brauche Rat -  Werde ungewollt Vater...mit 29!

Chrispee

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin 29 Jahre alt berüfstätig (Kaufmann) und wohne seit ca. 1 Jahr mit meiner Freundin (27 Jahre, Hebamme) zusammen.
Wir reisen gerne und gehen auch noch oft aus.
Ebenfalls gehen wir oft zum essen und leisten uns auch hier und da mal etwas teuerer Gegenstände.
So und gestern komme ich von der Arbeit heim und ich habe gewusst das was nicht "normal" ist. Nach dem Abendessen hat sie mir gesagt sie ist in der 20ten Woche schwanger. Sie hat weder einen Bauch noch sonst irgendwelche Anzeichen für eine Schwangerschaft gehabt. Sie war zu einer Routinekontrolle beim Frauenarzt.
Verhütet haben wir mit der Pille, da wir erst im Sept/Oktober im Urlaub waren hat sie jetzt längere Zeit die Pille durchgenommen.Aber unserer Rechnung nach war Sie ja da schon schwanger.
Für mich persönlich (ja auch für meine Freundin) ist erstmal eine Welt zusammengebrochen.
Sie hatte auch schon Ultraschallbilder von dem Kind dabei.
ICh bin total ratlos...ich hab keinen in meinem Freundes- bzw Familienkreis der Kinder hat bzw schon Vater geworden ist(ich bin vaterlos aufgewachsen) Wir haben uns gestern lange unterhalten und wir wollen auf alle Fälle das Kind behalten.
Allerdings habe ich so große Angst vor der Zukunft da ich mich jetzt gerade beruflich umorientieren wolllte.
Ich habe so große Angst mein ganzes jetztige Leben aufzugeben.
z.B. meine Leidenschaft für Hip-Hop Musik, ausgehen (ja ich übertreib auch ab und zu mit dem trinken), einkaufen etc.
Kinder waren von meinem Leben noch so weit entfernt, ich habe mich noch nie damit auseinander gesetzt....mein Plan war immer mal so Mitte/Ende 30 wenn alles "passt" mit der Kinderplanung zu beginnen. Ich fühle mich auch gar nicht reif für Kinder.
Aber ich liebe meine Freundin und will Sie nicht im Stich lassen, ebenfalls bin ich ja jetzt auch keine 18 Jahre mehr.
Aber auf lang oder kurz werden wir eine größere Wohnung brauchen, können nicht mehr im Stadtzentrum wohnen und finanziell werde ich mich auch einschränken müssen. Heute Nacht konnte ich nur ca. 2 Std schlafen...meine Gedanken drehen sich im Kreis. Irgendwie kann ich mich auch nicht mit dem Gedanken "Vater zu sein" anfreunden weil das momentan nie eine Rolle in meinem Leben gespielt hat.
Für jedliche Art von Ratschlag bzw Erfahrung wäre ich sehr dankbar.
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

Nach dem Abendessen hat sie mir gesagt sie ist in der 20ten Woche schwanger. Sie hat weder einen Bauch noch sonst irgendwelche Anzeichen für eine Schwangerschaft gehabt. Sie war zu einer Routinekontrolle beim Frauenarzt.

Alleine da sieht man das ihr unvorbereitet seit, dann hat es deine Freundin wahrscheinlich erfolgreich verdrängt, das passiert manchmal. :zwinker:

Allerdings habe ich so große Angst vor der Zukunft da ich mich jetzt gerade beruflich umorientieren wolllte. Ich habe so große Angst mein ganzes jetztige Leben aufzugeben.

Diese Ängste haben aber auch Eltern in spe, die ein Kind geplant haben, ich meine ihr habt noch 20 Wochen vor euch und wenn ihr euch einig seit, dann wird deine Freundin auch auf deine Berufliche Perspektive Rücksicht nehmen, mein Mann musste sich nie beruflich einschränken, er hatte sogar die ersten 4 Kinder Nachtschicht und konnte tagsüber schlafen, solange man als Paar eben an einem Strick zieht.

