brauche Rat -  Weiß langsam nicht mehr weiter

Sternchen06

Neues Mitglied
Hallo erstmal ;D

Ich bin hier zwar schon was länger gemeldet, aber bis jetzt hat es mir immer geholfen, eure Beiträge und Ratschläge zu lesen.
Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß. :(

Erstmal zu Vorgeschichte:
Ich lebe seit 2 Jahgren mit meinen drei Kids ( 12, 8 und 3 jahre) von meinem Noch-Mann getrennt. Die Trennung kam für uns 4 ziemlich überraschend, innerhalb von 10 Minuten. Aber ich habe damals keine andere Wahl gesehen und finde auch immer noch, der Schritt war richtig.

Ich habe alles getan und tu auch noch alles, damit meine Kids nicht unter der Trennung leiden, es tat zwar oft weh und war schwer , aber ich hab in den sauren Apfel gebissen. Mein Ex kann die Kinder jederzeit sehen oder abholen, da würde ich ihm nie Steine in den Weg legen. Schließlich brauchen sie ihren Vater.

Aber nun zu meinem eigentlichen Problem, und zwar mein Ältester.
Wir hab eigentlich ein ziemlich gutes Verhältnis zueinander, lachen und unternehmen viel und können auch über alles Reden. Er weiß auch, das ich immer für ihn und seine Geschwister da bin. Zu seinen Geschwistern hat er eigentlich auch ein super Verhältnis, trotz des Altersunterschiedes.

Nur werde ich die letzte Zeit nicht mehr schlau aus ihm. Er hat sich irgendwie total verändert. Das genaue Gegenteil von dem, wie er sonst ist.
Er ist einerseits immer noch lieb und hilfsbereit, aber innerhalb von 5 Minuten wie ein Monster. Schlägt seinen Kleinen Bruder (nicht nur nen Klaps oder so), lacht ihn dann noch aus. Mir gibt er dann nur Widerworte: Was willst Du eigentlich? Du hast mir nix zu sagen.
Letztens zum Beispiel hab ich ihn gebeten, seine Tasche für die Schule zu packen und er schmeißt mir ein Glas hinterher, ich solle verschwinden?? Ist das noch normal??
Er kapselt sich dann von allen ab, verschwindet in sein Zimmer, kommt nicht mehr raus, noch nicht mal zum essen.
Am nächsten Tag tut ihm auch alles schrecklich leid, er entschuldigt sich auch.
Seine Freunde rufen an oder stehen hier vor der Tür, er sagt nur: Hab keine Zeit.
Er sitzt dann einfach nur in seinem Zimmer und starrt die Wände an. Ich komm dann auch nicht an ihn ran.
Ich weiß ja, er kommt/ist in der Pubertät, hat auch viel zu verarbeiten gehabt die letzten 2 Jahre.

Aber ich weiß nicht mehr ein noch aus. Mir tut es weh, ihn so zu sehen, will ihm helfen, aber er läßt das nicht zu.
Dazu kommt noch, das mein Ex überall rumerzählt, mein Sohn wolle zu ihm. Das stimmt aber nicht, im Gegenteil!!!
Er ist sogar enttäuscht, wenn er zum Papa soll. Beim letzten mal fragte er mich, warum ich ihn denn unbedingt loswerden wolle?

Und nun kam gestern noch ein Brief von der Schule, Versetzung gefärdet. Und das in 4 Fächern!!!!

Seitdem sitze ich abends hier und könnte nur noch heulen. :heul

Ich weiß nicht , was ich falsch gemacht habe oder falsch mache.
Wenn ich ihn drauf anspreche sagt er nur: Da ist nix. Mir geht es gut.
Aber ich sehe doch, das ihn was bedrückt. Irdenwas, womit er nicht klar kommt.
Die letzte Zeit redet er auch viel von Drogen. Obwohl ich ja glaube, das er sie nicht nimmt, aber 100% sicher bin ich mir da auch nicht mehr.

Ich habe einfach Angst, ihn komplett zu verlieren. Aber wie soll ich ihm denn helfen?

Vielleicht weiß ja einer von euch einen Rat oder hat das alles selber schon erlebt?
 
E

Elfe66

Guest
Hallo sternchen,

als erstes einmal, gib Dir nicht die Schuld für das Verhalten Deines Sohnes. Ich weiß, man sucht immer zuerst bei sich die Fehler und denkt, man hat etwas falsch gemacht, aber meistens ist es absolut nicht an dem.

