brauche Rat -  Erziehungsdiskrepanz mit dem Partner!!!

Shani

Neues Mitglied
Hallo!!!

Ich hoffe das mir hier evtl. ein paar Leutet weiterhelfen können! :hilfe:

Ich habe eine 5jährige Tochter und war seit Ihrer Geburt allein erziehend. Nun habe ich seit einem Jahr einen Freund und wir sind zusammengezogen.
Alles ist super, bis auf das mein Freund anfängt mir meine Tochter zu erklären wie sie tickt und was wohl für Erziehung richtig ist und das ich zu unkonsequent wäre nur weil ich mit ihr versuche meist zu reden anstatt sie herumzukomantieren. :argue
Im Auto ist er letzten echt halb ausgerastet weil ich mich oft zu ihr umgedreht habe um nach ihr zu schauen und da hab ich natürlich auch mit ihr geredet. das war ihm zu viel!!! Ich war sauer und ich bin der Meinung, dass ein Kind das sehr selten auto fährt sich nicht stillschweigend eine Stunde lang allein beschäfftigen muss. Ausserdem frägt sie natürlich auch wie lange die Fahrt noch dauert worauf er antworten, das es noch 3 Std, dauern würde, und das stimmt ja nicht!
Ich bin der Meinung, das Sarkasmus Kinder in diesem Alter nicht verstehen.
PUH, auf jeden Fall hängt der Haussegen schief weil wir uns dann über diese Themen arg gestritten haben. Ich weiss leider nicht wie ich das regeln soll. Ich möchte auf jeden Fall das er auch miterzieht weil er auch ein Papa für meine Tochter geworden ist, aber wie kann ich das mit der Erziehung regeln so das ich zufrieden bin. Es ist halt ein komisches Gefühl zu sagen, kannst du sitten weil ich mit Freunden ausgehen will ihm aber in anderen Sachen die Erziehung verbiete oder er sich nach mir richten muss. Kann mir BITTE einer weiterhelfen!!! Ich bin echt ratlos wie ich das regeln soll!

Merci und Liebe Grüßle
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo,

zuerst einmal der Hinweis, dass du nicht allein bist mit diesem Problem. Ich behaupte mal fast, dass es nahezu in jeder Partnerschaft dazu kommt, dass Vorstellungen darüber, wie ein Kind zu erziehen ist, auseinandergehen.

Das ist schon allein deshalb so, weil hier 2 Menschen ureigene Vorstellungen haben, wie Erziehung aussehen sollte. Weniger, weil es Männlein und Weiblein sind, sondern weil jeder durch seine individuell erlebte eigene Erziehung seiner Eltern geprägt ist. Das ist gelerntes Verhalten, das nun in vertauschten Rollen als Eltern nun angewendet wird.

Erschwerend kommt hinzu, dass es bei Kindererziehung nicht DEN einen richtigen Weg gibt. Und eben auch, dass nicht jedes Kind ist wie das andere. Was für das eine Kind gut ist, kann beim anderen zum Desaster führen. Genauso würden vermutlich auch völlig unterschiedliche Wege dem Kind eine gute Erziehung angedeihen lassen.

Letztlich müsst ihr versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden, mit dem ihr beide leben könnt. Ihr solltet auch akzeptieren, dass diese unterschiedlichen Standpunkte zur Erziehung mit dazugehören. Ein konstruktiver Umgang damit kann durchaus bereichernd sein. Deine enge Beziehung während deiner Phase des Alleinerziehens kann durchaus 'betriebsblind' gemacht haben, so dass du gar keine kritische Distanz mehr zu deinem eigenen Verhalten gegenüber deiner Tochter hast. Verhalten, das in deinen Augen völlig normal und gut ist, kann von Außenstehenden als absolut destruktiv gesehen werden. Und diese Außenstehenden können sogar Recht haben!.

