brauche Rat -  ,,Zuhause"

Mütterchen

Neues Mitglied
Hallo,
meine Kinder sind 3 und 4 Jahre alt. Ich hatte eine sehr schlimme Zeit, ich hatte starke seelische Probleme und im Laufe der Zeit wurde meinen Exmann das Sorgerecht zugesprochen. Ich bin jetzt wieder soweit, dass ich sie ohne einen Kindmonitor sehen darf und das 4 Tage in der Woche, sowie mindestens 2 Übernachtungen, meistens 3.
Eigentlich hätte ich jeglichen Grund damit glücklich zu sein.
Aber ich mach mir einfach Vorwürfe und bin einfach auf mich selbst so sauer wie das alles gelaufen ist. Ich liebe meine Kinder und war doch eine schreckliche Mutter und das ungefähr ein Jahr, da ich mich selbst nicht unter Kontrolle hatte.
Ich hab ihnen nie wehgetan oder soetwas in dieser Art, aber ich war nicht für sie da und ich war nicht mehr ganz bei Verstand. So bin ich zum Beispiel bei Rot mit ihnen über die Ampel gefahren, hab sie in Gefahr damit gebracht etc. Auch einen NErvenzusammenbruch mussten sie miterlebenl.
Mitlerweile wurde bei mir eine seelische Krankheit festgestellt und seitdem ich Medikamente bekomme, kann ich wieder für meine Lieblinge richtig dasein.
Der Vorwurf so viel verpasst zu haben bleibt und es tut jeden Tag aufs Neue weh.
Das Problem was ich jett hab ist, dass die Kinder meiner Meinung nach kein richtiges Zuhause haben. Sie wissen überhaupt nicht wo sie hingehören, wenn man sie fragt wo sie wohnen, können sie nicht antworten.
Mir sagen alle, auch mein Ex, dass dies bei Scheidungskinder normal sein.
Ich überlege jetzt, ob es vielleicht besser wäre, wenn ich sie einfach immer abhole, unter dem Tag etwas mache und sie dann am Abend zum schlafen in ihr Bettchen nach Hause bringen soll?
Ich denke einfach, dass sie dann mehr verstehen würden, dass sie bei ihrem Vater wohnen und einen Bezugspunkt hätten. Aber ich hab so viel falsch gemacht, dass ich nicht weiß ob es richtig ist.
Noch dazu ist es so, dass ich natürlich am liebsten jede Minute mit ihnen verbringen will und sie nie missen will. Trotzdem bin ich zu der Erkenntniss gekommen, dass es bestimmt besser wären. Auch mit Weihnachten ist das ein Problem: Eigentlich war geplant, dass ich die Kinder bekomme ( sie wissen noch nichts davon)
Jetzt überlege ich, ob ich nicht sie Weihnachten bei ihren Vater, also ihrem Zuhause verbringen lasse und sie dann dort besuche. Damit sie eben auch daheim sind und ein Zuhause haben, nicht hin und her geschoben werden.
Ich weiß nicht ob jemand mein Problem versteht.. Ich will sie wirklich jede Minute um mich haben, aber wenn ich an die Kinder denke, dann empfinde ich das nicht als fair. Gerade Weihnachten tut weh, wenn ich daran denke, dass sie das mit der Neuen meines Ex und ihm verbringen. Aber er ist ein echt toller Vater und ich finde auch nicht, dass ich nach meinem Verhalten noch ein Recht darauf habe sie jetzt so zu verwirren... Ich weiß auch nicht.. Übertreibe ich? Oder meint ihr ich habe Recht?
:crying
Lg
 

