Hilfe! -  Ist das noch Liebe?

La_Murphy

Neues Mitglied
Hallo,

habe mich eben spontan hier angemeldet und hoffe auf einige ehrliche Antworten. Bin mit meinem Beziehungslatein am Ende und weiss auch gar nicht richtig, wo ich anfangen soll.

Ich bin seit knapp drei Jahren verheiratet (seit 9 Jahren) mit ihm zusammen. Wir sind beide 29 Jahre alt und haben einen 7-jährigen Sohn. Unsere Beziehung war noch nie einfach. Er ist nicht deutsch und gleich zu Beginn unserer Beziehung hatte ich Ärger mit meiner Familie, da sie nicht akzeptieren konnten, dass er nicht deutsch ist. Er könne mir nix bieten, hat keine Arbeitserlaubnis, kann nicht richtig deutsch sprechen, hat keine Ausbildung, keinen Job.. Ich habe mich durchgesetzt und bin bei ihm geblieben.

Ich habe das Glück, dass ich nach meiner Ausbildung im Jahr 2000 einen sehr guten Job bekommen habe und auch seitdem sehr gut verdiene. War also mit 20 Jahren nicht auf meine Eltern angewiesen und bin meinen Weg gegangen. Habe dann mit meinem Freund zusammen gewohnt. Im Jahr 2002 kam unser Kind zur Welt - nicht geplant, aber egal. Auch das haben wir gemeinsam gemeistert. Ich bin ziemlich bald wieder zur Arbeit gegangen und mein Freund hat das Baby betreut.

Als unser Kind ca. 1,5 Jahre alt war, haben wir es in eine Krippe gegeben, weil mein Freund sich weiterbilden wollte (Sprachkurs machen, Job suchen etc.). Es hat alles super geklappt. Mein Freund hat sich weiter gebildet und Hilfjobs gemacht.

Im Sommer 2006 haben wir dann geheiratet. Ich habe gedacht, er zeigt Einsatz, er ist ein liebevoller Vater, er liegt nicht faul herum, sondern trägt zur Familie bei und nach einer 6-jährigen "Probezeit" kann man sich schonmal trauen zu heiraten. Die Hochzeit bezahlte ich (Ringe, Kleidung, Gebühren, Feier etc.). Meine Familie hatte sich inzwischen damit abgefunden und ihn sogar in ihr Herz geschlossen. Die Vorurteile waren beseitigt. :)

Ich habe ihm dann den Führerschein und den Staplerschein finanziert. Er hat daraufhin einen festen Job als Staplerfahrer gefunden. Zwischenzeitlich ist seine Mutter in der Heimat verstorben und er wollte dringend zur Beerdigung. Er hatte jedoch kein Geld und somit habe ich die Reise bezahlt. Und so ging es immer weiter. Von Beginn der Beziehung an war es für mich selbstverständlich, dass ich alles bezahle, weil er ja nichts hatte. Er hatte nun aber auch einen Job, aber von seiner Seite kam nie was. Er beteiligt sich nicht an den Haushaltskosten (Miete, Telefon, Strom etc.). Wenn wir darüber reden, sagt er immer, dass ich ja dafür die Steuerklasse III hätte und somit weniger Steuern zahle als er. Er hätte Träume, die er verwirklichen will und bräuchte das Geld!?!?!? :nanana

Und so ist es jetzt nach 9 Jahren immer noch so, dass ich alles bezahle. Im Oktober 2008 haben wir einen Türkei-Urlaub gebucht. Das 1. Mal fliegen für mich!!!! Er hatte nix gespart, so dass ich den Urlaub (und alles was vor Ort anfiel) bezahlt habe. Ist das normal?? Wir haben absolut getrennte Kassen und er macht mit seinem Einkommen was er will. Ich fühle mich ausgenutzt und betrogen.

Ich wusste, dass es aufgrund seiner Kultur uns einer Erziehung, seiner Relegion zu Auseinandersetzungen kommen kann, aber ich denke, dass soziales, partnerschaftliches Verhalten nix mit Religion oder Kultur zu tun hat.