Dennoch - und jetzt komme ich zum kritischen Punkt eures Konflikts - ist es oft so, dass sich das Gros der Männer und erst recht hinzukommende Partner, die nicht die leiblichen Väter sind, überhaupt nicht mit dem Thema Kindererziehung beschäftigt haben und lediglich aus dem Bauch heraus agieren. Das kann fatal sein, nämlich wenn sie ein falsches Verständnis von Kindererziehung haben.

Darunter fasse ich Dinge wie körperliche oder psychische Züchtigung (Schlagen , Anbrüllen, Einschüchtern, Ignoranz etc.). Das ist erwiesenermaßen kontraproduktiv und führt sicherlich nicht zu einem gut entwickelten Kind. Und hier reagierst du m. E. schon richtig, wenn du dir nicht bis auf die Gräten in dein bisherigen Verhalten hineinreden lässt. Zuwendung kann nicht per se falsch sein und natürlich ist es absolut legitim, wenn man sich während einer Autofahrt mit einem Kind auseinandersetzt.

Ich hätte vermutlich den Anspruch, dass er sich erst einmal ein gewisses Grundlagenwissen zu Kindererziehung aneignet, bevor er mir sagt, wie es zu gehen hat. Hier gibt es sicherlich auch gute Literatur, wenngleich das kleine Individuum sicherlich nicht 1:1 zwischen 2 Buchdeckel zu pressen ist. Und doch: Das Gros der Frauen hört zwar auch auf den eigenen Bauch, holt sich aber auch Rat in Foren, bei Freundinnen, in Zeitungen, Büchern etc. pp. Nicht ohne Grund sind auch hier im Elternforum gerade auf den Kinderseiten mehr Mütter als Väter unterwegs. Das fehlende Wissen sollte dein Partner sich irgendwie aneignen.

Man mag mich hier jetzt verteufeln, aber ich glaube auch, dass nur wenige Partner (als nicht leibliche Väter) es schaffen, einen so engen Bezug zu einem Kind zu entwickeln, wie es die leibliche Mutter (bei normaler Entwicklung) tut. Allein deine Instinkte sorgen schon dafür, dass du dein Kind behütest und beschützt - allerdings müssen auch wir Mütter darauf achten, dass unsere Fürsorge nicht in Überbehütung umschlägt oder zu viel des Guten ist (z. B. die von deinem Partner bemängelte Nachgiebigkeit). Das kann durchaus zutreffen. Hat er vielleicht sogar Recht und öffnet dir gerade die Augen? Auch damit kann man Kindern nämlich schaden; selbst wenn man es doch eigentlich nur gut meint. Diesen Punkt würde ich schon kritisch hinterfragen, vielleicht profitierst du - und später womöglich auch dein Kind - davon.

Niemand ist als Eltern geboren, man lernt immer neu dazu. Weder du noch dein Partner haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und keiner von beiden sollte das für sich beanspruchen.

Eine letzte Bemerkung noch zum Schluss: Vielleicht könnt ihr vereinbaren, solche Meinungsverschiedenheiten nicht vor dem Kind auszutragen. So signalisiert ihr deiner Tochter Einigkeit und sie versucht später nicht, euch gegeneinander auszuspielen.

Viele Grüße
kikra
 

linalita

Neues Mitglied
Eigentlich würde ich deinem Partner sagen, dass er sich ganz aus der Erziehung raushalten soll, da das aber in einer funktionierenden Beziehung nicht so ganz klappt, weil er sich sonst nicht als integriertes Mitglied eurer Familie fühlt, weiß ich. Deshalb solltet ihr im Gespräch einfach mal ein paar Regeln festlegen was die Erziehung deiner Tochter betrifft! Es ist es nicht gut, wenn deine Tochter die ständigen Streitereien mitbekommt und das muss dien Partner verstehen! Versucht gemeinsam festzulegen wie ihr deine Tochter erziehen wollt! Dann ist schon vorher alles geklärt!
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo
als alleinerziehender Vater bin ich etwas entsetzt, wenn hier behauptet wird, Männer hätten keine so gute Bindung zu ihren Kindern und das "Gros" würde zu körperlicher Züchtigung und psychischer Gewalt greifen.

