Traurig -  vorschnelle Diagnose

S

Schnüffi

Guest
So ähnlich, nur knirsche ích nicht, ich beiße ganz fest auf den Zähnen,
früh morgens ist meine Aufbißschiene wie reingemeißelt, und die Zähne tun
mir weh, manchmal habe ich das Gefühl, sie sind locker.

Scheußlich!

Übrigens, ich finde es gut von Dir, daß Du Dich informiert hast darüber.

Leider werden wir Eltern sehr oft vorschnell verurteilt und wir werden dann
immer feinfühliger.

Und da ich ja jetzt selbst die Diagnose habe, kann ich jetzt auch für die
Kinder sprechen.

Früher wollte ich mal wissen, wie sich ein ADHS Kind fühlt, wenn es Erwachsen
ist. Und jetzt weiß ich es selbst, es ist nicht lustig.
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Kann mich Schnüffi nur anschliessen.

Einiges sieht man echt noch viel anders wenn man selbst Diagnostiziert ist.
Ich bin es.

Und im Nachhinein ein Rückblick auf mein Leben , es war für Mich ein nacktes Überlebenstraining.

Ich weiss heute nicht mehr wie ich das alles geschafft habe.
Und es war mehr schwer als leicht....
 
S

Schnüffi

Guest
Eigentlich habe ich nie dazugehört, wollte immer Anerkennung , hatte
viel mit Depressionen zu tun, habe zeitweise Alkohol getrunken, besonders
bei Enttäuschungen, habe bis zum Exzess geraucht, wurde nie schlau trotz
schlechter Erlebnisse, in der Schule nicht sehr gut, Abschluß 2x gemacht,
viele Männerbeziehungen, sehr kurze Zeit, Suizidversuche,
Angst und Panikstörungen, die ich auch heute noch habe, alles in Allem
war mein bisheriges Leben eigentlich ein Leben in grau-schwarz.

Ich dachte sehr oft, daß das Leben hier auf Erden die Hölle ist und ich
erst im Himmel Frieden habe.

Ach ja, nicht zu vergessen den sex. Mißbrauch mit 8 Jahren.

Hektisch, nervös, aggressiv, sehr schnell denkend, und handelnd,
explosiv, andere nicht ausreden lassen, vorschnell antworten, rasch wechselnde
Stimmungen, andere Menschen vor den Kopf stoßen mit Worten und Gesten,
Unordnung, immer burnout sein, sehr oft sich in etwas "hineinträumen",
unfähig eigene Entscheidungen zu treffen.
Die Liste könnte ich noch weiter führen, ohne Probleme.

Ich sage nur: nicht lustig!

Positives: witzig sein, über sich selbst lachen können, musikalisch, künstlerisch
begabt, sich für ander einsetzen, Ungerechtigkeit erkennen und handeln,
gutes Feingefühl und Gespür für Menschen, hilfsbereit, spontane Einfälle,
kreativ, tierlieb, kinderlieb, kann mich schriftlich am besten ausdrücken,
schreibe z.b. gerne Gedichte.

Und irgentwie immer ein Einzelkämpfer oder Einzelgänger gewesen, konnte
mich nie richtig in Gruppen integrieren.

Jedenfalls nicht so einfach ein ADS Mensch zu sein.
Mein Glück war es sehr strenge Eltern gehabt zu haben, die mich immer
geleitet haben und mit immer bei Entscheidungen geholfen haben.
Früher habe ich immer das Strenge gehaßt, heute weiß ich, daß es für mich
nur von Vorteil gewesen ist.Ich wurde allerdings nie geschlagen.

Wer weiß, was aus mir geworden wäre, wenn meine Eltern nicht so streng
und konsequent gewesen wären, wahrscheinlich wäre ich dann so wie meine
Tochter.
 
M

Mirsche

Guest
Ist deine Tochter auch an ADS erkrankt?
Von wem wurdest du misstbraucht?
Wie geht dein Mann/Freund mit deiner Krankheit um?
Wie hat sich dein Leben durch die Diagnose verändert?

Hört sich ja echt furchtbar an was du bisher erlebt hast :( Seit wann hast du die Diagnose? Wie sollten die nicht betroffenen Menschen deiner Meinung nacham sinnvollsten mit ADS-Erkrankten umgehen?
Hast du einen Beruf gelernt? Wie kommst du da klar?

