ich wollte es nicht wahrhaben

lousmama2008

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
Ich heisse Melanie und bin 27 jahre alt! Bei meinem Sohn Louis wurde durch einen Psychologen ADHS Festgestellt.... Die Diagnose habe ich seit Mittwoch und es ist auf mich eingeprasselt wie ein schlag!
Louis ist 5 und war im Babyalter ein sehr sehr ruhiges liebes Baby hat kaum geschrien, relativ früh durchgeschlafen.... Es war alles normal bis zum 2. Lebensjahr.... Ich muss dazu sagen, das ich mich, als Louis noch ein Baby war von seinem Vater getrennt habe da auch viel gewalt und misshandlung die beziehung beherrscht haben... Louis ist alleine mit mir aufgewachsen der Vater hat sich nie gekümmert... Mit 2 1/2 Jahren hat der Vater dann das Umgangsrecht eingeklagt und seit ungefähr 2 Jahren hat Louis alle 2 wochen kontakt zu seinem Vater.... Schön und gut.... in diesen 2 Jahren habe ich immer mehr gemerkt wie sehr Louis sich verändert.... Er war unkonzentriert, sehr lebhaft, unentwegt am reden, laut schreiend, hat sehr schnell sachen vergessen.,.. Und es wurde mit den Umgangskontakten immer schlimmer....Louis fing an sich selbst zu schlagen, nachts schlief er sehr sehr schlecht, schrie im schlaf und liess sich nicht mehr beruhigen.... Es wurde so schlimm das meine Partnerschaft darunter litt.... Im Kindergarten wurde ich dann auch drauf angesprochen das Louis Große Konzentrationsschwierigkeiten hat und sich schnell ablenken lässt und misserfolge ihn wütend werden lassen....Dazu kam noch das die Sprache zurück ging und Louis anfing laute zu verschlucken und konnte sich schlecht verständigen... Daraufhiin bin ich dann zu einem Logopäden gegangen der bei Louis eine Sprachentwicklung feststellte....Da war er aber auch oft unkonzentriert und trotzig.... Ich bin tausend mal zu Kinderarzt hingegangen da ich mich aufgrund des drängelns meines freundes schon über ADHS erkundigt hatte.... Es dauerte ewig bis ich eine Überweisung zum Psychologen bekommen habe....
Dann endlich wurden Tests gemacht.... Als ich mittwoch dann die ergebnisse erfahren habe wurde mir heiss und kalt.... Wahrnehmung: Unter dem Durchschnitt, Konzentration: weit unter dem Durchschnitt, soziales Verhalten : Okay..... Der Psycholge hat mir daraufhin nahe gelegt ich sollte mir gedanken über eine Medikamentöse Behandlung in Kombination mit einer Therapie machen sollte.... Ich weiss nicht ich fühle mich immer noch total vor den Kopf gestossen und wollte es nicht wahrhaben.... Sein Vater und ich sind jedoch so zerstritten das ich mit ihm darüber nicht reden kann, auch weil er kein großes Interesse daran zeigt.....
Wie habt ihr das verarbeitet? Habt ihr erfahrungen mit Ritalin?
Vielen dank schonmal fürs zuhören
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch
Melanie
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo,
1)
damals, als das FamG den 2-wöchigen Umgang mit dem Vater festlegte, ist sicher auch überprüft worden, ob vom Vater eine für's Kind schädliche Wirkung ausgeht. Das scheint somit nicht der Fall gewesen zu sein.
2)
Die gerichtliche Umgangsregelung wird nicht als Ursache für die, wie auch immer gearteten, Auffälligkeiten beim Kind anerkannt werden.

==> Somit bin ich mir sicher, dass sich an dem 2-wöchigen Rhythmus nichts ändern wird.

Zur Untersuchung+Diagnose durch einen Psychologen, auch zur Auswahl eines Psychologen, bedarf es der Einwilligung beider Elternteile. Nicht nur wegen der Kostenfolge.
Ist dies bisher nicht so geschehen, muss der Vater die bisherigen Feststellungen nicht akzeptieren. Möglicherweise ist Louis seinem Vater "unauffällig" - und das würde der Vater vermutlich auch auf Anfrage anbringen.

