Hilfe! -  Was sollen wir bloß machen???

Mama Danny

Neues Mitglied
Hallo an Alle!
Ich habe noch nie in einem Forum geschrieben aber ich hoffe das mir hier vielleicht irgend jemand helfen kann.
Ich bin an einem Punkt angelangt der sehr traurig ist ...ich ertrage mein eigenes Kind nicht mehr.... ich habe heimliich den Wunsch das er einfach weg ist.
Mein Sohn hat ADHS er nimmt Medikenet Retard 20 und abends Strattera 25mg,aber er ist nicht zu händeln,mein Altag besteht nur noch aus Diskusionen ,Geschreie und Akressionen
Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun kann....die ganzen Tipps die man liest hören sich in der Theorie alle toll an ,aber in der Praxis ist alles anders.
Die Kindertherapeutin ist auch keine so große Hilfe ich bekomme gesagt das ich die Situationen entschärfen soll oder ignorieren.....ich kann aber nicht einfach wegschauen wenn Robin seine kleine Schwester schlägt ,sein Spielzeug kaputt macht,den Hund quält oder meine Sachen kaputt macht.
Mein Mann ist nur noch am schreien und geht auf das Kind los, das ich manchmal echt Angst habe das er dem Zwerg irgendwas tut.
Regeln und klare Abläufe funktionieren nur teilweise aber meistens nicht,oder man spricht mit der Wand...
Soziale Kontakte habe ich gar keine mehr....mein Freundeskreis den ich mal hatte ist mit meinen Kindern nicht klar gekommen,das war zu anstrengend!!
Also habe ich auch niemand mit dem ich mal reden kann..was auch net so einfach ist.
Meine Mutter ist der Meinung das ich sowieso an allem Schuld bin das der Junge so ist, untergräbt meine Ansagen und versucht ständig das Kind gegen mich aufzuhetzen,was wieder zur Folge hat das ich den Kampf zuhause habe....was dan auch wieder zu Streit führt zwischen Ihr und mir und meinem Mann.
Also bin ich wieder dran Schuld !!
Ich würde mich freuen wenn mir irgend jemand helfen könnte
LG Danny
 

lilly7022

Ich wohne hier
Hallo Danny,

willkommen hier im Forum und laß Dich erstmal drücken! :maldrueck

Meine erste Frage wäre, ob Du denn von dem behandelnden Arzt keine Verhaltenstips bzw. eine Therapie erhalten hast? Eine, wo Du erfährst, wie Du mit einem ADS-Kind umgehen solltest.

Meine ersten Tips wären die üblichen: Sei konsequent, mach klare Ansagen, was Du erwartest, Konsequenzen sollten auf dem Fuß folgen und möglichst logisch sein (ja, ich weiß ... was ist logisch?!). Vor allem: Such Dir Freiräume, damit Du runterfahren kannst, verlaß das Zimmer, bevor Du schreist. Nur eine entspannte Mutter kann Entspannung rüberbringen.

Ich denke, Ruhe und Klarheit sind die ersten Dinge, die bei Euch einkehren sollten, wenn ich Deine Beschreibungen so lese. Das gilt sicherlich für die gesamte Familie. Und einfach ist das auf jeden Fall nicht, davon kannst Du ausgehen! Ich wünsch Dir Kraft und freue mich, hier weiterhin von Dir zu lesen!
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Hallo,

du hast nicht von dem Alter deiner Kinder gesprochen.

Wir haben auch einen langen Weg hinter uns und auch da war oft der Wunsch da, wenn er doch weg wäre.....
Auch uns konnte die Kindertherapeutin nicht wirklich helfen.

Unser Sohn hat jahrelang Medikinet genommen, bis er das absetzen mußte, wegen Ticstörung. Strattera hat suizidale Nebenwirkungen, auch das vertrug er nicht. Er ist inzwischen 12 Jahre alt und wir versuchen gerade, einen Weg ohne Medis zu gehen. Es läuft für uns deutlich besser, aber in der Schule nicht, da er gemobbt wird.

Uns hat inpunkto Grenzensetzung der Erziehungskurs "Triple P" geholfen, soll für schwerer erziehbare Kinder sein. WIr haben den Kurs beide belegt, um an einem Strang zu ziehen.

