ach und könnt ich doch...

B

B69P

Guest
In Gedanken an einen Menschen, der mir nicht egal ist (A.S.)

…ach und könnt ich doch, nur ein einiges Mal, die Uhren rückwärts drehn…​

Wer hat sich das nicht schon einmal im Leben gefragt??? Ich glaube nicht nur ein Mal sondern viele, viele Male im Leben. Doch leider ist dies nicht möglich. Entscheidungen die man mal getroffen hat, wurden zu einem Zeitpunkt getroffen, wo man der Meinung war, dass diese richtig gewesen sind. Man erkennt dann erst viel, viel später ob diese Richtig oder Falsch gewesen sind…

Man sagt doch so schön, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt, doch leider ist nicht jede Geschichte, für einen persönlich, schön gewesen. Manche Erinnerungen an vergangene Tage sind nicht nur positiv. Doch ich glaube wir lernen immer etwas aus Dingen die uns mal passiert sind, auch wenn diese negativ gewesen sind…

Du wirst zu dem was Du bist, was Du heute darstellst, durch Dinge die dir im Leben passiert sind. Sei es durch den Tod eines geliebten Menschen, ein Unfall den man selber erlitten hat, eine Krankheit oder halt das Schicksal selber, welches niemals und zu keiner Zeit vorhersehbar ist. Nun liegt es an jedem selber diese Dinge anzunehmen, zu verarbeiten und daraus zu lernen…

Ich sehe das Leben eines Menschen als Bild, erst wenn dieser Mensch von uns gegangen ist wird man das Gesamtbild sehen. Erfahrungen die man mit der Zeit sammelt werden ebenso darin verbaut wie Liebe, Hass, Freud und Leid. Wir mischen die Farben und mit dem ersten Atemzug beginnen wir unser Bild zu malen. Doch wir werden niemals gemaltes löschen können. Übermalen ist auch nicht möglich, weil Erinnerungen nicht zu löschen gehen. Sie werden ein Teil von uns bleiben, ein Leben lang…

Nun lernen wir einen Menschen kennen und es scheint, dass es die große Liebe ist. Es geht über eine gewisse Zeit gut. Verliebt sein, mit Schmetterlingen im Bauch, mit Herzklopfen und allem was dazu gehört, diese Gefühle sind aber nicht von Dauer. Gefühle werden sich verschieben, man wird neue Seiten am Partner kennen lernen, die zuvor nicht vorhanden waren. Forderungen werden gestellt und es kann passieren, dass die eigene Sicht der Dinge über die des Partners gestellt wird. Es ist normal, dass Menschen sich mit der Zeit verändern aber dies sollte nicht durch Zwang von anderen oder durch den Partner passieren. Man wird um die Liebe, die Beziehung/Ehe jeden Tag aufs neu kämpfen müssen…

Ich gehöre keinem Menschen und mir gehör auch kein Mensch. In einer Beziehung zusammen leben heißt dies zu gleichen Teilen zu machen. Was ich mir zugestehe dies sollte ich auch dem Partner zugestehen. Doch leider ist dies nicht immer so. Der Partner verbiegt sich für einen. Dinge werden nicht mehr angesprochen. Wünsche, Träume und Gefühle werden nicht mehr ausgesprochen, weil es dem Partner nicht Recht ist oder er eine andere Meinung dazu hat. Irgendwann ist auch ein Traum zu lange her und man wird gefangen sein, gefangen in einem goldenen Käfig. Man wird nebeneinander her leben und der Kampf um die Werte, die eine Beziehung/Ehe ausmachen, ist verloren…

Man wird es sich in der ersten Zeit wohl nicht eingestehen. Es werden viele Dinge vorgeschoben um sich selber zu betrügen, um sich einzureden, dass man im Grunde doch Glücklich ist. Zweifel kommen auf ob die Wünsche, Träume oder Gefühle übertrieben und unerreichbar für den Partner und sich selber sind. Wird man dann versuchen mit dem Partner darüber zu reden und bekommt nur Unverständnis und Hohn zur Antwort, so wird man innerlich sterben. Es fängt ganz langsam an, doch es ist dann nicht mehr zu stoppen. Wann wird kalt und ehrliche Gefühle sind nicht mehr möglich zu geben…