Inzwischen ist es so, dass es auch zwischenmenschlich nicht mehr gut läuft. Wir können über unserer Probleme nicht sprechen, da er generell dicht macht, er lebt, als wenn er Single wäre (geht fast jedes Wochenende alleine weg). Auf Sex habe ich inzwischen auch keine große Lust mehr, weil ich einfach viel zu müde, erschöpft, enttäuscht und sauer bin. Wir haben ca. 2x pro Woche Sex, was ihm zu wenig ist. Ich finde, dass ist nach 9 Jahren ein guter Durchschnitt.

Wir streiten und diskutieren fast täglich. Unser Sohn (7) bekommt es oft mit und wundert sich schon gar nicht mehr, wenn ich mal wieder weine. Zur Zeit bin ich wegen Schwindelsanfällen krank zu Hause. Eine Ursache wurde noch nicht gefunden, vermutet wird Stress. Ich leide unter der momentanen Situation sehr und merke aber auch, dass es ihn eher weniger interessiert.

Ich weiss nun nicht mehr, wie es weitergehen soll?? Ist es besser sich zu trennen oder muss man da einfach durch? Ich bin nunmal diejenige die viel mehr verdient und warum soll es da keinen "Rollentausch" geben? Wenn ein Mann viel verdient und die Frau weniger, ist es ja auch normal, dass der Mann das meiste bezahlt, oder?? Rede ich mir das jetzt schön?? ?(

Bin auf jeden Fall mit der Situation nicht glücklich. Ich sehne mich nach Geborgenheit, einem Gefühl der Sicherheit und nach Liebe, was ich momentan von seiner Seite nicht spüre.

Ohje, sehr verzwickt. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Liebe ist oder nur eine geliebte Gewohnheit. Kann mir nicht vorstellen, ohne ihn zu sein. :heul2

Was denkt ihr darüber??

LG

La_Murphy
 

Venka

Aktives Mitglied
Hier gibt es eine finanzielle Abtrennung in "Unser" und "Sein". Was fehlt, ist "Dein".

Ich sehe mich außerstande, dir einen vernünftigen Rat zu erteilen, ohne noch mal nachzufragen, wie eure Kassentrennung aussieht. Habt ihr ein Gemeinschaftskonto, habt ihr zwei separate Konten, aber über deins laufen alle Fixkosten, oder hast du ein Konto, auf das er Zugriff hat, aber er auch eins, auf das du keinen hast?
 

La_Murphy

Neues Mitglied
Hallo Venka,

bei uns ist es so, dass er ein Girokonto hat, wo sein Lohn eingeht. Ich habe ein Girokonto, wo mein Lohn eingeht. Von meinem Girokonto gehen sämtliche Kosten runter (Miete, Strom, Telefon, Wasser, Versicherungen, etc.).

Ein weiterer Grund warum er sich nicht beteiligt ist, dass ich mehr verdiene (ca. das dreifache) und ich ja auch noch das Kindergeld habe.

Ich weiss aber nicht, ob das so normal ist? Er ist meine erste Beziehung. Weiss nicht, wie es bei anderen ist, wo die Konstellation ähnlich ist. Bin auf jeden Fall mit dieser Situation nicht glücklich.

Habe ihm vorgeschlagen, dass wir ein Gemeinschaftskonto einrichten, wo unser Gehalt eingeht (von beiden). Davon gehen alle Kosten runter. Für gemeinsame Anschaffungen (größere) oder Urlaube etc. richten wir ein Sparkonto ein, wo monatlich eine Summe X überwiesen wird. Möchte er auch nicht, weil er dann jedesmal Rechenschaft ablegen müsste. :wand
 
U

UserD

Guest
habt ihr über die möglichkeit das er auch mal geld verdient und wie er sich dann an dem gemeinsamen beteiligt nie gesprochen in den jahren vor der ehe?

ich würde ihm klar sagen ich geb meinen teil meinetwegen deinem gehalt angepasst udn er muß auch den gleichen teil seinem gehalt angepasst geben

z.b von hundert euro gibst du 25 und er 10 oder 5
 

La_Murphy

Neues Mitglied
Hallo Frühling,

das ist es ja, was mich jetzt so ärgert. Nicht die Tatsache, dass ich ihn quasi jahrelang unterstützt und geholfen habe, sondern die Tatsache, dass ich mir davon was erhofft hatte. Nämlich, dass er - SO WIE ER ES IMMER GESAGT HAT - sich beteiligen wird, wenn er einen Job hat.