Dann habe ich vor 1,5 Jahren die Therapie mit der Kindertherapeutin geschmissen und mein eigenes Ding gelebt. Dazu hat uns ganz super toll folgendes Buch geholfen:
ADS-Eltern als Coach - von Elisabeth Aust-Claus, Petra-Marina Hammer und OptiMind media. Durch das Buch habe ich ganz viel Verständnis für unseren Sohn bekommen, einen anderen Weg zu ihm.
Mittlerweile ist es bei uns sehr friedlich geworden, mit ganz viel Liebe, ich würde ihn nie nie hergeben!!! EIne Tagesklinik hilft uns, ein wenig zur Ruhe zu kommen und auch unserem Sohn, hoffentlich auch weiterhin ohne MEdikamente klar zu kommen!

Einfach ist der Weg mit einem ADHSler nicht, aber er lohnt sich! Eine Tagesklinik wäre vielleicht auch eine HIlfe. Er ist tagsüber weg, außerdem hilft uns ein Betreuer, wir haben ständig Kontakt und bekommen viel HIlfe - für euch wäre es vielleicht hilfreich, da er dann recht lange aus dem Haus ist und ihr ein wenig Ruhe bekommt?

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen?
 

Mama Danny

Neues Mitglied
Hallo Lilly,
Also die Kinderärztin hat mich an eine Psychologin verwiesen wo ich fast ein Jahr auf einen Termin warten mußte. Und die Psychologin hat uns dann eine Menge Lesestoff gegeben was ich auch alles gelesen habe,aber wirkliche Verhaltenstips eher net.
Ich habe zwei Zettel bekommen die ich am Kühlschrank hängen habe ,der erste ist:
5 Tipps zur Krise richtiges Verhalten in der Eskalation - der zweite ist : 6 Tipps zur Problemsituation ihr Kind verärgert Sie ständig.....http://www.elternforen.com/images/smilies/cool.gif Die Psychologin hat mal was von einem Workshop gesprochen aber der sollte 80 Euro kosten die hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht und jetzt stehn wir auf der Warteliste -seit zwei Jahren - .
Ich muß ehrlich zugeben das ich ziemlich unentspannt bin,es fällt mir sehr schwer den Zwerg nicht ständig zusammen zu stauchen ..er macht es einem aber auch nicht leicht das nicht zu tun.
Das mit der Ruhe ist so ne Sache wenn ich nach 8Std von der Arbeit komme und muß dann noch den Hausaufgabenkampf fechten ,dann die Kleine aus dem Kindergarten holen,der Haushalt muß ja auch noch gemacht werden - essen kocht sich ja nicht von alleine und die Wäsche läuft leider auch nicht von alleine in die Maschine und dann in den Schrank.....wie das halt so ist der ganz normale Wahnsinn!!!
Leider sind meine zwei Monster im Moment wie Hund und Katz also permanentes auseinander bringen der Streithähne.....
Und abends dann der lange Kampf mit dem Bettgehn vor zehn ist meistens keine Ruhe...dann muß der Hund noch raus und um 5Uhr klingelt der Wecker wieder.
Und meistens kommt der Robin noch zwei bis drei mal die Nacht heulend ans Bett....
Wann soll ich da Ruhe haben???? Ich bin froh wenn ich es mal schaffe nen Kaffee zu trinken der net lauwarm isthttp://www.elternforen.com/images/smilies/alien4.gif
LG Danny
 

lilly7022

Ich wohne hier
Na so ungefähr hab ich mir das vorgestellt! :-D Klingt ja echt idyllisch bei Euch.

Klar, daß Du nicht täglich die Flucht ergreifen kannst. Aber so ab und zu am Wochenende? Mal mit Freunden ausgehen und wenn es nur 2 Stunden sind. Zeit, in der Du mal was anderes siehst und hörst. Das solltest Du mal mit Deinem Mann besprechen.

Ansonsten - hmmm. Ich hatte letztens Ilona ein gutes Buch zum Thema ADS empfohlen, welches ich super fand. Ich kram den Link dann nochmal raus. Vielleicht hilft Dir das ja ein bißchen weiter, auch wenn Du schon viel Literatur hinter Dir hast.

