brauche Rat -  Teilzeit oder Minijob?

lilly7022

Ich wohne hier
Ihr Lieben hier im Forum,

ich brauche mal wieder Euren Rat. Auf Vermittlung meines Ex-Chefs kann ich eine neue Stelle antreten. Es wäre die gleiche Arbeit wie früher, das heißt, ich kenne mich gut aus und weiß, worauf es ankommt. Heute war ich schon mal gucken und hab ich gleich total wohlgefühlt in meinem neuen alten Job :banane:



Meine Frage ist nun: Der Chef hat scheinbar nicht wirklich einen Plan. Er will mich als Minijobber einstellen. Und spricht von 20 Stunden in der Woche! :wow Er war ganz erstaunt, als ich ihn erklärte, daß 20 Wochenstunden Teilzeit sind und nicht Minijob. Er wußte auch nicht, welche Arbeitzeit üblicherweise generell bei ihm gilt (ich hab mal 40 Stunden in den Ring geworfen). Das verwirrt mich nun wiederum.



Ich habe ihm deutlich gesagt, daß ich nicht für 400 Euro 20 Wochenstunden arbeiten werde. Da soll er sich jemanden anderes suchen. Ich habe ihm 10 Stunden angeboten, regulär. Wenn mehr anfällt, wird sich eine Lösung finden, denke ich.




Was meint Ihr dazu? Was ist für Minijob angemessen? Was kann man für Teilzeitarbeit verlangen? Bürokauffrau in einem 3-Personen-Unternehmen (oder so). Gute Argumente sind auch immer gern gesehen, denn er hat heute schon behauptet, manche würden 70 oder 80 Stunden für 400 Euro arbeiten :pfeif Da konnte ich nur noch mit den Schultern zucken. Wer das macht ... :wand
 

suse19782002

Aktives Mitglied
Huhu,


wirklich helfen kann ich nicht.
Nur soviel: Ich hab mal den Stundenlohn bei 400€ für 70h ausgerechnet. In unserer Region gehen seeehr viele, meist Frauen (z.B. Friseur, Verkäufer/in) für nicht viel mehr arbeiten.

Da konnte ich nur noch mit den Schultern zucken. Wer das macht ... Mit dem Kopf gegen die Wand…

Ich denke, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Kommt vielleicht auch drauf an, in welchem Bundesland man wohnt, im Osten sind die Löhne ja lange noch nicht angeglichen.
Und wenn man drauf angewiesen ist ... Der Mann nicht soviel verdient, für's Amt aber natürlich zuviel, geht die Frau leer aus und bekommt nicht mal Hartz4. Also muss sie den Job annehmen. Nur mal so als Beispiel.

Wenn es bei Euch natürlich nicht so "üblich" ist für solch einen Stundenlohn zu arbeiten, würde ich mir das auch zweimal überlegen. Vielleicht wäre es ratsam, wenn die Möglichkeit besteht, sich schlau zu machen, wo der Stundenlohn in dieser Branche liegt.
Dazu gab es mal im Netz sogar eine Tabelle: - Bundesland - Beruf - etwaiger Stundenlohn (+/-). Vielleicht existiert die ja noch. Mal Google befragen.

20 Std. wäre bei mir definitiv auch kein Minijob mehr. Er muss doch wissen, welchen Stundenlohn er seinen anderen Mitarbeitern zahlt. Daraus lässt sich doch dann ableiten, was bei 20 Std. rauskommt. ;-)


Alles Gute und viel Glück! :)
 

lilly7022

Ich wohne hier
Hallo Suse, danke für Deine Antwort. Ich denke eben auch, daß 20 Stunden kein Minijob sind. Das ist zum Teil mehr als die halbe Wochenarbeitszeit einer Vollkraft, die entsprechend verdient. Ich muß mal meine alten Lohnabrechnungen rauskramen. Hoffentlich habe ich die noch nicht entsorgt ...
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo,

ich komme bei 20 h /Woche für 400 €/ im Monat auf einen Stundenlohn von 4,60, bei 40 h wären es entsprechend 2,30 €. Wer dafür arbeiten geht, verhält sich gesellschaftsschädigend, denn von solchen Löhnen kann niemand leben. Es liegt auch in der Verantwortung der Arbeitnehmer, Lohndumping zu boykottieren. Aktuell streikt verdi mal wieder für 8,50 €/h Mindestlohn und das ist eigentlich noch viel zu wenig. 20 h/Woche für 8,50 €/h wären 737 € im Monat, das ginge also noch über Gleitzeit. Wenn Du mit reduzierten Soziallleistungen zurecht kommst, wäre das eine Überlegung.
(Alle Angaben sind ohne Abzüge oder Zuschläge gerechnet.)