..mein Plan war immer mal so Mitte/Ende 30 wenn alles "passt" mit der Kinderplanung zu beginnen.

Es gibt da so einen Spruch, Kinder kommen immer dann, wenn es am wenigsten passt :sn7.

Heute Nacht konnte ich nur ca. 2 Std schlafen..

Jetzt werde ich auch noch sarkastisch, das wirst du wohl dann öfter haben, wenn das Kleine mal da ist :unsch

Jetzt auch mal ernsthaft, ihr könnt euch auch bei einer ungeplanten Schwangerschaft beraten lassen, das geht auch bei ProFamilia oder Jugendämter, man kann sich auch am Anfang nach der Geburt begleiten lassen, von Hebammen und auch Jugendämtern.

Das schafft ihr schon, es muss jetzt einiges geplant werden und besprochen werden, aber ich denke in eurem Alter wird das zu schaffen sein.

LG Kati
 

Chrispee

Neues Mitglied
Ja danke für deine Ratschläge, allerdings habe ich einfach auch Angst meinen "hohen Lebenstandard" runterzuschrauben. Denn ohne Kind kann man sich ein Auto + Wohnung, schöne Klamotten, Elektro-Schnick Schnack ohne Probleme leisten....
Ebenfalls wollte ich noch längere Reisen machen die nächsten Jahre z.B. Karibik, Portugal etc...das können wir jetzt alles nicht machen.
Ich will auch nicht aus dieser Wohnung raus...den die ist für München relativ günstig und zentral.
Aber sie ist halt nur 2-Zimmer 70qm.
Und damit es mit Familie bezahlbar ist muss man ins Umland da fehlt dann wiederum die "Nähe" zu den Freunden etc...
Mann oh Mann...vorallem wie das dann alles mit den Freunden etc wird. Denn mein Freundeskreis ist in meinem Alter und dort "plant" auch noch niemand eine Familie.
Dann kann ich z.B. Samstag Nachmittags nicht mehr mit den Kumpels Fussball schauen und Bierchen trinken.
Und irgendwie hab ich so ein spiessiges Bild vor Augen am Wochenende zuhause mit Freunding, Kind und Katze...
Irgendwie ist es halt wirklich so ein Gefühl als ob das Leben vorbei ist :angst
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Chrispee,

ich kann gut verstehen, was Dir da so alles durch den Kopf geht und teilweise ist das auch zutreffend, einiges ist aber zu schwarz und alles zu einseitig gesehen. Nimm Dir mal in einer ruhigen Minute das Ultraschallbild und versuche, Dir bewußt zu machen, daß da auf dem Bild Dein Kind zu sehen ist. Laß diesen Eindruck auf Dich wirken und versuche, zu ergründen, wie es sich anfühlt, das eigene Kind zu betrachten, so ganz ohne an das Drumherum zu denken. Im Moment denkst Du nur an das Drumherum, wie mir scheint, und kannst das Kind noch gar nicht spüren.

Natürlich wirst Du einigen Luxus aufgeben müssen, bist weniger frei in Deinen Planungen, kannst etwas seltener ausgehen und feiern, aber wenn Du erst Dein Baby im Arm hältst, wirst Du merken, daß es Dinge gibt, die einem viel mehr Freude bereiten, als auszugehen. Ein Rat außerdem: Stell nicht gleich alles auf den Kopf. Eine 70 qm Wohnung mit zwei Zimmern ist für die ersten Jahre völlig in Ordnung für eine Familie mit einem Kind. Der Zwerg will so oder so ständig bei Euch sein in dieser Zeit. Bleibt erst mal in der Wohnung, pflegt Eure Freundschaften und seht dann später weiter. Es gibt außerdem überhaupt keinen Grund, spießig zu werden, bloß weil man ein Kind hat. Verantwortungsbewußt und verlässlich - das ist sicher notwendig, aber doch nicht spießig. Wenn der erste Schock verdaut ist, könntest Du Dich vielleicht mal mit anderen Vätern in einer Väter- oder Elterngruppe austauschen, um Dich der großen Unbekannten "Vaterschaft" zu nähern.