Meiner Ansicht nach kommst du nicht daran vorbei, diese Fragen, die du uns hier im Forum stellst, auch mit dem Vater zu besprechen. Denn spätestens, wenn du erreicht haben solltest, dass euer Kind ein Medikament verschrieben bekommen hat, dann bist du verpflichtet ihm das, nebst Unterlagen, bei der 2-wöchigen Übergabe des Kindes mitzuteilen.
Du musst nicht befürchten, mit der (heimlichen) psychologischen Untersuchung/Diagnose etwas Schlechtes getan zu haben. Jedoch wird es dem Vater an der Einsicht fehlen, die angedachte Medikation, wenn der Junge bei ihm ist, fortzusetzen. Kann sein, w.g., dass der Junge beim Vater ruhig ist.
Wie ist das mit der Krankenkasse? Bezahlt die alles?

"...da ich mich aufgrund des drängelns meines freundes schon über..." und "Es wurde so schlimm das meine Partnerschaft darunter litt......."

==> ich gehe davon aus, dass der Junge unter der häuslichen Situation leidet oder mit ihr nicht zurechtkommt.
Ich empfehle der Mama, ihre Partnerschaft so frei auszuleben, wie sie möchte und sie glaubt, dass es ihr gutut.
Jedoch jetzt mit der Einschränkung - darauf zu achten, dass der Junge nichts davon mitbekommt.
Erstens, weil Kinder noch zu jung dafür sind; und zweitens, als Trennungskind hat er keine sozial-psychischen Reserven.

Gruss
 

lousmama2008

Neues Mitglied
Ich habe damals schon angedeutet das man, da so lange kein Kontakt bestand, es mit louis und seinem Vater langsam angehen lässt. Der kleine kannte seinen Vater ja kaum.... Und meine Sorge war berechtigt denn Louis kam mehrmals verstört nach hause mit den Worten: Papa will dich umbringen! Ist das KEINE Gefährdung vom Kindeswohl? Auch hat er diese Aussage beim Psychologen gemacht und es ist keine kindliche Fantasie wie das Jugendamt abgetan hat! Louis möchte nicht zu seinem Vater! Ich habe das alleinige Sorgerecht, der Vater wurde von mir in Kenntniss gesetzt das Louis eine psychologische Behandlung macht und hat sich wenig dafür interessiert. Komischerweise ist Louis vorher auch immer sehr gut mit meinem Freund ausgekommen, beide haben sich gut verstanden! Wie der Psychologe auch andeutete kann es auch genetisch bedingt sein. Mein Ex Freund hat des öfteren auch ziemliche Eutausbrüche gehabt( uch gegen dem Kind über) beherrscht ein unkontrolliertes Verhalten und war als Kind auch oft auffälig!
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich bin die letzte die etwas dagegen hat das Louis seinen Papa sieht.... aber das Verhalten bzw Die ADHS wurde richtig schlimm als die umgangskontakte ihren Lauf nahmen! Ich denke nicht das es was mit der häuslichen Situation zu tun hat denn wir haben ein geregelten Tagesablauf und streiten nie vor den Kindern....
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@melanie
jetzt sieht die Lage etwas anders aus. Da muss ich erst nachdenken.
Und ja, verzeihe mir die Bemerkung - dass ihr vor den Kindern streiten würdet, das meinte ich nicht.... ;)

Also denke ich jetzt mal in die Richtung, dass man das Verhalten von Louis nicht unbedingt als ADS-typisch ansehen kann, weil es eine grössere Vorgeschichte -zu ungunsten von Louis- gibt. Jedoch ist Louis gleichwohl an seinen Grenzen, die ja auch folgerichtig von dir ernstgenommen werden.

Ich denke nun, dass dein Ex das Umgangsrecht bekommen musste, weil von seinen Aggressionen dir gegenüber nicht darauf geschlossen werden durfte, dass er seinem Kind etwas antut. Ich vermute weiterhin, dass er seinem Jungen in der Folgezeit auch nichts böses antat.