Harte Worte wie ich finde....

Aber zum Thema: Meine Partnerin und ich gehen auch nicht dieselbe Linie. Ich bin oft der "weniger konsequente" und meine Partnerin ist eher "konsequent".

Wie wir das lösen ist ganz einfach:

Wenn wir Unstimmigkeiten haben, und die gibt es, setzen wir uns kurz alleine zusammen und klären das. Natürlich nicht wegen jedem Kleinkram. So solltet ihr Euch unterhalten, was das Thema angeht und wenn Du Deinem Freund wichtig bist, wird er auch darauf eingehen. Vor dem Kind darf sowas keinesfalls ausgetragen werden, denn das vermittelt dem Kind Unsicherheit und es weiss nicht, an welche Regeln es sich halten soll.

LG
Micha
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von feivelmaus
Hallo
als alleinerziehender Vater bin ich etwas entsetzt, wenn hier behauptet wird, Männer hätten keine so gute Bindung zu ihren Kindern und das "Gros" würde zu körperlicher Züchtigung und psychischer Gewalt greifen.

Harte Worte wie ich finde....

Hallo Micha,

ich glaube, ich muss da mal etwas richtigstellen:

Mein Statement richtet sich defintiiv nicht gegen Männer im allgemeinen, sondern gegen den jeweiligen Partner (völlig egal ob Männlein oder Weiblein), der kein leiblicher Elternteil ist. Es mag ein paar Ausnahmen geben, ich bin aber recht überzeugt davon, dass das wirklich innige Band dieser tiefen Zuneigung und Gefühls der Verbundenheit zwischen Elternteil und Kind nur bei leiblichen Kindern existiert oder wenn das Kind in extrem jungen Jahren (als Baby oder Kleinstkind) zur Familie stößt.

Gruß
kikra
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von feivelmaus
und das "Gros" würde zu körperlicher Züchtigung und psychischer Gewalt greifen.

Harte Worte wie ich finde....

Und noch mal Einspruch: Da stellst du Aussagen von mir um, fügst ein Wort von ganz anderer Stelle einfach hinzu, und schon wieder kommt da eine Aussage heraus, die ich so nie getroffen habe... Wenn du schon Zitate abkürzt, dann bitte wenigstens nicht sinnverändernd.
:shake
 

Bigjosh4

Neues Mitglied
Hallo,

mein Mann ist der Vater meiner Kinder 11 und 13. Als sie Babys waren hatte er absolut keine Nerven für die Kleinen. Er wechselte keine Windeln und wenn er auf einen oder beide aufpassen mußte, wurde ich hinterher angeschnautzt wo ich solange bliebe, auch wenn ich nur einkaufen war.

Wenn ich nicht die Erziehung in der Hand gehabt hätte, die armen Kinder. Er war immer für eine tracht Prügel außerdem hätten sie ja zu machen was er sagt.

Diese tracht Prügel haben sie nie bekommen (weil ich da war) und wenn sie was machen sollen rede ich mit ihnen und erkläre es ihnen.

Zwar kann man nicht veralgemeinern, daß Männer eine schlechtere Beziehung zu ihren Kindern haben, aber ich glaube zu 80 % ist es so. Es fehtl einfach die Empatie.

Auch wenn jetzt was ist und mein an erfährts, wird erst mal geschrien, was das Zeug hält. Dafür erfährt er eben das meiste nicht.

Da es bei dir ja nicht die leibliche Tochter deines Freundes ist, kann es sein, daß er sich über das Kind an dich herangemacht hat und ihm das Kind nun auf die Nerven geht.

Hoffentlich wirds nicht noch schlimmer wenn ihr ein gemeinsames Kind bekommt. Meist wird dann das nicht leibliche noch mehr vernachlässigt.

War so bei meiner Verwandtschaft. Er war alleinerziehender Vater mit Tochter. Alles ziemlich o.k. Er war auch als Vater o.k. Dann lernte er eine Frau mit Tochter kennnen. Zuerst sagte die neue Frau ich habe beide Kinder gleich lieb, nach 4 Wochen schon.

