Frage -  Wäre eine fehldiagnose möglich?

Anja82

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben.........

Ich habe mal eine frage!

Ich kenne ADHS Aus erzählungen her so

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Dahinter verbirgt sich eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Man nimmt an, dass etwa 2-6% aller Kinder und Jugendlichen unter krankhaften Störungen der Aufmerksamkeit und an motorischer Unruhe leiden. Charakteristisch für die Erkrankung sind folgende drei Hauptsymptome:

Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)

Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)

Impulsivität (unüberlegtes Handeln)

Jetzt wurde mein Sohn 9 getestet und es wurde gesagt er hat ADHS.

Er ist aber meines erachtens nach nicht Hyperaktiv.
Warum ich Ihn testen lasse habe sind Gründe wie unkonzentriert im Unterricht,er flitscht in gespräche einfach weg das heist er kommt will einen was ganz tolles erzählen und mitten drin fängt er ein komplett anderes Thema an.Er läst sich schnell ablenken gerade in der Schule und in der Familie ist er als einziger Junge und dazu noch als ältester oft negativ im mittelpunkt.Sein Selbstbewustsein ist stark gesunken da er seine Klassenarbeiten immer mehr 4 und 5 schreibt.


Wäre eine fehldiagnose möglich?Und was könnte es dann sein?

In der öffentlichen Diskussion ist im Zusammenhang mit ADHS häufig auch von der "Modediagnose" oder "Zivilisationskrankheit" die Rede. Angebliche Ursachen seien falsche Erziehung, zuviel Fernsehkonsum, Computerspiele, zu wenig Bewegung und vieles mehr.

Fernsehnkonsum.......darf mein Kind 1h am tag
Computerspiele.......gibt es bei uns nicht
zu wenig bewegung.......meine Kinder sind Natur kinder rollschuhe fahrad usw


Bei schlechten Wetter ist malen bastelen briefe schreiben an die verwandschaft usw Angesagt...........Ich suche verzweifelt nach der Ursache.


Ich bin so unzufrieden.....Die Diagnose wurde mir in einem Gespräch von ca 30 minuten gegeben fragen wurden ja ehr schlecht oder garnicht beantwortet und dann wurden wir abgewürgt weil die Ärztin schon einen neuen Patienten hatte jetzt muss ich bis August 28 warten.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
ADHS ist leider nicht so einfach zu diagnostizieren wie eine Angina oder die masern oder oder oder.

Wie du ja sicherlich weist sind dafür mehrere Test und etliche Fraebögen nötig bevor ein Facharzt sagt das es AD(H)S ist.
Wenn du das Gefühl hast das diese Test nicht ausreichend gemacht wurden hol dir eine zweite Meinung. Lass ihn noch mal testen von einen anderen Spezialisten. Wichtig ist dass du den Arzt da vertrauen musst weil es eben nicht wie bei Masern die typischen Flecken gibt oder wie bei diverseen anderen Krankheiten.


So wie du ihn beschreibst denke ich nicht an eine Fehldiagnose aber wie gesagt ich bin kein Spezialist ich habe nur sehr viel gelesen über das thema nur du solltest wissen es gibt auch ADS Wirds aber beides mit ADHS betitelt der einfachheitshalber.
ADHS= Aufmerksamkeits-Defizit / Hyperaktivitäts-Syndrom

ADS=Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom

Du siehst der unterschied ist die hyperaktivität.

Mein Großer hat ADHS

Ich selber bin wahrscheinlich ein Mischtyp. Das bedeutet es gibt Phasen da bin ich hyperaktiv, kann nur schwer still sitzen und dann gibt es Phasen da bin ich ADS typisch der träumer, drifte weg und bekomme von gesprächen nur die hälfte mit weil ich in gedanken ganz woanders bin.

Wie du siehst ist jeder mit AD(H)S anders bei dem einen ist die hyperaktivität ausgeprägter, der andere ist der typische ADS träumer und dann gibt es die unterschiedlichen Mischformen.
Mal mit mehr hyper anteil mal weniger usw.
 

Anja82

Neues Mitglied
du schriebst dein Sohn hat ADHS!

Was hast du nach der Diagnose gemacht?

hast du schulwechsel oder eine klassenstufe tiefer beantragt? das sind gerade meine gedanken.Da er ja die 3 klasse zwar geschaft hat aber mehr mit 4 auf dem Zeugnissen wäre es vielleicht ne möglichkeit ihn zu entlasten und vielleicht ihm wieder mehr selbstwergefühl mitzugeben
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
bei uns lief das folgendermassen ab.