Celeste

Vernarrte Jungmami + Alienstiefmutter
Zuhause ist wo das Herz wohnt. Sagt man das nicht so? Warum soll ein Kind keine zwei Zuhause haben?
Erstmal finde ich toll wie du dein Leben wieder in den Griff bekommen hast! So wie ich das lese kommen du und der Papa der Kids ja auch ganz gut aus, schön das du deine Kinder so oft sehen kannst!
Ich denke für ein Lebensmodell gibt es keine „Vorschrift“. Wenn es den Kindern gut geht, warum denn nicht? Das sie nicht sagen können wo sie zu hause sind.. naja, sie haben halt zwei Zuhause, vielleicht machst du dir zu viele Gedanken deswegen. Wenn die Schule anfängt wird das bestimmt schwieriger. Wobei ja nicht klar ist wie weit ihr auseinander wohnt.
Zu Weihnachten.. naja ich denke das würden sie am liebsten mit allen feiern, aber da müsstet ihr schauen ob ihr das als Eltern und Expartner hin bekommt, ansonsten halt bei einem von euch, warum also nicht bei dir? Hauptsache Weihnachtsmann oder Christkind haben auch die aktuelle Adresse!
Ob du recht hast (wegen deiner Frage).. keine Ahnung, man liest einfach sehr viele Selbstzweifel bei dir heraus. Jegliche Gründe zu glauben deinen Kindern ginge es nicht gut kommen von deinen Gefühlen her und nicht mal du kannst das belegen. Vermutlich wird deine Wahrnehmung sehr von deinen Schuldgefühlen beeinflusst. Ich verstehe auch das du dich schuldig fühlst, wir Frauen sind halt so, aber du konntest doch nix dafür, dein Verhalten würde von deiner Krankheit beeinflusst.
Ich würde sagen, wenn ihr nicht alle zusammen feiern könnt zieh es durch wie es abgemacht ist und Feier mit deinen Kindern bei dir. Ich würde es ihnen aber langsam mal mitteilen.

Lieben Gruß,
Celeste
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ich schlage dir den 23.12. vor - zum Feiern mit den Kindern. Dein Ex wird vermutlich nicht dabei sein. Und spätestens am Mittag, den 24.12. kommen die Kinder wieder zurück zu ihrem Vater.

Ich glaube, es ist besser, wenn du der neuen Frau deines Ex nicht begegnest. Du bist dafür meiner Ansicht noch nicht so weit - und du könntest Ausraster bekommen, trotz Medikament. Und das hätte zur Folge, daß dir die Kinder jedesmal immer ein bischen mehr entzogen werden.

Und für den 24.12. würde ich an deiner Stelle eine Weihnachtsparty in einem Lokal in deiner Nähe buchen.

Was das zuhause betrifft: Ich bin mir sicher, die Kinder machen sich darum überhaupt keine Gedanken. Sie leben bei ihrem Vater und die Ersatzmama ist nicht böse. Und insofern ist für die Kinder alles in Ordnung.

Du bist auch nicht böse. Für Krankheit hat man keine Schuld. Das gilt für Grippe gleichermassen wie für's psychische Problem.
Ich glaube, mit der Überlegung über das "was ist Zuhause?" hättest du es gerne, wenn deine Kinder nicht nur zu dir kommen - sondern dich auch mögen. Und hast Glücksmomente, wenn sich die Kinder in deiner Bude wie selbstverständlich bewegen und benehmen.
Entschuldige, wenn ich dir das so schonungslos sage. Du hast Muttergefühle und bist einsam.

Mache das so, wie dein Herz spricht: Nütze nach deinen Möglichkeiten alle Zeiten, wo die Kinder bei dir sein können. Daß sie das auch wollen, nehme ich nach dem Lesen deines Textes an. Geniesse die Zeit mit ihnen. Wenn du 1-2 Jahre ohne Ausraster zeigst, daß du mit dir zurechtkommst - sieht die Welt anders aus. Und wenn du sie zwar nie ganz bei dir haben wirst - aber sie 2-4x pro Woche sehen kannst und ab und zu ein komplettes Wochenende, bist du doch schon gut "eingespannte" Mutter - oder? Was will man/frau mehr?

:xmas ;-)
 

Mütterchen

Neues Mitglied
Danke für eure ANtworten, ich denkei ch werd meinen Ex heute einmal fragen was er von zusammen feiern hält. Ich habe auch einen neuen Freund, den die Kinder sehr mögen, genau wie seine neue Freundin... Klar versteht man sich nicht immer so gut zu 4, wobei ich sagen muss, dass er und mein Freund eigentlich ganz gut auskommen.
Also wer weiß, vielleicht geht es ja, dass wir dieses Weihnachten zusammen verbringen?
Ich klär das am Besten gleich heute, damit man den Kleinen einmal endlich sagen kann wo der Weihnachtsmann hinkommt.
Naja ihr könntet schon recht haben von wegen den Muttergefühlen. Ich hab mir das alles sehr anders erträumt. Ich lieb sie mehr als alles andere auf der Welt und muss damit leben, dass ich eine schlechte Mutter war und sie sicherlich eine bessere Beziehung zu ihrem Vater haben werden..Aber daran bin ich selbst schuld und das ganze darf nichta uf die Kinder übertragen werden. Auch wenns schwer ist das zu aktzeptieren :shake
Sollte er nicht zustimmen, werd ich wohl Weihnachten mit meinem Freund verbringen.
Lg
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Hi du,,
das war ein mutiges Post, vor so viel Offenheit ziehe ich gerade meinen virtuellen Hut.

