"ich will" / "ich will nicht" - was denn nun?

albatros

Aktives Mitglied
Mir fiel leider kein passender Thementitel ein...

Ich gehe mit meinem Sohn (3 Jahre) regelmäßig 1 x in der Woche zum Turnen (Kinderturnen bei einer Physiotherapeutin) und 1 x zum Schwimmen. Er hat einen riesigen Spaß dabei und freut sich auch immer schon, wenn ich ihn abends bzw. morgens daran erinnere, was wir nachmittags machen werden. Allerdings kommt es immer wieder beim Abholen aus dem Kindergarten zu Diskussionen "ich will nicht" und Gejammere. Ich kriege schon ein schlechtes Gewissen. Schließlich mache ich das nicht um meinetwillen (obwohl ich es auch schön finde, weil man sich mit den anderen Müttern austauschen kann und wir ´ne nette Gruppe sind - auch die Kinder verstehen sich sehr gut), sondern für ihn. d.h. wenn er keine Lust mehr hat, würde ich mir schon überlegen, das Ganze zu lassen. Zumindest Turnen tun sie im Kindergarten eh genug bzw. wir haben genug Bewegung (Wald, Garten ...). Schwimmen ist mir dagegen schon sehr wichtig, weil ich denke, dass ein Kind nicht früh genug schwimmen lernen kann.

Trotz der Weigerung beim Abholen und dem Gejammere im Auto hat er dann aber dabei plötzlich sehr viel Spaß und freut sich jedes Mal, wenn ich ihm mitteile "nächste Woche kommen wir wieder"... und dann beginnt das Theater von vorne. Ich versteh das nicht so recht. Hat Jemand schon mal was ähnliches erlebt? Wie würdet ihr euch verhalten? Weiter hingehen oder tatsächlich aufhören?
 
S

susann

Guest
Weiter hingehen, wenn er dabei wirklich Spaß hat!

Esist wichtig auch mal Hobbys am Stück zu betreiben und nicht gleich beim ersten oder zweiten Gejammer hinzuwerfen. Meine Kids haben das alle mal gemacht, meine Kleinste hat auch oft gesagt nein ich geh nicht schwimmen zu Frau.......,
dabei hat Sie riesíg Spaß und ist mittlerweile die aktivste Schwimmerin mit 4 1/2 Jahren(Silber). Bleib dabei, wenn du siehst das er wirklich Spaß hat.

Susann
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Kann mich Susann nur anschließen.

Lt. deiner Aussage hat er ja sehr viel Spaß beim Turnen und Schwimen.
Ich ignoriere so ein Gejammere immer.

LG :bye: Cordu
 

freddilysie

Urlaubsreif
Meine jammert heute noch und sie ist 9. Tja und wenn sie dann da ist ist es Freude pur.

Du darfst nur nicht so sehr auf sein Gejammer eingehen. Einfach überhören, eine klare Ansage machen und gut ist. Außer er fängt an zu weinen wenn ihr da seit und du siehst das er wirklich keine Freude dran hat dann würde ich doch handeln.

Bei meiner war das beim schwimmen so, ich habe sie mit Bauchweh hingebracht und sie hat geweint und geschrieen, dann war für mich auch der Ofen aus.
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Das kenne ich auch von Savina.
Verstehen tue ich es auch nicht, ziehe es aber auch immer durch und es gefällt ihr super gut, sie fragt auch während der Woche ganz oft nach.
 

albatros

Aktives Mitglied
Na, da bin ich ja beruhigt :rolleyes:

Man kommt sich schon wie eine Rabenmutter vor, wenn er das Gejammere anfängt. Aber bis auf 2 x (seit über einem Jahr) hat er immer sobald wir da waren sofort mitgemacht und war Feuer und Flamme. Und die beiden Ausnahmen galten sicher nicht dem Schwimmen, sondern er war an diesen Tagen gegen alles konträr eingestellt.

Ich sage ihm immer "wir haben uns da angemeldet, gestern wolltest du auch noch hin - also gehen wir jetzt auch. Und wenn du keine Lust hast, dann brauchst du auch nicht mitmachen und wenn du eher gehen willst, dann tun wir das." letzteres ist auch genau 2 x in der ganzen Zeit gewesen, da war ihm beim Schwimmen einfach kalt und seine "Mitschwimmer" waren ihm egal (sein Freund konnte nicht).