Kannst du alle Probleme mit dem Ex so zusammenfassen, er war (und ist es vermutlich auch heute noch) mit der Trennung nicht einverstanden?

Gruss
 

lousmama2008

Neues Mitglied
Ich hatte ja nix gegen ein Umgangsrecht ich habe ja auch eingelenkt und war froh das er sich nach 2 jahren mal kümmert! Natürlich gibt es eine lange Vorgeschichte aber das alles jetzt preis zu geben wäre zu intim und auch zu lange. UNd nein, die Agressionen mir gegenüber wurden bei Gericht nicht annerkannt obwohl es eine Anzeige gab wegen Körperverletzung und eine wegen Bedrohung da er mir vor dem Kind gedroht hat mich umzubringen! Dem zufolge hat Louis dieses "aufgeschnappt" und kam mehrere Male mit dieser Aussage nach hause! Wir hatten einige Tests beim Psycholgen viele Gespräche.. er wurde auf ADS/ ADHS getestet und die Diagnose ist eindeutig! Wie ich damit umgehen soll?! Ich weiss es noch nicht, ich liebe mein Kind so wie es ist auch wenn es oft nicht einfach ist!
Zu dem was du sagtest das sich Louis bei dem Vater "normal" verhält kann ich so nicht sagen da wir seit mehreren Monaten kein Wort mehr wechseln.... Habe ihn wie gesagt darüber unterrichtet das der kleine in Psychologischer behandlung ist aber es kam auch keinerlei Interesse von ihm aus!
Ich habe mich damals getrennt aufgrund des Drogenkonsum und der agrresionen mir und Louis gegenüber( bei Louis nur Verbal, bei mir körperlich)
Ich habe auch ganz lange gedacht das Louis eventuell diese schlimmen erlebnisse nie verarbeitet hat und deswegen immer schwieriger wurde...
War bei etlichen Beratungsstellen, bei der erziehungsberatung weil ich dachte es liegt an mir! Dann wurde ich halt auf die typsichen ADHS symptome angesprochen deswegen habe ich den weg über den Psychologen gesucht damit ich sicherheit habe.....
Und zu dem Vater: Er hatte kurz nach meiner Trennung einige Freundinnen und nun hat er wieder eine, also traurig über die trennung war er nie da er nach dem motto lebt: Das leben geniessen ohne rücksicht auf verluste
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@ lousmama2008
ich bin noch dran. Zusätzlich zu deinen usprünglichen Fragen zu ADS erkenne ich aber noch mindestens eine weitere Schiene, der Vater deines Sohns. Ich bin noch unschlüssig - denn wenn wir ihn verteufeln, dann kann es letztentlich nur noch schwieriger werden für Lous.
Bei allem was wir besprechen, müssen wir das Ziel vor augen haben, den Ex nach möglichkeit nun mit ins Boot zu bekommen. Wenn sich das als unmöglich herausstellt, dann sind eventuell Zwangsmassnahmen angebracht, wie z.B. nur noch begleiteter Umgang. 2-3 Einschreiben mit Rückkarte - und wenn er partout nicht antworten sollte, dann kommen wir wohl nicht um einen entsprechenden Antrag an seine ladungsfähige Adresse herum.
Was ich bisher so gehört und gelesen habe, sind Aussichten auf Erfolg, im Falle von Totalverweigerung, da. Denn von ADS keine Ahnung haben, oder "keine Zeit" (Freundin) haben - ist ja gut möglich; wenn sich aber etwas wichtiges beim Kind ereignet, dann ist er in der Pflicht, ich meine sogar, in der gesetzlichen Pflicht.

Auch wenn ich die männlichen Gedanken und Gefühle vielleicht besser wie du kenne - so fürchte ich, kann ich aber von dieser Seite her nichts beitragen. Denn Suchtkrankheit macht unberechenbar.