Original von Mütterchen
Der Vorwurf so viel verpasst zu haben bleibt und es tut jeden Tag aufs Neue weh.

Warst du stationär? Bekommst du neben Medis auch therapeutische Hilfe, oder sogar ihr als Familie?

Diese tief empfundene Schuld gehört nämlich aufgearbeitet und dabei kann professionelle Hilfe nötig sein.

Anscheinend gab es begleiteten Umgang, haben die Kinder da evtl. einen Ansprechpartner für sich?

Versuch mal an der Stelle soviel Hilfe für dich und deine Kinder zubekommen wie du bekommen kannst, einfach damit ihr die schwere Zeit mit all ihren Wunden gut heilen lassen könnt. Das braucht seine Zeit, gib also dir und Ihnen diese.

Sie wissen überhaupt nicht wo sie hingehören, wenn man sie fragt wo sie wohnen, können sie nicht antworten.

Sie können die nicht antworten, richtig?
Du bist ihre Mutter und sie wollen dich schützen, auch so klein wie sie sind,sie werden ihrer Mutter kaum sagen das so woanders zu Haus sind, oder.

Benenne du den Ort an dem sie leben als ihr zu Haus, wenn sie merken das es für dich okay ist wie es ist dann können sie auch das Gefühl zulassen.

Ich überlege jetzt, ob es vielleicht besser wäre, wenn ich sie einfach immer abhole, unter dem Tag etwas mache und sie dann am Abend zum schlafen in ihr Bettchen nach Hause bringen soll?

Das würde ich nie so pauschal beantworten, das hängt davon ab wie es den Kindern in den ganzen inneren Prozessen gerade geht. Ich würde dazu Fachleute vor Ort befragen, die die Kinder kennen.

Auch mit Weihnachten ist das ein Problem: Eigentlich war geplant, dass ich die Kinder bekomme

Dazu hast du jetzt schon eine Entscheidung getroffen die ich auch geraten hätte :).

Ich hoffe es klappt das ihr Weihnachten alle zusammen feiern könnt. Nichts entspannt Kinder mehr als wenn sie erleben dürfen das Mama und Papa noch als Eltern funktionieren, auch wenn sie längst neue Lebenspartner haben. Die KInder erfahren dann das die beidseitige Elternschaft unauflöslich ist im Gegensatz zu erwachsener Liebe.

LG,
Tina
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Jetzt
erscheinen deine Fragen unter einem ganz anderem Licht.
Wenn ihr beide wieder neue Partner habt - dann hättet ihr euch ja die Körperwärme geben können und hättet euch nicht trennen müssen.

Einen 4-er zum Heiligabend - hm weiss nicht, ich vermute eher, daß der Ex das nicht will - obwohl kein Stress zu erwarten ist.

Es fällt auf, daß du intensiv über Schuld, deine Schuld nachdenkst. Und das du das Sorgerecht "verloren" hättest. Man hat so den Eindruck, du wolltest Scheidung, die Nervenzusammenbrüche und all die Dinge die da vorher passiert sind, die zu den Nervenzusammenbrüchen führten, nicht.

Wie war das denn, hat er die Scheidung beantragt - und du hast aus deiner krankheitsbedingten, engen Sicht heraus leichtfertig die Zustimmung gegeben. Was dir jetzt leidt tut?

Oder wurdest du nach 3 Jahren Getrennt lebend zwangsgeschieden?

Möchtest du mit jemand über die vergangene Zeit, wie alles so kam und was passiert war, reden?
 

Mütterchen

Neues Mitglied
Ich hatte lange Zeit Therapie, jetzt bin ich stabil genug es ohne zu versuchen und es klappt eigentlicg ganz gut.. Ich hatte über ein Jahr.
Vor 1 1/2 Jahren war diese schlimme Zeit, wo ich immer wieder unter Depressionen litt und es daheim einfach nicht ausgehalten habe. Die Kinder waren damals 1 und 2 Jahre alt. Ich hab sie dann ungefähr 3 Monate nicht sehen dürfen, nachdem ich einen Nervenzusammenbruch hatte und die Leute mich nicht mehr stabil genug fanden um meine Kinder zu sehen.. Was bestimmt auch richtig war.