Nur gestern bin ich schwach geworden und anstatt zum Turnen bin ich mit ihm (wie gewünscht) nach Hause gefahren. Allerdings klang mir da das Gejammer schon irgendwie anders als sonst und da wir in den letzten 3 Wochen viel Trubel hatten, konnte ich seinen Wunsch auch irgendwie verstehen.

Wie reagiert ihr, wenn eure Kinder (zunächst) nicht wollen? Erklären, ignorieren, diskutieren...?
 
U

UserB

Guest
Ohja, das kenn ich auch. Celine (bald 3) macht das im Moment auch gern. Allerdings hab ich bei ihr eher das Gefühl, dass sie einfach genau das Gegenteil von dem möchte was ich ansage.

Wenn ich ihr nach dem Mittagsschlaf erzähle, dass wir zur Spielgruppe fahren, mault sie herum und meint sie möchte da nicht hin. Kaum sind wir da will sie nicht wieder weg. Letzte Woche meinte ich dann auch zu ihr "ok, dann bleiben wir eben zuhause" Nach 15 Minuten spielen zuhause wollte sie dann doch ganz schnell losfahren zur Spielgruppe.
Ich hab mich schon gefragt, ob sie mich damit austestet. Gucken, was Mama macht.
 

albatros

Aktives Mitglied
Wie ich so lese, scheint das also eine ganze normale Entwicklungsstufe in diesem Alter zu sein. Jetzt sind sie ja in ´nem Alter, wo sie auch Entscheidungen treffen können und dürfen und sollen... und das muss man natürlich ausloten. Na gut, sollen sie :]

Also gehen wir weiter hin. Schwimmen am Dienstag fand er übrigens wieder total toll... nachdem wir endlich im Becken waren...
 

cde

**verwirrt**
Ich denke das ist doch normal. Er wurde schon belastet und gefordert im Kiga und wenn er sich dann noch vorstellt: Oh je, jetzt nochmal anstrengen, hat er keine Lust. Aber wenns dann soweit ist, freut er sich natürlich. Ist doch logisch...


Wobei wir Eltern doch auch so sind... :ausheck
 
I

IlkaM.

Guest
Ohje ... da muss ich mich doch jetzt glatt mal auf die andere Seite stellen ;-)

Das erst meckern und dann Spaß haben - das kennen wir alle. Für Kinder ist immer der Jetzt-Zustand der entscheidende. Das heißt, wenn der Kleine erschöpft aus dem Kindergarten kommt, den Kopf voller Eindrücke, und neben seiner Mama hergeht, dann würde er am liebsten für den Rest seines Lebens bei Mama sein und mit ihr was machen/kuscheln ... Dass er in einer Stunde oder so wieder fitt ist und was anderes machen möchte, kommt ihm da gar nicht in den Sinn (geht mir auch so, wenn ich aus einem Mittagsschlaf erwache und noch keinen Kaffee getrunken habe :rofl).

Ich finde trotzdem, dass diese Nachmittagsprogramme für Kinder im Alter von 2-6 relativ unzumutbar sind. Wieso? Weil ihnen dann schon wieder die Zeit fehlt, ganz so zu sein und zu spielen, wie sie das in diesem Moment wollen. Weil ihnen die Zeit genommen wird, sich spontan mit anderen Kindern zu verabreden oder auch mal alleine zu sein. Einmal die Woche mittags etwas machen, was dem Kind Freude macht - das ist sicherlich ok. Aber ab zweimal wird es schon kritisch. Vor allem dann, wenn so ein Gedanke mitschwingt wie "Kinder können gar nicht früh genug schwimmen lernen".

Da frag ich mich: Wieso? Lebt Ihr auf einem Hausboot? Wollt Ihr eine Segeltour machen? Kinder lernen mit 5/6 Jahren ganz leicht schwimmen, wenn sie vorher regelmäßig im Wasser waren und so die Angst davor verlieren. Dafür brauche ich aber keinen teuren Schwimmkurs, das kann ich selber mit meinem Kind machen und zwar dann, wenn wir alle dazu Lust haben.

Kinder brauchen Muße, sie brauchen auch mal Langeweile - im Sinne von einer sturen, zähen Regelmäßigkeit, einer stundenlangen Planlosigkeit.

