Habt ihr selbst schon ein Buch veröffentlicht - Erfahrungen?

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Hallo zusammen, mein Mann hat Hobbymäßig ein Buch geschrieben, das er gerne verlegen lassen würde. Nun ist es so, dass er nicht wirklich Ahnung von dem ganzen Prozedere hat, ist irgendwie eh klar, er war vorher noch nie in dieser Situation. Er hat einen Stadtführer geschrieben, der einige ungewöhnliche Details über Sehenswürdigkeiten enthält und zudem hat er eine Art Rätselralley ins Buch eingearbeitet, also schon mal recht speziell und dadurch womöglich auch interessant. Eventuell kann mir wer weiterhelfen, wie mein Mann da weiter vorgehen könnte, um mit einem Verlag zusammenzuarbeiten. Hat damit schon mal jemand Erfahrungen gemacht? Danke schon mal für Tipps.
 

EmiliaB

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Also normalerweise schickt man das Manuskript an einen Verlag und wartet ab, was die dazu sagen.
In dem Fall würde ich mir einen Verlag aus der Region suchen, mit Bezug zur Stadt. Eventuell wäre es sogar etwas was man direkt mit der Stadt besprechen könnte. Vielleicht hat die Stadt Interesse daran das Buch zu verlegen bzw. haben die sicher einen Verlag an der Hand.
Durch den Bezug zur Stadt/Region ist man da ziemlich eingeschränkt.
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
okay, danke für die erklärung. ich gebe das mal so weiter. also dann soll er mal was abschicken und warten? meldet sich dann recht rasch jemand zurück? okay, also hat er dann auch nicht so viele möglichkeiten, was das verlagswesen betrifft... wusste gar nicht, dass städte auch mit einem verlag in verbindung stehen. ich sag ihm, er soll sich mal mit der gemeinde in verbingung setzen, eventuell haben die tatsächlich einen tipp, wie es weitergehen kann.
 

EmiliaB

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Ja, so läuft das normalerwiese ab. Manuskript einschicken und warten, warten, warten,.... Da meldet sich manchmal gar keiner:) Also das kann schon etwas länger dauern. Viele Menschen schicken ihr Manuskript ein und die Verlage stoßen halt auch an ihre Grenzen was sie durchgehen können und was nicht. Ich würd mal einige Verlage aus der Region in Betracht ziehen, dort das Manuskript hinschicken und warten. Die Wartezeit solltet ihr dann nach Alternativen prüfen. Man könnte auch im Selbstverlag veröffentlichen oder man geht zu Verlagen wie dem Novum Verlag. Dann würde ich noch mit der Stadt reden. Die werden keinen Verlag haben, aber die Stadt druckt ja auch Sachen bzw. veröffentlicht was. Eventuell hat die Stadt Interesse und es kommt zu einer Kooperation. Dann wäre es leichter. Eventuell legt man dann bei einem Verlag aus der Region ein gutes Wort ein.
 

kaffeetasse

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oje, das klingt langwierig... und auf eine antwort zu warten ist ja meistens nicht so angenehm. also da wird es wohl schon so sein, dass er sich die weiteren optionen ansehen wird, um die wartezeit etwas zu überbrücken. was ist denn ein selbstverlag bzw. der genannte verlag? kann man da einfach kontakt aufnehmen und das werk veröfentlichen lassen? danke für den tipp mit der stadt. das könnte wirklich was werden mit einer kooperation. müssten wir mal fragen.
 