Was Du schreibst, kenne ich in sehr abgemilderter Form auch zur Zeit von meinem großen (fast 12). Er läßt sich nichts sagen, streitet sich nur mit seiner Schwester, sitzt am liebsten den ganzen Tag in seinem Zimmer etc.
Zum Glück klappt es in der Schule gut, Freunde trifft er auch ab und zu, er geht zu seinem Sport und mit Dingen nach mir geschmissen hat er auch noch nicht.

Ich denke mal, daß die Jungs in dem Alter einfach sehr viel mit sich und der beginnenden Pubertät zu tun haben. Bei Deinem Sohn kommt sicher noch die Trennung vom Vater dazu, das hin- und hergerissen sein zwischen Euch.

Kannst Du es einrichten, mal ein Wochenende nur mit ihm zu verbringen? Macht etwas gemeinsam, wozu er Lust hat und versuch ganz ruhig mit ihm ins Gespräch zu kommen. Vielleicht taut er dann auf und erzählt Dir etwas mehr von sich und seinen Gedanken, Gefühlen.
Ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit, einfach mal auf psychologische Hilfe zurückzugreifen, vielleicht auch mal den Schulpsychologen um Rat zu fragen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und drücke Dir die Daumen, daß es weider besser wird!!!

LG, Petra
 

Sternchen06

Neues Mitglied
Hallo Elfe

Erstmal danke für Deine Antwort.

Zu Deinem Vorschlag, mal was alleine mit ihm zumachen, das machen wir regelmäßig. In der Beziehung ist mein Ex ja echt kulant, mal an dieser Stelle gesagt.
So kann ich mal abwechselnd mit jedem ein ganzes WE alleine verrbingen.

Die Tage sind dann auch super, solange wir nicht zu Hause sind. Kaum hier, verwandelt mein Sohn sich wieder in eine Schnecke und zieht sich zurück. :(

Es kommt aber auch keiner an ihn ran.
Mein Schwager holt ihn auch oft ab zum Angeln. Sein liebstes Hobby. Die verstehen sich auch super, mehr wie Geschwister, nicht so wie Onkel und Neffe. Aber alle Bemühungen sind umsonst, habe ich dsa Gefühl.

Mit dem Schulpsycholoen habe ich auch engen Kontakt, ebenso mit seiner Klassenlehrerin. Aber selbst da kommt nichts bei rum.

Wie gesagt, ich versuche ja alles, lasse ihn genug Freiheiten und unterstütze ihn bei allen, wo ich kann, bzw. wo ich nicht kann springt jemand aus der Familie ein.

Ich hoffe ja auch, das es mit der Zeit besser wird, aber irgendwie habe ich das Gefühl es wird nur noch schlimmer.
 
E

Elfe66

Guest
Hm, da hast Du ja wirklich schon alles mögliche in Bewegung gesetzt, mehr geht ja kaum.
Ganz ehrlich, da fällt mir dann leider auch nicht mehr viel ein.

Ich kann Dir nur ganz fest die Daumen drücken, daß Dein Sohn irgendwann aus seinem Schneckenhaus auftaucht und wieder offener wird. Und daß es bis dahin nicht zu lange dauert, denn ich kann mir vorstellen, daß die Situation ganz schön an Deinen Nerven zerrt.

