brauche Rat -  Welche Unterbringungsmöglichkeiten gibt es für ADHS Teenies? !

Mel30he

Neues Mitglied
Hallo,
ich brauche dringend Hilfe! Mein Sohn ist 15 und mitten in der Pubertät. Leider hat er auch ADHS und macht uns das Leben zur Hölle. Wir versuchen ihm alle Wünsche zu erfüllen, er hat alle Freiheiten die er will ( Im rahmen unserer Regeln), wir unternehmen einiges gemeinsam usw. also im Grunde ein paradiesisches Leben. Leider hat mit dem Beginn der Pubertät die Intelligenz sowie die soziale Kompetenz unfassbar nachgelassen. Er war auch schon Stationär in einer Kinder- und Jugend Psychiatrie und ist danach nun in Gruppentherapie. Woanders klappt das alles auch so lala. Seine schulischen Leistungen sind allerdings absolut daneben, sodass er jetzt auch sitzengeblieben ist.
Wir hatten auch gemeinsam ein Eltern Kind Training und halten uns ganz strikt an alle Vorgaben. Genau das ist es aber was uns ans Ende unserer Kräfte bringt. Vorganben werden einfach nicht eingehalten. Ein normaler Umgangston ist nicht mehr möglich und bei allem was wir sagen versteht er uns falsch. Erziehungsmaßnahmen werden als Erpressung gesehen es gibt täglich lautstarke weinattacken und brüllereien, wir werden beschimpft und es werden uns Worte im Mund umgedreht.
Insbesondere mir Widerspricht er und hat einen absolut respektlosen Ton am Leib, wenn er nicht einfach völlig ignoriert was ich sage. Wehe dem ich bestrafe ihn mit Fernsehentzug dann schreit er laut und brüllt sodass alle Nachbarn denken müssen dass wir ihn misshandeln. Heute ist die Situation eskalliert als er zu meinem Mann Ar...loch gesagt hat hat er einen auf den Hintern bekommen. Weder ich noch mein Mann haben ihn jemals irgendwie geschlagen etc. Wahrscheinlich tat es uns mehr weh als ihm und wir waren in jedem Fall mehr erschrocken.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich mit meinen Nerven vollkommen am Ende bin und schon die übelsten Gedanken habe. Wer kann mir noch helfen bzw. welche Möglichkeiten gibt es? Kennt jemand ein Internat o.ä. ? Der Psychologe bei dem wir in Behandlung sind, hat keine Möglichkeiten mehr und das Jugendamt hilft bereits mit Therapien.
Vielleicht kann mir jemand helfen.

Melanie
 
E

emmie

Guest
Hallo Melanie,

was raten denn der Psychologe, KJP und das Jugendamt euch wie es weiter gehen soll?

"Wir versuchen ihm alle Wünsche zu erfüllen, er hat alle Freiheiten die er will ( Im rahmen unserer Regeln), wir unternehmen einiges gemeinsam usw. also im Grunde ein paradiesisches Leben."

Warum erfüllt ihr ihm alle Wünsche? Warum sollte er sich denn anders verhalten, wenn er trotz seines flegelhaften Benehmens den Himmel auf Erden hat?

Ein normaler Umgangston ist nicht mehr möglich und bei allem was wir sagen versteht er uns falsch. Erziehungsmaßnahmen werden als Erpressung gesehen es gibt täglich lautstarke weinattacken und brüllereien, wir werden beschimpft und es werden uns Worte im Mund umgedreht.

Er versucht mit allen Mittel die ihm zur Verfügung stehen euch ein schlechtes Gewissen zu machen und es klappt sicher oft, er hat euch im Griff.Ihr müsst den Spieß umdrehen, nach dem Motto, gibst du mir was, geb ich dir was. Er will doch was von euch, z.B. ein bequemes Leben, Freiheiten,Spaß und alles was viele Jugendlichen heute als normal und ihnen zustehend erachten. Es muss eurem Sohn klar gemacht werden, dass es ist nicht selbstverständlich ist in welchen Luxus er doch lebt.

