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    Studie: Deutsche Jugendliche schlecht in Geschichte

    Viele Jugendliche kennen sich nicht gut in der Geschichte aus, speziell in der deutschen. Zu diesem traurigen Urteil kommt eine Studie der Freien Universität Berlin. Befragt wurden zwischen 2009 und 2012 rund 5000 Schüler aus fünf Bundesländern. Weiterhin wurden über 2000 Schüler befragt, die Gedenkstätten besucht haben. Am besten schnitten die Schüler ab, die in Thüringen und Sachsen-Anhalt die Schulbank drücken.

    Laut der Befragung war sich die Hälfte der Schüler sicher, dass Nazi-Deutschland eine Diktatur war. Noch katastrophaler sieht es in der jüngeren Geschichte aus: Die Bundesrepublik vor 1990 sei demnach für die Hälfte keine Demokratie gewesen und der aktuelle Staat ist nur für 60% demokratisch verankert. Die DDR ist bei einem Drittel der befragten Schüler eine Diktatur gewesen.

    Die Forscher halten das geringe politisch-historische Wissen der Schüler für die Ursache. Man sollte dringend den Lehrplan dahingehend überarbeiten, dass eine wertorientierte Kenntnisvermittlung im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stattfinde, so die Autoren weiter. Am schlechtesten schnitten bei der Untersuchung Schüler aus Nordrhein-Westfalen ab.

    Interessant ist zudem, dass die Ergebnisse offenbar auch vom sozialen Hintergrund abhängen. Schüler, deren Eltern die DDR miterlebt haben oder einen Elternteil aus dem Ausland haben, sahen die DDR und den Nationalsozialismus postiver als jene, deren Eltern auch in der Bundesrepublik aufgewachsen sind. Bei Deutschland nach der Wiedervereinigung sind die Vorzeichen genau umgekehrt. In Elternhäusern aus der DDR oder mit Migrationshintergrund ist die aktuelle Staatsform weniger beliebt als bei Bundesdeutschen Familien.

    Weiterhin wurde untersucht, was der Besuch von Gedenkstätten bringt – Ergebnis: Es gebe keinen eindeutig positiven Effekt. Die Forscher sehen die Ursache darin, dass Schüler gar nicht korrekt einordnen können, was sie dort sehen. Schulen sollen sich vom Gedanken trennen, möglichst viele Wandertage zu historischen Denkmälern zu veranstalten und stattdessen auf eine gründlichere Vor- und Nachbereitung setzen.

    [via n-tv]