Ich habe immer darauf gehört, wenn meine Tochter anfing, regelmäßig über so eine Nachmittagsveranstaltung zu meckern (hab ich ja auch mit ihr gemacht) - und sie hatte derer echt nicht viel. Für sie ist dieser zusätzliche Input noch schlicht zu viel, und seit wir nichts mehr machen an Programm, ist sie deutlich ausgeglichener. Und wenn ich sie mit ihren Freunden erlebe, wie sie am Wochenende morgens um 10 raus gehen und abends um 6 schimpfen, weil sie "viel zu wenig Zeit zum Spielen" hatten, dann weiß ich, dass es gut ist so.
 

usagimoon

sadness
Ich würde auch auf das gemecker hören. Ich denke auch das das Kind dann erst mal total keine Lust hat nach dem kindergarten, denn auch kindergarten ist anstrengend und was man alles verarbeiten muss, vom tag her ist für die Kleinen auch schwerer zu bewältigen, als für uns. Ich würde mir überlegen: machst dus wirklich fürs Kind? Oder doch eher weil du mithalten willst miot den anderen, aus der schönen netten Gruppe.

Kinder kommen früh genug in das Alter wo sie irgendwas machen wollen, Turnen, schwimmen etc.

Ich würde nicht mehr fahren mit meinen Kinder, spätestens wenn sie immer jammern würden, wenn sie dahin wollen, wuesste ich, das es eigentlich kein Wunsch mehr ist, denn selbst wenn sie dann Spass haben wenn sie da sind, wurde doch etwas gegen den Wunsch der Kinder entscheiden und das fänd ich so nicht in Ordnung. ich würde nicht mehr hingehen und stattdessen dann mal ab und zu schwimmen fahren, alleine ohne Gruppe.

LG
 

usagimoon

sadness
Original von albatros
Wie ich so lese, scheint das also eine ganze normale Entwicklungsstufe in diesem Alter zu sein. Jetzt sind sie ja in ´nem Alter, wo sie auch Entscheidungen treffen können und dürfen und sollen...

Du sagst es so schön, sie können, dürfen und sollen auch selber Entscheidungen treffen, zumindest bei solchen sachen.
 
U

UserC

Guest
@ilka
es sind nur zwei sachen, die der kleine von albatros hat... und das ist meiner meinung nach ok.

@usagimoon
auch wenn sie erst 3, 4 oder 5 sind: für meine tochter galt immer (und gilt auch heute noch): es werden nicht 1000 dinge angefangen. aber was angefangen wird - das wird dann auch ned schon nach 3 monaten wieder gesteckt. heißt: sie wollte UNBEDINGT in den sportverein. und nach zweimal kam sie an: langweilig. aber ich hab ihr ganz klar gesagt: du gehst da hin! sie war dann 8 jahre dort mitglied und ist vor anderthalb jahren gewechselt weil sie nur noch jazzdance machen wollte.

ich denke es ist wichtig, dass kinder eine freizeitbeschäftigung durchziehen. wenn ich überlege wie oft ich das geige spielen hinschmeissen wollte. und heute bin ich froh und dankbar, dass meine eltern mich in dem punkt leicht dazu "gezwungen" haben, es weiter zu machen.
 

usagimoon

sadness
Mag ja sein, das man sein Kind dazubringen soll, das man nicht immer alles hinschmeisst, aber ich gehe jetzt mal nicht davon aus das man mit 3 Jahren unbedingt in irgendeinen Schwimm-oder Turnkursus will, selbst wenn kann es genausogut nur Neugierde sein. Klar alles hinwerfern ist schnell aufgeben, sowas versteht man dann mit 5 oder 6 eh viel besser als mit 3. Und ich finde nicht das solche Kurse (schwimmen, Turnen nun unbedingt erforderlich sind?)

Was ich gut verstehen könnte, wäre wenn Mama Lsut hat jemanden zu treffen, aber das kann man aiuch in ruhigeren Atmosphären machen, als nach dem KIGA noch schnell ein paar Runden zu schwimmen.

Was ich wichtig finde, ist Kinder zu fördern, in Dingen in denen sie Talent haben, z.b. künstlerische, musikalische Dinge zu fördern.

