Wie Eltern gute Schulen verhindern

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
"MEIN KIND FIRST"
Wie Eltern gute Schulen verhindern

Eine Abrechnung von Christian Füller

Sie wollen gute Schulen und eine gerechte Gesellschaft - aber nur, wenn's dem eigenen Kind nützt. Eltern sind die größten Bremser im Schulsystem. Sie bekämpfen erbittert Reformen und grenzen sich nach unten hin ab: bloß keinen Kontakt zur Unterschicht.

Das Leiden begann, noch ehe die Schule überhaupt angefangen hatte. Erster vorbereitender Elternabend. Die künftige Lehrerin versucht gerade, behutsam ins System der Stifte, farbigen Umschläge und Fibeln einzuführen. Da ruft ein Vater aus der dritten Reihe: "Ein Schnellhefter, was ist das denn?"

Kichern, Augenrollen, Fäuste ballen unter den Anwesenden. "Wie blöd muss man eigentlich sein", raunt eine Mutter. Die Lehrerin kennt das schon. Und erklärt geduldig, was ein Hefter ist. Aber jetzt wissen auch wir anderen, wer es ist, vor dem uns Freunde immer gewarnt hatten: die Eltern.

Eltern, das ist die nervöseste Spezies, die mit Schule zu tun hat. Und die ungeduldigste Spezie. Sie wollen alles für ihr Kind - aber sie wissen oft kaum, wie Schule heute funktioniert. Ihre Devise lautet: Mein Kind first. Ihre Reformbereitschaft ist so ausgeprägt wie die Konrad Adenauers: "Keine Experimente." Eine brisante Melange für die Pisa-geschockte Gesellschaft. Denn die Schule braucht Reformen, sie braucht sie wie die Wüste das Wasser.

Aber auf Neues reagieren Eltern allergisch. Und militant.

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Spitze Feder, aber ziemlich treffend wie ich finde ;-)

LG,

Tina
 

usagimoon

sadness
Stimmt soweit und ich behaupte mal, dass ich fast nur Menschen kenne, die so sind wie beschrieben. Mal von den Migranten abgesehen ( sorry aber man hat schon viel zu viele schlechte Erfahrung gemacht (ohne Diskriminierung einfach nur Erfahrung)), dass man den Standpunkt auch versteht. Man möchte dass das eigene Kind voran kommt. Wieso sollte man sich dann dafür interessieren, dass auch Kinder, aus Hauptschule und co. die selben Chancen haben? In einem Staat, wo schon der Kindergarten geld kostet, ist dieser selber schuld, wenn die Eltern sich abgrenzen und nix mit den "Ärmeren" zu tun haen will. Immerhin legt er so den Grundstein für die Schwierigkeiten.
Mal davon abgesehen gibt es Chancengleicheit nicht, wenn die Kinder, mit Kindern in der Klasse sitzen, welche nicht mal deutsch können. Es wird sich dann sehr viel um diese gekümmert, das Kind, welches schon alle Vorraussetzungen erfüllt bleibt auf der Strecke. Gute Pisa? So geht das nicht. In anderen Ländern hat man nicht mit soviel Migration zu kämpfen und konzentreirt sich deswegen einfach auf das eigene Land und die eigene Bildung.Das führt natürlich zu besseren Pisa-ergebnissen.
Deutschland setzt soviel auf Migration und will trotzdem weiterkommen. Das klappt nicht und deswegen sehe ich nur zwei Auswege. Entweder vereinfachte Pisa-Bedingungen und fairer natürlich, oder einfach noch striktere Trennung der Schichten (was ja schon angefangen hat mit den Unis), was dann aber wieder gleich als Diskriminierung abgetan wird. Deutschland sollte ab und zu mal ein bisschen kontroverser sein. genauso wie andere Länder. Aber das trauen sich die Deutschen nicht.

Edit: Zu schnell getippt, zuviele rechtschreibfehler, so verdummt man als Schreiber in Foren und VChats, weil es eigentlich egal ist, wie man schreibt :sn7
 
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