Viele liebe Grüße und :maldrueck

Petra
 

father-o

Kann fast alles. Ausser aufräumen.
Hallo Sternchen,
also ich denke, Du brauchst Dir wirklich keine Vorwürfe zu machen.
Aber eines muss ich sagen: Mit einem Glas würde mein Sohn nur EINMAL nach mir werfen. Ich denke, da musst Du eindeutig ein Zeichen setzen, was geht und was nicht. Und sowas geht absolut nicht.
Dass er sich mit seinem Bruder prügelt - ist normal. Nimm es als Revierkampf. Schau Dir einen Tierfilm an, wo gezeigt wird, wie junge Löwen, Hunde, Dingos oder sonstwas aufwachsen - dann weisst Du wieder was los ist. Ich hab meinen Bruder auch geprügelt und er hat mich bis zur Weissglut gereizt. Jetzt sind wir die besten Kumpels.
Das mit der fehlenden Motivation kenne ich auch. Meiner ist auch versetzungsgefährdet und es kümmert ihn nicht. Er meint, es wäre vielleicht gut, wenn er mal sitzenbleiben würde. Wofür, dass weiss er auch nicht. Er bildet sich ein, dann wäre alles leichter.
Auf jeden Fall musst Du versuchen, herauszufinden, ob er einen wirklichen Grund hat. Also Trennungsprobleme, Drogen, Mobbing in der Schule, einfach nur Versagensängste. Und das geht am besten, wenn Du mit ihm alleine bist. Das machst Du ja schon, bleib da dran. Wenn Du das nicht schaffst, geh zu einm/einer Psychologen/in. Wichtig ist dabei, dass Ihr beide mit ihm/ihr "könnt". Ohne Vertrauen geht da gar nix, der gräbt ziemlich tief in Deiner und seiner Seele rum. Wenn er sich immer zurückzieht, wenn ihr wieder nach Hause kommt, lässt das darauf schliessen, dass er ein übles Erlebnis in seinem "Zuhause" erlebt hat.
Vielleicht ist es aber auch nur die "allgemeine Weltuntergangsstimmung", die ihn bedrückt. Dagegen hilft wohl nur viel Licht, Johanniskraut, etwas Liebe und Zeit.
Apropos: Was ist eigentlich mit "Liebe"? Hat er da die ersten Schmerzen?

Grüsse

father-o
 
S

sunflower

Guest
Wenn Kinder in die Pubertät kommen, dann brauchen sie klar gesteckte Grenzen, was nicht zu verwechseln ist mit Strafen. Wenn ich Regeln aufstelle, dann ist das noch lange keine Eingrenzung oder Strafe. Aber wenn mein Sohn ein Glas hinter mir wer werfen würde, dann wäre ich sauer und würde ihn im ersten Moment warscheinlich auch anbrüllen, ob er noch alle Tassen im Schrank hätte und was hätte alles passieren können. Wenn das Glas kaputt gegangen wäre, dann hätte er von seinem Taschengeld ein neues gekauft, weil er es ja mit Absicht kaputt gemacht hat und nicht ausversehen. Aufgehoben und die Scherben weggekehrt hätte er auch machen müssen. Möglichst immer den eigenen Mist selbst ausbaden lassen. Auch wenn er sich auf sein Zimmer verzieht. Hingehen und sagen, erst wegmachen, dann kannst Du Dich verkriechen, aber vorher nicht. Das klingt hart, hilft aber ungemein weiter.

Jetzt ist er natürlich auch in einer doofen Situation. Papa erzählt allen, er will zu ihm ziehen, Er selber will das aber nicht. Hast Du schon mal daran gedacht, dass sein Papa ihm damit das Gefühl vermittelt bei Dir nicht mehr willkommen zu sein?
Das ist für ihn in dem Alter ein absolutes Gefühlschaos.

Es ist gut, dass Du Zeit mit ihm verbringst. Übertreib es aber bitte nicht :maldrueck
Nacher fühlt er sich erdrückt von Mutterliebe und das bringt nur das Gegenteil von dem was Du erreichen willst.

Überleg bitte auch mal, ob Dein Sohn es toll findet, wenn seine Geschwister zum Papa fahrn und ernicht mit ihnen zusammen dahin fährt, sondern eine Woche später ganz alleine. Ich versuche mich in ihm reinzuversetzen und ich könnte es nicht verstehen, dass ich immer alleine ohne meine Geschwister zum Papa fahre.
Aber vielleicht findet er es ja auch super so.

Mein Tipp: Er braucht mal gehörigen Abstand zu der ganzen Situation. Am besten hilft da ein Jugendcamp in den Sommerferien. Da lernt er neue Menschen kennen, die sogar vielleicht ähnliche Probleme haben, da kann er einfach mal abschalten und machen was er will..... und.... er kann sich keine 3 Wochen verkriechen, sondern muss sich sich selbst stellen.

Ich leite selber Jugendlager und bin oft überrascht, wie ausgeglichen und positiv verändert viele Kinder nach Hause fahren.
Leider kann ich nie sagen, wie lange diese positive Grundstimmung anhält, bis auf in einem Fall, da war ich Begeistert und ahbe das erste Mal ein Feedback für meine Arbeit bekommen und das war toll :-D

Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen und Dir Mut machen. Verkrampf Dich nicht deswegen. Du kannst nichts dafür, das ist alles drumherum inklusive seiner Hormone. Versuche Mutter zu sein und keine Freundin, dass ist jetzt das wichtigste :maldrueck :maldrueck :maldrueck

Ich drück Dir die Daumen, dass alles gut wird :druecker :druecker

LG Biggi
 
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