Insbesondere mir Widerspricht er und hat einen absolut respektlosen Ton am Leib, wenn er nicht einfach völlig ignoriert was ich sage. Wehe dem ich bestrafe ihn mit Fernsehentzug dann schreit er laut und brüllt sodass alle Nachbarn denken müssen dass wir ihn misshandeln.

Lasst es nicht zu, dass er so mit euch umgeht. Seit ruhig und klar in eurem Verhalten ihm gegenüber. Erklärt ihm, dass ihr euch ab sofort solch ein Verhalten nicht mehr gefallen lasst und er ansonsten, wenn er sich nicht an die von euch aufgestellten Regeln hält auf einige Annehmlichkeiten verzichten wird. Natürlich wird er alles, aber auch wirklich alles versuchen dies zu verhindern und er wird noch mehr rumschreien, es wird ein harten langer schwerer Weg, er ist immerhin schon 15, da hilft nur hart und klar bleiben! Vor allen Dingen, seit euch als Eltern einig in dem was ihr wollt und tut, zieht an einem Strang, das gib den Kids Halt und Sicherheit.

Ich will dich nicht kritisieren und ich weiß was ihr mitmacht, wir machen ähnliches schon über 3 Jahre mit.

LG und viel Kraft
emmie
 

Tanja 1

Aktives Mitglied
Hallo Melanie!

Ach wie gut ich dich verstehe! Uns ging es bis vor einem Jahr genauso! Familienhilfe vom JA, Psychlogen, Erziehungsschule mit Tagesgruppe, Unterbringung in geschlossener Psychatrie und alles hat nicht funktioniert.
Jetzt ist Patrick seit einem Jahr in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Bisher geschlossen und ab Juli dann auf einer offenen Station.
Wir haben viel versucht, lange gekämpft und schlussendlich war der letzte Schritt den wir geangen sind, nämlich ihn wegzugeben, der beste den wir hätten tun können. Hätte ich das alles vorher gewusst ich hätte es gleich gemacht.
Es geht ihm super dort und er hat in einem Jahr schon mehr Fortschritte gemacht wie in den sieben Jahren davor.
Ich kann unsere Einrichtung nur empfehlen (Jugenhilfeeinrichtung St. Anton in Riegel am Kaiserstuhl),ich bin echt sehr zufrieden.
Er bleibt ab Juli freiwillig dort und wird dort dann seinen Schulabschluss machen!

Fühle dich gedrückt! :troest
LG Tanja
 

Mel30he

Neues Mitglied
Hallo und vielen Dank für Eure Tipps.

Die Leute aus der KJP sind begeistert von unseren Plänen, Regeln und wie wir denken es um zu setzen. Es funktionierte ja alles auch gut bis vor ca 2 Jahren. Weil er gut drauf war haben wir ihm das eine oder andere eben geschenkt und auch jetzt haben wir ihm eine nagelneue Mofa gekauft zu seinem Führerschein. Dazu muss man sagen das wir im letzten Jahr 4 Todesfälle hatten und daher es wahrscheinlich auch zu gut gemeint haben denn mittlerweile meint er das alles ist selbstverständlich. Neues Handy, Mofa Fernseher etc.
Wir sind uns auch in allem einig wobei ich meine dass mein Sohn mich persönlich nicht érnst nimmt irgendwie. TROTZ der Konsequenz und Regeln. Wenn ich ihn bestrafe, indem ich ihm Fernsehzeit streiche o.ä. dann schreit der und schlägt Dinge kaputt und sieht nicht ein das es auch an ihm liegen kann. An dem Punkt kann ich nur beten, dass irgendwann die Einsicht kommt oder eben mir etwas anderes einfällt denn ich bin echt schon am Ende.

