'frische' diagnose ADS und nun?

Susanne

Namhaftes Mitglied
eine bekannte von uns hat letzte woche für ihre 8jährige tochter die diagnose ADS bekommen. Diese wurde nach einigen Test in einem Zentrum gestellt (hab leider vergessen wie das heißt :verleg ). Nun wurde ihr zu Ritalin geraten. Sie selbst möchte aber erstmal Homöopathisch was versuchen. Das Problem ist, dass bereits Mitte April der Termin ist zur Ritalin-Einstellung.

Jetzt ist meine Frage: Würde sich bis dahin ein Versuch auf Homöopathischer Basis überhaupt lohnen oder gibts da so schnell keine Ergebnisse?
Kann sie selbst als Mutter noch irgendwie auf irgendwas Einfluss nehmen? z.b. im Familienalltag oder ähnliches?
Ich muss dazu sagen, dass der Alltag der gesamten Familie nicht wirklich strukturiert ist und eigentlich jeden Tag das Chaos herrscht.

Weiter wollte ich wissen ob man anhand von ein paar Verhaltens-mustern die alle Kinder der Familie an den Tag legen wirklich sagen kann, dass ALLE 4 Kinder ADS haben? Der Vater findet sich angeblich auch in ein paar Verhaltsweisen wieder und die Mutter meinte nun, dass es eh sinnlos sei irgendwas zu machen (also zu Hause wieder nen richtigen Alltag zu schaffen). Schließlich hätten ja eh alle das ADS vom Vater :wow
Wie gesagt ists aber nur bei der 8jährigen Tochter diagnostiziert worden!!!

Bin da ja kein Experte, aber ich weiß nicht ob man anhand von ein paar Verhaltsmustern sagen kann, dass ALLE ADS haben. Es gibt da auch Punkte die auf mich zutreffen - deshalb hab ich aber doch kein ADS. Wisst ihr was ich meine?

Würde mich freuen wenn mir jemand Antworten geben könnte. Hab der Mutter versprochen mich zu informieren obs noch alternativen zu Ritalin gibt...
 

Felicitas

ständig auf Achse
Hallo Susanne,
also, Tatsache ist nun mal, dass ADS vererbt wird.

Wenn da keinerlei Strukturen in der Familie sehe ich persönlich ehrlich gesagt schwarz

Strukturen sowie eine ganz konsequente Familienführung unter Einhaltung von Verboten etc. sind das A & O davon profitieren alle, egal ob ADS oder nicht.

So wie ich es raus lese, scheinen der Mutter jetzt die Augen aufgegangen zu sein, da man ihr im SPZ (nehme ich mal an) eine Medikamentöse empfohlen hat.

Leider leider gibt es nichts homöopathisches, was bei einem diagnostiziertem ADS auf Dauer greift.

Ganz wichtig ist, dass die Mutter Strukturen in den Alltag bringt, davon wird allerdings das ADS nicht weggeblasen, aber es weht schon mal ein anderer Wind.

Zu den anderen Kindern kann man nur aus der Ferne sagen, es gibt Kinder die sind mehr betroffen und andere weniger, da ADS eine neurobiologische Erkrankung ist mit einem geringen Dopaminausstoss ist.

Es gibt ja auch mehr oder weniger betroffene Diabetiker.


Ich hoffe, dass dir für das erste geholfen ist.

Feli
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Danke, du hast mir in sofern geholfen, dass meine idee mit dem strukturierten alltag also doch nicht so doof ist ;)
das schafft sie aber leider nicht. weder konsequent sein noch einen geregelten alltag hinzulegen 'überfordert' sie nach eigenen angaben.

allerdings stehen noch andere dinge an, die mmn da unbedingt geklärt werden müßten um eine richtige therapie anzugehn. es ist nachweislich so, dass die kinder formaldehyd im körper haben - in nicht ungefährlichen mengen.
leider unternehmen die eltern diesbezüglich nichts weiter :(

was ich heute aber gefunden habe im netz ist, dass eine chronische formaldehyd-vergiftung auch symptome wie konzentrationsschwächen, gedächtsnisprobleme, nervosität, schlafstörungen usw. hervorruft.