Liebe Grüße
Mira
 
S

Schnüffi

Guest
Meine große Tochter hat auch ADHS.
Ich bin seit August diagnostiziert.
Für mich war es eine Erleichterung, daß ich die Diagnose habe!

Mein Mann geht auch nicht anders mit mir um, als vor der Diagnose.

Andere Menschen sollen einfach ganz normal mit ADHS Menschen umgehen,
zumindest wissen sie es ja meist gar nicht, aber wenn man es weiß, erklärt
es doch einiges.

Ich habe Arzthelferin gelernt, eigentlich ein guter Beruf, aber wenn zuviel
beim Arzt los ist, dann wird es sehr hektisch und das ist nicht gut für ADS.
Heute bin ich Hausfrau und geistig unterfordert.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, wenn ich mit meiner MEd. gut hin komme,
wäre ich sogar in der Lage eine Arbeit noch zusätzlich anzunehmen.
 

Ginny_1966

Mitglied
Nick

Ich stimme Dir da zu. Ich hab mal Tabletten von meinem Arzt bekommen wegen Stimmungsschwankungen und Müdigkeit, war einfach nur noch fertig. Kein Wunder, hatte zwei Kinder unter zwei Jahren *gg*. Was gab er mir, irgendwelche Psychopharmaka, hab mir zu Hause durchgelesen, davon wird man müde, usw. Ja das hab ich brauchen können. Nicht eine hab ich genommen.

Mit Ritalin und Co.??? Ja, hm, meine Tochter hat auch ADHS und ich denke auch manchmal, früher wurden diese Kinder temperamentvoll genannt *seufz* und aus meinem Bruder ist auch was geworden. Einige mögen ja damit erst Lebensqualität erlangen aber andere? Meine Tochter z.B.? Ich weiss es nicht. Ich ringe und noch sind wir dagegen.
 
M

Mirsche

Guest
an die Eltern von AD(H)S-Kindern:
Hattet ihr, bevor ihr mit der Medi-Gabe begonnen habt das Gefühl, dass eure Kinder unglücklich sind bzw. leiden? Ist das durch die Medis besser geworden?
Abgesehendavon, dass die Medis die Symptome mindern; haben sie auch einen Einfluss auf das Lebensgefühl und Glücklich bzw. Unglücklich Sein?
 
S

Schnüffi

Guest
Na weißt du Ginny, nicht jeder ADS ler braucht auch Medikamente.

Es gibt bestimmt genügend Menschen, die gut zurecht kommen und
sehr erfolgreich sind, auch oder gerade mit Störung.

Es kommt immer darauf an, wie sehr und ob er leidet darunter.

In meinem Falle, muß ich sagen, ich litt und leide noch darunter.

Bevor ich die Diagnose im August bekam war ich soweit, daß ich irgentwas
tun mußte, egal was, ich war fertig. Und so ging ich in die Psychatrie.
Falls mir die Ärzte eine andere Diagnose gegeben hätten, dann hätten
sie mir eben ein anderes Med. gegeben, aber ich mußte unbedingt
was tun!!

Und für mich ist jetzt die Diagnose eine echte Erleichterung, denn endlich
weiß ich, daß ich nicht dumm oder gar faul bin.

Es kommt immer darauf an, wie man sich dabei fühlt.
 

Ginny_1966

Mitglied
Genau das ist das Problem!!!

ICH weiss nicht, wie meine Tochter sich fühlt. Sie ist zwar ein fröhliches Mädchen mit immer guter Laune. Aber innen drin??? Sieht es da genauso aus?? Wenn ich ihr keine Medis gebe, verwehre ich ihr damit, aus ihrem ganzen Potenzial zu schöpfen??? Wenn ich ihr Medis gebe, verändere ich sie damit??? Und wenn ja, wie???

Haben sich eure Kinder verändert? Ich meine im Wesen, im Charakter. Und wenn ja, wie??? Ich habe Angst meine geliebte Tochter nicht mehr wiederzuerkennen.

Verdammt noch eins, warum ist es so schwierig, zu wissen was richtig und was falsch ist.
 
