Schwierig -  Nicht mit Ihren Gefühlen im klaren

Stef

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin seit mehreren Jahren mit meiner Frau verheiratet. Leider geht und ging es in den letzten Jahren durch schweigen, nicht richtig streiten, verletzen und all die anderen Fehler, die man in einer Ehe machen kann, mit dieser immer mehr bergab.

Nun endlich sind wir an dem Punkt angelangt, wo sie mir zu verstehen gegeben hat, das sie nicht weiss, ob sie noch etwas für mich empfindet. Auch nähe kann sie im moment nicht ertragen.Sie sagte mir, das Sie die letzten Jahre allein war, hat sich daran gewöhnt und findet es eigentlich ganz schön. Sie ist eiskalt zu mir, was mir richtig angst macht. Was aber mir doch ein wenig Hoffnung macht ist, das wir uns sofort zu einer Therapie entschieden haben und das sie auch gesagt hat, das sie auch die Ehe retten will.

Das Schlimme eigentlich an der ganzen Sache ist, das ich es nicht gemerkt habe, wie wir uns immer mehr auseinanderbewegt haben. Sie gab mir deutliche Hinweise und wollte etwas ändern, aber ich habe leider nicht darauf reagiert. Nun sind wir leider an dem Punkt angelangt, wo es wirklich ums ganze geht.

Da man dann anfängt, sich gedanken zu machen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, überlegt man sich auch gleichzeitig, wie man die Situation wieder in die richtige richtung lenken kann. Man fängt an, seinen Partner zu verwöhnen, alles besser zu machen, wie es davor war. Sie meint aber, das ich damit eigentlich genau das Gegenteil erreiche. Ich solle kein Schlappi sein, das mache mich bestimmt nicht atraktiv sondern es geht genau in die gegenrichtung. Aber es ist leichter gesagt als getan, da man ja wirklich eine brutale Angst hat, einen Menschen zu verlieren, denn man liebt.

Ich hoffe, das wir noch eine Chance haben und das uns die Therapie weiterhilft (vor allem in Sachen Kommunikation).

Hat jemand schon Erfahrung mit Ehetherapien?
 

schnupe

Aktives Mitglied
Hallo Stef,

als ich Dein Posting grad las....sah ich mich 10 Jahre zurück versetzt.

Meinem Ex habe ich oft gesagt, und deutlich....so und so geht es nicht mehr weiter,etc.

2 Jahre dachte ich über Trennung nach, wenn wir drüber redeten, dann denkte er mal nach, versuchte es auf die Schiene: Ich verwöhn Dich mal etwas...Nun ja, das das aber nicht der Knackpunkt war, und ich eigentlich auch mehr Ruhe als verwöhnen gewünscht hatte.

Wir hatten Jahre vorher schon mal eine Eheberatung, die sicherlich sehr viel gebracht hat, also positiv finde ich schon mal, das Ihr Euch diesen gemeinsamen Weg und Chance noch zugesteht.

Nur muß man aufpassen, das nach den Gesprächen dort, nicht zu schnell(besser überhaupt nicht) das alteingefahrene Muster wieder aufläuft.

Drücke Euch die Daumen, das Ihr noch die Kurve bekommt....
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Stef,

Vom Prinzip her bist du in der selben Situation wie ich. Wie du links bei meinem Nick unter Familienstand erkennen kannst.
Allerdings scheint es bei euch nicht soo arg zu sein, weil:
- sie kommt mit dem Ehegedanken nachwievor zurecht und sagte, daß auch sie die Ehe retten will;
- auch sie wünscht Ehetherapie / Mediation(wenn ihr Kinder habt);
- sie hat offensichtlich noch nicht mit diversen Aktionen das Vertrauen unrettbar zerstört;
- sie ist kalt zu dir, erklärt dir aber, warum.
- du darfst ihr noch zeigen, daß sie dir fehlt.

Ich meine, eure Ehe wäre zu retten. Wärt ihr Bekannte von mir und würdet in meiner Umgebung wohnen, dann würde ich(neutrale Person) euch an die Hand nehmen, mit euch sprechen und auch die Ehetherapie mit einbeziehen.

Von der Ehetherapie selbst habe ich nur erfahren, daß am Anfang der Therapeut/die Therapeutin verlangt, daß alle ausserehelichen Beziehungen sofort beendet werden. Denn der/die TherapeutIn ist sich zu schade für sowas und lässt sich nicht 5 Sekunden verarschen. Falls einer von beiden nicht Schluss mit einem Verhältnis machen kann, so braucht ihr beide bis auf weiteres nicht wiederkommen zu den Sitzungen.

Dazu gehört auch, daß ihr beide ab sofort keinerlei Angelegenheiten aus der Privatsphäre an Andere preisgebt. Kein Geheule und Gejammer mehr bei Freunden/Bekannten!

Eventuell kommt einer von euch beiden mit seiner/ihrer Sexualität nicht zurecht - und zusätzlich vielleicht noch Sexualtherapie. Die Vorausetzungen dafür müsste sich bei den jeweiligen Aufnahmebedingungen nachlesen lassen.

Stef, wenn von deiner Seite aus das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist, du dich stark genug fühlst, allen Tatsachen ins Auge sehen zu können (die da eventuell bei der Ehetherapie ans Tageslicht kommen mögen), dann macht das. Bei euch ist es noch relativ unkompliziert, weil keiner von euch das Trennungsjahr beantragt hat.
Soweit ich weiss, könnt ihr den Hausarzt fragen, ob der ne gute Adresse vermitteln kann - oder euch sogar überweisen kann.

Nur Mut, Gerhard
 
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