Nach 3 Monaten zogen sie zusammen. Die Tochter der Frau durfte Sonntags mit ins Elternbett, die Tochter des Mannes nicht. Der Mann kümmerte sich immer mehr um die Tochter der Frau als um sein eigenes. Das Ende vom Lied. Die Tochter des Mannes wurde zur Oma abgeschoben und war aus den Füßen.

So kanns auch gehen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
@bigjosh

So einfach ist es jetzt aber wirklich nicht!

Gerade Mütter, die immer da waren, sind oft sehr gereizt und frustriert im Umgang mit ihren Kindern. Sie nörgeln manchmal den lieben langen Tag an ihren Kindern rum. Und gerade weil sie sie so gut kennen, treffen sie wunde Punkte zielsicher. Schon bald kann das zu offener Ablehnung führen.

Papas sind meistens weniger zuhause und mögen deshalb das Kind weniger gut verstehen. Vielleicht sind sie auch im Durchschnitt lauter und gröber und ungeduldiger -aber nur vielleicht. Kinder müssen es lernen auch damit umzugehen. Im Leben werden sie nicht immer alles so fein häppchenweise serviert bekommen wie bei Muttern.

Und wenn man die Kids fragt, wen sie lieber mögen und brauchen, Mama oder Papa, dann haben sie darauf bestimmt keine Antwort. Jeden mögen sie eben auf seine Art und an jedem seine Vorzüge. Ich glaube, für Kinder ist es immer noch das beste, wenn sie von einem Mann UND einer Frau erzogen werden.
 

usagimoon

sadness
Also würde mein Partner, der nicht das Vater meines Kindes wäre, sich so meinem Kind gegenüber benehmen, würde ich ihn schlicht und einfach vor die Tür setzen (Er hat dazu auch überhaupt kein Recht). Dem leiblichen Vater des Kindes würde ich einen erzählen, dass ihm Hören und Sehen vergeht und würde er nicht einlenken, würde ich auch ihn vor die Tür setzen!
Mein Kind geht mir über alles und wird mir immer wichtiger sein als irgendein Mann oder Partner.
Hier gilt es klare Grenzen zu ziehen und konsequent zu sein.. und ich persönlich würde mich Immer für mein Kind entscheiden.

BTW finde ich auch, dass Männer immer zu nervös, zu laut, zu unruhig, zu herrisch sind.. zumindest wie ich das hier so in Nachbarschaft usw mitbekomme.

Ich finde nicht, dass Kinder lernen müssen, das der Papa immer ärger, immer strenger ist als die Mama. Im Endeffekt haben sie Angst vor ihm und seiner Reaktion. Im Gegenteil, ich denke der Vater muss lernen einfach weicher zu werden, immerhin wollen die Männer heutzutage ja auch anders angesehen werden als früher,dann sollen sie sich eben mehr Mühe geben.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo
BTW finde ich auch, dass Männer immer zu nervös, zu laut, zu unruhig, zu herrisch sind.. zumindest wie ich das hier so in Nachbarschaft usw mitbekomme.
wo wohnst Du denn? ;-)

Also meine Partnerin sagt immer zu mir, meine Kinder würden mich einwickeln und Töchter würden generell ihre Väter einwickeln, weil Väter weniger streng sind.
LG
Micha
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo,

das ist wirklcih ein interessantes Thema.

Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass es nicht DIE Gangart gibt, um mit einem Kind umzugehen. Ich muss mein Verhalten an das Wesen meines Kindes anpassen, wobei es auch nach meiner Meinung klare Grenzen gibt, die selbst bei einem Kind einzuhalten sind, das strenge Regeln braucht.

Zum einen sind die gesetzlich verbrieft - hier diskutiere ich gar nicht erst, die achte ich. Zum anderen gebietet es mir auch die Wertschätzung zu meinem Kind als Wesen, dass mir (von wem auch immer) anvertraut wurde.

