Ring frei! -  Verweichlichte Männerwelt...

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B69P

Guest
Erst mal was lustiges, was zum schmunzeln…

Meine Frau lernte mich kennen,
nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach.
Egal wo ich hinkam, sie war schon da.

Das ist nun zehn Jahre her.

Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer,
trug nur schwarze Sweatshirts, ausgefranste Jeans,
Bikerstiefel und ich hatte lange Haare.

Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere
Anlässe. Dann trug ich ein schwarzes Sweatshirt, ausgefranste
Jeans und weiße Turnschuhe.

Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war,
aus dem Weg ging.

Aber ich mochte mich und mein Leben.

So also, lernte sie mich kennen.

„Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei.“

Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen hatten,
zu heiraten.

Warum auch nicht, ich war männlich, verwegen,
fast frei und ich hatte lange Haare.

Allerdings, nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen:
„Du könntest wenigstens zum Frisör gehen, schließlich kommen
meine Eltern zur Trauung.“

Stunden – nein Tage später und endlose Tränen weiter,
gab ich nach und lies mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen,
denn schließlich liebte ich sie und was soll´s, ich war männlich,
verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf.

Und ich war soooo lieb.

„Schatz, ich liebe Dich so, wie Du bist“ hauchte sie.

Das Leben war in Ordnung, obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war.

Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins,
bis meine Frau eines Tages mit einer großen Tüte unterm
Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pullunder
(bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter)
und eine neue Hose hervor und sagte:

„Probier das bitte mal an.“

Tage – Wochen – nein Monate und endlose Papiertaschentücher
weiter, gab ich nach und trug Hemden, Pullunder (Ärrgh)
und Stoffhosen.

Es folgten schwarze Schuhe, Sakkos, Krawatten und
Designermäntel.

Aber ich war männlich, verwegen, tot chick und es zog
auf meinem Kopf.

Dann folgte der größte Kampf.

Der Kampf, um das MOTORRAD.

Allerdings dauerte der nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug,
der ständig kneift und zwickt, lässt es sich nicht sehr gut kämpfen.
Außerdem drückten die Lackschuhe, was mich auch mürbe machte.

Aber was soll´s, ich war männlich, spießig, fast frei, fuhr einen Kombi
und es zog auf meinem Kopf.

Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem
Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte
deutsche Schlager auswendig, setzte mich beim pinkeln, trank
lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren.

Was soll´s, dachte ich, ich war ein Weichei, war gefangen,
fühlte mich Scheiße und es zog auf meiner Birne.

Eines schönen Tages, stand meine Frau mit gepackten Koffern
vor mir und sagte:

„Ich verlasse Dich.“

Völlig erstaunt, fragte ich sie nach dem Grund.

„Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert.
Du bist nicht mehr der Mann, den ich mal kennen und lieben
gelernt habe.“

Vor kurzem traf ich sie wieder.

Ihr „NEUER“ ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans
und Tätowierungen, der mich mitleidig ansah.

Ich glaube, ich werde ihm eine Mütze schicken.

Die arme Sau…



Leben wir nun wirklich in einer verweichlichten Männerwelt??? Kann es sein, dass Frauen wirklich ihren Partner so verformen und das über Jahre, weil sie der Meinung sind es wäre besser so???

Natürlich macht man mit der Zeit Dinge nicht mehr, weil sich die Lebenssituation geändert hat und wenn man ungebunden und frei ist, so kann man doch eher Dinge machen, die mit Partner nicht möglich sind.

Ist wirklich was dran, das Männer sich für die Frauen so verbiegen lassen um in das, von der Frau persönlich gewünschte Idealbild zu passen oder dem sehr nahe zu kommen??? Wurde er dann jahrelang bearbeitet und hat am Ende dem Wunsch der Frau entsprochen, so wird er uninteressant für selbige???

Kann es sein, dass der Schuss für die Damen irgendwann mal nach hinten losgehen wird und zwar dann wenn Mann keine eigenen Meinung mehr hat, länger im Bad braucht um sich zurecht zu machen, die besseren Pflegtipps hat was das Reinigen der Wäsche angeht und bei einem Liebesfilm mehr Taschentücher braucht als die Gattin???

Ich möchte hier um Gottes Willen niemanden verurteilen oder die Frauenwelt an den Pranger stellen. Ich möchte nur Meinungen zum Thema hören um persönliche Horizonte zu öffnen oder einfach nur um die Gedanken anzuregen…

Es geht hier darum, was die Frau aus ihrem Partner/Mann macht… :ausheck
 
Mmm ich kenne den Text und ich habe als ich ihn das erste mal gelesen hab eigendlich lachen müssen. Ich denke dass es auf die Persönlichkeiten von beiden Partnern ankommt, also es muss einen geben der sich verbiegen lässt und einer der biegt.
Ich denke dass jeder sich in einer Beziehung verändert und dass es normal ist, denn jeder mensch mit dem wir zu tun haben bringt andere Perspektiven mit.
Ich fühle mich auch nicht angegriffen, wenn ich einen solchen Text lese, warum auch? Für mich stellt sich die Frage warum lassen sich die männer so verbiegen ? Das wäre meine Gegenfrage an dich.
Ach ja ich versuche nicht meinen Mann zu verbiegen sondern eine kluge Frau versucht zu leiten. :unschnein Quatsch ich liebe ihn so wie er ist und mal ehrlich ich hab auch meine Macken (und das nicht wenige)
 
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