Frage -  Wer weiß Rat??? (bisserl länger)

Leon910

*Jungsmama*
Hallo Ihr Lieben!!

Ich brauche mal einen Rat für eine Freundin von mir...Es geht um folgendes:
sie hat eine langjährige Freundin, die einen 13jährigen Sohn mit ADS und eine 10jährige Tochter hat. Dieser Junge ist ein soooo krasser Fall, ich konnte zuerst gar nicht glauben, was mir da alles erzählt wurde!!! :shake Er geht auf seine Mutter los, prügelt sie, setzt sie unter Druck, des öfteren war schon die Polizei im Haus etc...Die Frau ist mittlerweile so fertig, das sie schon nen Strick nehmen wollte...aber da ist ja auch noch die Kleine...Nun, das eigentliche Problem meiner Freundin ist aber, daß sie regelmäßig von dieser Freundin angerufen wird, damit sie sich da "auskotzen" kann...Mitunter dauern diese Telefonate drei Stunden, weil der Junge im Hintergrund ständig randaliert!! Meine Freundin kann aber mittlerweile nicht mehr mit dieser Situation umgehen, da diese Telefonate immer regelmässiger werden, und sie auch irgendwie belasten, denn sie möchte gerne helfen, kann aber nicht!!! Schließlich hat sie auch selbst zwei Kinder,um die sie sich kümmern muß...Ihre Freundin tut ihr wahnsinnig leid, doch mehr als zuhören kann sie einfach nicht...und welchen Rat soll man als Laie da auch geben??? Soviel ich weiß bekommt der Junge Concerta, aber ich weiß nicht, in welcher Dosierung, aber ich habe noch nie von so einem krassen Fall gehört...!!! Ich habe auch im TV schon so einige Berichte gesehen, aber das übertrifft noch alles!!!
Jetzt die Frage an Euch:
wie soll man in so einem Fall als Aussenstehender damit umgehen????? Schließlich möchte man ja irgendwie helfen...habt ihr einen guten Rat für meine Freundin???Sie würde bestimmt über ein paar gute Tips dankbar sein!!!
Ich würde mich echt freuen, wenn ihr eine Lösung hättet, denn den Kontakt möchte sie auf keinen Fall abbrechen!

LG Marion :sonne
 

Simone

Kampfhase
Guten Morgen...

da er ja Concerta bekommt muss er ja in Ärztlicher Behandlung sein. Ich würde der Mutter anraten nicht nur mit dem Arzt zu redenum evtl. Therapien zu erhalten (wenn er nicht schon welche macht) sondern auch dem JA. Ich denke sie braucht auch von der Seite dringend Unterstützung.

Ob der Junge vielleicht mal in einen Tageklinik muss etc. kann letztendlich nur der Arzt oder das JA entscheiden.

Ihr vielleicht einfach vorschlagen, dass sie doch einen Selbsthilfegruppe aufsuchen soll, da deine Freundin das auch belastet. Da bekommt sie bestimmt effektivere Hilfe.


Das würde ich dieser Mutter vorschlagen :whatever.
 

Leon910

*Jungsmama*
@ Simone: Danke :maldrueck

Also, der Junge war schonmal weg zur Therapie, nur da war er nicht auffällig, und weil die Mutter ein paarmal nachgehakt hat (sie konnte ihn nicht sprechen) , und wissen wollte, was los ist, wurde die Therapie nach einer Woche wieder abgebrochen. Kaum zu Hause legte er natürlich wieder ein anderes Verhalten an den Tag!! So viel ich weiß sind Psychologen und JA schon mit einbezogen...

Trotzdem danke erstmal...

LG Marion :sonne
 
M

Meggy

Guest
Nun, einen 13 jährigen ADSler zu haben, dazu noch ein weiteres Kind (oder so wie ich zwei), ja, da liegen die Nerven blank. Blank pur....
Was hilft da? Verständnis, Verständnis und nochmals Verständnis.
Will deine Freundin wirklich helfen? Und wie steht sie dem Kind gegenüber?
Die Mutter dieses Sohnes braucht viele Nerven und muss stark sein. Dazu braucht sie Infos und viel Unterstützung. Auszeiten und Lehrgänge vielleicht sogar.
Eine ADS Selbsthilfegruppe und vor allem immer wieder jemanden, der ihr nicht nur zuhört, sondern sie vielleicht sogar mal an die Hand nimmt.
Ihr vielleicht sogar mal für ein paar Stunden oder übers WE die Kinder abnimmt.
Und Verständnis, für sich selber und jemanden, der ihre Kinder annimt und mag!

Daher frage ich, will deine Freundin da wirklich helfen???
Denn dann hättest du nun schon Ansatztipps....

