Warum macht das Stillen mich so agressiv?

jhonny

Neues Mitglied
Hallo an alle Stillerfahrenen!

Weiß hier jemand, ob man überhaupt agressiv allein vom Stillen werden kann? Z.B. wegen der ständigen sexuellen Reizung?

Jedenfalls war ich beim ersten Sohn schon, zwar erst in der LangzeitStillzeit, insgesamt ziemlich reizbar und habe mich damals echt mit Selbstvorwürfen und Beruhigungstechniken abgemüht, das aber nicht mit dem Stillen in Verbindung gebracht.
Das hörte mit erneuter SS nach dem Abstillen auf (bei mir ging wider Erwarten die Milch gleich ganz zurück). Ich war total entspannt und nur erleichtert, daß, ganz unmerklich, ich wieder viel genießbarer geworden war.

Nun ist der zweite endlich da und am 5. Abend bin ich ganz plötzlich total genervt, ärgere mich über sein Schreien und lege ihn widerwillig an. Erinnere mich, daß ich dieses Gefühl doch schon kenne.....

Eigentlich stille ich richtig gerne. Den ersten (2 3/4 )schon in der Endschwangerschaft wieder und jetzt natürlich auch. Es lief auch immer alles gut. Ich hatte nie Staus, Entzündungen, habe immer nach Bedarf unsere Milch "dabeigehabt".

Jetzt frage ich mich, ob das allein von dem mechanischen Reiz ausgelöst sein kann und vor allem :

Was mach ich jetzt damit?

Hat da jemand eine glorreiche Idee? Über Hilfe wäre ich echt froh!

LG
Jhonny
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
ja ich habe eine Idee. Ruf mich mal an, dass sollen wir mal telefonisch klären.

denn mit stillen haben deine Agressionen nichts zu tun.
 

knöllchen

träumerin***
Original von jhonny
...
... ...ziemlich reizbar und habe mich damals echt mit Selbstvorwürfen und Beruhigungstechniken abgemüht, das aber nicht mit dem Stillen in Verbindung gebracht.
...
...ärgere mich über sein Schreien und lege ihn widerwillig an... ...
Eigentlich stille ich richtig gerne.

öhm... :schiel das war bei mir teils auch ganz arg, hat das irgendwas schlimmes zu sagen Birgit??? :angst
 
I

IlkaM.

Guest
Man kann in alle möglichen Richtungen gucken, vielleicht auch in diese:

Könnte es sich schlicht und ergreifend um eine Überstimulation handeln? Du wirst aggressiv, weil Du einfach ZU VIEL INPUT bekommst - nicht nur durch das Stillen, sondern auch durch alles andere, was ja auf einen einströmt, wenn man ein frisches Kind (oder überhaupt Kinder) im Haus hat.

Aggression wäre ein typisches Symptom - gegensteuern könntest Du dadurch, dass Du an anderer Stelle Stimulationen abbaust (wenn Du das Stillen nicht aufgeben willst).

Infos (nicht zum Stillproblem aber zum generellen Phänomen):

Stimulation - Überstimulation
 
I

IlkaM.

Guest
Hey knöllchen: Das ist doch nicht beängstigend :maldrueck

Wir sind doch alle keine Maschinen, die auf Knopfdruck funktionieren. Wenn man sich über seine Grenzen bewusst ist, kann man noch viel besser (oder überhaupt!) damit arbeiten und auch das Potential entdecken, das da liegt.
 

cimko0

Neues Mitglied
ist es bei Dir mit der Agression schon besser? Bei mir ist das gleiche nach 20 Monaten passiert. :( Die kleine ist 12 Monate vollgestillt worden und jetzt cca. 3 Wochen erlebe ich beim Stillen eine Art von Agressivität, bin nervös, obwohl ich gerne gestillt habe. Was soll ich machen? Abstillen?
 

jhonny

Neues Mitglied
:shake

Tja. Was soll ich sagen. Das ist nun bald 3 Jahre her.

Nein. Es wurde nicht besser. Es wurde schlimmer. Ich wurde richtig krank. Ein Jahr immerhin konnte ich noch stillen, dann bekam mein zweiter leider ein Fläschchen. Ich dann die glorreiche Idee :ironie:, lieber haben die Kinder gar keine Mutter als so eine und wurde letztlich akut suizidal (oder ohne Fachjargon: totunglücklich) einige Monate stationär aufgepeppelt.....

Inzwischen geht es mir richtig gut und auch meine Söhne scheinen den Schock zu verarbeiten.

Noch immer reagiere ich allergisch, wenn mein großer beim kuscheln in die Nähe der Brust kommt. Woran das liegt, weiß ich noch immer nicht.

Ich vermute, daß es mit dem Selbstverständnis als Mutter zusammenhängt. Bei mir gab es ein völlig verdrängtes: Ich will hier raaaus!!!

Was meinen die anderen?

Ich würde auf jeden Fall zu mehr ungeteilter Zeit für eigene Stärkung raten. Und im Zweifelsfall lieber abstillen, wenn es dich nicht mehr zufrieden macht.

Ganz liebe Grüße,
Jhonny
 

picassa84

Namhaftes Mitglied
Also wenn ich schon beim ersten Kind merke, das es mich reizbarer und aggressiver macht das stillen, hätte ich zum einen versucht erst mal einen leichten Abstand davon zu gewinnen, um zu schauen ob es wirklich nur dann auftritt wenn ich stille.

Falls dies der Fall ist oder wäre, würde ich mein zweites Kind nicht stillen.

Allein schon um die Mutter Kind bindung nicht zu gefährden.

Mich selbst hat das stillen nicht aggressiv gemacht, ich war nur sehr oft übermüdet und daher leicht gereizt. Aber mein Mann und ich haben schnell eine Lösung gefunden. Ich habezeitweise abgepumpt und wir haben usn abwechselnd einen Auschlaftag gegönnt. Nachts habe ich aber trotzdem gestillt, da wurde dann keine MUMI über die Flasche gegeben.

Ich bin halt ein Mensch der gerne schläft und bei zu wenig Schlaf kann man schon mal etwas reizbar sein.

Vielleicht kann aber auch die für manche hervorgerufene Aggression und Wut daher kommen, weil man ja ein Stück vons ich selbst hergeben muss, das man den Körper nicht emhr für sich alleine hat und auch nciht für den Partner, sondern eigentlich erst mal nur für das Kind(im Bezug auf das stillen) . Man ist gebunden, was man einnimmt für Medikamente z.B. bei Schmerzen etc, was man isst bzgl der Verdauung usw.

Wenn man merkt das es nicht geht, sollte man zu sich selbst und vor allen Dingen für sein Kind fair sein und das stillen dann liber lassen oder auf Ursachenforschung und Problembehandlung gehen. Damit es Mutter und auch Kind gut geht.

Ich jedenfalls freue mich, wenn ich unseren Sohn bald abstillen kann, im Moment wird er nur noch Nachts gestillt, da er da absolut keine Flasche auch nicht mit MUMI nimmt. Und wenn das geschafft ist, stille ich ab.
Aber das wird wahrscheinlich noch eins zwei Monate dauern. Aber länger absolut nicht.

Ich will nicht das die Betroffenen meinen Beitrag als Vorwurf sehe, ich habe nur versucht das so widerzugeben wie ich mich in dieser situation sehen würde.
 
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