situation so unglücklich. Es ist doch mein Sohn, ich hab ihn lieb und will nur das Beste für ihn.
 
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