Was ist => PUSTEKUCHEN!!!

Bin so enttäuscht von ihm. Das Geld vom Türkei-Urlaub wollte er auch anteilig zurück bezahlen (zumindest seinen Anteil). Würde mir an seiner Stelle so schäbig vorkommen. Fühle mich total ausgenutzt und betrogen. Wie kann man zwei Wochen Türkei Urlaub geniessen, Frau bezahlt und er hat dabei noch gespart????

Wahrscheinlich denken einige hier "wie kann man so blöd sein". Ich würde so denken!!

Trotzdem liebe ich ihn. Werde ich nur ausgenutzt? Wäre schade, wenn ich das jetzt nach 9 Jahren erkennen würde... :heul2
 

hotdevil

*frisch verheiratet*
Also ich würde mir mehr als ausgenutzt vorkommen! Sein Verhalten ist echt schäbig. Zahlt er überhaupt was von seinem Geld? Unterstützt er mit seinem Gehalt denn auch seinen Sohn? Ich würde ihm nichts mehr finanzieren, dafür hat er ja sein gehalt! Er kann dann ja auch selbst für seinen Unterhalt sorgen. Du solltest den Hahn dicht machen.
 

Venka

Aktives Mitglied
Original von La_Murphy
Ich weiss aber nicht, ob das so normal ist? Er ist meine erste Beziehung. Weiss nicht, wie es bei anderen ist, wo die Konstellation ähnlich ist. Bin auf jeden Fall mit dieser Situation nicht glücklich.

Habe ihm vorgeschlagen, dass wir ein Gemeinschaftskonto einrichten, wo unser Gehalt eingeht (von beiden). Davon gehen alle Kosten runter. Für gemeinsame Anschaffungen (größere) oder Urlaube etc. richten wir ein Sparkonto ein, wo monatlich eine Summe X überwiesen wird. Möchte er auch nicht, weil er dann jedesmal Rechenschaft ablegen müsste. :wand

Zunächst: Normal ist, was das Paar als für sich zufriedenstellende Lösung vereinbart.

Bei euch ist es nach der Definition also nicht normal.

Es wäre unfair, von ihm mit seinem wesentlich kleineren Gehalt zu erwarten, dass er sich mit 50% beteiligt. Aber wenn es so ist, wie du sagst, dass du ungefähr 3x so viel verdienst wie er, dann wäre es richtig, dass er sich mit 25% an den Kosten beteiligt.
Die Gelder, die du in der Vergangenheit für ihn aufgebracht hast (Führerscheine usw), das sag ich dir gleich, kannst du abschreiben. Die wirst du niemals wieder sehen.

Auf GAR KEINEN FALL solltest du jetzt ein Gemeinschaftskonto einrichten, auf das eurer beider Gehälter einfließen und worauf ihr gemeinsamen Zugriff habt! Mit der Auffassung von "mein, dein, unser", die er offensichtlich vertritt, wirst du ansonsten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass er sich auf unverschämte Weise bedienen wird.

Eine sofortige Maßnahme wäre, dass du ihm alle Privilegien entziehst, die ihm aus deinem Geld entstehen, soweit es dir möglich ist, das zu trennen.
Ganz oben auf der Liste stehen Urlaube und die größeren Anschaffungen. Die solltest du nicht mehr für ihn aufbringen, denn dafür hat er nun wirklich selber genug Geld, wenn er voll arbeiten geht und null Fixkosten hat.

Das sind jetzt natürlich erst mal nur Maßnahmen, um finanzielle Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Rettung eurer Ehe steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ob du die retten willst, kannst nur du wissen.