M

Mirsche

Guest
Wie alt ist deine Tochter denn? Meinst du, sie kann sich so verstellen, dass sie nach außen total lebenslustig und fröhlich wirkt obwohl sie es nicht ist?
:troest ginny du wirst bestimmt die richtige Entscheidung für deine Tochter treffen
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Mira

Der einzige, für mich trifftige, Grund meinem Sohn Medikamente zu geben wäre das er sich in seinem Leben nicht wohlfühlt.
Und genau aus diesem Grund haben wir , und vermutlich alle anderen Eltern deren Kinder getestet wurden, auch darauf bestanden das er eingehend untersucht und getestet wird.
Er fühlte sich nicht wohl und war sehr unzufrieden. Er war aggresiv und einer Depresion nahe und das mit 9 Jahren. Aus diesem Grund habe ich mich an eine Beratungsstelle gewandt. Leider haben mir die nicht sehr viel geholfen. Im Gegenteil. Es wurde durch die Art des Therapeuten alles noch um gut 2 Jahre verzögert. Aber es war ein Anfang.

Im Moment bekommt Marius ein homöophatisches Medikament. Ich bemerke zur Zeit das er aufgedrehter ist als sonst. Vermutlich ist es eine Erstreaktion, die auch gegensätzlich sein kann. Muss nächste Woche mit der Homöopathin tel. und das mit ihr besprechen. Er bekam das Mittel schon einmal aber wir haben es Anfang dieses Jahres abgesetzt damit er während des Austestens nicht unter Einfluss dieses Mittels steht. Wir haben erst jetzt wieder damit angefangen.

Ich glaube auch das ein Kind sich unter Ritalin od. ähnl. verändert bzw. Verhaltensweisen rauskommen die zwar schon da waren aber unter dem Krankheitsbild des ADS/H nicht zum Zuge kamen.
Ich glaube nicht das ein Medikament ein Kind gegen seine Anlagen hin verändern kann/wird.

LG :bye: Cordu
 
S

Schnüffi

Guest
Ginny, eine Entscheidung für das Kind zu treffen ist sehr, sehr schwer.

Die kann Dir (Euch) auch Niemand abnehmen.

Meine Tochter z.B. war sehr, sehr aggressiv und impulsiv und äußerte auch
Selbstmordabsichten. Sie ist sehr ehrgeizig und konnte in der Schule wie
auch bei anderen Aktivitäten (Turnverein) nicht das zeigen, was sie eigent-
lich kann.
Sie hatte so gut wie keinen Kontakt zu Gleichaltrigen.

Es war sogar soweit, daß wir (ich und mein Mann) überhaupt nicht mehr
wußten, ob wir sie noch lieb haben.
Sie war dermaßen ausfallend und beleidigend gerade mir gegenüber, daß
es mich in ein tiefes Loch fallen ließ.

Wir hatten uns für das Med. entschieden, weil wir einen sehr großen
Leidensdruck hatten, und ich glaube meine Tochter auch.

Wir wären sehr froh, wenn es anders gehen würde, wenn sie mit Erziehungs-
maßregelungen oder vielleicht einem homöop. Mittel zurecht kommen
würde, aber wenn die Probleme so schlimm sind, wie sie bei uns letztes
Jahr waren, dann ist guter Rat teuer.

Sie hat sich durch die Medikation nicht negativ entwickelt, im Gegenteil,
sie ist dadurch zugänglicher geworden und auch nett, sie hat Freunde gefunden
und in der Schule kommt sie jetzt viel besser zurecht.
Aber allein das Med. ist nicht der richtige Weg! Es bedeutet trotzdem harte
Arbeit für uns, und es ist deswegen auch nicht einfach für uns. Sie ist halt
ein schwieriges Kind und sie bedarf besonderer Behandlung.
Aber ohne dieses Med. wäre es uns nicht möglich ein einigermaßen "normales"
Familienleben zu führen.

Aber wie schon gesagt: jedes Kind ist anders und nicht jedes braucht die
selbe Behandlung.
Es gibt ganz schlimme Fälle und Fälle, die weniger schlimm sind.

Wichtig ist nur, daß man als Eltern aus dem Bauch heraus entscheidet und
spürt, was für das Kind wichtig und richtig ist.
Und dann einen Weg beschreitet!

Mein Hauptgedanke ist auch, daß ich meiner Tochter vielleicht für später
einen besseren Weg bereite, als den ich hatte in meiner Gefühlswelt.
Darum nehme ich auch an einer Studie für Erwachsene ADHS Pat. teil,
damit das Symptom richtig erforscht wird.

