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    Neue Technologie – Apps für die Kindererziehung?

    Wickeltisch

    Die meisten jungen Eltern wollen so viel Hilfe wie möglich, wenn das erste Kind unterwegs ist. Sei es Rat von der (Groß-)Mutter oder Hilfe zur Selbsthilfe aus dem Bücherregal. Die Ratgeberindustrie boomt. Und auch aus einer neuen Ecke kommt mittlerweile Hilfe: aus dem App-Store. Über Play und über iTunes lassen sich unzählige Trackingapps für die eigene Schwangerschaft und für Babys erste Entwicklungen, Monitoringapps fürs Kind, Ratgeberapps und Erziehungsapps herunterladen. Doch macht das überhaupt Sinn?

    Es ist logisch, dass Eltern dieser Generation, deren Smartphone so ein integraler Teil ihres Lebens ist, dieses Smartphone auch als Tool in der Schwangerschaft und bei der Kindererziehung einsetzen. Apps aus der Kategorie „Educational“ sind in den USA $7.8 Milliarden wert. Sie werden in Schulen genutzt und auch in privaten Haushalten. Zielgruppe sind teilweise die Erziehungsberechtigten – die Eltern, die Lehrer, die Nannys. Teilweise sind es auch die (Klein-)Kinder selbst.

    Für werdende Mütter gibt es Apps en Masse, um die neue Lebensphase zu verstehen, zu dokumentieren, zu kommunizieren. Man kann per App My Pregnancy Center die Bewegungen des Babys im Mutterleib verstehen, sich von anderen werdenden Müttern Rat und Unterstützung holen und sich über die richtige Ernährung für eine schwangere Frau informieren. Die App Happy Pregnancy Ticker ist ein Countdown bis zum Geburtsdatum. 50,000 Baby Names wiederrum hilft, wie man vielleicht bereits vermuten mag, bei der Namenswahl.

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    Quelle: Shuttertsock, © victorsaboya

    Ist das Kleine erst mal geboren gibt es Apps wie Baby Schlaflied, welches sich selbst als „ultimativer Partner für die Schlafenszeit Ihres Babys” anpreist. Durch den Tonsensor im Handy erkennt die App, ob das Kind wach ist, und spielt von den Eltern ausgewählte Schlaflieder, bis es wieder schläft. Werden über den Tonsensor keine Geräusche vom Kind mehr wahrgenommen, klingt das Schlaflied langsam ab, um das schlafende Kind nicht zu stören. Die App „Babyphon“ verknüpft zwei Smartphones um ein Babyphone mit nahezu unbegrenzter Reichweite zu kreieren. So können die Eltern eines schlafenden Kindes das Haus verlassen, beispielsweise für einen Spaziergang oder ein Abendessen in der Pizzeria um die Ecke, sicher in dem Wissen, dass sie bei Erwachen des Sprößlings benachrichtigt werden.

    Solche Apps nehmen bestehende Ideen wie Babyphones und Spieluhren und erweitern das Konzept über die bisher bestehenden Möglichkeiten hinaus. Apps, die dies zum Vorteil von Eltern und Kindern tun, sind durchaus lobenswert. Tanja Berger, Gesundheitsexpertin von der Onlineklinik 121doc sagt, „Es ist eine wunderbare Entwicklung, dass Hilfe für junge Eltern auf einer Platform zur Verfügung steht, die von Haus aus Teil ihres Lebens ist und die sich so nahtlos integrieren lässt. Die zusätzliche Flexibilität die dadurch gegeben ist kann für viele Eltern eine enorme Erleichterung darstellen.“

    Schwierig wird es bei jenen Apps, die beispielsweise in die Privatsphäre der Kinder eingreifen. Monitoring-Apps wie Pocket Nanny oder Familonet geben den Eltern zugriff auf das Smartphone und somit auch die Location des Kindes – können aber im Ernstfall auch nicht mehr helfen. Die Berechtigung ist daher zweifelhaft. Im übrigen haben auch Kinder ein Recht darauf, nicht ständig von einer App überwacht zu werden, die Gespräche, Daten und Aufenthaltsort aufzeichnet.

    Eltern sollten also sehr wohl die neue Technologie nutzen, die ihnen zur Verfügung steht. Es ist durchaus sinnvoll, ein Schwangerschaftstagebuch oder einen Ratgeber auf dem Handy und somit immer dabei zu haben. Auch Apps wie Babyphon, die in den frühen Phasen des neuen Elterndaseins helfen können, sind durchaus berechtigt. Keine App kann jedoch die händische, persönliche Kindererziehung ersetzen.