Ich lebe mein Leben für einen anderen Menschen und rede mir selber ein glücklich zu sein. Was bitte ist das für ein Glück??? Dies kann über Jahre so gehen und man hat irgendwie keine Möglichkeit etwas zu verändern. Man würde so gerne die Uhren rückwärts drehen und zwar in die Zeit wo alles noch von Harmonie und gegenseitigem Respekt geprägt war. Doch was hilft es, wenn man die Bremse nicht mehr ziehen konnte um die ganze Sache noch zu stoppen. Du siehst wie du keine Möglichkeit mehr hast anzuhalten. Tag aus Tag ein wirst du weiter fahren in eine ungewisse Zukunft, dem sicheren Ende entgegen…

Irgendwann beschließt du nun dem ganzen ein Ende zu setzen, doch wie sollst du dies machen. Diese Erfahrung hast du noch nie in deinem Leben gemacht. Du hast Angst, große Angst dem Partner mitzuteilen was wirklich in dir vor geht und wie deine Gefühle, im Bezug auf die Beziehung/Ehe sind. Du fühlst dich wie ein Arzt der nach einer Operation der Familie mitteilen muss, dass das Kind gestorben ist. Nur hier ist halt die Beziehung/Ehe gestorben und womöglich gibst du dir die alleinige Schuld daran. Du möchtest nicht verletzen, bist aber selber so verletzt und das über viele vergangene Tage, Wochen, Monate und Jahre…

Ich glaube es ist der schlimmste Moment in einem Leben, den Partner zu sagen, dass die einstige Liebe nicht mehr da ist. Man kein Empfindungen mehr hat und das gemeinsame Leben nichts als Schmerzen bedeutet. Jeder wird sich in so einer Situation sträuben den direkten Weg zu gehen. Wohl auch weil der Partner ja noch immer der Meinung ist, das die einstige Liebe immer noch bestand hat. Also wird versucht ein Grund zu finden diese Liebe zu zerstören, man wird vielleicht versuchen dem Partner einen Grund zu geben ihn für irgendwas zu hassen und zwar so stark, dass er den Käfig auf macht und man davonfliegen kann…

Doch wenn meiner Meinung nach, Liebe und Hass nur ein kleines Stück voneinander entfernt sind, ist es schwer einen Menschen so weit zu beeinflussen um Dinge zu machen die man selber will. Der Plan ist wohl einfach doch die Realität sieht immer anders aus und hier sind wir wieder bei den Geschichten die das Leben schreibt. Sie sind nicht vorhersehbar und ich kann andere Menschen nur bedingt beeinflussen. Im Grunde möchte ich sagen, dass man immer versuchen sollte miteinander zu reden. Wir haben so viele Möglichkeiten uns mitzuteilen und gerade in einer Beziehung ist es sehr wichtig zu reden und auch mal über Dinge zu reden die mit Wünsche, Träume und Gefühle zu tun haben, die man selber hat und sich wünscht, das der Partner sie toleriert oder sogar versucht diese umzusetzen…


:druecker​
 

teddy

Aktives Mitglied
ich dachte gerade, du beschreibst meine ex-ehe...wahrscheinlich finden sich viele in einer beendeten beziehung hier wieder.
und einer meiner ersten wünsche an meinen jetzigen partner war:

sag mir wenn es für dich zu ende ist und lass es mich bitte nicht herausfinden.

denn dann kommt zu der trauer, auch noch der verletzte stolz dazu, so dumm zu sein, nichts gemerkt zu haben...

toller text-ich glaub ich tu grad was für mein damals verletztes ego :-D
 

connylein

Namhaftes Mitglied
Original von B69P
…ach und könnt ich doch, nur ein einiges Mal, die Uhren rückwärts drehn…​

Ich habe selbst in der Hand, was mit meinem Leben geschieht, indem ich jeden Tag BEWUSST Lebe, jeden Tag so als wärs der Letzte!