Den richtigen Umgang muss jeder - sowohl Mutter als auch Vater - erst lernen. Der eine begreift schneller, wie er sein Kind erreicht, der andere braucht länger, und weitere lernen es nie. Die Konsequenzen spüren wir dann in unserer Gesellschaft: Da gibt es dann Kinder, die Tiere mit Füßen treten, zuschlagen, sobald Ihnen Verhalten begegnet, das nicht ihren Vorstellungen entspricht etc. etc.

Erziehung ist eine riesige Herausforderung, aber manche Eltern machen sich das Leben echt schwer, indem sie versuchen, ihr Ding auf Biegen und Brechen durchzuboxen.

Mit meinem Partner habe ich in dieser Hinsicht auch immer wieder Diskussionen: Er selber wurde sehr dominant erzogen (Vater ist ranghoher Militär, da hatte das zu fluppen :shake). Er hat sich angepasst und verinnerlicht, dass man sich zu fügen hat, wenn der Vater das will. Herausgekommen ist zwar ein toller Mensch, den ich liebe - allerdings hapert es bei ihm massivst an der Streitkultur. Er geht praktisch immer den unteren Weg und kann sich in der verbalen Auseinandersetzung nur sehr schwer behaupten.

Was bei ihm noch funktionierte, geht mit unserer Tochter überhaupt nicht. Sie ist viel zu willensstark und temperamentvoll, als dass sie sich von ihm so dominieren lassen würde. Oftmals bewirkt dann nur sein längerer Hebel, dass sie tut, was er will. Begleitet wird dies von angedrohten Sanktionen und - ihrer Seite - Heulerei auch Ohnmacht.

Mein Mann schnackelt einfach nicht, dass er bei ihr so nicht das erreicht, was er möchte. Kaum dreht er sich um, macht sie doch was sie will. Und er ist nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern - für mich hat das auch etwas mit der Unfähigkeit zur Empathie zu tun.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich alles richtig mache. Jill treibt auch mich manchmal fast zum Wahnsinn. Aber ich habe den Zugang zu ihr gefunden und finde fast immer einen Weg, konstruktiv mit ihr umzugehen. Aber das ist harte Arbeit, Selbstdisziplin und ständige Auseinandersetzung mit ihrer sich entwickelnden Persönlichkeit. Und das leisten m. E. tatsächlich eher die Mütter als Väter. Ich mag eigentlich keine Pauschalisierungen, muss aber zugeben, dass Beobachtungen in Freundes- und Bekanntenkreis genau dies wiederspiegeln.

Hätte ich einen Partner, der Grenzen des respektvollen Umgangs überschreiten würde, würde ich es genauso wie usagimoon halten und intervenieren. Einmal mehr, wenn es nicht der leibliche Vater meines Kindes wäre.

Gruß
kikra
 

Shani

Neues Mitglied
Hallo!

Erstmal DANKE an alle die sich hier fleißig beteiligt haben!

Jedoch möchte ich erstmal klarstellen, dass mein Freund kein Monster ist, sondern wie ich denke einfach auch oft überfordert ist im Umgang mit meiner Tochter. Vieles funktioniert super und manche Sache hat er auch mehr im Griff als ich. Und wir tragen unsere Diskussionen nie vor meiner Tochter aus!!!! Vielleicht kam das falsch rüber!

Auch liebt er meine Tochter und er wusste was er sich "einkauft" und das es uns nur im Doppelpack gibt und das meine Tochter IMMER an erster STelle stehen wird. Es ist halt nur schwierig inwieweit man den Partner bei Erziehungsdingen miteinbezieht und wo man die Grenze ziehen sollte wenn er nicht der leibliche Vater ist und halt eben erst nach 5 Jahren hinzukommt. Schließlich hatte er keine Vorbereitung und den schleichenden Übergang von Schwangerschaft, Säugling und Kleinkind.