meiner theorie nach könnte das also alles verschlimmern wenn man es nicht 'abschafft'.

aber ich werde das mit dem strukturierten tagesablauf und den konsequenzen auf jeden fall weiter geben. dankeschön!

aber eine frage bleibt: eine einstellung auf ritalin heißt aber doch nicht, dass alles wie 'weggeblasen' ist oder doch? wird das kind dann 'normal' (entschuldige den ausdruck aber ich weiß nicht wie ich das sonst grad ausdrücken soll. ist auf jeden fall nicht böse gemeint!) oder bedarf es trotzallem einer konsequenteren erziehung?
 

Denise

z.Z.t.U.
Teammitglied
Ein geregelter tagesablauf und eine konsequente Familienführung ist das A und O bei einem ADS Kind .
Und durch die Medis ist er immer noch das selbe Kind , das regeln braucht . ADS Kinder brauchen die sogar noch mehr wie Kinder ohne ADS.
 

chelsea05

Neues Mitglied
Hallo was es brauch sind sehr strenge struckturen sonst lauft alles au dem ruder wenn das vorhanden ist würde ich auch sagen hemopatisch ich mach auch hemopatisch wenn das mittel in 2 wochen auf dem markt ist
 

*Andrea*

Mitglied
Hi,

Ritaln bzw. Stimulanzien allgemein bewirken eigentlich "nur", dass die Kinder ihre Aufmerksamkeit besser auf "das Wesentliche" bündeln können.

Dadurch verbessern sich sonst weder Regelüberschreitungen, Aggressivität, Strukturlosigkeit oder ähnliches. Die bekommt man nur durch Konsequenz und Struktur in den Griff.

Generell werden ADS Diagnosen heute viel zu schnell gestellt. Eigentlich ist laut Diagnosekriterien vorgesehen, dass man verschiedene Lebensbereiche beurteilt, in denen das auffällige Verhalten auftreten muss. Das klinische Bild alleine reicht zur Diagnosestellung allein nicht aus.
Von daher wundert mich die Diagnosestellung im Fall Deiner Freundin etwas.

Im Übrigen ist ADS eine Multifaktoren"erkrankung", d.h. alleine eine genetische Disposition reicht nicht. Von daher sollte sich Deine Freundin nicht zu weit zurück lehnen.

Alleine mit Ritalin wird sie nicht weit kommen.

Schade, denn leiden tun immer die Kinder, die dann ihre Schule nicht schaffen, keine REgeln und Strukturen erlernen und später Probleme in allen Lebensbereichen haben können.

Viele Grüße,
Andrea
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Regeln und Struktur sind wirklich das erste was man einem ADS´ler "verordnen" sollte. Erst wenn der Alltag gut durchstrukturiert ist und dann nach einer längeren Zeit immer noch massive Probleme bestehen , trotz begleitender Therapie, sind meiner Meinung nach Medikamente sinnvoll. Und auch da nur mit Therapie.
Die Tbl. bringt nämlich nichts wenn der ganze Alltag chaotisch ist.

Wir haben unseren Sohn auch für eine längere Zeit homöopatisch aufgefangen. Hat auch gut geklappt. Aber allein fürs richtige Mittel suchen ging schon fast 1/2 Jahr drauf, eher länger. Also bis April würd ich sagen klappt das nie und nimmer.

Es ist durchaus möglich das alle Kinder einer Familie ADS haben. Es ist ja ziemlich sicher das er vererbt ist. Umso wichtiger ist es ja das der Alltag der ganzen Familie neu geordnelt wird.

Ich würde in der Klinik auf alle Fälle auch mal ansprechen das die anderen Kinder ähnliche Probleme haben. Vielleicht kann ja auch vom JA zeitweise jemand in den Haushalt kommen und helfen den Alltag zu ordnen.

LG :bye:Cordu
 
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