Eines fällt mir noch ein: Wenn Lous wieder zu dir zurückkommt, dann schaue doch jedesmal genau bei ihm nach, ob dir irgendetwas auffällt. Bei Unsicherheit auch vom KH nachschauen lassen.
Und lege dein Umgangstagebuch, wenn du es noch nicht hast, an. Dort dokumentierst du einfach den Verlauf/dieVerläufe.
 

lousmama2008

Neues Mitglied
Hallo Gerhard,
Das was du schreibst klingt alles sehr vernünftig ( natürlich ist es das, du hast ja auch weit mehr lebenserfahrung als ich)!
Was nochmal den Vater angeht: Ich habe mehrere Male versucht auf ihn zu zugehen, habe ihm über die Probleme mit Louis informiert! Er hat alle 14 Tage jeweils 8 Stunden das Umgangsrecht mit Louis! Alles was ausserhalb den Wochenenden ist, kommt aber nichts von ihm!
Gut bei Louis wurde ADHS festgestellt aber bevor ich dieses wirklich aktzeptiere werde ich mir eine 2. Meinung einholen, denn ich habe jetzt so viel im Internet drüber gelesen und feststellen müssen das gerade bei so einer gravierenden Vorgeschichte von Louis das auch mal ganz schnell falsch diagnostiziert werden kann!
Ich bin halt zu einem Psychologen gegangen, da mir viele Verhaltensauffäligkeiten aufgefallen sind die sehr stark hervor kommen wenn Louis den Umgang mit seinem Vater hat! In der Woche ist Louis im Kindergarten! Da hatte ich ein Elterngespräch mit Einer Erzieherin. Komischerweise ist das Louis da nicht wirklich auffällt! Mir wurde erzählt das louis zwar sehr lebhaft ist aber dennoch ist er auch sehr hilfsbereit gegenüber kleineren Kindern, er ist schnell frustiert und kommt schnell an seine Grenzen wenn was nicht so klappt wie er das möchte ( das widerum kenne ich von seinem Vater)... Louis ist unkonzentriert und kann sich auch nicht lange mit einer Sache beschäftigen! Okay das sind alles dinge, gegen die man mit einer vernünftigen Therapie in den Griff bekommt!
Das Urteil des Psychologen war einfach hart für mich, denn ich habe gehofft das es nicht das ADHS ist! Und ich habe mich seit dem Tag im Internet schlau gemacht und sich eine 2. Meinung einzuholen ist nichtmal so schlecht!
Zu dem Vater: Louis hat einige nicht so schöne Dinge mitbekommen. Da ich auch noch traumatisiert bin, wird sich meine Anspannung wohl auch irgendwie aufs kind übertragen! Mein ex ist halt so ihm kommt sein recht vor dem wohl des Kindes und obwohl ich hin drüber aufgeklärt habe das ich nunmehr erstmal das Gutachten des Psychologen abwarte,um auch zu sehen was die einzelgespräche ergeben haben, stellt er meine Termine mit Louis in Frage hat aber auch keinerlei interesse mal mit zu kommen!
Du siehst es ist alles sehr kompliziert und ich vermute fast das Louis all die dinge die mal passiert sind die ganzen streiterein einfach nicht verarbeitet hat! Und ich werde jede Hilfe annehmen die ich bekommen kann um das schilmmste zu verhindern und louis bis zur schule auf einen richtigen weg bringen!
 

leon_2008

Neues Mitglied
Liebe Melanie,

ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen.

Meiner Meinung nach und das ist wirklich nur meine Meinung (bin ja kein Profi) denke ich, dass du so schnell als Möglich schauen sollst, dass das Verhältnis zwischen dir, deinem kleinen Süßem und dem Kindesvater änderst.

Klar, es ist leichter gesagt, als getan...doch gehe ich nicht davon aus, dass dein Sohn ADHS hat, sondern nur unter den gegeben Umständen leidet. Mir kommt vor, so wie du es zumindest beschreibst, dass dein Kind nach HILFE schreit.

Die Aussage von Louis, dass dich der Kindesvater umbringen möchte, ist doch schon ein klares Zeichen.

Geh zu einem Anwalt und lass dich beraten. Das ist der einzige Rat den ich haben kann. Sobald die Situation geklärt ist, gehe ich davon aus, dass sich auch der kleine Louis wieder beruhigt!

Ich wünsch dir und deiner kleine Familie alle Beste!

LG
 
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