brauche Rat -  Probleme mit dem Sohn des Partners

Gina09

Neues Mitglied
Hallo!

Ich habe mich an dieses Forum gewandt, weil ich ein großes Problem mit dem Soh meines Partners habe.

Mit meinem Partner bin ich seit nunmehr 4 Jahren zusammen. Wir haben uns kennengelernt als er sich gerade von seiner Frau getrennt hatte. Mit seiner Ex-Frau hat er zwei Kinder, die heute 20 (Tocher) und fast 14 Jahre (Sohn) sind. Tochter und Sohn lebten bei seiner Ex-Frau. Die Tochter ist im letzten Jahr mit Ihrem 34jährigen Freund zusammengezogen, so dass nun nur noch der Sohm bei der Mutter lebt.
Der Sohn ist alle 2 Wochen am Wochenende bei uns. Für mich - die selbst keine Kinder hat aber sich sonst mit Kindern immer sehr gut versteht und sogar von anderen Kindern sehr gemocht wird - ist die Beziehung mit meinem Partner extrem belastend und angespannt geworden.

Problem ist folgendes: Der Sohn ist ein Nachzügler (7 Jahre Altersunterschied zur Schwester), der wie Freunde und Verwandte bestätigen immer im Mittelpunkt seinder kompletten Familie incl. seiner Schwester gestanden hat. Er ist das absolute Lieblingskind meines Partners. Jahrelang hat er nichts mit seiner Tocher unternommen - nur mit dem Sohn. Vom Kleinkindalter an durfte sich der Sohn alles erlauben und hatte Freiheiten ohne Ende. Er durfte alles selber bestimmen etc. Seine liebste Beschäftigung ist und war das Shoppen und das Ergattern von irgendwelchen anderen Status-Symbolen. Es müssen immer die richtigen Schuhe sein, die Haare müssen geglättet werden etc. Handys, die kein IPhone sind taugen eh nichts.... Er versucht immer seine
Wünsche umzusetzen in dem er bei seinen Eltern massiven Druck ausübt und die Eltern gegeneinander ausspielt. Äußerlichkeiten sind Ihm extrem wichtig - so wie z.B. das große Auto seines Vaters, mit dem er sich gerne abholen lässt. In der Schule ist er noch nie gut gewesen, brauchte aber auch nicht über das Thema Schule sprechen wenn er nicht wollte. Der Satz "ich habe keine Lust darüber zu sprechen." hat das Thema sofort beendet. Er selbst sieht sich offenbar als einer der besten Schüler. Er hat auch in anderer Hinsicht ein absolut falsches Bild von sich und seinem Können. Er kann alles obwohl er es noch nicht mal richtig ausprobiert hat. Beispiele gibt es massig... Wenn es darum geht, dass er Dinge die er haben möchte bekommen kann ist er total entspannt. Wenn er bei uns ist muss mein Partner nur für den Sohn springen. In letzter Zeit häufen sich die Probleme (Beschwerden der Lehrer oder aber Mißachtung aller Regeln und machen was er will sowie sehr hohe Telefonrechnungen auf die er sehr stolz ist und extrem Chaten). Wenn seine Eltern (neuerdings gemeinsam) eine Strafe verhängen wird die sofort wieder abgemildert - man will ja nicht schuld daran sein, dass die Beziehung des Sohnes zu seiner Freundin zerbricht nur weil der Sohn Hausarrest hat und das Mädel am Wochenende nicht sehn kann. Ich kann das alles nicht verstehen. Ich möchte mir von dem Jungen nicht auf dem Kopf herrumtanzen lassen und achte darauf dass das auch nicht passiert. Das Problem ist nur, dass der
Junge keine Kritik von wem auch immer Verträgt (das ist auch der Grund warum er nie in einen Verein gegangen ist. Beim ersten bisschen Gegenwind hört er sofort auf).
Dauernd geht es bei uns um den Sohn. Mein Partner hält nichts von der Erziehungskunst seiner Ex-Frau und wollte schon immer das der Junge zu uns zieht. Ich habe gesagt, dass ich damit nicht klar komme. Es gibt wenig Konsequenz der Eltern und ich bin dann immer die böse, die etwas sagt und sich dabei ja nicht mit Kindern auskennt, weil Sie selber keine hat. Für beide Eltern ist der Sohn sehr anstrendend - für mich noch umso mehr. Die Mutter hat gesagt, dass Sie mit dem Jungen nicht mehr fertig wird ...