Vielen Dank !
Herzliche Grüße
 

Mel30he

Neues Mitglied
Hallo Tanja,

schön zu lesen dass ich da nicht allein mit bin denn mittlerweile habe ich schon gemeint dass wir schlechte Eltern sind oder so.
Ich guck mal auf die Internetseite von denen obwohl ich denke Kaiserstuhl ist von Hannover ganz schön weit weg. X(

Danke für Deinen Zuspruch!

Drücker zurück!
 
E

emmie

Guest
Hi Melanie,

auch unser Sohn ist seit 1 1/2 Jahren in einer therap. Einrichtung, er war zuvor ein Jahr in einem Internat.
Im Internat war d
Er hat allerdings hat er kein ADHS, bei ihm ging es um totale Verweigerung, soziale Phobie und Ängste das nicht zu schaffen was er sich vorgenommen hat, dazu kommt bei ihm , dass er nicht zugeben kann/will Hilfe zu brauchen und sie zuzulassen.
Auch bei uns war es so schlimm, dass es zuhause nicht mehr ging, wir hatten auch einige Pflegefälle und Todesfälle in der Familie in den Jahren zuvor und bei uns war es sicher auch nicht anders wie bei euch.

Man ist doch keine schlechten Eltern, wenn man zugibt es alleine nicht zu schaffen und sich helfen lässt.

Bei unserem Sohn geht es auch aufwärts, mit etwas Glück und viel, viel Hilfe und Unterstützung beendet er im Sommer die 10te Klasse, wäre zuhause nicht möglich gewesen. Trotz allem hatten und haben wir zu unserem Sohn immer ein gutes Verhältnis, was es uns sehr oft sehr schwer machte standhaft zu bleiben wenn er uns dazu bringen wollte wieder ganz nach Hause zu kommen. Hat dazu ja auch die Chance bekommen, allerdings sollte er (wird bald 18) das selbst in die Hand nehmen und sich an der Schule in die er gehen wollte selbst anmelden, aber dies hat er nicht geschafft.

Habt ihr noch mehr Kinder?
In welche Klasse geht er?
Ist das JA dazu bereit mitzuziehen?

Ich wünsch euch ganz viel Glück :maldrueck

emmie

Ich schick dir mal ne PN wo unser Sohn ist, kannst dir ja mal im Internet ansehen.
 

Mel30he

Neues Mitglied
Hallo Emmi,
vielen Dank für den Link. Ich habe gleich einmal geguckt und finde das das tatsächlich eine Alternative für uns sein könnte. Werningerode ist vor allem nicht sehr weit weg.

Mit dem Jugendamt habe ich ansich immer sehr gute Erfahrung gemacht. Nachdem ich mich dazu durch gerungen hatte da an zu rufen.

Wir haben keine weiteren Kinder und daher ist unser Sohn unser ein und alles wurde auch dementsprechend verwöhnt. Leider merkt man erst sehr spät, dass man dem Kind keinen großen Gefallen damit tut. Mittlerweile ist er 15 Jahre alt und ich hatte gehofft, dass sich die Probleme langsam relativieren aber... Pustekuchen es wird dank der Pubertät eher noch schlimmer. Jeden Tag etwas Neues. Heute gab es Zeugnisse. Sein Zeugnis sah so eher unterdurchschnittlich aus und das obwohl er die Klasse das 2. mal macht. Oh je...

Danke für den Link!

Liebe Grüße Melanie
 

Janina83

Neues Mitglied
Hallo Melanie,
beim durchstöbern im Internet nach einer geeigneten Unterbringung für meinen 15 jährigen Sohn auch mit ADHS bin ich auf deinen Thread gestoßen.

Der Text könnte auch genau so von mir sein, wirklich zu 100%. Da ja mittlerweile schon 6 Jahre vergangen sind, würde ich gerne in die Zukunft schauen und wissen wie es euch ergangen ist. Habt ihr eine geeignete Unterbringung gefunden und hat es dort geklappt?

Ich hoffe so sehr, dass du die Nachricht bekommst und mir helfen kannst.

Ich sage schon mal vielen Dank und ganz liebe Grüße

Janina
 
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