Hilfe! -  Wenn Kinder zu dünn sind

Nicola

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neu hier, habe drei Kinder, eines davon ist ziemlich dünn. Denis vergisst das Essen einfach. Jetzt möchte ich einen Beitrag für eine Zeitschrift schreiben, was Eltern von zu dünnen Kindern mitmachen. Es wird immer nur über dicke Kinder geschrieben, dabei haben Eltern von zu dünnen Kindern schließlich auch kein "Luxusproblem".

Wer hat auch ein Kind, das zu dünn ist und mag mir was darüber erzählen?

Viele Grüße
Nicola :hilfe:
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo,
"ziemlich dünn" ist ne relatve Aussage. Unser Kind könnte man z.B. auch, aus der Ferne betrachtet, als ziemlich dünn bezeichnen. Auch der Hunger ist nicht "termingerecht":
BMI und Normal-Wachstums-Diagramme zeigen aber erwiesenermassen, dass unser Kind noch nicht mal am unteren Toleranzbereich ist - sondern im gutgewachsenen Mittelfeld.
Unsere hat z.B. die Eigenschaft, am Morgen nach dem Aufwachen keinen Hunger zu haben. Dann aber um 11 Uhr es nachholen zu wollen - fast mit einem Erwachsenen-Teller.

Mit Familienangehörigen am Tisch klappen die Essenzeiten & -Mengen bei unserer am besten.

:bye:
 
M

Mamacati

Guest
Was ist für dich "zu dünn"? Meine Maus wiegt seit sie auf der Welt ist immer im untersten Drittel des Normalgewicht. Mit 6 Monaten nur 3 % über dem Untergewicht. Sie ist schnell satt und lässt sich schnell ablenken. Wenn ich mir meine Nichte anschaue, ..der kannst du buchstäblich die Löffel ohne Unterbrechung rein schaufeln und die hat dann ein 250g Brei in 5 Minuten aufgegessen. Mein Kind braucht für ca. 190g doppelt so lange und ist dann für die nächsten 2-4 h satt.
Zur U6 mit 12,5 Monaten hat sie 7,5kg gewogen bei 71cm Körperlänge.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Zu dunn ist deffinitionssache. ich hab 2 Kinder der große ist sehr hager und dünn, der kleine sehr stämmig.
Aber der Kinderarzt hat nie etwas verlauten lassen, dass der große zunehmen soll und auch nicht das der kleine abnehmen muss.
in der Wachstumskurve sind beide am äusseren Rand halt nur an der entgegengesetzten Seite.

Essen tuen beide in etwa gleich viel.
Nun könnte ich auch fragen isst der große mit seinen 8 Jahren zu wenig oder der kleine mit seinen 4 Jahren zu viel?

Ich halte es mit dem Essen so: Sie holen sich schon das was sie brauchen, Klar haben wir Essenzeiten aber wenn einer zwischendurch Hunger hat dann gibt es mal einen Apfel, ein Stück <gurke und ab und an halt auch mal einen Keks.
 

Nicola

Neues Mitglied
Liebe Ilona,


Deine Antwort hilft mir schon sehr, vor allem weil du zwei so unterschiedliche Kinder hast.

Liebe Grüße
Nicola
 

Nicola

Neues Mitglied
Hallo Ilona,


ich wollte dir grad eine Mail schreiben, aber das funktioniert nicht. Wo muss ich mich anmelden, damit das geht?

