Wie geht es meinem Sohn?

Vicki

Neues Mitglied
Hallo!
Mein Sohn wurde gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Ich habe meine Schwangerschaft verheimlicht (aus Angst vor meiner Mutter). Meine Mutter hat es erst gesehen, nachdem sie mich aus der Dusche hat kommen sehen. Ich war da in der 35. SSW und 15 Jahre alt.
Die Schwangerschaft hatte ich bis zu dem Zeitpunkt verdrängt... hatte aber furchtbare Angst vor der Geburt und war letztendlich froh, das meine Mutter es bemerkt hat.
Meine Mutter hat mir keine Wahl gelassen. Es wurde bestimmt, daß dieses Kind zur Adoption freigegeben wird.
Also wurde ich kurzer Hand in ein katholisches Heim gebracht (damit niemand etwas merkt/offiziell war ich zur Kur) wo ich auf die Geburt meines Kindes wartete.

Im April 1991 habe ich dann einen Jungen zur Welt gebracht. Ich habe ihn nur schreien gehört (mir wurde eine Decke über die Beine gelegt damit ich nichts sehe) und dann sind sie schon mit ihm aus dem Zimmer gegangen.

Ich habe meinen Sohn nie gesehen und habe bis gestern auch nie nach ihm geforscht.

Mittlerweile habe ich noch Zwei Kinder, die jetzt 9 un 12 Jahre alt sind und bei mir leben.... ich habe mir geschworen, nie wieder ein Kind wegzugeben. In letzter Zeit hat mich mein erstes Kind immer mehr beschäftigt. Lange zeit wollte ich nicht forschen, damit ich keine Unruhe stifte. Er sollte doch glücklich in seiner Adoptiv-Familie leben!
Aber ich habe geheiratet und bin Umgezogen und ich stellte mir immer wieder die Frage, ob er mich vielleicht schon sucht aber nicht finden kann!?

Gestern habe ich dann beim Jugendamt angerufen und darf mich morgen nochmal melden (die Akte muß erst aus dem Keller geholt werden).

Ich bin total aufgeregt. Tue ich das Richtige? Wie geht es wohl meinem Sohn? Ist vielleicht ein Foto in der Akte? Hat er mich vielleicht schon gesucht?

Gibt es hier jemanden, dem es ähnlich geht/ging wie mir?

Vicki
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Puh als ich das las musste ich Schlucken.Ich kann mir nicht vorstellen so zu handeln wie deine Mutter viel mehr würde ich versuchen gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Ich kann gut verstehen, dass du deinen Sohn finden möchtest. Doch erwartte nicht zu viel, du weist nicht ob die Adoptiveltern ihm gesagt haben bzw. sagen konnten unter welchen umständen sie zu seinen Eltern wurden.
Aber ich wünsche dir auf jeden fall viel Erfolg auf der Suche nach ihm.
 

Vicki

Neues Mitglied
Hallo Ilona,

vielen Dank für die Lieben Wünsche!

Ja, ich mache mir oft Gedanken darüber, was gewesen wäre, wenn ich das Kind hätte behalten können.... aber es wurde mir leider keine Wahl gelassen.

Sicher, ich habe meine Ausbildung gemacht aber das wäre sicher auch mit Kind möglich gewesen.

Mit 19 Jahren bin ich wieder ungewollt schwanger geworden(mit meinem Sohn)... aber ich habe mich für das Kind entschieden, habe geheiratet und 3 Jahre später noch eine Tochter zur Welt gebracht, die bald 10 Jahre alt wird. Ich habe so eine innige Beziehung zu meiner Tochter und ich weiß genau -egal was kommt- ich würde immer zu ihr stehen und sie nie zwingen ihr Kind wegzugeben! Das würden wir schon schaffen.

Meine Mutter hat immer gesagt, daß ich alles vergessen soll, was damals war!
Aber wie soll man soetwas vergessen!?

Ich bin nach wie vor so eingestellt, daß ich mich nicht zwischen die Adoptiveltern und meinen 1. Sohn stellen würde. Am meißten stelle ich mir die Frage, ob er weiß, das er adoptiert ist und ob er vielleicht schon mal nach mir gesucht hat.