Wir haben bis letztes jahr Ostern noch ine einem anderen Schuleinzugsgebiet gewohnt. Er ging dort in der 1 und 2 klasse auf die dortige Schule.
Dann sind wir umgezigen und es hatte sich schon rauskristalisiert, dass er viele Defiite in den fächern hat besonderst stark in Mathe.
Die klassenlehrerin legte uns nahe das er die 3 Jahre für die Schulanfangsphase (also 1 und 2 klasse) brauchen würde. Wir die wir ja merkten dass er nicht hinterher kam stimmten dem natürlich zu. nur fiel halt kurz bevor er wieder in die 2 Klasse gekommen wäre unser umzug dazwischen.
Wir brachten ihn dann noch bis zum Schuljahresende in seine alte Schule und im neuen Schuljahr kam er in der neuen Schule in die 2 Klasse.
Da ja die neuen 1. Klässler in die Klasse kamen fiel er nicht groß auf.

Die dortige Klassenlehrerin sprach uns letztes jahr im herbst dann darauf an ob wir ihn mal auf ADHS testen lassen würden. Sie war nun die zweite Person die uns deswegen ansprach. Die erste war seine logopädin zu der er ende Vorschule anfang 1. klasse ging.

Also machte ich einen termin bei seiner neuen Kinderärztin die zufällig auch die zusatzqualifikation hat ADHS zu diagnostizieren.
Wiur begangen im Deember mit den ersten gesprächen und fragebögen. bei den gesprächen und test war ich nicht dabei. ich wartete im Warteraum. Lediglich natürlich das Vorgespräch bekam ich mit, da meinte die Ärztin übrigens auch dass ich mich auch mal testen lassen sollte, da AD(H)S genetisch bedingt ist und somit vererbt wird und anhand meines verhaltens sie sich sicher sei, dass ich es auch habe.

So Ende April - Anfang Mai hatten wir dann seine Diagnose, ADHS und Dyskalkulie(Rechenschwäche). Bis dahin hatte ich x internetseiten durchforstet um mich zu informieren.
Nach der Diagnose kam nun das gespräch auf Medikamente (Medikinet)
Die ärztin wollte es ihn verschreiben ich hatte bedenken.
nachdem ich mich weiter informiert habe haben wir im Juni beschlossen dass wir es mit Medikinet probieren.

Ich möchte zusätzlich noch eine Verhaltentherapie da stehen wir auch bei der Ärztin auf der Warteliste aber sie miente vor einem halben 3/4 Jahr hat sie leider keine freien Plätze mehr und zu einem anderen Arzt wollen wir nur ungerne. Also warten wir bis sie da wieder einen freien platz für die Verhaltentherapie hat.

Alex wurde eingestellt, erst 3 tage 5 mg dann 3 tage 7,5 mg und zum schluss noch 10 mg.

Die letzte Dosis haben wir nur einen Tag ausproboiert da wir bei 7,5 schon einen enormen positiven Effekt bei ihm beobachten konnten.
Selbst die 5 mg brachten schon einige St. in denen er sich auf einmal sehr gut konzentrieren konnte.

Ich erinnere mich immer nur dass er 5 St. seine Sammelkarten hin und her sortiert hat. Nach 3 St. warfen wir ihn mehr oder weniger raus da das Wetter so schön war. Er nahm sich eine Decke mit und setzte sich neben den Spielplatz auf die Wiese und sortierte weiter.
So eine extreme konzentration habe ich bei ihm noch nie gesehen gehabt.

Mittlerweile fühlt er sich mit Medikinet wohl, denkt selber daran morgens und mittags/Nachmittags seine 3/4 tablette zu nehmen und hat 0 Nebenwirkungen. kein Appetietverlust, keine Einschlafschwierigkeiten. nix. Lediglich an den ersten 2 tagen hat ihm seine haut gejuckt besonders an den Armen aber dass kann auch durch die Wärme an den Tagen gewesen sein.


Aussage von Alex unter Medikamenten als wir darüber redeten wie es für ihn mit und ohne tablette ist: "Ich fühle mich wohl wenn ich meine Tablette genommen habe wenn ich daran denke wie ich ohne bin, da kann ich mich selber icht leiden."
Ausserdem beobachten wir dass er nicht mehr so niedergeschlagen und grüblerich ist.

