Schwierig -  Therapie für Rechenschwäche

Julia 82

Namhaftes Mitglied
Also ich hab ein riesen Problem.Meine Tochter geht seid letztes jahr November zu einer Lerntherapeutin eigendlich für Legasthenie....Bei meiner klein wurde aber eine Rechenschwäche festgestellt die Kosten trägt das Jugendamt.Das Jugendamt hat mir diese Therapeutin empfohlen.Jetzt ist es aber so,das keinerlei verbesserung bis jetzt eingetreten ist.Sie macht mit ihr so komische Übungen auf den Boden z.b. (Kupferglasübung) wenn das jemand was sagt?Es werden kaum oder sogar gar nicht Matheübungen gemacht.Ich muss jedesmal 30Kilometer pro Strecke fahren und sie turnt nur am Boden :wow.Es gibt ca.9 Kilometer von uns eine "Rechenschwäche" Therapeutin wo ich denke das wäre das richtige für meine Tochter.kann mir einer sagen was bei einer Therapie gemacht wird oder sind die Übungen richtig die wir bis jetzt bekommen?Vielleicht hat einer ein Rat für mich?kann ich überhaupt wechseln? 0(

Danke schon mal für eure Hilfe
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Dann hat es überhaupt keinen Sinn, daß Du da weiter hinfährst!!

Wir hatten unseren Sohn auch bei einer Legasthenie-Trainerin, weil er sowohl beim Rechnen, als auch im Deutschen Probleme hatte. Als wir ihn dann endlich testen lassen konnten (Wartezeit), wurde festgestellt, daß er eine Rechenschwäche hat, aber kein LRS. Wir bekamen ein spezielles Institut dafür empfohlen und fahren da jetzt seit Oktober hin!

Wir merken ganz ganz deutliche Fortschritte, endlich! Und seit er bei Mathe Fuß faßt, faßt er auch im Deutschen Fuß, verrückt!!
Das Ding nennt sich Mathematisch Lerntherapeutisches Institut und ist in Düsseldorf. die Lehrer haben sich nur auf Rechenschwäche spezialisiert und das merkt man auch! Er wird dort zu zweit 1x pro Woche gefördert, bekommt Hausaufgaben mit nach Hause, jeden Tag ein wenig machen. Super!
Es kostet 250 Euro pro Monat, wir kämpfen gerade noch mit dem Jugendamt, das für diese Kostenübernahme zuständig ist! Aber selbst wenn wir das nicht kriegen, - es hat sich gelohnt! Die testen die Kids erst mal, versuchen, den Wissensstand herauszufinden und dann bekommt man eine Art Auswertung mit. Simon wird etwa 2-2,5 Jahre hinfahren müssen, ehe er wahrscheinlich alleine klar kommt, wenn nicht, muß er vielleicht hier und da nochmal hin, aber unregelmäßig!

Das, was Du beschreibst ist doch Quark! Was macht die da??? Ich kann es absolut nicht verstehen, was das bringen soll - außer der Frau Geld!
Meine damalige Legasthenietrainerin meinte, ihre Kosten würde das Jugendamt bezahlen - sie kenne da jemand, vielleicht ist das da auch der Fall???

Ich würde mich nach Alternativen erkundigen, so tust Du Deinem Kind keinen Gefallen! Vor allem, es bringt nichts!
Simon hat im Oktober den Wissensstand von Anfang 1. Schuljahr gehabt und hat jetzt soweit aufgeholt, daß er mit seinen Klassenkameraden dieselben Aufgaben bekommt, also Ende 2. Schuljahr!! Er hat praktisch 1 Schuljahr in der Zeit aufgeholt! Ich kann den Erfolg also regenrecht "messen".....und er ist nur 1 Monat länger in der Schule, als Eure Tochter!! Den Erfolg haben wir auch schon wesentlich früher gemerkt, da ist was faul, das kann nicht richtig sein!
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Also Simon hat von Anfang an Rechenaufgaben bekommen, ähnlich wie in der Schule. Sie versucht den Kindern Mengen u.a. beizubringen und sie ans Rechnen zu bekommen! Die haben nie gespielt oder das, was Du erzählst!
Sie haben an einem Tisch gesessen, mit Tafel, so kl. Holzwürfeln zur Hilfe anfangs, um bildlich die Mengen deutlich zu machen!!
Es wird +/-, Textaufgaben u.v.m. geübt!
 

Julia 82

Namhaftes Mitglied
Danke für deine Antwort.Sowas hab ich mir auch schon gedacht.ich habe jemand gefunden die nur Rechenschwäche therapiert.Ich habe ganz offen die alte Therapeutin angerufen und gesagt das wir nicht weiter machen können, weil es einfach nichts bringt.Zum glück gibt es freie Therapeuten wahl :anbet.so wie es aussieht fängt meine Tochter ab 1 September bei der neuen therapeutin an ich bin überglücklich.

Danke noch mal für deine Antwort :kisses
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Wenn schon, dann Therapie für die geschwächte RechenSTÄRKE !

