brauche Rat -  bin ich geeignet für Kinder?

Maik123

Neues Mitglied
Hallo erstmal,
ich weiß nicht so recht ob ich hier bin aber ich brauche jemand mit den ich über dieses Thema sprechen - schreiben kann. Und ich dachte mir Leute die schon Eltern sind wären wohl geeigneter als irgendwer der keine hat.

Also ich bin 21 Jahre alt, stecke gerade im 2. Lehrjahr und möchte danach das Abitur an einem Kolleg nachmachen um studieren zu können ( Dual ). Ich wäre also ca. mit 29 Jahren fertig.
Ich muss mal ein bisschen was erzählen um euch das Problem zu verdeutlichen, also ich liebe wirklich Kinder. Ich hätte schon lieber heute eine kleine Familie als morgen, ja ich werde sogar schon neidisch wenn ich die Sitcoms aus dem TV sehe :rofl... :traene - erbärmlich ich weiß
Wahrscheinlich wünsche ich mir so eine schöne harmonische Familie weil ich das zu Hause nie hatte, bei uns gab es nur Zank und Streit - ich kann mir gar nicht vorstellen wie meine Eltern mich und meine Geschwister gezeugt haben ... und ich meine nicht die normalen Probleme eines Kindes sich die Eltern beim Sex vorzustellen. Die beiden waren nie nett oder zärtlich zu einander, kein Küsschen ... nicht mal eine Umarmung. ( zum Glück bin ich großteils bei meinen Großeltern aufgewachsen)
Doch trotzdem jetzt kommts, das hat mich schon geprägt. Lieben kann ich zwar aber zeigen das fällt mir sehr schwer ... vorallem in der Öffentlichkeit. Darum ist meine letzte Beziehung auch zu Bruch gegangen
1. wegen zu wenig Zärtlichkeit
2. wollte Sie schon Kinder ABER
so sehr ich Kinder liebe glaube ich einfach das ich diesen nicht das geben kann was sie brauchen und wollen. Es reicht halt nicht, so wie es mein Vater gemacht hat, regelmäßig Geld springen zu lassen aber nie was mit den Kindern zu unternehmen, sei es einfach mal Fußball spielen.
Ich habe mir zwar vorgenommen alles anders zu machen als meine Eltern aber Angst davor es doch genauso zu machen habe ich dennoch ... bei den Beziehungen ( wo ich nun erstmal eine ganze Weile pausieren werde) habe ich ja schon so angefangen.

Teilweise habe ich mich ja damit schon abgefunden am beste nie welche zu bekommen, aber vielleicht könnt ihr ja mal was dazu schreiben
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Erst einmal herzlich Willkommen im Forum

Zu deiner frage. ich finde es schon mal sehr gut, dass du dich damit auseinandersetzt, dadurch merkt man ja, dass du weist wie es sein sollte und natürlich kommen da auch deine Ängste hervor es doch falsch zu machen.
Im normlen fall würde ich sagen keiner ist der geborene vater oder die geborene Mutter. man wächst mit den Aufgaben, was wirklich so ist auch wenn man es sich vorher nie so vorstellen kann.

Nur sieht es bei dir sicherlich ein wenig anders aus. Da du ja trotz bemühungen anscheinend wirklich Ängste hast deine gefühle zu zeigen. Einen Erwachsenen kann man es erklären ein Kind wird keine Erklärung verstehen jedenfalls nicht wenn sie noch so klein sind.
Hast du den schon einmal versucht dir Profesionelle hilfe zu holen und deine Kindheit bzw. die Beziehung zu deinen Eltern aufzuarbeiten?
Das kommt dann nicht nur deinem zukünftigen kind sondern auch allen Menschen in deiner umgebung zugute und in aller erster linie natürlich dir.
 

Sala

Schokoholik
Du hast noch viel vor, dafür erst mal viel Glück und Durchhaltevermögen.
Für Kinder ist man nie "reif" oder "fähig" aber auch nie "unreif" bzw. "unfähig".
es ist wirklich so: man wächst an seinen Aufgaben. Wenn du eine Frau hast mit der es dir einfach egal ist wo ihr seid, weil du sie einfach immer im Arm halten willst (Übertreibung macht anschaulich :zwinker: ), dann ist es so und dann ist es gut so.
Wenn du wirklich mal Kinder hast, merkst du das Du nicht mehr wirklich dazu kommst nachzudenken; das Kind weint und du kannst einfach nicht anders als es in den Arm zu nehmen und zu trösten. Du wirst alles tun um es lachen zu sehen. Ich sehe es an meinem Mann, er ist auch nicht der Typ der große Gefühle zeigt, da muß man schon genauer nachspüren. Aber für seine Tochter würde er durch die Hölle und zurück gehen nur um sie lächeln zu sehen.
 