Liebe Grüße

Dr. Dolittle
 

lilly7022

Ich wohne hier
Danke, Dr Doolittle, ich sehe das nämlich genauso! Erwähnen möchte ich auch, daß ein AG eine soziale Verantwortung hat, daß seine AN von dem Geld leben können, das er zahlt. Und danke, daß Du den angestrebten Mindestlohn erwähnst. Ich wußte nicht mehr genau, wie hoch der angesetzt war.


Die Umstände bei einem Minijob sind mir schon klar und auch okay. Damit kann ich leben. Nur nicht damit, daß viele AG Minijobs anbieten, sich damit aber nicht auskennen (wollen?) und damit auch extrem viel Schindluder treiben.


Noch eine Überlegung: Ich müßte täglich mit dem Auto fahren, ich hätte dann zu befürchten, nur für die Spritkosten arbeiten zu gehen. Und falls jetzt einer auf Fahrrad plädiert: Nein, das geht wirklich nicht mit dem Rad zu fahren! :nanana
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Dann wären ganze Tage besser als halbe. Er muß Dir sagen, wieviele Stunden Du arbeiten sollst und wie sich das aufteilen läßt. Dann rechnest Du aus, wieviel Du dafür als Lohn brauchst uhd hältst ihm das unter die Nase. Oder Du sagst Dir, für einen Chef, der nichts von Arbeitsrecht versteht, will ich gar nicht arbeiten.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Wahrscheinlich wird er mir morgen absagen. Damit rechne ich jedenfalls. Dann sage ich mir das, was Du als letzten Satz geschrieben hast. Es wird sich eine neue Chance auftun. Denn ich kann nur vormittags arbeiten, wenn die Kinder in der Schule sind. Also ist es mit vollen Tagen schlecht.

Sein Vorteil wäre, daß er mich nicht einarbeiten muß, da sich in den zwei Tagen Probearbeit schon gezeigt hat, daß alles paßt und es funktioniert. Diesen Aufwand würde er sparen. Für 5 Euro die Stunde ist das dann aber nicht zu haben. :whatever
 

Gartenliese

Aktives Mitglied
Du hast doch wohl auch deinen Stolz.
Lass dich nicht ausbeuten.
Es ist zum kotzne, was manche AG sich raus nehmen.
Ich bin schon seid Jahren auf Jobsuche und musste mit
bedauern feststellen das die Sklaverei wohl doch noch nicht abgeschafft ist.

Wie Dr. Dolittle schon schrieb, selbst der MIndestlohn ist noch zu wenig.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Klar habe ich den, Gartenliese! Ich bewerbe mich fleißig weiter und warte auf den passenden Job. Irgendwann wird er kommen. Und je mehr Zeit vergeht, umso selbständiger werden meine Kinder und das schlechte Gewissen wird kleiner, wenn es dann doch mal etwas länger auf Arbeit dauert.
 