Es erstaunt mich schon, dass man überhaupt eine "Therapie für Rechenschwäche" macht. Therapie braucht - wenn es denn Probleme mit dem Rechnen gibt - nicht die Schwäche sondern die zu schwache STÄRKE.
In der neuen Ich-kann-Schule wäre dieses sorgfältige Hinschauen die Basis. Wenn ich ein Problem LÖSEN will, dann muss ich doch als erstes wissen, WIE und WOMIT das geht. Und wenn ich so etwas Hilf- und Trostreiches wirklich weiß, dann behalte ich es doch nicht für mich, sondern dann sage und zeige ich es den Betroffenen, damit sie begeistert mitmachen! Offensichtlich haben unsere angestellten Profis aber in aller Regel nichts zu zeigen.
Womit kann man die Probleme lösen, wenn nicht mit den TALENTEN, die der Mensch dafür hat - ganz egal, ob die nun schon entwickelt oder noch schwach sind. Also schau ich hin und sage in der Ich-kann-Schule erst einmal allen: "Die Talente sind da!" und nicht "Du hast Legasthenie/Dyskalukulie o.ä.".
So, und wenn wir die Talente entdeckt haben, sehen wir auch ihren Zustand. Und dann können wir ganz genau nach jeder pädagogischen Maßnahme beobachten, ob die Talente dabei AUFleben oder ob sie ABleben. Ich denke, ich brauche Dir nicht zu sagen, waqs Du beobachtest, wenn Du hinschaust.
Wenn wir also erkennen, dass unsere Talente nach den pädagogischen Maßnahmen noch kränker und noch schwächer und noch untüchtiger geworden sein sollten, dann wird es Zeit, zu überlegen, ob wir nicht UNSER LEBEN SELBST in die Hand nehmen und besser darauf acht geben als andere.
Jeder kann es ja im Experiment ganz einfach prüfen: Sobald ich jemand, dem man gesagt hat, dass er nichts kann, sage: "Ich sehe aber, dass Du noch ganz was anderes kannst; Du kannst sogar noch viel mehr, wenn wir Deine Talente gestärkt und entwickelt haben.", dann kann ich sofort eine deutliche Verbesserung der Vitalfunktionen beobachten und messen. Wenn ich also da dran bleibe und der Kerle wieder lebendig wird, dann wird es auch ab einem bestimmten Grad von Wiederbelebung ein Bedürfnis, neue Aufgaben zu lösen. Dann wird auch das Interesse wieder lebendig, das schon erstarrt war. Es ist die Seele, die unsere formalperfektionistische Pädagogik verhungern lässt und darum werden ihre Talente krank und schwach und apathisch.
Ich denke, ich habe annähernd angerissen, worauf es ankommt: Wenn Du eine SACHentwicklung haben willst, musst Du erst etwas für die Persönlichkeitsentwicklung tun, sonst bricht die Persönlichkeit unter der Sache zusammen. Und wenn das sonst keiner versteht, dann bist Du gut beraten, selbst damit anzufangen. Wenn die Talente schwach sinnd, muss man sie erst stärken, dann können sie etwas leisten - nicht umgekehrt. Ich habe bis heute kein Kind erlebt, das nicht sofort besser rechnen und schreiben konnte und auch wollte, wenn ich seinen Talenten Achtung und Interesse bekundet und ihnen ein gutes Angebot gemacht habe, durch das sie gewinnen konnten. Du kannst Dir das ja einmal überdenken. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe
 

wehrmann

Dr. Michael Wehrmann
Dyskalkulie Rechenschwäche - Therapiezentren in Deutschland

Guten Tag,

ich bin der Leiter einer lerntherapeutischen Einrichtung für Diagnostik und Therapie der Rechenschwäche/Dyskalkulie in Braunschweig (Institut für Mathematisches Lernen) und wir pflegen eine Liste von ähnlichen Einrichtungen in Deutschland und Österreich unter der folgender Adresse:

Rechenschwäche Dyskalkulie Therapiezentren

Schüler mit auffallend „unerklärlichen“ Fehlern beim Rechnen sollten auf eine mögliche Rechenschwäche untersucht werden. Hauptziel der Diagnose- und Beratungstätigkeit dieser Institute ist es, eine Dyskalkulie möglichst frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Zudem sind wir Mitglied im Arbeitskreis des Zentrums für angewandte Lernforschung, einer gemeinnützigen GmbH. Diesen Arbeitskreis bilden sieben eigenständige Zentren aus Bonn, Braunschweig, Dortmund, Düsseldorf, Kassel, Köln und Osnabrück. Das Ziel des Arbeitskreises ist es, der Dyskalkulieforschung aus der Praxis heraus neue Impulse zu geben.

Die beteiligten Zentren sind interdisziplinär arbeitende Einrichtungen zur Diagnostik, Behandlung und Erforschung der Rechenschwäche. In den Zentren werden derzeit ca. 1000 rechenschwache Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Michael Wehrmann
 
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