EmiliaB

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Ja, das dauert bestimmt. Du darfst du nicht mit einer Antwort innerhalb ein paar Tagen rechnen. Da muss man sich auf eine gewisse Weile schon einstellen. Wie gesagt. oft kommt auch gar nichts:)
Kann man sicherlich so machen. Würde jetzt nicht gleich im Selbstverlag alles veröffentlichen wollen aber damit auseinandersetzen kann man sich ja mal solange man wartet. Dann lernt man zumindest schonmal all die Dinge kennen, die es neben dem Schreiben noch zu erfüllen gilt. Sind ja nicht alle so bekannt bzw. denkt man da wohl nicht daran.
Wenn man im Selbstverlag ein Buch veröffentlicht, muss man sich um alles selbst kümmern. Die Aufgaben würden normalerweise von einem Verlag übernommen werden. Hier muss man sich aber selbst einen Lektor suchen, einen Grafiker,... Bei Verlagen wie dem Novum Verlag kümmert sich wieder der Verlag darum, dafür beteiligt man sich an den Kosten. Im Grunde wie Selbstverlag nur, dass einem die Arbeit abgenommen wird.
Das kannst du sicherlich machen. Solange da Kapazitäten frei sind, wird man bestimmt das Buch veröffentlichen. Und im Selbstverlag kannst du auch immer das Buch veröffentlichen. Da müsstest du nicht einmal einen Lektor nehmen etc. aber es ist halt dringend dazu zu raten, die ganzen Aufgaben trotzdem zu machen. Wer will ein Buch lesen mit vielen Fehlern oder Lücken in der Story?
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Also das Verlegen im Eigenverlag kommt für meinen Mann nicht wirklich in Frage. Das Schreiben ist ein Hobby, in dem er aufgeht. Aber er sieht sich definitiv nicht als Hobby-Verleger. Und wenn man realistisch ist, ist mit dem Schreiben vom Buch wahrscheinlich auch erst ungefähr die halbe Arbeit getan. Hinterher fallen ja noch Unmengen anderer Arbeitsschritte an, oder? Bei Novum kann einem das alles abgenommen werden, oder? Ist das dann sowas wie ein Dienstleistungsverlag? Und was ist, wenn man zum Beispiel das Cover selbst gestalten will, geht das oder gibt es diesbezüglich strikte Vorgaben vom Verlag?
 

EmiliaB

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Ja, da kommt noch viel Arbeit auf einen zu. Man weiß auch nicht jeden Schritt, da müsste man sich erst informieren. Oder wie viele Menschen wissen wie man zu einer ISDN Nummer kommt? Die braucht es aber wenn man ein Buch veröffentlichen/verkaufen möchte:)
Es wird einem das abgenommen, was man möchte. Man muss da nichts abgeben, was man nicht möchte. Wenn man sich jetzt selbst um das Marketing kümmern möchte, muss das nicht über den Verlag laufen. Ist jemand aus dem Verwandten- oder Freundeskreis Lektor, muss man den auch nicht durch den Verlag beauftragen.
Ja, die Dienstleistung, die man möchte, bucht man dazu.
Kommt drauf an an welchen Verlag man sich wendet. Bei einem Dienstleistungsverlag hat man immer das letzte Wort. Ich würde mich aber nur in sehr seltenen Fällen gegen die Empfehlung der Profis stellen. Beim Selbstverlag kann man machen was man möchte, ob das dann förderlich ist oder nicht - da ist man ja selbst schuld. Bei einem klassischen Verlag dürften die Einspruchmöglichkeiten gering sein. Aber da sollte man dann eher froh sein ausgewählt worden zu sein.
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Dass es ISDN Nummern gibt, weiß ich zwar. Aber ich muss zugeben, dass keiner von uns Ahnung hat woher man die kommt und wie die vergeben werden. Dabei ist das wahrscheinlich im Vergleich zu einem guten Korrekorat noch eine vergleichsweise einfache Aufgabe?
Ja, die Dienstleistung, die man möchte, bucht man dazu.
Das klingt gut. Kann man sich an Dienstleistungsverlage auch erst mal unverbindlich wenden, um zu schauen, ob das Angebot und das Zwischenmenschliche passen?
Beim Selbstverlag kann man machen was man möchte, ob das dann förderlich ist oder nicht - da ist man ja selbst schuld. Bei einem klassischen Verlag dürften die Einspruchmöglichkeiten gering sein. Aber da sollte man dann eher froh sein ausgewählt worden zu sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass das daran liegt, dass es unterschiedliche Geschäftsmodelle sind. Bei einem klassischen Verlag geht der Verlag ein Risiko ein und will das natürlich nach seinen Vorstellungen minimieren. Beim Eigenverlag oder bei einem Dienstleistungsverlag nimmt man das ganze oder großen Teilen des Risikos auf seine eigene Kappe und kann dementsprechend auch nach seinen Vorstellungen alles gestalten.
 