Margarete777

Neues Mitglied
Bloß nicht aufgeben und dich unterkriegen lassen! Du wirst schon eine gute Position finden. Ich würde auch keinen Job für 400€ annehmen, wenn ich 20h die Woche arbeiten muss.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich finde nicht, dass der Mindestlohn zu gering ist, zumindest für die meisten Nebenjobs und ungelernten Hilfsarbeiten. Für viele Kleinbetriebe ist er eine unzumutbare Belastung.
Ich habe bezüglich des Stundenlohns auch keine großen Erwartungen, denn ich muss keine Familie ernähren. Ich arbeite mit Meisterbrief für manchmal weniger als den geforderten Mindestlohn, aber am Ende des Monats bin ich glücklich über mein eigenes Geld. Warum sollte ich jetzt mehr wollen? Ganz ohne mein Gehalt ist es ja früher auch gegangen.
Stolz hin oder her -daheim versauern und kein Geld verdienen macht auch nicht glücklicher und von Stolz kann man nicht abbeißen. Es gibt ja extra die 1-Euro-Jobs um Leuten den Einstieg ins Berufsleben zu ebnen und eine Art Sprungbrett zu bieten. Ich würde einfach mal irgendwo anfangen und mich von dort aus weiterbewerben, denn das macht sich einfach besser im Lebenslauf. Vielleicht kann man nach ein paar Monaten auch mit dem Chef verhandeln, vielleicht gibt es nebenbei andere Arten der Anerkennung und Vergünstigungen.
Wer sich selbstständig macht, wird bald merken, dass man da auch ziemliche Mühe hat, überhaupt einen Mindestlohn zu erzielen. Das Gehalt, das man von anderen leichthin fordert, muss erst einmal erwirtschaftet werden und das ist nicht leicht.
Wer anfängt an der Gehaltsschraube zu drehen, der muss dann auch selber bereit sein, beim Schneider, Friseur, Bäcker....richtig zu zahlen. Ich komme so lange nicht auf einen Mindestlohn, so lange meine Kunden nicht mehr als 9 Euro für eine gekürzte Jeans oder 32 Euro für einen neuen Reißverschluss in ihre Winterjacke zahlen wollen z.B.
Sobald der Mindestlohn durch ist, werden die Preise derart ansteigen, dass die ganze Armut von vorne losgeht.

Ach ja, und vielleicht kann man ja auch einfach arbeiten, weil es Spaß macht?
 

lilly7022

Ich wohne hier
Maju, ich arbeite ja schon aus Spaß. Aber nun wäre auch Geld nicht so schlecht. Doch ich will mich nicht ausbeuten lassen. Es sollte schon was hängen bleiben. Wenn ich für 400 Euro 20 Stunden arbeiten soll, davon noch runde 120 Euro Spritkosten abgehen sowie die Kinderbetreuung - da bleibt nichts übrig und ich kann zu Hause bleiben. Mich beschäftigen kann ich auch hier, Langeweile habe ich sicher nicht!

Arbeit sollte schon gerecht bezahlt werden, man soll dafür ja auch Qualität abliefern. Ich denke, ich verlange nichts Unmögliches, wenn ich faire Bezahlung möchte?!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
400 € für 20 Stunden in der Woche würde ich auch nicht machen, das ist krass. Ich habe eigentlich eher auf die geantwortet, die den geforderten Mindestlohn zu gering finden.
Andererseit kenne ich jemanden der das mit dem 1-Euro-Job gemacht hat und heute hat sie eine Vollzeitstelle in der städtischen Bücherei. Ein Traum ging in Erfüllung!

Aber was "faire Bezahlung" angeht, können wir Muttis schon noch etwas lockerer rangehen, als Mütter oder Väter, die ihre Familie alleine unterhalten müssen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Maju man liest raus, dass du noch nie den lebensunterhalt einer Familie selber stemmen musstest. nicht falsch verstehen ich meine das nicht böse aber leider kann man kaum noch arbeiten weil einem der Job spaß macht sondern man muss Arbeiten damit man davon meist gerade mal so über die runden kommst.

Ich hatte einen job der mir Spaß gemacht hat und musste ihn aufgeben wegen ca. 200 - 400 Euro im jahr.
Mein Mann und ich waren beide im vertrieb selbstständig. Der Job machte uns beiden super viel Spaß und wir konnten uns auch keinen anderen Job vorstellen. Leider ist e jedoch so, dass es Monate gibt in denen bei uns flaute war. Uns fehlte ein teil des Geld für die krankenkasse. 4 Jahre hat Jobcenter uns unterstützt zum Schluss /ca. letzte 3/4 Jahr nur noch in den 1-2 Monaten in denen ein teil des Geld für die Krankenkasse fehlte.
Und nein wir konnten leider nichts zur Seite packen: Es hat gereicht aber große Sprünge konnten wir nicht machen.

Nach 4 Jahren meinte das Jobcenter ich müsse mir nun endlich einen Job suchen damit sie die 200 - 400 Euro nicht mehr zahlen müssen.