Aber da ist jeder ja anders und jeder machts auf seine Art und Weise.. ich weiss halt nur das wenn mein Kind sagt: das will ich nicht mehr machen, das ich es dann auch nicht zwingen werde.. es gibt schon genug Zwang in der Kindheit... Schule usw.. ich finde das reicht und der rest sollte zur freien Entfaltung und für kindliche Spiele da sein (meine Meinung^^')

LG
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
unser sohn ist ein totaler wirbelwind und ein aufgewecktes kerlchen :zwinker:
deshalb habe ich mich für sportliches für ihn entschieden. erstmal ...

wir haben ihm im sportverein angemeldet und zahlen vierteljährlich 6 €.
er hat donnerstags nachmittags turnen. papa fragt ihn immer ob er lust hat. wenn er sagt ja, dann starten sie los ;D

freitags ist nachmittags schwimmen. das machen wir seit dem babyschwimmen. haben einen pool und dachten uns, das ist was, zudem zusätzliche sportliche tätigkeit.
wir zahlen für das mal wo wir da sind. heißt, wenn er keine lust hat, dann gehen er und papa nicht hin. aber papa geht manchmal auch so mit ihm hin und dann gehen sie zur rutsche anstatt zum schwimmen direkt :rofl
danach ist papaday mit abschluss zum göttlichen goldenen riesen m wie meine freundin immer so schön betont.

also mit drei jahren denke ich, darf er selber bestimmen.
wenn er mal musikunterricht haben möchte, weil er sehr musikalisch ist. dann darf er, weil sowas meist teurer ist, eine probezeit von 10 mal mitmachen. das heißt ich schleife ihn nich tdahin, wenn er es nach dem ersten mal schon absolut doof findet. aber ein mass an, schau es dir genauer an, das kostet geld, ist da schon drin. aber das entschiedet er mit seinem interesse :-D

ich durfte auch alles machen und probieren solange ich lustig war ...
 
I

IlkaM.

Guest
Ich finde auch, dass Kinder mit 5/6 Jahren erst in dem Alter sind, wo man sie ans "Durchhalten" ranführen kann. Vorher brauchen sie einfach noch ihre freie Zeit. Und vor allem HABEN sie ja durch die Bank einen festen Termin am Tag: den Kindergarten. Das ist auch nicht nur Zeitvertreib für die Kleinen, da müssen sie richtig arbeiten.

Wie sich jemand entwickelt, den man schon früh an Programmkino rangeführt hat, kann doch eh niemand sagen im Voraus. Das Lebensglück hängt jedenfalls sicherlich nicht davon ab, ob man schon in jungen Jahren schwimmen, Geige oder Turnen lernt!
 

albatros

Aktives Mitglied
All diese Dinge sind mir auch schon durch den Kopf geschwirrt. Deshalb habe ich ja auch dieses Thema eröffnet, um mal andere Mütter zu hören! Wenn ich diese Dinge nur um meinetselbst Willen machen würde oder "auf Teufel komm raus", mein Kind zu was zwingen will (das klang hier an einigen Stellen so durch), würde ich wohl kaum hier ein Thema starten ;D

Ich muss doch noch mal erwähnen, dass weder Turnen noch Schwimmen irgendwas mit Sportverein, Unterricht, festem Programm oder sonst was zu tun hat. Es wird das gemacht, worauf die Kinder Lust haben, sie müssen auch nicht mitmachen, wir können jederzeit vorher gehen oder einfach nur zuschauen - was er noch NIE wollte, dafür gab es schon Theater, wenn wir nach Hause wollten... Er jammert auch nicht jedes Mal, wenn wir zum Turnen/Schwimmen wollten. Es kommt auch vor, dass er es nicht abwarten kann - was dann auch in Gejammer endet, wenn ich ihm erklären muss, dass wir noch etwas warten müssen *gg*

Einfach nach Lust und Laune hingehen, funktioniert allerdings nicht. Wir müssen bei Beiden nur zahlen, wenn wir wirklich da sind. Bei so kleinen Zwergen kann immer mal was dazwischen kommen, da ist das schon ein sehr faires Angebot. Kommen wir nicht, bekommt die "Kursleiterin" also kein Geld, hat aber auch keinen Ersatz, weil unser Platz ja frei gehalten wird. Es bleiben also feste Gruppenzusammensetzungen, was in dem Alter sehr wichtig ist. Seine beiden besten Freunde sind übrigens auch mit dabei. Wenn man die Drei zusammen sieht, geht einem das Herz auf.... :love1