EmiliaB

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Ja, trotzdem muss man mal wissen was man da zu tun hat und wo man die herbekommt:) Das ist halt nur ein Beispiel von vielen, an das man wohl nicht wirklich denkt. Woher sollte man denn das auch kennen wenn man keine Erfahrung in dem Bereich hat. Mit dem Schreiben alleine ist es eben noch lange nicht getan. Da braucht es dann noch viel Arbeit.

Ja sicherlich musst du da nicht gleich alles kaufen. Würde auch empfehlen sich zuerst mal genau zu informieren und eventuell auch Informationen aus erster Hand einzuholen. Dann kann man die Situation wohl besser einschätzen.

Sind sicherlich unterschiedliche Geschäftsmodelle - würde aber auch sagen, teilweise wendet man sich da an ein ganz anderes Klientel. Gibt sicherlich viele Menschen, die einfach mal ein Buch bis zum Ende durchziehen wollen. Das Ende ist eben eine Veröffentlichung und keine PDF im Internet oder eine Mappe mit 200 Seiten selbst ausgedruckt. Ich kann das wirklich verstehen, irgendwann möchte man dann halt auch den nächsten Schritt gehen und vielleicht packt einem auch der Ehrgeiz.
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Natürlich wollen viele Neuautoren ihre Werke auch gedruckt in Händen halten, wenn es einem egal wäre, ob man Leser erreichen könnte oder nicht, könnte man ja auch einfach für sich selbst Tagebuch schreiben. Und das würde bei dem Ansatz, den mein Mann mit seinem Buch verfolgt hat, keinen Sinn machen. Er hat nun mit Novum mal Kontakt aufgenommen und war recht angetan, auch der Mindestpreis, der ihm für das Buch veröffentlichen lassen genannt wurde, kommt uns wirklich fair vor. Wir werden das ganze noch etwas sacken lassen, sind aber froh, dass wir nun Möglichkeiten zusammentragen wie man das Ganze doch noch erfolgsversprechend zu Ende führen kann!
 

SvenBDO

Neues Mitglied
Ich habe vor zwei Jahren ein Buch über Amazon Self Publishing veröffentlich. Dabei hab ich wirklich alles selbst gemacht. "Gescheitert" ist es im Endeffekt daran, dass der Titel und das Cover nicht massentauglich waren. Der Spitzeninhalt wurde mir zwar von einigen Menschen, darunter auch promovierten Doktoren, bestätigt, jedoch ist es nahezu unmöglich, Käufer zu finden, wenn der erste Eindruck (Titel und Cover) schlecht sind.
Vorteil über Amazon Self Publishing. Man hat den Aufwand, aber dafür null Risiko, da nur gedruckt wird, wenn auch tatsächlich Bestellungen eingehen.
 

EmiliaB

Mitglied
Ich habe vor zwei Jahren ein Buch über Amazon Self Publishing veröffentlich. Dabei hab ich wirklich alles selbst gemacht. "Gescheitert" ist es im Endeffekt daran, dass der Titel und das Cover nicht massentauglich waren. Der Spitzeninhalt wurde mir zwar von einigen Menschen, darunter auch promovierten Doktoren, bestätigt, jedoch ist es nahezu unmöglich, Käufer zu finden, wenn der erste Eindruck (Titel und Cover) schlecht sind.
Vorteil über Amazon Self Publishing. Man hat den Aufwand, aber dafür null Risiko, da nur gedruckt wird, wenn auch tatsächlich Bestellungen eingehen.
Könntest du das nicht einfach überarbeiten?
Hast du dir für alles andere Hilfe geholt (Lektorat,...) und ausgerechnet bei Titel und Cover alles selbst entschieden?
Wäre doch schade wenn du eine gute Geschichte hast und dann "nur" auf Grund des ersten Eindrucks keine Leser findest.
Machst du auch selbst Marketing für dein Buch?
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Sven, das kann ich mir gut vorstellen, dass auch verdammt gute Bücher oft zum Ladenhüter werden, wenn das Zielpublikum einfach nicht auf das Werk aufmerksam wird. Wie ist das, wenn du bisher alles selbst gemacht hast mit den Rechten, sind die noch bei dir? Wenn Ja, könntest du es vielleicht, wie mein Mann auch, doch nochmal mit neuem Titel und Cover mit Unterstützung durch einen Verlag versuchen?
 