Was Deinen geliebten HipHop angeht (mal abgesehen davon, daß das keine Musik ist :-D), wüßte ich nicht, wo Du da das Problem siehst. Sicherlich wird es die Hirnentwicklung nicht gerade fördern :p, aber es sollen schon mit HipHop aufgezogene Kinder die Schulreife erlangt haben.

Ganz konkret solltet ihr so bald wie möglich einen Ultraschalltermin machen, zu den Du dann mitkommst und dann berichtest Du uns, wie das war, Dein Kind im Bauch Deiner Freundin strampeln zu sehen. Wenn Du dann immernoch am verzweifeln bist, gucken wir weiter.

Es gibt übrigens nie den richtigen Zeitpunkt für Kinder und soweit ich sehe, steht ihr eigentlich ziemlich gut da. Es ist auch kein großes Problem, mit einem kleinen Kind zu verreisen. Portugal, Karibik o.ä. könnt ihr trotzdem bereisen und Du wirst bestimmt auch ab und zu mal einen Fußballsamstag mit Kumpels und Bierchen freibekommen, wenn Du dafür am Sonntag den Windeldienst machst. :zwinker: Dein Leben ist nicht vorbei, ihr werdet bloß drei.

Liebe Grüße

Dr. Dolittle
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Chrispee,

sieh es doch mal so: Auch in der Gruppe deiner Freunde muss schließlich einer mal anfangen mit dem Nachwuchs. Also warum nicht ausgerechnet du?!

Ich kann mich den Worten von Dr. Dolittle nur anschließen. Vieles ist auch mit Kind noch möglich, aber ob du das dann später überhaupt noch so willst, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ein Kind wirbelt ein Leben schon ganz schön durcheinander. Allerdings kann man, wenn man es zulässt, auch merken, wie schön das Zurückstecken sein kann. Anders als bei deinen Freunden bekommst du von einem Kind nämlich etwas zurück, das kein Freund dieser Welt auf Dauer für dich zu vergeben hat: BEDINGUNGSLOSE LIEBE! Ich glaube, Erich Fried war es, der gesagt hat: Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt. Und das ist ein irre schönes Gefühl, wenn man es zulässt. Und ganz ehrlich: Es ist viel wertvoller als die Sause mit den Freunden oder die tollste Reise - denn es ist von Dauer!

Wenn man ein Kind bekommt ist das für jeden erst einmal absolutes Neuland mit vielen Unbekannten. Es ist aber auch irre spannend und man entdeckt vieles an sich neu. In unserem Freundeskreis fingen damals viele Väter das Werken an - da wurden Wiegen gezimmert, Wickeltische gebaut, nicht weil das Geld fehlte, sondern weil man für sein Kind etwas ganz Besonderes schaffen wollte. DAs fand ich soo klasse und habe mich über den ein oder anderen mächtig gewundert.

Wie Dr. Dolittle auch schrieb, kannst du auch MIT Kind noch vieles realisieren. Das Leben ist dann nicht vorbei. Und ich, die ich vor mehr als 8 Jahren meine Tochter bekommen habe, gehe sogar so weit zu sagen, dass mein Leben um ein Vielfaches reicher geworden ist, seit unsere Kleine auf der Welt ist. Durch sie hat mein Leben erst wirklich einen Sinn bekommen. Die Prioritäten haben sich danach völlig verschoben. Nicht, weil ich das musste, sondern weil ich es wollte und diese Herausforderung angenommen und genossen habe.

Von Anfang an haben mein Partner und ich uns unsere Freiräume gelassen. Wir haben anfangs sogar in einer Wochenendbezeihung gelebt (er war Pendler - mal München, mal England) und trotzdem hat es super funktioniert.