Ich wurde nahezu genötigt einen Job anzunehmen. Als Call-Center-Agent wollten sie mich vermitteln mit Arbeitszeiten zwischen 7 und 24 uhr bekommen hätte ich zwischen 6-7 Euro die Stunde
Ich hab den Berater nur einen Vogel gezeigt und ihn gefragt ob er Kinder hat.
ich entschied mich in meinen erlernten beruf was zu suchen.
Ich fand auch was und mittlerweile arbeite ich dort fast genau ein jahr.
Was hat es uns aber gebracht?

ich hab Arbeitszeiten zwischen 7 und 18 uhr und habe insgesammt pro tag 2 St. Fahrzeit, bin also
9 1/2 St. ausser Haus.
Kiga und Hort meiner Kinder machen um 18 uhr zu. bedeutet wenn ich um 17 uhr oder später Feierabend habe muss mein mann der ja durch die Selbstständigkeit flexibler ist die Kinder abholen, nur ist das auch seine kernarbeitszeit. Bedeutet an dem tag hat er einbussen.
Wenn man nun bedenkt, dass ich bis Dez. 2012 total unterbezahlt war. hatte bei 35 St./W gerade mal 1200 raus. Seit dez. sind es nun 1400
Nun decken die zahlen gerade mal den verlust den wir durch die Aufgabe meiner Selbstständigkeit und die Zeit die bei meinem Mann drauf geht wenn er die Kinder abholen muss.
Klar die Arbeit mit den kindern macht mir auch Spaß nur der Träger bei dem ich arbeite ist unfähig. Unfähig vernünftige Löhne zu bezahlen, unfähig zu sehen was die Kinder brauchen, unfähig Personal zu halten bzw. neues zu finden. denn im Moment arbeiten wir unter Personalmangel. bedeutet. Ich bin neben der Kitaleitung die einzige Erzieherin in der Krippe, bei 26 Krippenkindern also U3, alle anderen sind Helferinnin, Praktikanten und eine die eine Berufsbegleutende Ausbildung macht.
Also viel Stress, viel Arbeit, viele Überstunden die ich einfach nicht abbummeln kann.

ich wünsche mir also meine Selbstständigleit zurück wo mein großer nicht in den hort musste, wo ich meine Kinder um 16 uhr aus Kita und Schule abgeholt habe und sie nie die letzten im kiga und Hort waren.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hast du denn versucht eine andere Stelle zu kriegen? Da herrschte doch so eine rege Nachfrage nach Erziehern in Berlin? Im Umkreis von 1 Fahrstunde gibt es doch bestimmt ganz viele Kindergärten und Krippen und Kernzeitbetreuungen, oder?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja natürlich habe ich das versucht nur ich habe keine großen bzw. belegbaren Kenntnisse des Berliner Bildungsprogrammes, da als ich meine Ausbildung gemacht habe es das noch nicht gab.

Als ich die Ausbildung gemacht habe waren 90% der Arbeit mich um die Kinder kümmern und 10% Schreibarbeit. heute sind es 60% Arbeit mit und am kind und 40% Schreibarbeit.
Die 40% mache ich mmomentan in meiner Freizeit und ich weis noch nicht einmal ob so wie ich es mache es richtig ist im Rahmen des Berliner Bildungsprogrammes.

Mittlerweile plane ich mit den, wenn es so kommt wie es Momentan aussieht, verbleibenden 3 Erziehehelfern, den die Erzieherinnin im Elementarbereich also 3-5(6) Jahren haben gekündigt oder planen es sobald sie eine neue Stelle haben, selber eine Kita auf zu machen. Bedarf ist ja da.
Montag hole ich mir im Rathaus die Informationen die ich brauche, sofern ich sie ohne Termin bekomme.
 

Lilablau

Neues Mitglied
Also 400 Euro für 80 Std./Monat wären ja 5,00 pro Stunde. Also ehrlich: Selbt 10 Euro sind noch schlecht bezahlt. Also 10 Stunden/Woche gehen gerade so. Alles andere ist Ausbeutung. Aber wenn du über 400 Euro/Monat kommst, muss er halt Sozialversicherung zahlen, und das will er wohl auf jeden Fall vermeiden.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Das sehe ich ja genauso und habe mich auch entsprechend entschieden.

In der Zwischenzeit habe ich einen tollen Job gefunden; prima Arbeit, nette Kollegen, faire Bezahlung mit allem Pipapo. Mehr als ich je erwartet hätte. Das Warten hat sich gelohnt :)
 

approll

Neues Mitglied
Huhu, ich kann wirklich nicht helfen. Ich wollte nur sagen, dass ich die Zeit habe Stundenlohn für 70 H. 400 € berechnet In unserem Bereich sind sehr, sehr viel, von denen meisten Frauen (z. B. barbers, Lieferanten/in) nicht mehr Arbeit zu tun.
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