Besonders sauer stößt mir der Satz auf, dass er ja sonst Rechenschaft ablegen müsste.
Im Umkehrschluss heißt das, er fühlt sich dir nicht verpflichtet, streng genommen respektiert er dich nicht als eine zumindest ebenbürtige Partnerin, mit der er sich abspricht und sein Leben (und damit auch die Finanzen) wirklich teilen will. Das würde mir persönlich reichen, um die Beziehung zu beenden. Nicht wegen des Geldes an sich, sondern wegen des miesen Charakters, der sich in diesem Verhalten ablesen lässt.
 

suse19782002

Aktives Mitglied
Hallo La Murphy,

ersteinmal möchte ich Dich herzlich hier begrüssen.
Und nun werde ich sicher gesteinigt.
Wenn man sich Deinen Beitrag so durchliest, könnte man fast der Meinung sein,(und das ist nicht böse gemeint) dass Dich Dein Mann ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans. Und es wird ihm auch nicht sonderlich schwer gemacht. Dass Du sämtliche Weiterbildungen etc. bezahlt hast, damit er sich um Arbeit kümmern kann, find ich schon okey. Aber dass Du für alles aufkommst? :schiel
Für was geht er denn arbeiten? Was macht er mit seinem Geld?

Code:
Er beteiligt sich nicht an den Haushaltskosten (Miete, Telefon, Strom etc.). Wenn wir darüber reden, sagt er immer, dass ich ja dafür die Steuerklasse III hätte und somit weniger Steuern zahle als er.

Also ich finde schon, dass er sich mitbeteiligen sollte. Vielleicht nicht in dem Maße, wie Du, da er ja weniger verdient. Ich würde mir Stift und Zettel nehmen, und alles auflisten (Miete, Strom, Gas, Telefon usw.). Dann würde ich den Vorschlag machen, dass er nen 1/4 davon dazu steuert, den Rest Du. Es würde mich interessieren, wie er drauf reagiert.

Code:
Er hätte Träume, die er verwirklichen will und bräuchte das Geld!?!?!?

Darf ich vorsichtig fragen, ob Du an seinen Träumen teilhaben darfst, bzw. eine Rolle spielst? Ich wäre da schon sehr misstrauisch.

Code:
Ich bin nunmal diejenige die viel mehr verdient und warum soll es da keinen "Rollentausch" geben? Wenn ein Mann viel verdient und die Frau weniger, ist es ja auch normal, dass der Mann das meiste bezahlt, oder??

Ja, das meiste bezahlt. Aber alles? Zumal er auch arbeitet...

Von einem Gemeinschaftskonto würde ich erstmal abraten.


Was Deiner Gesundheit betrifft, bleib da am Ball und lass es weiterhin abklären. Damit ist nicht zu spassen. Tritt einen Schritt zurück, und gönn Dir etwas Ruhe.

Ich wünsche Dir gute Besserung!

Liebe Grüsse

suse
 

Nicky+Sarah

Mitglied
Original von suse19782002

ersteinmal möchte ich Dich herzlich hier begrüssen.
Und nun werde ich sicher gesteinigt.
Wenn man sich Deinen Beitrag so durchliest, könnte man fast der Meinung sein,(und das ist nicht böse gemeint) dass Dich Dein Mann ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans.


Dem kann ich nur zustimmen.........
 

RokkaBilly

Mitglied
Hallo!

Ich muss mich den anderen Vorrednern anschließen.

Meine Ansicht der ganzen Sache ist hart aber wohl real - er nutzt dich von oben bis unten aus.

Und ich finde, du solltest dir nochmal genau überlegen, ob du es dir Wert bist, das mit dir machen zu lassen, und ob dir die Beziehung in der Hinsicht noch was bringt.

Viel Glück.
 

Pfannenwenderin

Aktives Mitglied
Also ich würde den Kerl vor die Tür setzen.

Nicht wegen dem Geld, sondern wirklich wegen dem respektlosen Verhalten.
Klar, er verdient weniger. Aber hier verlangt ja auch niemand, dass er 50% aller Kosten trägt.
So wie er dich behandelt, kann ich nicht erkennen, dass er dich wirklich liebt. Einen Menschen, den man liebt behandelt man wie einen gleichberechtigten Partner und nicht wie den persönlichen Goldesel :nanana

Da dich sein Verhalten stört würde ich ihm sagen, was er ändern muss. Am besten mit Konsequenzen, falls nix passiert.
Wenn er dir nicht zuhört, schreib ihm nen Brief.
Wenn er nicht bereit ist an der Beziehung zu arbeiten, scheint sie ihm auch nicht sonderlich viel wert zu sein, würde ich zumindest so interpretieren.