Wichtig ist m. E., dass du tatsächlich schon jetzt versuchst, einen Draht zu eurem Ungeborenen zu bekommen. Darin besteht wohl erst einmal die größte Herausforderung. Während der Bauch deiner Freundin dicker wird und sie das Kind dann auch irgendwann spürt, noch bevor es auf der Welt ist, ist es für dich eigentlich erst richtig soweit mit dem Tag der Geburt. Vielleicht kannst du da ein wenig Abhilfe schaffen, indem du schon die Geburtsvorbereitung mit deiner Freundin zusammen wahrnimmst. So fühlst du dich direkt mit eingebunden und nicht wie fehl am Platz, wenn es dann plötzlich so weit ist. Außerdme kannst du darüber Paare in gleicher Situation kennenlernen. DAs ist doch eine gute Gelegenheit, denn neue Freundschaften knüpft man ansonsten nicht so schnell.

Bei allem Verständnis also für deine Haltung zu deinen Kumpels - es ist m. E. eh nur noch eine Frage der Zeit bis sich auch in deren Köpfen vieles verschiebt. Öffne schon jetzt deinen Blick für das Wertvolle, das ihr da empfangen dürft. M. E. das schönste Geschenk, das ein Mensch bekommen kann.. da hat euch jemand als Eltern ausgesucht...

Viele Grüße
Kirsten
 

Chrispee

Neues Mitglied
Hallo,

erstmal Danke für die Antworten....hat mir dann doch wirklich sehr geholfen.
Klar es war erstmal ein Schock für uns. Und weil ich mich vll auch NIE mit dem Thema "Vater sein" oder "Kinder kriegen" auseinandergesetzt habe wars bzw ist es "schlimm" für mich.
Heute gehts mir schon besser nachdem ich meine Familie (Mutter und Schwester) informiert habe und die alle glücklich sind und sich freuen.
Bei mir überwiegt leider noch nicht ganz die Freude weil ich mich erst mit der ganzen Situation auseinender setzten muss.
Auf alle Fälle wird mich meine Freundin mit zu dem nächsten Arzttermin mitnehmen und da Sie ja selbst Hebamme ist kann Sie mir denke ich die ganzen Sachen ganz gut erklären.
ICh muss halt versuchen eine Bindung zum Kind zu bekommen.
Noch kann ich mir das ganze halt nicht vorstellen, da ich mich halt für mein Alter doch relativ "unreif" fühle. Aber ich habe bisher guten Zuspruch von allen Seiten bekommen.
ICh denke mit unseren Familien im Hintergrund werden wir das ganze schon irgendwie meistern.
Jetzt müssens halt nur noch die Freunde erfahren...das wird glaub ich schon komisch!!
Vorallem weil ich doch eher als "Lebemann" gesehen werde der viel ausgeht und seinen Hobbys nachgeht. Das fühlt sich jetzt auch für mich komisch an wenn ich dann sagen muss ICH werde Vater.
Es ist halt auch irgendwie die "Angst" da das man dann irgendwie mit Kind aus der ganzen "Sachen" wie Partys etc raus ist...da man Eltern geworden ist.
Naja man wird sehen...

Ich denke ich muss das ganze als eine Art "Geschenk" sehen und eine Aufgabe die ich jetzt gemeinsam mit meiner Freundin meistern muss. Ich denke und hoffe das ich trotzdem meinen Charakter und Humor nicht verliere und das beste draus mache.

Danke euch für den guten Zuspruch! Ich werde euch auf dem laufenden halten wie´s weitergeht und wie meine Gemütslage ist ;-)

Schönes Wochenende euch.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Chrispee,

Ich denke ich muss das ganze als eine Art "Geschenk" sehen und eine Aufgabe die ich jetzt gemeinsam mit meiner Freundin meistern muss. Ich denke und hoffe das ich trotzdem meinen Charakter und Humor nicht verliere und das beste draus mache.

Ein Kind ist ein Geschenk. Es gibt auf dieser Erde kein größeres Geschenk als ein Kind. Du und deine Lebensgefährtin werden es ganz bestimmt annehmen und gut damit umgehen können.
Deinen Humor solltest du auf keinen Fall verlieren, damit machst du dir vieles einfacher.

Du machst dir schon jetzt so viele Gedanken über euer gemeinsames Leben das ich davon ausgehe das du dein Kind jetzt schon liebst (auch wenn du selber es noch nicht so wahrnehmen kannst).
Ich glaube man mach sich nur über jemanden Gedanken den man auch liebt.