Die arme Mutter.... :traene
 

Leon910

*Jungsmama*
Tja Meggy, ich glaube für meine Freundin ist die Situation eben so heikel, weil sie gerne helfen möchte, aber sich doch irgendwie hilflos fühlt. Im moment klappt der Kontakt der beiden sowieso nur Telefonisch, da die Mutter mit dem Jungen nirgends weiter hinfahren kann, denn er fängt an zu randalieren, sobald es ihm zu langweilig/stumpfsinnig wird...Er setzt ja sogar seine kleine Schwester unter Druck, daß sie zum einschlafen immer bei ihm sein muß...das dauert dann immer bis elf uhr oder so, und die kleine muß um sechs wieder raus...die ist natürlich entsprechend geschlaucht!! Und sie ist ja auch erst 10!! Nur, wenn sie es nicht macht, dann bedroht er sie regelrecht!!!
Also mag die Mutter auch nirgendwo mit hinfahren! Desweiteren meint meine Freundin aber auch, daß wenn ihre eigenen Kinder zu Hause sind, die mit diesem Jungen auch gar nicht umgehen könnten, bzw. nicht wüssten wie sie sich verhalten sollten...Ich habe auch schon gesagt, daß ihr im moment wahrscheinlich nichts weiter übrig bleibt, als der Mutter zu signalisieren, daß sie für sie da ist, ihr aber vorerst nur am Telefon zuhören kann...Wobei meine Freundin echt schon völlig fertig ist, weil bald täglich das Telefon geht!! Und sie kann da nicht immer so präsent sein, denn ihre Kinder machen Hausaufgaben, oder sind halt sportlich viel eingebunden, wo sie dann auch mit muß etc...dann hat sie einfach nicht die Zeit und Ruhe zum zuhören, was ihr dann unendlich leid tut!!!
Sie hat jetzt wohl den Vorschlag gemacht, daß sie sich bei ihr einmal die Woche meldet, und dann aber auch zu einem Zeitpunkt am abend, wo sie sich ihr auch voll widmen kann...(meistens gehen solche Telefonate dann bis spät in die Nacht!!!)
Tja, ich weiß auch nicht... :( Da bin auch ich völlig überfragt!!!
Ich denke professionelle Hilfe ist auch genug vorhanden, wahrscheinlich fehlt da nur dieser emotionale Ausgleich... ?(

LG Marion :sonne
 
M

Meggy

Guest
Merkst du selber, in welche elendem negativen Kreislauf ihr euch befindet?
Welch negative Spirale sich da immer weiter dreht?

Du kennst das Kind noch nicht einmal, und wie siehst du es an?
Deine Freundin will es auch nicht bei sich, zu anstrengend...
Die Mutter mag nirgends mehr mit ihm hin, da sie Angst vor seinem Verhalten hat....
Das Kind fühlt sich nirgends angenommen und verhält sich immer schlimmer...
Kontakte brechen immer mehr, die Mutter steht immer mehr alleine da.

Sag deiner Freundin, sie soll sich mal eine Woche freischaufeln. Ihre Kinder sterben nicht daran. Diese Mutter und ihr Sohn, die sterben aber gerade tausend Tode...
Sag ihr, sie soll die Mutter an die Hand nehmen, mit ihr eine Selbsthilfegruppe in der Nähe suchen. Ihr vielleicht auch mal das ein oder andere Forum zeigen. Damit die Mutter sieht, dass sie nicht alleine auf der Welt steht.
Und wenn sie soweit ist, dass sie selber schon Angst vor ihrem Sohn hat und auch die Tochter leidet, dann soll sie ihn für drei Monate in eine Klinik geben. Dann können sich alle erholen und sich erneut frisch ans Werk gehen....
Sag deiner Freundin, sie soll der Mutter dabei aktiv helfen.
Nur zuhören reicht da nicht....

Ist sie dazu bereit?
 

Leon910

*Jungsmama*
Danke Meggy :maldrueck

Ich denke mal, daß meine Freundin sich irgendwo sträubt "richtig" zu helfen, weil sie Angst davor hat nicht die Kraft zu haben...sie unterstützt ihre Freundin schon jahrelang, und haben sich auch immer regelmäßig besucht, nur die Mutter hat das abgebrochen, weil der Sohn woanders Türen eintritt oder anderweitig randaliert...Wahrscheinlich hast Du recht, daß es besser wäre die Mutter mal einzuladen, damit sie eben merkt, nicht überall ungewollt zu sein!!!
Das ist sicher im moment das Wichtigste!!
Ich kann da leider nicht so viel zu sagen, denn da bin ich ja auch nur aussenstehend, und kenne diese Frau auch nur vom erzählen her!!!
Es ist einfach diese Hilflosigkeit die einen da so fertig macht, aber ich denke da ist die Mutter noch hilfloser als wir alle zusammen...
Ich danke Dir erstmal für Deine Worte, und werde sie an meine Freundin weiterleiten...vielleicht findet sie ja einen Weg um dieser Frau zu helfen!! :maldrueck

LG Marion :sonne
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Hallo !