Doch, früh schwimmen ist mir sehr wichtig! Unser Grundstück ist nicht komplett eingezäunt (sind hier alle offen, Änderung nicht möglich, da gemietet). Die Nachbarn haben einen großen Schwimmteich, gegenüber ist ein kleines Regenrückhaltebecken, in der Nähe läuft ein Bach vorbei, auf dem Hof, wo unser Pferd steht, geht der Bach ebenfalls durch, in der KiTa gehen sie oft zum See... wir sind eine wasserreiche Gegend ;-) TROTZDEM würde ich nicht mein Kind zum Schwimmenlernen zwingen wollen (das würde ja eh ins Gegenteil umschlagen), wenn ich mir sicher wäre, er will das wirklich nicht. Bin ich mir aber eben nicht :rolleyes:

Ich freue mich, weitere Meinungen/Erfahrungsberichte zu hören :p
 
I

IlkaM.

Guest
Zu dem Ursprungsthema: Nach Deinem letzten Posting würde ich auch sagen, es ist ok so.

Beim Thema Schwimmen bekomme ich allerdings grad Bauchschmerzen:

Du weißt schon, dass Schwimmen-Können für ein so kleines Kind absolut KEIN Schutz davor ist, in einem Teich oder Regenfangbecken zu ertrinken?! Erstens fallen sie da angezogen rein, und zweitens versagt bei kleinen Kindern der Kreislauf nahezu sofort, wenn sie - womöglich auch noch kopfüber - ins kalte Wasser stürzen. Kinder können in Pfützen ertrinken, da hilft der beste Schwimmkurs nichts! Sei also bitte auch wachsam, wenn Dein Kind schwimmen kann!!
 

albatros

Aktives Mitglied
keine Sorge, ich BIN wachsam. Mit 3 KÖNNEN Kinder ja auch noch nicht wirklich schwimmen lernen, dazu fehlt noch die entsprechende Koordination von Armen und Beinen. Aber die meisten Kinder ertrinken, weil sie Panik im Wasser kriegen und weil sie nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Die wenigste Zeit des Jahres ist das Wasser so kalt, dass sie aufgrund der Kälte Kreislaufprobleme kriegen.

Beim Schwimmen wird den Kindern zunächst die Angst vor dem Wasser genommen. Sie lernen, wo oben ist und dass man sich entwder durch treiben lassen (einfach nur still halten und nicht panisch werden) wieder an die Oberfläche kommt und sich in Rückenlage zu bringen, um dort auch so wieder atmen zu können. Mittlerweile erfahren sie, dass man aktiv dazu beitragen kann, wieder an die Oberfläche zu kommen (sie springen z.B. vom Beckenrand und kommen selbst wieder nach oben - ein riesen Gaudi seit 4 Wochen, weil da auch die Mamas ordentlich nass werden :-D). Sie lernen, sich im Wasser umzuschauen und sich den kürzesten Weg zum Beckenrand zu suchen und dort auch selbstständig das Wasser zu verlassen bzw. sich Gegenstände zu suchen, an die man sich festhalten kann. Seit Neuestem kommt auch eine Gegenstromanlage zum Einsatz. Damit lernen, sie, dass es eben auch Strömung geben kann, dass diese einen unters Wasser drücken kann und wie man sich mit der Strömung treiben lässt. Das alles geschieht eigentlich beiläufig. Sie gucken, was die anderen Kinder machen, sie "paddeln"nach dem Spielzeug, was sie haben wollen, sie wollen selbst bestimmen, wohin sie sich im Wasser bewegen... Zusammengefasst erfahren sie, dass man keine Angst vorm Wasser haben muss, aber gleichzeitig auch, was für Kraft Wasser haben kann etc.pp. Ich finde das super, v.a. wenn man die erschreckenden Berichte liest, dass mehr als die Hälfte aller Grundschüler nicht schwimmen kann :hae?

Schwimmen lernen ist genauso wenig ein Schutz vorm Ertrinken wie Verkehrserziehung vorm Überfahren-werden... dennoch mindert es das Risiko erheblich.
 
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