Wie soll ich mich verhalten?
 

Nevermind

SSM - SuperStiefMom :D
Zunächst möchte ich dich erstmal im Forum willkommen heißen :geb4 und hoffe, das du viielleicht noch im Vorstellungsthread eine kurz vita abgibst und wir dich länger hier begrüßen dürfen! :)

Ohje - sehr sehr schwierig! Ich erkenne mich ein wenig in deinen Schilderungen wieder!

Es schwierig, bei einer (wie du es schilderst) jahrelangen verwöhnphase des Knaben plötzlich auf autoritär und Konsequent umzuschalten. Ich denke, das die Eltern den Kind damit eine "ersatzphase" geschaffen haben (vielleicht als schlechtes gewissen wegen der Trennung? Ich mutmaße nur) und er sich natürlich an den Luxus gewöhnt hat!
Die schlechten Schulnoten / bzw. die Verhaltsauffälligkeiten sprechen ja schon einiges für sich, das sich etwas ändern muss.

Die fehlende Konsequenz müssen aber die Eltern ändern. Gemeinschaftlich (das hattest du angesprochen, das dies neu ist, aber ich befürworte das ungemein!) entscheiden, was wie geregelt wird, wo der Junge sich daran halten muss. Allerdings müssen die Konsequenzen auch durchgezogen werden, wenn sie schon angedroht werden. Das macht sonst die gesamte erzieherische Glaubhaftigkeit zunichte, wenn die Strafen stunden später gemildert werden oder gar wieder aufgehoben. Das sollten aber die Eltern wissen, oder? ... Vielleicht sprichst du das in einen ruhigen Moment bei deinen Freund mal an?

Mir ist spontan auch der Gedanke des Sportvereins gekommen, aber wenn das schon versucht wurde (und das nicht erfolgreich) sollte vielleicht ein Sport gesucht werden, wo es auf seine eigene Leistung ankommt und wo nicht unbedingt (auch wenn das bei ihn wohl am meisten benötigt wird) teamplayer sein muss.. Er sucht ja Anerkennung und wenn er diese sich selbstständig erarbeiten konnte (Billiard oder sonstiges z.B.) dann verschafft ihn das postiv ein gesundes Selbstvertrauen.

Welcher teenager kann schon wirklich gut mit Kritik umgehen? Ich denke, jeder hat besonders einen wunden Punkt, wo er schonmal übertreiebene Lautstärken einsetzt (getreu den Motto "wer am lautesten spricht hat gewonnen") ^^
Allerdings sollte an Kooperation schon gearbeitet werden und er sollte lernen, sich in einen team einzufügen. Egal ob es Sport, Familie oder Schule betrifft. Aber man bedenke, er ist 14 Jahre alt und es wird vermutlich in den nächsten Jahren noch größere Kämpfe auszutragen sein, was Statussymbole und Konsequenz betrifft. Ich habe ein wenig das Gefühl, das er jemanden sucht, den er "ebenbürdigt" / stärker ist als er, an den er sich etwas orintieren kann. Vielleicht fehlt ihm gerade die führende Hand, auch wenn er das so nie zugeben würde...?
Wie gesagt, mutmaßungen.

Wie ist den eigentlich dein persönliches Verhältnis zu ihm? Unternimmst du was gemeinsam mit den dreien oder auch alleine oder fühlst du dich ausgeschlossen / habt keinen großen redebedarf?

Ich sehe deine Position (und damit auch meine eigene) als ziemlich schwierig an. Den Kind deines Freundes konsequenz vorzuleben (als einzige ihn gegenüber) wird dich meilenweit ins abseits schießen, wenn nicht alle beteiligten sich einig sind, das was geändert werden muss und wie sie das anzustellen haben. Empfehlungen und Meinungen kannst du äußern und solltest du auch. Aber erzieherisch wirst du beim Jungen höchstens als "böse Stiefmutter (- SSM" - verstehst mein Motto ;)) abgestempelt werden, wenn du als Vorreiter des ganzen vorlebst. Die Verantwortung liegt bei den Eltern und dein Freund sollte sich mit der Kindsmutter zusammensetzten (und den Jungen) und offen die genannten Kritikpunkte zur Sprache bringen.

... Das wäre zumindest vorerst meine Sicht der Dinge ... :schiel
 

Gina09

Neues Mitglied
Hallo Nevermind!