Ich würde ihr raten zum sozialen Dienst und zur ERziehungsberatung zu gehen. Damit sie endlich Hilfe bekommt. Der Junge könnte z.B. tagsüber eine Tagesgruppe im Heim besuchen damit die Mutter und die Schwester mal wieder durchatmen können. Ich hab mal in so einer Einrichtung gearbeitet. Klingt wirklich wie ein klassischer Fall dafür. Aber entscheiden kann das wie gesagt nur der soziale Dienst und ein Erziehungsberater.

LG

peanut
 
M

Meggy

Guest
Meines Wissens entscheidet sowas das JA und mit denen steht sie ja wohl schon in Kontakt...
Erziehungsberatung und ADS???
Habe ich keine guten Erfahrungen mit.... :shake
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Hallo !

In kleineren Orten ist das JA mit dem sozialen Dienst zusammengelegt. Karlsruhe ist z.B. groß genug für einen eigenen sozialen Dienst.
Kontakt ist das eine. Konkrete Hilfe anfordern das andere. Sie sollte deutlich machen das ihr anderes Kind zu sehr darunter leidet, und das sie selbst am Ende ist. Dann wird ein Hilfeplan ausgearbeitet bei dem sie die Einrichtung mitbestimmen darf.
Schade das du so schlechte Erfahrung mit Erziehungsberatung hast. Muss ja aber deswegen nicht überall schlecht sein.

LG

peanut
 

Leon910

*Jungsmama*
Hallo Ihr Lieben!!

Gestern erzählte mir meine Freundin, daß sie wieder ein Telefonat mir der Mutter des Jungen geführt hat. Er ist jetzt in der Lüneburger Heide in einer Einrichtung für solche "Fälle". Er selbst hat sich wahnsinnig drüber gefreut, denn er ist dort super empfangen worden, und weiß, daß ihm dort geholfen wird. Seine Mutter ist natürlich mehr als erleichtert, denn nun kann sie sich erstmal mehr der Kleinen zuwenden. Am Wochenende dürfen sie den Jungen besuchen, können dort sogar in einem Zimmer übernachten. Ich denke, daß ist jetzt die bessere Lösung für alle, denn er wird dort auch nochmal mit seinen Medis neu eingestellt, und diverse Untersuchungen werden gemacht. Damit ist sicher allen geholfen, und es kann dann ja nur besser werden. Meine Freundin war unsaglich erleichtert, denn sie hat wieder lange Telefonate mit der Mutter geführt, weil die sich erst nicht sicher war, ob sie ihren Sohn dort hinschicken soll...aber ich glaube, meine Freundin konnte sie dabei ein wenig unterstützen, und ihr dazu raten.
Es hat also alles noch einge gute Wendung genommen, und ich hoffe, daß es der Mama und den beiden Kids hilft, daß sie bald einen "normalen" Alltag zusammen haben können!! :druecker :maldrueck

LG Marion :sonne
 
M

Meggy

Guest
Ja, wenn man mit seinen Nerven soweit am Ende ist, dann ist es das beste, was allen passieren kann. Fühlt sich auch noch der Sohn dort gut aufgehoben, dann ist es geradezu perfekt... :]
So bleiben letzte nagende Schuldgefühle, sein Kind abgegeben zu haben nömlich hoffentlich weit weg...

Ich wünsche dieser Mutter, dass sie die Zeit sinnvoll nutzen und sie ihre Akkus wieder aufladen kann. :druecker

Respekt :applaus :respekt :applaus von mir für deine Freundin, dieser Mutter auf ihrem Weg so geholfen zu haben!
Sag ihr das von mir!
 

Leon910

*Jungsmama*
:maldrueck Danke Meggy!!

Ihr ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen, daß sie der Mutter da doch noch helfen konnte, und wenn es "nur" mit reden war! Aber ich habe ihr auch gesagt, daß es das beste war, was sie in ihrer Situation machen konnte...denn einfach nur zuhören kann manchmal schon wahnsinnig helfen! Jetzt ist sie einfach nur froh, daß die Dinge so gut verlaufen, und die Mama wieder Kraft tanken kann, für die Dinge, die dann später (viel später) kommen...

LG Marion :sonne
 
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