Ich denke auch das es ok ist wenn der Partner was sagt wenn ihn etwas stört und wenn die Situation einmal vorkommt, das er es nicht vereissen kann, dann kann halt uach mal ein Aufschrei aufkommen. Deswegen würd ich jetzt meinen partner nicht rausschmeissen. Sind wir mal ehrlich uns passiert das auch auch wenn unsere Nerven strapaziert sind von den kleinen Terrorkrümmeln!!!

Für mich ist es wie gesagt nur schwierig wo man eine Grenze ziehen sollte (und damit mein ich nicht das das Kind geschlagen etc wird) sondern eine Erziehungsgrenze oder die Grenze zwischen das kannst du so handeln wie du es für richtig hälst und ich finde es in Ordnung und der Grenze hier übernehme ich weil ich meine Tochter besser kenne und es wird so gehandhabt wie ICH es will. Wie bringt man das jemanden rüber ohne ihm auf die Füss zu tretten??? Zumal er auch Erzeihungsratgeber gelesen hat, aber ich bin halt immer noch die expertin für mein Kind und man kann nicht von den ratgebern auf das Kind schliessen. Es sind ja auch nur Ratgeber.

Natürlich, und das haben wir auch gemacht und tun es immer wieder, versuchen wir alltägliches abzustecken und möglichst gleich zu intervenieren. Und das funktioniert auch gut!!!

Aber irgendiwe schon beruhigend das das wohl in vielen patchworkfamilien ein Thema zu sein scheint!!!

Liebe Grüßle
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

OK, wenn ich das jetzt so lese, ist mir das klarer. Dir Grenzen ergeben sich aus meiner Sicht im Alltag und hängen von der Situation ab.

Beispiel: Arbeittest Du und Dein Freund ist arbeitslos zu Hause und kümmert sich um Deine Tochter, macht mit ihr Hausaufgaben (wenn sie dann in die Schule kommt), dann muss sie auf ihn "hören" und die zwischen Euch abgestimmten Reglen befolgen, die er auch einfordern kann und entsprechende Konsequenzen aussprechen und umsetzen kann.

Wenn er keinen Einfluss haben darf, dann kann sie sich ihm gegenüber benehmen wie sie will und da sage ich das mal andersrum als viele hier: Hätte ich eine Partnerin, die ihrem Kind jedes Verhalten erlaubt und das Kind mir gegenüber völlig respektlos ist und ich keine Erziehungsmitsprache habe, dann würde ich beide vor die Tür setzen.

Vor allem: Wenn Ihr Euch uneinig seid, kann ich Dir versprechen, dass Deine Tochter das bald rausbekommt und Euch gegeneinander ausspielt. Dann habt Ihr wirklich schlechte Karten in der Erziehung.

Die Grenze liegt also da, wo es ihn betrifft, wo er mit ihr umgeht, wenn er alleine mit ihr ist und Du unterwegs bist: Wenn er da keine Befugnis hat, wird das Deine Tochter ausnutzen und irgendwann wird er das nicht mehr mitmachen. Verständlich.

Dann gibt es natürlich klarere Themen: Schule, Krankheiten etc. und wie damit umgegangen wird. Das musst und sollst Du alleine entscheiden. Versetzung, Operationen, etc. da kannst Du allenfalls seine Meinung anhören, aber DU triffst Die Entscheidungen.

Ihr werdet also klar die Themen besprechen müssen, wo ihr die Grenze ziehen wollt. Bedenke auch: Dein Kind hast Du ein Leben lang, Partner verschwinden meist auch wieder und alle schmerzlichen Kompromisse, die Du eingehtst bereust Du nachher vielleicht. Deswegen sollte die Grenze für jeden akzeptabel sein und ein Zusammeleben ohne ständigen Streit ermöglichen.