Lieblingsmama

Neues Mitglied
Hi,

erstmal bist du noch sehr jung und hast dein ganzes Leben noch Zeit, Kinder in die Welt zu setzen. Vor allem solltest du deine persönlichen Probleme erstmal vermutlich mit proffessioneller Hilfe bearbeiten, um unter anderem auch deine Beziehungsprobleme zu besprechen.
Die meisten Väter entwickeln ganz neue Seiten, wenn sie erstmal ihr Baby im Arm halten - setzt dich also nicht unter Druck, sondern nutze die Zeit, bis du deiner Traufrau begegnest, um mit dir selbst ins Reine zu kommen und etwas mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Das wird schon :druecker
 

Maik123

Neues Mitglied
Erstmal vielen Dank für eure hilfreichen Antworten :)

An psychologische Hilfe habe ich tatsächlich schon gedacht, da ich sonst wohl nie fähig sein werde eine gute Beziehung zu führen - geschweige denn Vater zu sein. Ich habe dies sogar schonmal vor ein paar Jahren bei mir in der Familie angsprochen, naja nur bei meinen Großeltern ( wie gesagt die waren mir die einzige wirkliche Stütze), und zuerst waren sie etwas baff aber dann kam eine Antwort die ich heute noch weiß "Kein Wunder bei dem Elternhaus-wir unterstützen dich aufjedenfall bis zum Ende" :sn7 Naja leider wurde mein Opa dann schwer krank, da habe ich das damals erstmal hinten angestellt und meinen Opa mitgepflegt.
Das Problem wird halt sein das bei so einer Therapie die Therapeuten gerne die Ursachen erforschen und ich würde NIE meine Eltern da hinbekommen, naja vielleicht noch meine Mutter aber aufkeinen Fall meinen Vater und beide würden sich nie Fehler eingestehen, also würde die Therapie nur mit mir verlaufen.

"Ich gehe den ganzen Tag arbeiten - da habe ich keine Zeit und Lust mit dir zu spielen wenn ich Feierabend habe"

Ein Satz der mich meine Kindheit begleitet hat ;-)

Und so möchte ich halt nicht sein als Vater.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Maik,

es muss nicht zwangsläufig an dir liegen wenn Beziehungen zu Ende gegangen sind. Es gehören immer zwei dazu.

Ich mag auch keine Zärtlichkeiten austauschen in der Öffentlichkeit und habe auch nur selten das Bedürfnis zu kuscheln. Na und? So bin ich halt. Wichtig ist, dass ich einen Partner gefunden habe, der damit keine Probleme hat.

Den Kindern gegenüber bin ich aber ganz anders. Kleine Kinder verstehen keine andere Sprache außer der körperlichen Zuwendung und die gab und gebe ich dann auch ganz automatisch. Als Eltern wird man nicht geboren, da wächst man rein.

Ich finde es auch schwierig wenn eine Freundin den dringenden Wunsch nach Kindern hat, obwohl du erst 21 bist und noch studieren möchtest. Auch in diesem Punkt sehe ich nicht, warum die Beziehung deinetwegen gescheitert sein soll. Ihr hattet eben unterschiedliche Vorstellungen von eurer Lebensplanung (und ich persönlich finde deine die bessere). Wozu die Eile?
 

Pfannenwenderin

Aktives Mitglied
Hi,

ich habe mir früher auch oft die Frage gestellt, ob ich in der Lage bin ein Kind zu lieben. Meine Kindheit war zwar ganz gut und ich habe tolle Eltern, aber als Autistin habe ich generell Probleme mit Gefühlen.
Es fällt mir sehr schwer Gefühle für Menschen zu entwickeln und noch viel schwerer diese dann auch zu zeigen. Ich war mir sicher, dass es nicht einfach werden würde, aber ich wollte unbedingt ein Baby.
Der passende Mann war vorhanden, die äußeren Bedingungen haben gestimmt und wir haben beschlossen es einfach zu versuchen.
Kein Mensch wird als perfekter Vater oder als perfekte Mutter geboren, es ist ein Prozess. Und perfekt ist man niemals.

Mein Psycho-Doc hat mir damals auch geraten nicht zu viel zu überlegen ob ich in der Lage bin mein Kind zu lieben, das würde ich auf jeden fall tun.
Das ganze ist jetzt ca. 2 1/2 Jahre her und inzwischen kann ich sagen, dass er recht hatte.
Als mein Sohn vor etwas über 7 Monaten zur Welt kam gab es keinerlei Zweifel mehr, weder bei mir noch bei meinem Freund. Er war da und ich habe ihn von der ersten Sekunde an geliebt.

Ich kann dir nur raten nicht zu viel zu zweifeln, wenn du deine Traumfrau gefunden hast und ihr ein Kind in die Welt setzt, dann wirst du es lieben. Natürlich ist es trotzdem sinnvoll professionelle Hilfe zu suchen um die Vergangenheit zu verarbeiten. Dadurch kann es eigentlich nur besser werden.

Ich wünsche dir alles Gute
die Pfannenwenderin
 

Maik123

Neues Mitglied
Ich wollte mich nochmal bei allen die mir geholfen habe bedanken. Ich war in den letzten Tagen tätig, habe mir Empfehlungen eingeholt, und ich habe nun im März meine ersten Probestunden bei eine Therapeutin. Ich bin zuversichtlich das sich dadurch die Situation bessert.
 
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