Mein Freund und ich haben übrigens auch getrennte Konten, bald aber ein zusätzliches gemeinsames.
Also jeder kriegt sein Gehalt und davon geht dann ein bestimmter Teil auf ein Konto für gemeinsame Anschaffungen und Fixkosten. Aktuell habe ich noch mehr Geld als er und gehe deshalb öfters einkaufen, bald steigt sein Gehalt dann von Azubi auf Geselle und dann darf er halt mehr bezahlen. Mehr, aber bei weitem nicht alles...

Ich wünsche dir, dass du eine Lösung findest mit der du glücklich wirst. Eine Beziehung in der du nicht glücklich bist ist auf Dauer jedenfalls keine Lösung.

LG
die Pfannenwenderin
 

La_Murphy

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure ehrlichen Antworten. Ist schon hart, aber manchmal möchte man die Wahrheit nicht sehen.

Zu dem Thema "er hätte auch Träume": er möchte in seiner Heimat ein Haus bauen. Dafür hat er jetzt sogar einen Kredit beantragt. Zahlt jetzt eine monatliche Rate von rund 260,- Euro (7 Jahre lang!!!!!). Seine Heimat ist übrigens Afrika. Da wir beide berufstätig sind, werden wir wohl das Haus eh nicht nutzen können (bei 30 Tagen Urlaub im Jahr).

Ich bin so unendlich traurig und komme mir super doof und naiv vor. 9 Jahre ist eine lange Zeit und wie gesagt, wir haben einen Sohn. Habe Angst davor es alleine nicht zu schaffen bzw. das unser Sohn unter einer Trennung leiden muss.

Zur Frage, ob er denn für den Sohn aufkommt => nein! Da ich das Kindergeld bekomme, habe ich einen Sparplan angelegt, kaufe ich die Kleidung und bezahle das Schul,- bzw. Betreuungsgeld.

:shake
 

Liliki

Mensch
Hallo Murphy,

Willkommen hier!

Meine Idee zu Deinen Postings wäre, dass die Sache mit dem Geld ein Nebenkriegsschauplatz ist - vielleicht geht es doch eher um die Frage "was bin ich ihm wert" und dabei mehr um den emotionalen Einsatz?

Viele Paare leben so, dass einer viel mehr verdient und auch fast alle Kosten bezahlt (allerdings nur selten ist es die Frau ...) ohne dass das zu riesigen Krisen führt - wenn der Rest des Deals stimmen würde, wäre das Geld vermutlich relativ egal.

Mir würde viel mehr aufstoßen, dass ihr nur selten etwas gemeinsam als Paar oder Familie unternehmt und ein Siebenjähriger ist ja kein Baby mehr ... da gäbe es doch Möglichkeiten, mehr Gemeinsamkeiten zu organisieren. Wo kommen Deine Bedürfnisse als eine Hälfte eines Paares vor und wie (gut) werden die befriedigt?


Wieviel weisst Du über seine Kultur konkrekt, insbesondere was den Umgang mit Geld, Arbeit und Beziehungen angeht? Vielleicht wäre dort eine Möglichkeit ins Gespräch zu kommen?


Viel Kraft schick ich erstmal rüber ... Du liest Dich ziemlich erschöpft und enttäuscht!

:druecker Lili
 

hotdevil

*frisch verheiratet*
Trotzdem ist er unterhaltspflichtig für sein Kind egal ob du das Kindergeld bekommst oder nicht! Du verbrätst das Geld ja nicht für dich....! Dem würde ich aber was husten.
 

RokkaBilly

Mitglied
Mach dir um die Trennung im Sinne deines Sohnes mal keinen Kopf -

Dem Kind geht es mit Sicherheit besser, wenn es dich nicht so oft weinen sehen und euch streiten hören muss. Und du brauchst mir nicht sagen "das kriegt der schon nicht mit", glaub mir, Kinder wissen ALLES.

ich habs selbst auch durch, so eine Trennung. Von meiner Frau damals. Und selbst meine Kleine wusste was Sache ist, noch bevor ich das Thema jemals bei meinen Kindern angeschnitten habe.
 

Venka

Aktives Mitglied
ich gelte manchmal als böse Unke, aber auch hier beschleicht es mich wieder einmal, und nicht selten hatte ich Recht (es wär mir lieber gewesen, ich hätte nicht Recht gehabt).
Wenn ich das so höre, dann würde es mich nicht im geringsten wundern, dass du den Mann nie wieder siehst, sobald der sein Haus gebaut hat. Frei nach dem Motto: Tschüss, und danke für den Fisch.