Mein Ex hätte eigentlich schon zu Weihnachten zugestimmt. Unsere Trennung war ziemlich schmerzhaft, zumindest für mich. Er hat mich mehrmals betrogen und unsere Ehe war einfach total kaputt. Auch Gewalt von seiner Seite kam vor. Bei den Kindern hat er sich immer normal vernommen und war ein liebender Vater, aber zwischen uns war sehr viel kaputt und meiner Meinung nach hat er auch sehr viel in mir zerstört.
Ich hab mir damals nach der Scheidung ( ich hab sie eingereicht, war irgendwann gezwungen zu handeln, ich dachte eine kaputte Ehe schaded ja auch den Kindern mehr als gar keine) erst gedacht ich könnte das Sorgerechtr bekommen, vor allem nach allem was passiert war.
Aber dann kam meine Krankheit immer mehr, ich weiß nicht ob jemanden von euch Borderline etwas sagt.
Naja ich hab es einigermaßen unter Kontrolle... Zum Glück.
Es ging damals alles ziemlich schnell, die Trennung, das Sorgerecht, dass ich es verlor..
Ich kann jederzeit zu meiner Therapeutin wenn ich noch einmal über etwas sprechen will, aber im Endefeffkt hat sie angedeutet, dass es so oder so nicht mehr viel bringt, wenn ich einfach nur über meine Kinder reden will. Sie kann da auch nicht viel machen, es tut einfach wahnsinnig weh, wenn ich daran denk, was ich verpasst hab und wie ich ihnen das alles mal erkläre.
Sie sind meine kleinen Lieblinge und ich kann/konnte nicht richtig für sie da sein. Zum Kleinen hab ich eine sehr innige Beziehung, er ist ein Mamakind. Zum Großen natürlich mittlerweile auch eine gute, also könnte ich zufrieden sein, aber ich bin immer wieder so verunsichert was jetzt gut für sie ist.
Und es tut regelmäßig einfach weh, ich muss erst noch lernen es zu aktzeptieren. Gerade vor der Schulzeit habe ich Angst.
Mein Anwalt meinte ich wäre nach einiger Zeit wieder in der Lage Sorgerecht zu bekommen, aber mein Ex kann da ziemlich schnell ziemlich gemein werden, deswegen dachte ich es ist besser ihn nicht zu verärgern, indem ich bald Sorgerecht beantrage, sondern es weiterhin so laufen zu lassen, da wir uns jetzt wirklich gut verstehen. Und das ist ja genau was für die Kleinen am Wichtigsten ist.
Ich hab einfach Angst, dass ich sie nochmal verliere.

Was die Frage von Zuhause angeht: Ich nenne ihr Zuhause auch Zuhause. Ich weiß nicht ob sie viel von meiner Traurigkeit mitbekommen. Wenn sie ja da sind, bin ich einfach nur glücklich, da ist es nicht sehr viel unterschiedlich. Aber ich denke auch es ist zu positives Denken, wenn ich daran glaube, dass sie nichts von all dem mitbekommen.
Der Große kam neulich auf mich von selbst zu und meinte, dass sie im Kindergarten ihr Zuhause malen sollten. Und er hätte dann einfach 2 Bilder abgegeben.. Ich denk der Kleine hat damit noch mehr Probleme als er..

Entschuldigt den langen Post.
Lg
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Du bist einfach glücklich, wenn du die Kinder bei dir hast?
Das ist prima! Kaum eine Mami kann das von sich behaupten, nachdem sie 24 Stunden am Tag für alle da sein musste. Ich sehe hier in deinen Lebensumständen einen Vorteil. Du lebst anders aber nicht schlechter. Deine Kinder erleben dich selten ablehnend und überlastet.

Wie du es ihnen einmal erklären kannst, was los war? Warum alles so kam?
Genau so wie du es uns erzählt hast. Fremdgehen deines Mannes, zerrüttete Ehe, Depressionen, Borderline (das muss ja auch irgendwo seinen Auslöser haben), Sorgerechtsstreit verloren. Du musst dir nur überlegen, wann deine Kinder alt genug sein werden, um das zu verstehen. Jetzt müssen sie das noch nicht wissen.

Mach dir bitte keine Vorwürfe. Das bringt niemandem etwas. Mach weiter so gut es geht.