Viele Grüße
Nicola
 

Sala

Schokoholik
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen daß man als "dünnes" Kind dauernd beweisen soll, bzw. die Eltern beweisen sollen, daß keine Magersucht oder Bulimie vorliegt. Das isst so ätzend gewesen. "Ißt du a uch mal was?" "kriegst du zu hause nicht genug?" Omas/Tanten die versuchten mir was zuzustecken und es doch nur gut meinen. Mama und Papa mußten uns dauernd rechtfertigen. -"Nein sie ist nicht krank" - "Ja sie hat Probleme mit der Schilddrüse und nimmt deswegen schlecht zu und ja sie ist in Behandlung." Und wenn ich dann mal, vor anderen, zugeschlagen habe, weil es mir schmeckte, oder gar Nachschlag wollte wurde ich gleich beneidet "Nein du kannst ja essen, wo läßt du das alles!?"
Als ich 27 Jahre alt war, war dann gut, da habe ich mit rauchen aufgehört und das konnte die Schilddrüse nicht mehr halten *grins* ich hab mehr als 20 Kilo zugenommen und niemand sagte seit da mehr was von wegen Magersucht oder gar Bulimie.
Ich war immer ein Langsam-Esser und brauchte immer am längsten. Und noch heute, wie schon damals, liebe ich Schokolade. Früher konnte ich eine Tafel Schoki am Stück verdrücken und mich so ungesund ernähren wie ich wollte, es brachte kein Gramm mehr auf der Waage.
Gerade im Kindergarten mußten meine Eltern sich viel Erklären und vor allem rechtfertigen, eben weil ich "nicht der Norm" entsprach. Trotzdem wurde ich GsD zu nichts gezwungen und konnte Essen, oder eben auch nicht Essen wie ich Hunger hatte.
Vielleicht hilft dir so ein bericht ja auch.
LG Sala
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Nicola E-Mail schreiben wurde vor kurzen deaktiviert weil einige hier Spam mails bekommen haben. Aber genauso gut ist auch eine PN (Private Nachricht)
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich finde Dünnsein schon ein wenig Luxus, muss ich zugeben...Denn meine Kinder und ich schlucken jeden Tag je 50 Gramm Schokolade weg, ohne dass es uns auch nur das geringste ausmachen würde und ohne dass ich einschreiten müsste (nicht nur wegen des Gewichts, auch unsere Zähne, Haut und allgemeine Gesundheit sind sehr zufriedenstellend). Ich kippe in jedes Essen bergeweise Sahne, Speck und Butter und muss nie darauf achten, dass etwas zu kalorienreich sein könnte. Eher im Gegenteil.

Meine Kinder, und bis vor einigen Monaten auch noch ich, sind laut BMI untergewichtig. Die meisten Frauen und Mädchen finden das heutzutage schön und bewundern uns dafür, wir ernten viele Komplimente. Sicherlich ist der Schlankheitswahn ziemlich daneben, denn Untergewicht kann sehr ungesund sein. Es gibt jedoch einen geringen Prozentsatz unter den Leichtgewichtlern, die haben das eben in den Genen und es passiert nichts weiter.

In den Sommerferien erkrankte dann ausgerechnet mein dünnstes Kind schwer an Pfeifferschem Drüsenfieber. Da konnte selbst die Arzthelferin den Anblick nicht mehr ertragen. Bei Dünnen ist eben schnell mal das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn Krankheit zuschlägt. Aber solange das nur selten vorkommt, braucht man deshalb nicht zu versuchen sein Kind zu mästen.

Das Mästen bringt eh nix. Weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Aber das allerschlimmste ist, wenn Eltern und Verwandte sich ständig Sorgen machen um einen. Das belastet einfach. Und dann immer dieser oberfiese (schwäbische)Spruch: "Kind, iss ebbes, damit 'was wirsch!" Der impliziert ja ständig, dass man "nichts" sei, denn man muss erst zunehmen um etwas zu gelten. Das macht auf Dauer das ganze Selbstbewusstsein kaputt.

Ich thematisiere das Essen überhaupt nicht. Es ist weder Belohnung, noch Druckmittel, noch Strafe, noch sonst irgendein Thema. Es schmeckt oder es schmeckt nicht und vorallem haben wir viel Spaß beim Essen und erzählen uns gegenseitig von unseren Erlebnissen.

Jetzt gehe ich auf die 40 zu und habe plötzlich 2 kg mehr auf den Rippen. Irgendwann wird jeder (Gesunde Mensch) von alleine dicker.
 
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