Heute z.B war ich mal wieder traurig. Wir hatten Martiniwanderung und
anschließend in der Kirche eine Andacht.
Die Kinder vom Kindergarten führten dann auch was vor.
Und als ich da meine kleine Tochter so sah, wie lustig und fröhlich sie bei
der Sache war, sie strahlte über das ganze Gesicht, und an meine große
Tochter dachte, wie anders sie doch ist, bin ich traurig, daß sie nie so
sein kann wie die Schwester und das spürt sie halt. Deshalb ist sie auch
immer so sehr eifersüchtig.

WEnn ich wüßte, was in ihrem Kopf vor sich geht, was sie fühlt.
Ich weiß es nicht, aber ich denke schon, daß sie sich ihrer Störung bewußt ist.
Und ich denke auch, daß es für sie eine Erleichterung ist, weil sie weiß
daß ich auch ADHS habe und ich auch Med. nehme, denn sie sieht ja,
daß ich nicht krank bin.
 
M

Mirsche

Guest
schnüffi: inwiefern hast du dich durch die Medis verändert?
Cordu: Wie ist denn die Wirkungsweise von diesem homöopatischen Medikament. Wie "funktionert" das?
 
M

Meggy

Guest
Ich bin zwar in diesem Forum recht neu, mit der Thematik aber nicht.
Mein Sohn ist mittlerweile zwölf, ADS diagnostiziert, anstrengend und doch auch ruhig, schwierig, dennoch liebenswert, kurzum, jedes Elternteil eines ADS Kindes weiss, was ich meine.
Auch ich habe lange gegen Medikamente gekämpft, war absolut dagegen, bin aber durch lange Gespräche dazu gekommen, dass uns in unserer Situation keine andere Wahl bleibt, als auf eine solche "Krücke" zurückzugreifen.
Jeder hier weiss, welche Odysseen man hinter sich hat. Untersuchungen, Beratungsstellen, Psychologen, Selbstkritik, Verzweiflung, enttäuschte Hoffnungen, immer wieder von vorne, wächst sich aus....etc....
Und immer wieder dieses Gefühl, ich habe noch nicht wirklich einen Platz, eine Stelle, einen Fachmann gefunden, bei dem ich mich ohne wenn und aber rundherum wohl und gut aufgehoben fühle.

Mein Sohn besucht seit den Sommerferien die 7. Klasse einer Realschule. Wir hatten es also geschafft, ihn durch sechs lange Schuljahre OHNE Medikamenteneinwirkung zu bringen. Aber Schule wird nicht einfacher und für unsere Kinder erst recht nicht. Haben sie in der Grundschule noch hauptsächlich einen Lehrer, der mit ihnen arbeitet, so sind es in der weiterführenden Schule mittlerweile ein Lehrer pro Fach. Und jeder geht anders mit den Kindern um. Ein Horror für unsere Kinder, sich dort noch zurechtzufinden und sich immer wieder der neuen Situation anzupassen. Und wer kennt es nicht, das Mobbing anderer Schüler, welches alles nur noch mehr eskalieren lässt. Jedenfalls war meine Schule soweit, dass sie meinen Sohn trotz ständiger Gespräche mit mir nicht mehr beschulen wollte und der Ansicht war, wenn man mein Kind aus der Klasse entfernt, dann würde sich die insgesamt unruhige Klassensituation verbessern. Leider sitzen Schulen hier am längeren Hebel. Und egal wie gut man die Situation zuhause im Griff hat, in der Schule stellt es sich immer völlig anders dar.

Ich für uns hatte das Glück, eine Praxis zu finden (an dieser Stelle recht herzlichen Dank an Frau Heidorn), deren Gesamtkonzept mich so überzeugt hat, dass ich nun meinen Sohn ab nächster Woche auf Medis einstellen lassen werde. Um sie als Hilfe, als Krücke zu sehen, die wir in unserer Situation brauchen, um die damit verbundene Verhaltenstherapie erfolgreich machen zu können. Um meinem Sohn einen "normalen" (aber wer definiert schon "normal") Alltag geben zu können.