Danke für Deine Antwort. Ich werde den Vorstellungsthread noch ausfüllen.
Ich bin auf das Forum gestoßen, weil ich mit den Problemen die wir bedingt durch den Sohn meines Partner haben, langsam nicht mehr zurecht komme. Es gibt sehr oft Stress, weil ich de Böse bin und "...es ja ein so guter Junge ist, und er nur zu wenig Freude im Leben hat und darüber hinaus noch mit einer Mutter leben muss, die mit ihm nicht zurecht kommt ..."

Mein Verhältnis zu dem Jungen ist aus meiner Sicht schwierig. Ich sage ihm wenn ich es nicht richtig finde dass er seine Eltern gegeneinander ausspielt oder er mehr als offensichtlich lügt etc. Das schießt mich auf seiner Beliebtheitsskala nicht nach oben.
Außerdem bekommt er von mir aus der Reihe keine Geldgeschenke oder -Gutscheine (nur zum Geburtstag etc.. Der Junge hat für sein Alter viel zu viel Geld (schon mit 9 Jahren ist er mit 150 Euro rumgelaufen und hat eingekauft). Dazu kommt, dass er zwar meine Kochkunst schätzt, ich sonst aber seinen Ansprüchen nicht genüge ... Manchmal benimmt er sich als wenn ich nich da bin oder in meinem eigenen Haus nichts zu sagen habe.
Manchmal geht es aber auch sehr gut. Wenn wir allein sind (mein Partner also nicht da ist) erzählt wir auch und wenn ich frage ob er mit mit z.B. Muffins backen will, findet er das gut.
Wenn mein Partner da ist verhält sich der Junge oft als wenn er Jahre jünger wäre. Wahrscheinlich weil mein Partner ihn manchmal behandelt als wenn er noch keine 10 Jahre wäre.

Die Situation ist schwierig. Mein Partner gibt mir die Schuld daran, dass er keinen Einfluss auf den Jungen ausüben kann ...
Jetzt ist ein Termin bei einer Psychologin angesetzt zu dem beide Eltern mit dem Jungen
gehen werden....
 

Nevermind

SSM - SuperStiefMom :D
Original von Gina09
Die Situation ist schwierig. Mein Partner gibt mir die Schuld daran, dass er keinen Einfluss auf den Jungen ausüben kann ...

Mmh - dein Mann scheint aber auch nicht klar mit seinen Kind zu kommen - etwas vage behauptung, es läge nur an der Mutter - zudem ..

Warum sollst du schuld sein? Das verstehe ich ja weiß gott nicht. Meint er deswegen, weil er seinen Jungen nicht bei ihn einziehen lassen kann, weil du dagegen bist?
 

Gina09

Neues Mitglied
Ich denke schon.

Ich habe Angst dass ich in den elterlichen Wirren untergehe und am Ende immer die Böse bin.
 

Nevermind

SSM - SuperStiefMom :D
Verstehe ich gut! .. Die Angst hatte ich auch.. Ich denke das es wichtig ist eine bestimmte "Position" einzunehmen, womit alle irgendwie zufrieden sind, ohne das du die böse bist. Ich denke das ist auch dein Anliegen..?

Wohnt ihr bereits fest zusammen? Wenn ja, wer ist bei wem eingezogen oder habt ihr euch eine gemeinsame wohnung genommen? Besteht eigentlich ein großer Altersunterschied zwischen deinen Freund und dir bzw. zwischen deinen "Stiefkind" und dir selbst?

Dein Freund sollte auch ein wenig Verständnis für dich zeigen und dir das nicht zum Vorwurf machen. Allerdings ist es natürlich und wichtig, das dein Freund sich für die Interessen und Entwicklung seines Kindes bemüht ist. Allerdings halte ich nicht viel von "naja - bei der Mutter klappt es nicht - da versuchen wir es mal" ohne das alle Möglichkeiten ausgeschöfft wurden. Wenn die Mutter überlastet ist, sollte man ihr versuchen unter die Arme zu greifen was andersweitige Betreuungsmöglichkeiten oder Nachhilfe für das Kind betrifft. Es muss für das Kind klare Regeln geben, die genauso beim Vater eingehalten werden, das für das Kind auch sichtbar ist, das seine Eltern zusammenarbeiten und er nicht einfach zum anderen elternteil geht und das einfordert, was zuvor verboten wurde!
 
Oben