Ich kann die Unsicherheit von dir sehr gut nachvollziehen. Mein Ältester ist vor 8 Wochen Papa geworden, mit 26 Jahren. Es war zwar ein Wunschkind allerdings dachte niemand das seine Lebensgefährtin gleich im 1. Zyklus schwanger wird. Sie haben selber mit mind. 6 - 12 Mon. gerechnet. Sie waren sehr überrascht und leicht überrumpelt. Und er hatte die gleichen Ängste wie du. Jetzt ist die Kleine fast 8 Wochen alt und er würde sie nie und nimmer hergeben.

LG :bye:Cordu
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Chrispee,

dass deine Mutter und Schwester sich freuen ist doch schon einmal ein Zeichen, dass sie dir zutrauen, mit der Situation zurecht zu kommen. Ein intaktes familiäres Umfeld im Hintergrund ist auch ein Stückweit Sicherheit, denn ein Kind lässt sich leider so manches Mal nicht genau takten. Es wird zum Beispiel ganz ungefragt mal krank, so dass Betreuung außer der Reihe gefragt ist, die den ansonsten geregelten Tagesablauf völlig unvorbereitet durcheinander wirbelt. Da ist es schon ein schönes Gefühl, Großeltern im Rücken zu haben, die eine solche Situation abfedern und auch sonst mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Auch eine Tante ist eine gute Sache; die kann so manches Mal Babysitten, wenn z. B. eine Party ansteht und ihr Betreuung für euer Kleines braucht. Daher solltet ihr diese Rückendeckung auch hegen und pflegen - erfahrungsgemäß geht so etwas leider nicht immer ohne Konflikte ab und Grenzen müssen genauso erst einmal von beiden Seiten ermittelt und festgelegt werden.

Wie auch immer: Eigentlich ist deine Ausgangssituation doch prima: Wirtschaftlich seid ihr einigermaßen sattelfest, das Umfeld spielt mit, da gilt es jetzt wohl nur noch, deine Position bzgl. deiner Freunde zu finden. Und die legst allein du fest. Natürlich wird es nicht ausnahmslos so sein, dass du so spontan sein kannst wie früher. Aber genauso wenig bist du nun auf die Vaterrolle und trautes-Heim-Glück-allein festgelegt.

Wichtig ist, dass du mit deiner Partnerin einen goldenen Mittelweg findest, wobei du dich schon ein Stückweit kompromissbereit zeigen solltest, denn ansonsten ist der schiefe Haussegen vorprogrammiert.

Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass das alles eine lösbare Aufgabe ist. Anders als Ilona habe ich z. B. das, was ich für mein Kind geändert habe, zu keinem Zeitpunkt als Verzicht bzw. Zurückstecken empfunden und es auch nie so bezeichnet.

Ich war damals 10 Jahre älter als du jetzt und hatte die wilde Zeit schon hinter mir. Dir hatte ich die Erkenntnis voraus, dass Familie Beständigkeit und Lebensglück bedeuten kann und eben das Wissen, DEN Sinn im Leben gefunden zu haben.

Partys? Nett, aberdoch völlig oberflächlich. Freunde? Nett und auch wichtig, aber auf eine andere Art als Familie. Ich glaube, so mancher deiner Freunde wird dich im Stillen beneiden, dass da so etwas Wertvolles für dich entsteht. Und ich bin fast sicher, dass es gar nicht so lange dauert, bis ein weiterer deiner Freunde nachzieht.

Cool ist nicht, Party zu machen und sich HipHop um die Ohren zu dudeln. Cool ist, Verantwortung für ein Kind anzunehmen und diese Herausforderung aus vollem Herzen zu meistern und eine Liebesbeziehung der anderen Art aufzubauen. Du musst nichts machen, und dein Kind bewundert dich trotzdem - ohne Wenn und Aber. Wo hast du das sonst im Leben?