Mein Sohn ist sehr liebevoll, hilfsbereit und jederzeit offen anderen gegenüber. Eigentlich mag er jeden. Aber durch seine Krankheit kommen diese Charaktereigenschaften nicht so zum tragen, wie man sie in stilleren Stunden erlebt. Und ich bin der festen Überzeugung, dass vorhandene Charaktereigenschaften durch die Gabe des Medikamentes mehr zum Vorschein kommen als vorher. Für mich heisst das, dass sich mein Sohn nicht wirklich verändern wird, obwohl es garantiert für viele diesen Eindruck erwecken wird.
Wie ist es denn mit jemanden, der eine Brille braucht? Er kann hinterher besser sehen und lesen und wird dadurch vielleicht selbstbewusster, aber er verändert sich nicht wirklich. Nur schon vorhandenes kommt deutlicher zum tragen!
Und wenn unsere Kinder durch die Gabe von Medis eine Zeitlang traurig, gar depressiv werden, liegt es vielleicht auch daran, dass sie nun voll erkennen, was ihnen so gefehlt hat, was alles gewesen ist, wie schwer sie es hatten und immer wieder haben werden?
Dennoch ist für mich die bevorstehende Einstellung auf Medis nicht leicht, ich könnte heulen, dass ich sie meinem Sohn verpassen muss. Aber ich weiss auch, dass sie nur eine Hilfe sind, die eigentliche Arbeit mit ihm immer weiter geht und diese den entscheidenden Einfluss auf sein Leben hat. Nicht die Medis!!!
Kurzum, bei mir stimmte also alles drumherum, die Situation, die Verzweiflung, der Stillstand, und die gute Praxis, die mir wieder Hoffnung gibt. Und all das zusammen hat mich aus dem Bauch und vom Kopf her entscheiden lassen: Bei uns geht es nicht mehr ohne, sonst sitzt meine Kind mit ADS und einer Teilhochbegabung auf der Sonderschule E, wo er absolut nicht hingehört!

Mein Sohn ist übrigens äusserst froh darüber, dass er Hilfe bekommt. Denn so fröhlich er auch immer ist, die ganze Situation belastet ihn sehr. Und wenn mein Kind sich damit wohlfühlt, dann war es für mich die richtige Entscheidung.

Dennoch muss natürlich jeder für sich selber entscheiden. Und jeder, der es schafft, diesen steinigen Weg ohne Medis zu gehen, dem zolle ich hohen Respekt! Respekt vor jedem einzelnen Tag, in dem er es ohne schafft und dabei selber nicht untergeht! Denn wir müssen immer wieder dafür sorgen, dass es uns auch gut geht, sonst können wir für unsere Kinder nicht so dasein, wie sie uns brauchen!!!
 

cordu

Namhaftes Mitglied
@mira
Die Wirkungsweise eines homöopathischen Mittels zu erklären ist sehr schwierig und das trau ich mir nicht zu.

Die Mittel können auch bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken. Das ist abhängig von der Vorgeschichte eines jeden.

Das Mittel das Marius bekommt soll seine psychische Verfassung etwas beeinflussen. Er kann in seinen Stimmungen sehr schwankend sein. Innerhalb von Minunten von himmelhochjauchzend bis zu todebetrübt.

LG :bye: Cordu
 
S

Schnüffi

Guest
Ginny,

ich merke jetzt wieder sehr, wie ich eigentlich bin mit meiner Störung,
da ich ja ein paar Tage ohne auskommen muß, wegen der Studie.

Heute z.B. da stand ich im Haus und wußte echt wieder nicht, wo ich an-
fangen sollte, als ich dann begann meine Hausarbeit zu bewältigen, dann
fingen die Gedanken in meinem Kopf wieder an mich zu drängen (Du mußt
gleich das und das tun!) und ich wurde wieder hektisch, ständig fiehl mir
wieder was Neues auf, es ging alles drunter und drüber.

Ich habe Alles irgentwie geschafft, aber wie halt. Hektisch, nervös, und
am Nachmittag war ich total erledigt, weil ich alles so hektisch erledigt habe.
Und ich übersehe sehr schnell, sehr viel z.B. beim Einkaufen ist es mir
z.B. passiert, daß ich erst beim 2. mal hinschauen gesehen habe, daß auf
der Kasse nicht 10 sondern 14 Euro stand!

Durch die Med. bin ich ruhiger, entspannter und selbstsicherer geworden,
bin nicht mehr so getrieben und beim Einkaufen habe ich jetzt die innere
Ruhe und bekomme dann auch keine Panikattake.
Mit meinen Kindern kann ich wesentlicher ruhiger umgehen und schreie nicht
mehr so.
Ich kann auch meine inneren Impulse besser steuern, z.B. warum muß ich
denn während ich die Spülmaschine ausräume unbedingt sofort das Fenster noch schließen?
Solche Dinge passieren mir halt mit dem Med. nicht mehr so.
Ich beende erst alle meine Arbeit schön der Reihe nach und laße mich nicht
durch meine Impulse hin und her stürzen.
 