Mittlerweile haben wir von der Schule den Hinweis bekommen, dass er wegen Dyskalkulie und ADHS einen I-Status bekommen kann. Also einen integrationsstartus. Das bedeutet, dass er, weil kinder mit I-Status einen anderen Betreuungsschlüssel haben als "normale" kinder, besser betreut werden kann. Sei es Schule oder Ganztagsbereich/Hort. Aber das ist ein anderes Thema da er ja zusätzlich noch die Dyskalkulie hat.
 

Anja82

Neues Mitglied
Danke ersteinmal für deine Antwort...

Auch mir hat man das Medikament angeboten doch ich habe es abgelehnt weil ich mir einfach sage ich stelle mein Komplettes Leben um Ihm zu helfen da müssen keine medikamente sein.(Ich hab ne abneigung gegen den ganzen Chemiekramm)aber das ist ne ansichtsache.
Was mir gerade aufgefallen ist du sagt er kann sich auch zu Hause nicht konzentrieren und das hat mein Sohn nicht ich höre es nur von der Schule er malt schreib stunden lang natürlich nur wenn er lust hat.Besonders auffallen tut es wohl bei Klassenarbeiten wo er sich maximal 15 min konzentrieren kann.
Meine sorge liegt bei meinem Sohn ehr bei seinem Verhalten meines Mann gegenüber (sehr provzieren vorlaut ect) und seinen Geschwistern gegenüber er haut sehr schnell unkontrolliert zu oder fühlt sich stark genervt von ihnen (zwei Mädels).
Auch sagt er oft dinge die einen sehr verletzten wenn er aber verstanden hat das er einen getroffen hat tut es Ihm auch wieder sehr leid.
Und ich sage mal so er ist jetzt nicht der junge der nur nervt oder der nur streßt ich habe eigendlich viel Nerven für sowas und bin auch nicht nachtragend die Sorge liegt halt bei mir was die schule betrifft.Was er zu Hause nicht kann ist brettspiele oder andere Sachen wenn er verliert wird er aggressiv und weinend
ich finde leider auch das einige Lehrer stark überfordert sind und wenn dann noch ein kind auffält durch ja nicht alzugutes verhalten schiebt man es gern mal ab.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Na ja er konnte sich zu Hause auch auf gewisse Dinge konzentrieren regelrecht exzerziv den wenn ihn was interessiert hat dann war er im Hyperfocus, bedeutet, er bekommt die Welt um sich herum nicht mehr mit und ist so extrem mit dem beschäftigt was ihn interessiert das er die zeit darüber vergisst.
Er kann sich aber z.B. nicht auf seine Hausaufgaben konzentrieren egal wie Reizarm ich die Umgebung gestalte

Nicht jeder kann sein Leben so verändern wie es nötig wäre. ich müsste z.B. aufhören zu arbeiten den bedingt dadurch das ich auch AD(H)S habe sind meine Akkus Abends leer/auf Notbetrieb weil die Arbeit bei m ir viel Energie raubt und ich kann mich kaum noch auf etwas konzetrieren und bin dann auch schnell impulsiv. Nur brauche ich die Arbeit den ohne mein Geld wären wir vom Amt abhängig und das will ich nicht.
Und auch wenn nicht gäbe es keine Garantie, dass ich geduldiger wäre.

Ob mit oder ohne Medis muss jeder für sich entscheiden.
Die Kinderärztin hat mich mit einem Satz zum nachdenken gebracht, den vorher habe ich es auch nicht in betracht gezogen. Sie meinte nur zu mir, wenn sie Kopfschmerzen haben nehmen sie doch auch eine Kopfschmerztablette. Das brachte mich zum grübeln und ich informierte mich ein wenig mehr über MPH Medikamente und deren Wirkung. Also was da genau passiert.
 

Anja82

Neues Mitglied
ja gut auch bei Kopfschmerzen nehme ich nix ausser ruhen oder einfach aushalten.aber das ist ja nicht das Thema:)
Und wenn du adhs selbst hast ist das auch noch ein grad schwieriger.

Ich lese nun schon den ganzen Nachmittag über das Thema und ich merke jetzt schon das es noch ein schwieriges Laster wird.aber gut das es ein Forum gibt wo man fragen loslassen kann.

Ich werd morgen mit meiner sozialpadagogin mal ein langes gespräch führen das sie ja noch nichts weiß von der diagnose vielleicht kann sie mir dann mehr tipps geben den sie kennt meinen Lukas ja nun auch schon seid drei Jahren
 
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