Bleib dem Forum hier ruhig erhalten; es wird immer mal Situationen im Leben mit Kind ergeben, in denen du Fragen hast. Hier bekommst du viele Antworten darauf. Mir war es in der Zeit der Schwangerschaft eine wertvolle Plattform zum Austausch und ich bin ihm bis jetzt treu geblieben.

Viele Grüße
Kirsten


Heute gehts mir schon besser nachdem ich meine Familie (Mutter und Schwester) informiert habe und die alle glücklich sind und sich freuen.
Bei mir überwiegt leider noch nicht ganz die Freude weil ich mich erst mit der ganzen Situation auseinender setzten muss.
Auf alle Fälle wird mich meine Freundin mit zu dem nächsten Arzttermin mitnehmen und da Sie ja selbst Hebamme ist kann Sie mir denke ich die ganzen Sachen ganz gut erklären.
ICh muss halt versuchen eine Bindung zum Kind zu bekommen.
Noch kann ich mir das ganze halt nicht vorstellen, da ich mich halt für mein Alter doch relativ "unreif" fühle. Aber ich habe bisher guten Zuspruch von allen Seiten bekommen.
ICh denke mit unseren Familien im Hintergrund werden wir das ganze schon irgendwie meistern.
Jetzt müssens halt nur noch die Freunde erfahren...das wird glaub ich schon komisch!!
Vorallem weil ich doch eher als "Lebemann" gesehen werde der viel ausgeht und seinen Hobbys nachgeht. Das fühlt sich jetzt auch für mich komisch an wenn ich dann sagen muss ICH werde Vater.
Es ist halt auch irgendwie die "Angst" da das man dann irgendwie mit Kind aus der ganzen "Sachen" wie Partys etc raus ist...da man Eltern geworden ist.
Naja man wird sehen...

Ich denke ich muss das ganze als eine Art "Geschenk" sehen und eine Aufgabe die ich jetzt gemeinsam mit meiner Freundin meistern muss. Ich denke und hoffe das ich trotzdem meinen Charakter und Humor nicht verliere und das beste draus mache.

Danke euch für den guten Zuspruch! Ich werde euch auf dem laufenden halten wie´s weitergeht und wie meine Gemütslage ist ;-)

Schönes Wochenende euch.[/quote]
 

Chrispee

Neues Mitglied
Hallo Kikra,

ja ich bin mir im klaren das ich meine Freundin unterstützen muss und sie auch Ihre Freiheiten braucht. Sie spielt halt auch im Verein Baskeball und Sie hat auch irgendwie Angst das sie dort nicht mehr genügen Zeit hat etc. Ich hab ihr auch angeboten das ich z.B. nach der Schwangerschaft wenn Sie ins Training will einfach die beiden Tage das Kind übernehme...genauso wenn Sie ein Spiel hat. ICh denke als ausgleich dafür kann ich dann bestimmt auch mal ab und an auf ein Konzert oder Fußball schauen etc.
Ich bin mir im Klaren darüber das es eigentlich nur durch Kompromisse geht...in gewisserweiße geht man ja auch während einer Beziehung schon Kompromisse ein.

Ich hab mich hier eigentlich gestern nur angemeldet weil ich niemanden hatte mit dem ich reden konnte und ich gestern total durch den Wind war...

Vll kann ich ja auch irgendwo noch Erfahrungen austauschen mit Vätern denen es genauso erging wie mir jetzt. Weil dadurch das ich keinen Vater habe bzw keine männliche Ansprechperson der schon ein Vater geworden ist...würde ich doch ein paar Fragen stellen etc..

