Also wer bewusst ungültig wählen möchte kann sich den Weg zur Urne sparen, da im Endeffekt die Anzahl der auf die Parteien entfallenden, abgegebenen gültigen Stimmen gewertet wird. Ungültig wählen = nicht wählen...
Dann haben wir hier ein WahlRECHT, keine Wahlpflicht, man kann also muss aber nicht. Wenn ich mich aber mal so in der großen weiten Welt umsehe empfinde ich mein Stimmrecht als ein Privileg und nutze es gerne und immer!
Und wer nicht wählen geht sorgt zwar eigentlich dafür dass alle Parteien mehr Prozente bekommen. Da aber extreme Parteien es in der Regel besser verstehen ihre Anhänger zur Wahl zu motivieren kommt ihnen eine niedrige Wahlbeteiligung sehr entgegen.
Ein Rechenbeispiel: Nehmen wir an, die extremistische Partei A mobilisiert alle ihre Anhänger. Die gemäßigten Parteien B und C mobilisieren 50% ihrer Anhänger, die anderen gehen nicht zur Wahl, auch wenn sie A ablehnen. Es benötigen dann aber B und C doppelt soviel Sympathisanten, um auf die gleiche Stimmenanzahl zu kommen wie A. A ist damit im Wahlergebnis überrepräsentiert, oder anders gesagt: Eine Stimme für A ist doppelt so viel wert wie eine für B oder C.
Oder anders: Angenommen nur 50 % der Wahlberechtigten gehen zum Wählen. Davon wählen 40 % die Partei C und diese Partei ist die größte Partei im Bundestag (stellt also in der Regel den Bundeskanzler oder die ~in) - dann haben eigentlich nur 40 % von 50 % der Wahlberechtigten das so gewählt und das sollte man bedenken. Das wären übrigens 20 % (oder jeder Fünfte).