Ich habe all die Jahre keine Fragen an das Jugendamt gestellt. Als das Kind unterwegs war, hat das Jugendamt sich ständig gemeldet.... aber kaum waren die Adoptionspapiere unterschieben, habe ich nie wieder etwas gehört.
Ich weiß gar nichts über meinen Sohn und ich würde es absolut akzeptieren, wenn er mich nicht sehen möchte..... aber ich erhoffe mir, etwas über seine Entwicklung zu erfahren (das müsste doch in der Akte stehen).

Vicki
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Wenn ich richtig gerechnet habe müsste er jetzt 18 seni oder?
Dann würde er es sowieso erfahren soweit ich weis. aber das thema ist nicht mein Spezialgebiet, von daher lege ich meine Hand dafür nicht ins feuer.

Nachdem ich nun noch mal nachgedacht habe denke ich das deine Mutter sicherlich enifach nur Angst hatte.
Angst davor was Bekannte, verwandte udn nachbarn sagen könnten.
Ist natürlich keine Entschuldigung für ihr Handeln aber vielleicht eine Erklärung.

Natürlich kann man eine Ausbildung auch mit kind machen farg mal die User hier im EF, davon gibt es hier einige die das geschafft haben. geht meistens nur mit der nötigen unterstützung von den Eltern bzw Großeltern und dem vater des Kindes aber es kann funktionieren.

Wichtig finde ich deine Sicht das du so etwas nie bei deiner Tochter machen würdest. Das ist schon sehr viel Wert und man sagt ja immer auch schlechte Erfahrungen sind Erfahrungen jedenfals in so weit, das man den fehler nicht selbst oder nochmal begeht.

Es ist normal das du nichts mehr von ihm gehört hast anfangs wachsen die meisten Adoptierten Kinder mit der Gewissheit auf das ihre Eltern auch ihre Eltern sind und oft wird es dann so gehandhabt damit die bindung zwichen den Adoptiveltern udn dem kind nicht einen Knacks bekommt. Aber ab einem gewissen Alter würde ich es immer vorziehen es dem knid zu sagen.

Was genau in den Akten steht und was nicht kann ich dir nicht sagen. Sicherlich wird dein Sohn auch sauer sein also lass ihm zeit biete ihn an in kontakt mit dir zu treten und dann schau was passiert.
:maldrueck
 

Vicki

Neues Mitglied
Hallo Ilona,

Ja, du hast fast richig gerechnet..... mein Sohn wird im April nächsten Jahres 18.

Ich denke aus diesem Grund habe ich auch so lange gewartet. Ich würde auf jeden Fall gern -wenn auch nicht jetzt gleich- die Möglichkeit haben ein Mal mit Ihm zu sprechen, damit er verstehen kann, warum er zur Adoption freigegeben wurde.

Wenn er möchte (ich glaube jetzt ist er vielleicht alt genug dafür) würde ich mich über eine Aussprache sehr freuen.

Ja, für meine Mutter war es damals sicher ein Schock!.... aber ich weiß bis heute nicht, warum ihr die anderen Leute, Nachbarn usw. -nach wie vor- immer so wichtig sind!?

Mal sehen..... ich warte heute auf einen Rückruf vom Jugendamt.

LG

Vicki
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ich drück Dir die Daumen, daß das alles positiv verläuft. Ich stelle mir das ganz schrecklich vor, wenn man gezwungen wird, das Kind wegzugeben. Ich glaube, ich wäre daran zerbrochen.
 
U

User4

Guest
Wie grausam kann eine Mutter sein :heul2
Wie kann man andere - Freunde, Nachbarn - über sein eigenes Kind stellen?

Meine Daumen sind gedrückt! :druecker
Weißt du denn wenigstens, wie er heißt?
 