Natürlich sind Partys, Feiern etc oberflächlich aber es war bis vor ein paar Tagen noch wichtiger Bestandteil in meinem Leben und ich muss jetzt einfach versuchen umzudenken, positiv zu denken und eine Beziehung zu dem Kind zu finden
Ich will halt einfach das es mit meinem Freundeskreis so bleibt wie jetzt ungefähr...da sie mir doch immer sehr wichtig waren...Ich hoffe Sie werden mich trotzdem anrufen und auch vorbeikommen wenn wir zu dritt sind ;-)
Wie gesagt jetzt kann ich mich noch nicht so freuen aber vll weicht die Angst ja bald der Freude. Vielen Dank auch an Dr. Dolittle, cordu etc...ihr habt mir doch ein bißchen mitteilen können worauf ich jetzt wirklich achten bzw denken sollte.
Gruß

Chrispee
 

Mr. Ratlos

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen. Ich bin neu hier(M/26J) und dieses Thema trifft mit einigen geänderten Parametern auch mich damals wie heute. Meine damalige Freundin ist auch nach ca. 1/2 Jahr ungewollt von mir schwanger geworden. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen und ich habe mir das Vater sein einfach nicht schmackhaft machen können. Das hat bei mir sogar bis zur Geburt angehalten! Danach habe ich mich dann so gut wie es ging um unser Kind gekümmert und es lieb gewonnen. Ca. ein Jahr danach ist sie wieder schwanger geworden und wir hatten zudem auch Eheprobleme... Also ging alles wieder von vorne los... Schwangerschaft nur gemeckert, wollte Kind nicht haben und dieses Mal war ich kurz vor der Geburt schon mit dem Kind gutgestellt und habe mich sehr darum bemüht ein guter Vater zu sein.

Jetzt sind meine Kinder 3+1 Jahr und sie haben mein Leben bereichert. Auch wenn alles in meinem Leben dadurch deutlich komplizierter geworden ist würde ich sie nicht mehr hergeben wollen. Ich denke, in die Elternrolle wächst man früher oder später von ganz alleine rein, wenn man sich nicht konsequent dagegen sträubt. Bezüglich der finanziellen und zeitlichen Einschnitte sah es bei mir so aus, dass uns meine Eltern sehr geholfen haben, bezüglich Aufpassen und Kindersachen kaufen(ich glaube 2/3 kommen von denen ^^). Es war bei mir sogar so, dass ich erst durch unser erstes Kind meinen Hintern hoch bekommen habe um mich beruflich nach vorn zu schieben.

Es ist also nicht alles immer so schlimm wie es scheint und du kannst dir beruhigt Zeit lassen dich mit der Situation abzufinden.

Was mich an dieser Problematik aktuell ganz besonders bewegt ist die Tatsache, dass ich mal wieder davon betroffen bin... :-( Ich schäme mich selbst deswegen in Grund und Boden. Habe seit ca 2 Jahren immer mehr Stress mit meiner Frau, weil ich nicht so recht wusste was ich wollte. Haben deswegen sogar vor 3 Monaten die Kinder in die Obhut vom JA gegeben um alles zu klären. Ich war währenddessen in einer stationären Psychatrischen Behandlung und habe meine Probleme weitestgehend bekämpft bzw kann damit umgehen. Jetzt bin ich seit gut einem Monat wieder zu Hause. Meine Frau lebt zur Zeit getrennt von mir, aber wir lieben uns noch und wollen sehen ob es noch Sinn macht zusammen zu leben. Eigentlich war der Kontakt nach der Klinik durchweg positiv, aber dann kam sie vor 1 1/2 Wochen damit um die Ecke, dass sie wieder schwanger sein. Ich weiß, dass ich der Vater bin. Nur will ich aufgrund der gegebenen Umstände kein weiteres Kind, da ich mit mir, 2 Kindern und gegebenenfalls einer Beziehung schon genügend ausgelastet bin, sowohl finanziell(jetzt Arbeitssuchend) als auch Emotional. Wir hatten eigentlich besprochen, dass unsere ersten beiden Kinder zu mir kommen sollen. Aber wie soll ich jetzt weitermachen? Sie will das ich zu dem neuen Kind stehe, aber das kann ich irgendwie nicht, da ich dieses nur als große Belastung sehen kann, die mein gerade neu gestaltetes und wieder lebenswertes Leben wieder extrem schwierig macht. Ich meine: Wie kann ich einerseits wollen, dass die ersten Kinder zu mir kommen, aber zeitgleich so wehement gegen das 3. sein? Ich fühle mich wieder total in die Ecke gedrängt und habe keinen blassen Schimmer wie ich mich verhalten soll. Habt ihr da vielleicht rettende Ratschläge zur Entscheidungsfindung? Habe nähmlich Angst, dass wenn ich mich gegen das 3. Kind stelle, dass dann meine noch Frau dann die Scheidung anstreben wird und auch ihre Meinung ändert was den zukünftigen Aufenthalt der anderen beiden Kinder angeht.
 