LG
Micha
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich würde euch raten, wie auch einige andere hier schon geschrieben haben, euch mal in ruhe hin zu setzen und mal zu notieren wo ihr euch einig seit was die Erziehung betrifft und wo ihr euch uneinig seit.
Bei den wo ich nicht einer Meinung seit müsst ihr Kompromisse schliessen.
Bei mir und meinem Mann gibt es z.B. die regel, der der als erster von uns eine Entscheidung trifft der hat in dem moment das Vorrecht. Also z.B. ich hatte für mich entschieden die Kinder bekommen aus welchen gründen auch immer keine Süßigkeiten aber sie fragen ihren Vater und der sagt ja, dann stecke ich zurück um den kindern nicht die Möglichkeit zu geben, dass sie uns ausspielen. hinterher rede ich dann mit ihm und mittlerweile ist es auch in solchen Situationen, das wir das kurz absprechen also er fragt mich dürfen sie noch was und genauso mache frage ich ihn. Das wir also mittlerweile gar nicht mehr in so eine Situation kommen.

Kein mensch wird in dem moment wo ein kind in das Leben tritt die perfekte Mutter, der perfekte Vater. Jeder tag bringt neues und regeln die gestern noch galten können heute sinnlos sein.

Ich habe in meiner Ausbildung dazu gelernt, das regeln wie eine Ampel sind. Es gibt Dinge die generell verboten sind egal wie alt das Kind ist. Dazu gehört bei uns z.B. die Umgangsregeln also bitte und Danke sagen, Grüßen wenn man jemanden besucht und im kiga und Schule usw.
Dann gibt es Regeln die gelb sind und das sind meiner Meinung nach die die am schwersten sind, den das sind flexible Regeln die man immer wieder überprüfen muss. Wenn ein kind klein ist kommt es an der Straße bei mir an die hand. Nur irgendwann muss man den kindern auch einen gewissen freiraum geben und ihnen auch etwas zutrauen, also wird diese regel irgeendwann geändert, wichtig ist es da dann d en richtigen zeitpunkt zu finden.
Auch sehe ich bei meinen beiden das die Änderung je nach Charakter des Kindes in einem anderen Alter geändert wird und auch aufgrund der Erfahrungen die wir mit dem ersten gesammelt haben.

Zu grünen regeln brauche ich dann wohl auch kom noch was schreiben, das sind Regeln wo man sich selber fragen sollte sind sie dafür da um das Kind zu lenken oder um es einen selber einfach zu machen wie z.B. das ruhig sein im Auto. Klar nervt es mich auf langen fahrten auch wenn die beiden ohne Pause reden und ständig Fragen stellen. Ich sag dann auch mal ob sie mal 5 Min. ruhig sein können aber im grunde ist es dann nur eine Regel um mir selber Entlastung zu bringen, was iach jedoch auch wichtig finde, den ohne Ruhepausen hätte ich irgendwann nicht mehr die Kraft um mich für mein Empfinden gut um meine Kinder zu kümmern.

Kindererziehung ist nie einfach und es gibt nicht die perfekte Erziehung. Wir sind alle nur Menschen und machen Fehler und ich selbst hab sicherlich auch vieles Falsch gemacht und solange es nichts ist was die Kinder langfristig schadet vergessen sie auch vieles wieder und eine Schlechte Erfahrung kann mit 3 guten Erfahrungen gelöscht/gelindert werden.
Ich finde es z.B. auch ganz wichtig sich auch bei seinem Kind entschuldigen zu können wenn man etwas falsch gemacht hat. Wie soll ich den sonst von meinem Kind verlangen das es sich bei einem unerwünschten Verhalten auch entschuldigt, wenn ich es ihm nicht selber vorlebe?
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

da ja das Thema "Auto" schon öfter hier vor kam. Meine Kinder haben sich im Auto immer furchtbar benommen und gestritten. Alles Reden half nichts.

Mittlerweile handhabe ich das: Gibt es Streit fahre ich die nächste Möglichkeit ran, bleibe wortlos stehen oder steige aus und drehe ne Runde zu Fuss. Dabei rede ich gar nicht. Das habe ich ein paar Mal gemacht und dann wars vorbei.

Wir hatten im Sommer eine 12 Studen Fahrt nach Rügen und ich musste nicht einmal aus diesem Grund mehr anhalten.
 
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