Ich finde nicht, dass du dir jetzt doof und naiv vorkommen musst. Wir opfern viel für die, die wir lieben. Und wir lassen uns von ihnen vieles gefallen, verzeihen eine Menge. Wir ertragen von ihnen sogar das ein oder andere klaglos, was wir bei Personen, die uns weniger nahe stehen, absolut unverzeihlich fänden.

Naiv wärst du, wenn du nicht von selbst bemerkt hättest, dass bei euch was im Argen ist. Wenn dir Freunde immer wieder sagen würden: Sag mal, merkst du eigentlich gar nix? Und du darauf beharren würdest, dass das alles ganz prima so ist.

Doof wärst du, wenn du jetzt aus der frisch gewonnenen Erkenntnis keine Konsequenzen ziehen würdest. Ich betone noch mal: Sieh es als großes Glück an, dass ihr bisher kein Gemeinschaftskonto habt. Ich kenn hier eine gewisse zuckersüße Schnecke, die kann dir bestimmt ein Lied davon singen, wie das ist, wenn der Mann plötzlich in sein Heimatland zurückkehrt - und wir reden hier nicht gerade von Österreich - und Frau und Kind mittellos zurück lässt, ohne einen Pfifferling darauf zu geben, was aus denen wird.

Dass dein Kind unter der Trennung leiden würde, ist traurig aber wahr. Man kann nur sagen, dass es vielleicht besser ist, als dass sich dein Kind - es ist ja zudem ein Sohn - auch noch dieses ungleichberechtigte Verhalten abguckt und in die nächste Generation reinträgt, wenn er eines Tages seine eigene Familie gründet. Es bleibt dennoch eine Tragödie, wenn auch eine alltägliche. Und wer vermag schon zu sagen, was das schlimmere Leid ist - die ewige Streiterei der Eltern mitzuerleben, oder einen klaren Schnitt und dann eine - hoffentlich - saubere Trennung von Paar- und Elternebene in der Zukunft.

Zuletzt: Du brauchst ganz sicher keine Angst zu haben, es nicht zu schaffen. Offenbar warst du schon in einem Alter sehr erfolgreich, als andere noch überlegt haben, was sie mal werden wollen. Du denkst vorausschauend, planst für die Zukunft, sicherst auch dein Kind finanziell ab. Das haben vor dir schon ganz andere geschafft, die wesentlich weniger Mittel und Grips hatten. Da wär ich an deiner Stelle wirklich optimistischer.

Wenn du darüber nachdenkst, wirst du vermutlich schnell feststellen, dass dein Mann dir mehr Arbeit und Kummer macht, als er dir abnimmt. Ich bring den Spruch nicht zum ersten Mal: Du schaffst es nicht wegen ihm, sondern du schaffst es sogar trotz ihm - also wird es vielleicht für dich sogar leichter, wenn er weg ist. Klar wäre auch z.B., dass du erheblich mehr Geld für euch zur Verfügung hättest.

Was übrig bleibt ist die Furcht vor dem Alleinsein. Dazu ein kleiner Trost: In dem Wort verbirgt sich "All-Eins-Sein"; eine Chance, dein Lebensglück zunächst in dir selbst zu finden und erst dadurch bereit zu sein, einen Partner zu finden, mit dem du es teilen kannst.
 

suse19782002

Aktives Mitglied
Zu dem Thema "er hätte auch Träume": er möchte in seiner Heimat ein Haus bauen. Dafür hat er jetzt sogar einen Kredit beantragt. Zahlt jetzt eine monatliche Rate von rund 260,- Euro (7 Jahre lang!!!!!). Seine Heimat ist übrigens Afrika. Da wir beide berufstätig sind, werden wir wohl das Haus eh nicht nutzen können (bei 30 Tagen Urlaub im Jahr).


Öhm doofe Frage, wozu baut er es dann? :schiel

Wenn ich das so höre, dann würde es mich nicht im geringsten wundern, dass du den Mann nie wieder siehst, sobald der sein Haus gebaut hat. Frei nach dem Motto: Tschüss, und danke für den Fisch.