Zwei Zuhause sind übrigens weit besser als gar keins ;D, könnte das nicht auch eher ein Vorteil als ein Nachteil sein? Wer sagt denn, dass man sich nur geborgen fühlen kann, wenn man ein Zuhause hat?
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
hallo Mütterchen,

Borderline-Persönlichkeitsstörung, aus: Wikipedia

Borderline-Persönlichkeitsstörung (abgekürzt BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung ist die Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist.
(...)
BPS-Betroffene weisen charakteristische dichotome Denkmuster auf, die auch als „Schwarz-Weiß-Denken“ bezeichnet werden. Analog bestehen Muster von wechselnder Idealisierung und Entwertung bestimmter Mitmenschen. Es gelingt selten, von emotional bedeutsamen Menschen eine konstante Vorstellung zu behalten.
(...)
Daneben sind Borderline-Persönlichkeiten auch in der Lage, ganz normal wie jeder andere Mensch zu denken.


Mein Kommmentar:
Borderline ist etwas, was man nicht einfach so bekommt, wie Grippe z.B. - Borderline entsteht mindestens in mehreren Jahren, i.d.R. seit Jugend.
Du bist jetzt bekennende(*) Borderlinerin, und deswegen kannst du jetzt mit einem neuen Partner länger glücklich sein, vielleicht ganz lange.
Vermutlich hattest du deinem Ex deine Borderline verschwiegen. Aber ich verstehe das schon: Man ist glücklich und hofft, daß es nie einen Auslöser geben wird. Vielleicht wusstet du davon selber noch nichts, es hatte dir bisher noch niemand gesagt? Und ausserdem, wer nimmt schon eine, die eine "Störung" hat? Dieses "Verschweigen" halte ich jedoch für menschlich und verzeihbar. Kein Betrug. Jedoch hättest du bei den ersten, sich abzeichnenden Krisen dich in Therpie begeben müssen und ihn einweihen sollen.
Das Fremdgehen deines Mannes hat zwar die "Störung" wieder auf den Plan gerufen - jedoch belastet es die Beziehungen(**) enorm, egal ob mit oder ohne Borderline.

Weisst du, warum er fremdgegangen ist? Ich meine, hat er dasselbe bei dir vermutet und sich deshalb nichts dabei gedacht - oder wusste er von deiner Störung nichts und hatte deine Krise völlig falsch verstanden? Oder kann der Mann nicht treu sein? Ich bin nur neugierig, ich habe aber für's Fremdgehen meines Geschlechtsgenossen kein Verständnis; dafür gibt's keine Gründe. Der eine Partner, der durch's Fremdgehen des anderen Partners verletzt wird - "lernt" dadurch nichts.

Bitte sinniere nicht länger der Vergangenheit nach, vor allem die Schuldfrage wird nie geklärt werden können. Hier im Forum nicht und auch nicht bei dir privat. Daß du irgendwann das Sorgerecht 50/50 für eure Kinder wiedererlangen kannst halte ich für möglich. Du schreibst ja, daß dein Ex mit seinem Anwalt sehr schnell sehr gemein werden kann - und die Kinder aber nicht verstehen, was an dir schlecht sein soll.
Genausogut halte ich es für möglich, daß eure Kinder mit 14 J. zu dir wollen. Wenn du dann ein stabiles Leben über Jahre und die liebevollen Kontakte zwischen dir und den Kindern nie abrissen, dann sieht es gut aus.


Gruß Gerhard, du hast PN

(*) bekennend = macht dich sympatisch.

(**) Beziehungen, in denen Vertrauen Grundbedingung für Liebe ist.
 
D

die_andere_Mama

Guest
Ich finde es unglaublich mutig, das du so offen mit deiner Krankheit umgehst und du den Willen hast weiter und es besser zu machen! Mit den Jahren wirst du hoffentlich mehr an Stabilität und Selbstbewußtsein gewinnen. Du brauchst Zeit und natürlich auch deine Kinder. Du hast beides, dies musst du dir bewußt machen. Deine Kinder sind da und du kannst Sie auch miterleben. Das ist schön, das dein Ex Partner da dir keine Steine in den Weg legt. Bisher finde ich das Sorgerecht zunächst gut beim Vater liegt. Du musst selbst erstmal mit allen klar kommen und dich wieder richtig festigen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber du bist auf den richtigen Weg. Ich wünsche dir, das du mit deinen Kindern ein schönes Weihnachtsfest verbringen könnt!
Alles liebe
 
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