MarkusR

Neues Mitglied
Original von Mela
Wie sagt Oma immer so schön: "Früher gabs das alles nicht!" ;D


Wie die Geschichten aus dem Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann (1809-1894) zeigen,
gab es schon immer Kinder, die ein "Aufmerksamkeits-Defizit" zeigten oder Hyperaktiv waren.
Also höhr mir auf mit diesen Frasen!

Markus
 

Veronika45

Neues Mitglied
Hallo und guten Tag!

Ich glaube was Mira einfach nur sagen wollte ist, dass Ärzte immer sehr schnell Ritalin verschreiben und Eltern es ihren Kindern ohne Bedenken/Einwände geben! Ohne sich wirklich mit ihrem Kind zu beschäftigen - sondern dieses Kind nur "haben" und das möglichst ohne große Probleme, da sie selbst viel zu sehr mit sich beschäftigt sind!

Hyperaktivität und AD(H)S sind zwei gaaanz verschiedene Auffälligkeiten.

Ein wirklich guter Arzt stellt nicht innerhalb von 1 Stunde eine derartige Diagnose, er braucht manchmal Monate oder Jahre dazu. Zumal AD(H)S und das Asperger-Syndrom (hoch funktionierender Autismus) eng miteinander verknüpft sind (einige Merkmale sind gleich).

Nur was mich etwas stutzig gemacht hat, ist die Tatsache das Ritalin nicht verabreicht wurde und es keine Veränderungen gegeben haben soll!?? Oder haben die Kinder dieses Medikament schon so lange genommen (wegen der Langzeitwirkung)??!

Ritalin ist ein Psychopharmaka und hat schon - teils gravierende Auswirkungen - auf die Kinder!

Liebe Grüße
Veronika45

Es gibt keinen Fahrstuhl zum Glück - man muß die Treppe nehmen!!
 

Felicitas

ständig auf Achse
Veronika,
erzähl doch mal von den gravierenden Auswirkungen.

Aber bitte mit nachweisbarer Quellenangabe.


Würde mich wirklich intertessieren.


Feli
seit 25 Jahren Ritalinpatient ohne Schäden ausser ADS. :aetsch
 

Veronika45

Neues Mitglied
... aber gerne doch :)

Hallo!

Also ersteinmal: Ritalin ist ein Psychopharmaka! Oder liege ich da falsch????

Ein paar Quellenangaben, die aufzeigen das Ritalin nicht NUR positiv zu sehen ist. Das Ritalin nicht oder gar nicht gegeben werden soll(te) muss jeder für sich entscheiden - o.k.!

Schade das sich hier jeder gleich auf die Füße getreten fühlt wenn Ritalin kritisiert wird :)

Also, folgende Quellen habe ich heute morgen auf die schnelle gefunden:

www.morgenwelt.de/175.html

www.antipsychatrieverlag.de/versand/titel/simonsohn.htm

www.ads-kritik.de/Quellen1.htm


Und dann gibt es noch Dieter Krowatschek - Schulpsychologe - der sich seit Jahren mit ADS/AD(H)S beschäftigt. Die Quellenangabe über einen Film den dieser gedreht hat habe ich leider so schnell nicht finden können - wird aber nachgereicht.

Kontakt aufnehmen könnte man auch über den AOL-Verlag.

Liebe grüße
Veronika45
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo Veronika,

diese Diskussion haben wir in diesem Forum schon 2-7 mal geführt! Deine Argumente sind weder neu noch originell, also keine Bereicherung dieses Forums. Auch die von dir angeführten Links sind hinreichend bekannt.

Herr Krowatschek sagt in allen Fortbildungen, dass er eine Medikation selbstverständlich akzeptiere, er aber der Meinung sei, dass es bei guten Rahmenbedingungen auch ohne ginge. Mit seinen Büchern versuche er, diese Rahmenbedingungen zu ermöglichen, er wisse aber auch, dass dies oft nicht gegeben sei und es dann nur sehr schwer ohne Medikamente ginge.

Ich würde mich freuen, wenn du noch neue und für uns hilfreiche Aspekte in diesem Forum einbringen könntest.

Gruß von Ute
 
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