TAM34

Neues Mitglied
hi,

ich kann dir nur sagen, meinem freund ging es ganz genauso. aber ich denke, jedes lächeln seines sohnes heute, entschädigt ihn dafür!!!! Weil es ehrlich ist und von herzen kommt!!! Und wenn ich ehrlich sein darf, Kinder sind in den ersten Jahren nicht so teuer . . . Ihnen ist eine liebevolle Umarmung und die Kleinigkeiten viel wichtiger, als alles Geld der Welt!!! Gerade auch in Schwangerschaft ist es für dich nicht nachvollziehbar, dass da ein kleiner Sonnenschein heran wachsen wird, aber all dies ist normal. Denn du merkst ja auch nicht die ersten Tritte, auch wenn es derzeitig noch ein wirklich befremdliches Gefühl für dich ist, kann ich dir nur empfehlen vielleicht mal mit zum 3D ultraschall mit zu gehen.
Hi, ich wünsch euch wirklich viel Glück. . .
 

Chrispee

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

so das erste Wochenende als "werdender Vater" vorrübergebracht.
Am Freitag waren wir mit unserem Freundeskreis beim Essen...ich war guten Mutes musste zwar oft an das Baby denken aber ging ganz gut. HAben es jetzt auch noch nicht bekannt gegeben.
Samstag mussten wir auf ne Familienfeier...da gings so lala...hab auch oft an das Kind denken müssen...aber irgendwie mit so gemischten Gefühlen.
Irgendwie wars das ganze Wochenende so ein Gefühlsauf- und ab.
Manchmal kann ich mit dem Gedanken "Vater zu werden" ganz gut anfreunden und ein paar Stunden später hab ich wieder ein ganz anderes Gefühl. Ein Gefühl der Angst vor dem neuen Leben weil sich doch dann viel verändern wird.
Naja ich hoff allgeimein das sich meine Gedanken wieder etwas "normalisieren" werden weil ich möchte doch bis zur Geburt mein Leben noch geniessen und nicht ständig an das Baby denken müssen. Klar will ich dran denken aber nicht ständig so wie momentan.
Besten Dank!

Chrispee
 

TAM34

Neues Mitglied
hi,

ich glaube mit diesen Gedanken stehst du nicht ganz alleine da, deiner Freundin wird es sicher auch so ergehen.

Es kommt natürlich eine große Veränderung auf Euch zu, aber diese wird dich nicht komplett einschränken, man muss da halt immer nen bissl organisieren oder eben auch zeitweise improvisieren. Aber das findet sich alles mit der zeit und in die Vaterrolle wächst du mit der Zeit, wenn das Baby da ist. Es ist noch kein Vater oder eine Mutter vom Himmel gefallen, man wächst mit den Aufgaben und dem Baby. . .

:druecker
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Mr. Ratlos,

Du beschreibst einh wirklich kompliziertes Problem, zu dem es keine einfache Lösung gibt. Ich denke, ihr solltet ganz dringend eine Familienberatung machen, um Euch darüber klar zu werden, wie es für Euch in dieser Situation jetzt weitergehen soll und welche Perspektive Euer drittes Kind hätte. So aus der Fernen läßt sich das schlecht beurteilen. Redet auch mit Euren Familien darüber, ob sie Euch uinterstützen können.

Viele Grüße

Dr. Dolittle
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Chrispee,

hab Geduld mit Dir und laß Dir Zeit, Dich an die neue Situation zu gewöhnen. Vater werden ist kein Leistungssport, da braucht es eher Muße für. So oft, wie Du an das Baby denkst, wird das schon alles seinen Gang gehen.

LG Dr. Dolittle
 
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