S

susann

Guest
Hallo Vicki

Ich wünsche dir ein gutes Gespräch mit dem Jugendamt und die Auskünfte, die du brauchst. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal mit der Adoptivfamilie/Vater-Mutter Kontakt aufzunehmen um zu erfahren, wie die Familie mit dem Thema umgegangen ist. Sind es Adoptiveltern, die dem Jungen die Klarheit gegeben haben und di ihm geau sagten das er adoptiert ist. Oder wurde das Ganze verheimlicht, dann ist noch viel Arbeit im Raum. Auch ich habe ein "fremdes" Kind als Baby aufgenommen, Sie lebt und wächst auf mit dem Wissen, das es da noch Eltern gibt, die Sie geboren haben, lieb haben und trotzdem nicht für Sie sorgen können/konnten. Ich denke es ist wichtig den Kindern zu erklären, woher Sie kommen und wo ihre Wurzeln sind. Aber es sollte behutsam sein.
Alles Gute

Susann
 

Vicki

Neues Mitglied
Hallo,

vielen Dank für die lieben Wünsche!!!

Heute wurde ich vom Jugendamt zurückgerufen und mir wurde mitgeteilt, daß es eine Adoption inkognito gewesen ist, d.h. ich darf keine Akte einsehen! Einzig und allein die Adoptiveltern dürfen entscheiden, ob ein vollständiger Name oder Adresse an mich rausgegeben werden darf.
Der einzige Schritt den ich machen darf ist: vorsichtig bei den Adoptivenltern (über das Jugendamt) anzufragen, ob sie mit mir komunizieren wollen. Wenn sie das nicht möchten muß ich das akzeptieren.

Damals gab es ein Schreiben vom Gericht in dem stand das die Adoption von Jonas vollzogen sei.... also ich weiß nur das er Jonas heißt, weiter nix.

Ich erinnere mich, daß ich damals gesagt habe das ich möchte, das der Junge erfährt, das er adoptiert ist.
Das Jugendamt meldet sich in den nächsten Tagen nochmal bei mir und ich kann dann wohl einen Termin zum Gespräch bekommen (ohne Akteneinsicht).
Ich hoffe, daß man mir sagt, ob der Junge weiß, daß er adoptiert ist (das wäre doch das Mindeste oder?) Und ich werde darum bitten die Adoptiveltern anzuschreiben. Ich möchte nur das der Junge weiß (wenn er mit mir Kontakt aufnehmen möchte) das ich jederzeit dazu bereit bin!
 

Beckie

Aktives Mitglied
:wow
In der 35 SSW zu sehen, dass meine Tochter schwanger ist und sie dann auch noch dazu zwingen, das Kind ungesehen zur Adoption freizugeben *würg*

Ich kann die Einstellung Deiner Mutter nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen. Hast Du noch Kontakt zu Deiner Mutter?

Ich finde es toll, welche (behutsamen) Gedanken Du Dir über die Adoption machst und wie es Dir dabei geht ... ich drücke jedenfalls die Daumen!!!

:druecker
Beckie
 

Vicki

Neues Mitglied
Hallo Beckie,

ja, ich habe noch Kontakt zu meiner Mutter.... aber dieses Thema ist absolut tabu. Immer wenn es zwischen uns Auseinandersetzungen gibt, spricht sie wieder ein Jahr nicht mehr mit mir. Im Moment läuft es ganz gut und meine Kinder lieben ihre Oma ich versuche Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Sie ist halt eine sehr dominante Frau... aber sie ist meine Mutter.

Lange Zeit habe ich auch geglaubt, daß die Entscheidung mit der Adoption das Richtige für mich war. Man darf ja nicht vergessen, daß ich die Schwangerschaft die ganze Zeit verdrängt und verheimlicht habe.
Aber je älter ich werde, desto öfter frage ich mich, ob es auch anders vielleicht hätte gut laufen können.

Wenn man ein Kind zur Adoption freigibt ist es sicher nicht einfach.... aber auf jeden Fall leichter, wenn man das Kind nie gesehen hat.
Hätte ich damals meinen Sohn gesehen, hätte ich ihn sicher nicht hergegeben!

Vielen Dank für das Daumendrücken Beckie!
 
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