Hast Du keine Möglichkeit, Dir professionelle Hilfe zu suchen? Eine andere Psychotherapeutin? Klar sind die rar gesät, aber man kann ja mal gucken. Oder eine Selbsthilfegruppe in der Nähe? Die wissen doch auch gut Bescheid und können Dir weiterhelfen, wenn's mal wieder hochkocht.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Und nun kommt der Link zum Buch ADS Erfolgreiche Strategien

Irgendwie ist dieses Buch wohl nicht sehr bekannt. Ist eben nicht so nett aufgemacht, wie die anderen, aber ich finde es wirklich hilfreich. Es beinhaltet echte Hilfestellungen. und die Beschreibungen helfen, sich in einen ADSler hineinzuversetzen.
 

Mama Danny

Neues Mitglied
Hallo Katy,
Mein Sohn ist jetzt 8 Jahre alt, das Strattera nimmt er aber erst seit 3 Monaten.
Für den Triple P Kues stehn wir auf der Warteliste.
Robin hat eine Sozialarbeiterin in der Schule die zwei Tage in der Woche nach ihm schaut und Konzentrationsübungen mit ihm macht.
an zwei anderen Tagen ist eine Intigrationshilfe bei ihmund sorgt dafür das er den Rest der Klasse nicht so stört, außerdem geht er alle 14 Tage zur Gruppentherapie und bis Dezember hatte er auch noch Ergotherapie wegen seinen Wahrnehmungsstörungen aber die sind jetzt erst mal vorbei weil wir die 3 Monate Zwangspause vom Gesetzgeber haben
Die Psychologin hat uns empfohlen das Jugendamt einzuschalten....ich habe es aufgegeben da jemanden zu erreichen,da geht keiner ans Telefon und ich muß halt auch arbeiten!
Bei der Psychologin habe ich auch nur alle 6 Monate ein Termin was ich finde zu wenig ist und dann man glaubt es kaum bekommt mein Sohn die Klappe net auf.
LG Danny
 

Mama Danny

Neues Mitglied
Hallo Lilly,
Danke für den Buchtip ich bin für jede Hilfe dankbar und lesen kann man nie genug es gibt immer noch vieles was man lehrnen kann und ich kann mir das auch alles merken.Nur das umsetzten fällt schwer.
Ich habe niemanden mehr mit dem ich weg gehn könnte !!
Mein Mann hält mir für eine Stunde am Samstag den Rücken frei wo ich einen Zumbakurs belege macht irre viel Spaß mach ich jetzt seit 6 Wochen :)
Selbshilfegruppe weis ich nicht, hier bei uns wahrscheinlich eher net zu ländlich....lach
 

Katharina20

*junge Mami..*
ich weiss, es hört sich komisch an, aber es kann auch an Ernährung liegen.

Vorallem Zucker kann einem überdreht machen. Seit der Ernährungsumstellung sind meine Kinder auch viel ruhiger geworden.
Isst mein Sohn noch etwas Zucker zB von Süßigkeiten, Kuchen usw. dann ist er wieder hyperaktiv.

Wir essen seit 6 Monaten zuckerfrei. Ersetze sie immer mit Honig.

Wenn du Buchtipp brauchst, dann sag mir einfach Bescheid.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Beim Thema Zucker muß ich Katharina zustimmen, diese Beobachtung habe ich auch gemacht. Deshalb achte ich auch darauf, daß möglichst nicht so viel genascht wird, was mir aber gern von anderen wieder zunichte gemacht wird (Oma!!!). Eine zuckerfreie Ernährung finde ich persönlich unrealistisch, aber wer das durchsteht: Hut ab!

Was bei uns positive Auswirkungen hat, ist Bewergung an frischer Luft. Täglich, auch bei Regen. Da werden meine beiden wieder geerdet und sind hinterher viel entspannter. Draußen stört es nicht, wenn sie rennen, springen, toben, laut sind usw. Sicher ist das für alle Kinder wichtig, aber gerade sehr aktive Kinder profitieren davon ungemein.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ach so, wegen der Selbsthilfegruppe: Das dachte ich auch, aber gerade ADS-SHG scheint es ziemlich flächendeckend zu geben. Frag mal Tante Google, Du wirst staunen. Oder über die Seiten der Landkreise, vielleicht wirst Du da fündig.

Eine Frage ganz zum Schluß: Was ist Zumba???
 
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