EmiliaB

Mitglied
Es würde ja auch schon reichen Marketing für das Buch zu machen. Vielleicht reichte s schon selbst das Buch ein wenig online zu pushen. Muss ja nicht gleich sos ein, dass man selbst Lesungen veranstaltet. Denke man könnte das Buch auch zu Wettbewerben anmelden. Selbst wenn man nicht gewinnt, lenkt man die Öffentlichkeit zumindest ein wenig auf das Buch. Zumindest die Leute, die sich für solche Wettbewerbe interessieren, werden das Buch dann kennenlernen. Und das sollten ja auch Literaturfans sein oder zumindest Menschen, die hin und wieder ein Buch lesen.
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Das ist meiner Meinung nicht sicher. Selbst das beste Marketing wird wenig bringen, wenn Cover, Titel und Klappentext zum Beispiel nicht ansprechend sind. Mein Mann hat sich ja unter anderem deshalb inzwischen für den Novum Verlag entschieden. Das ist ein Dienstleistungsverlag, bei dem man im Gegensatz zu Druckkostenzuschussverlagen, nichts für den Druck zahlt. Das übernimmt der Verlag. So, wie ich es verstanden habe, stellt das auch sicher, dass auch der Verlag selbst Interesse daran hat, dass die bei ihm veröffentlichten Bücher sich möglichst gut verkaufen.
 

EmiliaB

Mitglied
Marketing bringt wohl mehr als alles andere zusammen. Sicherlich sind die anderen Dinge (Inhalt, Cover, Titel,...) auch wichtig, schau dir aber an welche schlechten Bücher es regelmäßig auf die Bestsellerlisten schaffen:) Da steht dann ein ganzes Management hinter einem C-Promi und pusht das Buch nach oben. In Fernsehsendungen wird das Buch präsentiert, man ist Gast in Gesprächsrunden, hat dazu noch eigene Reichweite auf Social Media und schon verkauft sich das x-te vegane Kochbuch.
Also ich denke mal, der Verlag hat immer Interesse, dass sich ein Buch verkauft. Man möchte ja nicht der Verlag sein, der keine Bücher verkauft. Wenn sich ein Buch nicht verkauft, gibt es viele Gründe warum. Angefangen mit Titel und Cover, über den Klappentext bis hin zum Marketing. Wenn man ein Buch fertig geschrieben hat, fängt erst die Arbeit an. Dann muss noch viel getan werden, damit sich das Buch auch wirklich verkauft. Denke das übersehen viele.
 

kaffeetasse

Aktives Mitglied
Also ich denke mal, der Verlag hat immer Interesse, dass sich ein Buch verkauft.
Bei den Büchern, die von dem Verlag veröffentlicht werden, glaube ich das auch. Und ich denke nicht, dass das auch bei Print on Demand Angeboten so sein wird. Mein Mann ist deshalb auch froh über die Entscheidung, die er getroffen hat.
 

EmiliaB

Mitglied
Letztlich kann man es nur selbst entscheiden, man weiß am besten was zu einem passt, was man möchte, wohin die Reise gehen soll,...
Wünsche viel Erfolge - wie auch immer man den bemessen mag - und hoffe die Freude am Schreiben kommt dabei nicht zu kurz.
 
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