Genau so denke ich auch.

Ich würde einen Schlussstrich ziehen, mit allen Konsequenzen.
 

La_Murphy

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

nach einer beschissenen Nacht bin ich also wieder online. Ich bin total gerührt, dass noch einige Antworten gekommen sind.

Ich möchte mich besonders bei VENKA bedanken. Du schreibst, was ich denke. Sprichst mir quasi aus der Seele. Ich danke dir für deine offene, schonungslose Meinung.

Eine anderer hat geschrieben, dass dieser finanzielle Aspekt vermutlich nur vorgeschoben wird, um andere Missstände in unserer Beziehung "zu verdecken" (Respektlosigkeit, Egoismus, etc.). Habe in den letzten Tagen sehr über unsere Ehe nachgedacht und mir ist so einiges bewusst geworden. Was verbindet uns, warum führen wir eine Ehe, kann ich mich auf ihn verlassen, kann ich ihm vertrauen, ist er für mich da? Das alles kann ich verneinen.

Habe ja in meinem ersten Posting geschrieben, dass es mir zur Zeit gesundheitlich nicht gut geht und ich unter plötzlich auftretenden Schwindel leide. Die Ursache wurde noch nicht gefunden. 2x bin ich schon von einer Sekunde zur anderen ohnmächtig geworden. Es kommt einfach so, ohne Ankündigung. Ich soll mich zunächst schonen, aufruhen und auf keinem Fall in Stresssituationen begeben. Leichter gesagt, als getan, wenn man sich ständig einen Kopf macht.

Das Auto muss zum TÜV, die Garantie muss verlängert werden, mein Sohn muss zum Zahnarzt, am Wochenende ist Grillfest von der Schule aus (Salat machen), Di und Do. Fussballtrainig, Samstag ein Fussballspiel, dazu der Job etc. Alles bleibt an mir hängen.

Wenn ich mich von meinem Mann trenne, ist nicht die Angst, dass es nicht alleine schaffe (habe mich da wohl falsch ausgedrückt), es ist - glaube ich - mehr die Angst vorm Alleinsein. Keinen mehr abzubekommen.... ach ich weiss auch nicht. Dazu kommt, dass es halt - LEIDER - auch noch so ist, dass ich von keiner Seite eine Unterstützung habe (keine Eltern, keine Freunde, NIX). Und das ist ernst.

Meine beste Freudin ist erstmal für 18 Monate im Ausland und kommt erst in 12/10 wieder. Mein Vater ist vor 6 Jahren verstorben und zu meiner Mutter habe ich keinen guten Draht (Scheidungskind und beim Vater geblieben).

Ich weiss, dass es alles keine Gründe eine "sinnlose" Ehe weiterzuführen bzw. sich weiter ausnutzen zu lassen. Es ist aber trotzdem schwer (zumindest fühlt es sich so an), einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Ist vermutlich zu vergleichen mit Gewalt in der Ehe. Da ist es auch nicht nachvollziehbar, warum manche Frauen nicht einfach gehen bzw. die Beziehung beenden anstatt sich weiter demütigen zu lassen.

Wozu er sein Haus in Afrika braucht, weiss ich nicht. Er meint, dass wir dann da Urlaub machen können und so nicht in ein Hotel müssen bzw. bei den Verwandten (die nichts haben) schlafen müssen. Aber für die paar Wochen Urlaub im Jahr (Sohn geht zur Schule!!) extra ein Haus kaufen. Die anderen Monate im Jahr würde er es vermieten!?! Frage mich ja schon, wer in Afrika (sehr armes Land) Miete zahlen kann?? Natürlich habe ich mich mit seiner Kultur, Religion etc. auseinander gesetzt. Normalerweise ist es so (besonders im Islam), dass der Mann der "Mann" im Haus ist und die Familie versorgt. Kann ich jetzt so für mich nicht feststellen. :ironie:

Meine Freundin meinte einmal, dass irgendwann ein Punkt erreicht ist, an dem sich die Frage "Trennen oder nicht" gar nicht mehr stellt. Da ist dann einfach das Fass voll und man zieht die Konsequenzen. Hoffe, dass dies bald eintritt!!!!!

Kann einfach nicht mehr. :traene
 
Oben