Es passieren Dinge, weil sie eben passieren und es liegt an mir das beste daraus zu machen, und das sollte jeder SO machen, dass er am nächsten Tag laut "JA" sagen kann zu seinem Handeln.

Niemals möchte ich auch nur eine Uhr rückwärts drehen.

Alles hat seinen Sinn, auch wenn es einem im Moment noch so schlecht vorkommt...

In diesem Sinne,

Carpe Diem
 
B

B69P

Guest
@Conny

Jeder Mensch wird wohl eine andere Sicht der Dinge haben. Ich habe oben beschrieben, dass die Kommunikation zwischen zwei Menschen, die sich lieben niemals enden darf. Ich muss Dir aber leider widersprechen und zwar in einem, für mich persönlich, wichtigen Punkt…

Ich treffe Heute eine Entscheidung, wie zum Beispiel eine Beziehung/Ehe einzugehen. Im Moment bin ich glücklich und es läuft alles super, ich bin zufrieden. Also kann ich mit der getroffenen Entscheidung sehr gut leben und würde diese wohl wieder so treffen wollen…

Nun vergehen Jahre und ich merke nichts ist mehr so wie es mal war. Die Gefühle werden kälter und Empfindungen sind nicht mehr vorhanden. Man lebt sich auseinander und hat sich nichts mehr zu sagen. Nun kommt noch erschwerend dazu, dass man den Absprung nicht gefunden hat, sich immer wieder eingeredet hat, dass es nicht so schlimm ist. Man lebt nebeneinander her und das vielleicht über viele Monate/Jahre…

Jetzt kommt mein Spruch von wegen, die Uhr zurückdrehen und zwar in die Zeit wo alles noch in Ordnung gewesen ist. Die Liebe noch groß und stark war und alle Gefühle zueinander noch vorhanden waren. Dies geht aber nicht mehr, doch ich habe immer noch die Möglichkeit darüber zu reden um eine Veränderung herbei zu führen. Leider machen das nicht viele Menschen, weil sie nicht an sich glauben oder einfach nur der Mut fehlt etwas zu sagen…

Natürlich soll am jeden Tag so leben als ob es der letzte ist und man wird auch Fehler machen, mit denen man versuchen sollte umzugehen. Doch ich kann niemals Vorher sagen was passiert wenn ich ein Entscheidung treffe und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle Deine Entscheidungen, in der Vergangenheit, für Dich persönlich immer Richtig gewesen sind. Sollte es dennoch so sein, dann bewundere ich Dich und wie Du Dein Leben führst…
 

teddy

Aktives Mitglied
ich denkeoft, wenn ich was ausgesprochen, ohne vorher gedacht zu haben :-D
...ach könnt ich doch...
 

Liliki

Mensch
Der schlimmste Teil ist meiner Erfahrung nach nicht, es dem Partner zu sagen ... sondern der Moment, in dem die Kinder es erfahren.

Und trotzdem: manchmal ist etwas unsäglich Schwieriges trotzdem das Richtige. Es dauert eine kleine Weile, bis das Schlimmste vorbei ist ... es dauert eine längere Weile (und manchmal auch sehr lange), bis es wirklich wieder so etwas wie "Normalität" im Leben gibt - manchmal wird's auch nie mehr "normal" und man lernt, mit alltäglichem Irrsinn trotzdem sehr zufrieden zu leben ...


Wichtig, dass man immer bei sich bleibt ...



Mir persönlich wäre es zu wenig, wieder und wieder diese Gedanken in Form zu bringen, sich aber jede Handlung zu verbieten.

Love it, change it or leave it ... ist für mich die Maxime meines Handeln, so simpel es klingen mag.


LG Lili
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Hm.
Ich kann nicht sagen, dass einschneidende Dinge in meinem Leben hätten anders laufen sollen.
Es gibt Dinge, auf die ich nicht besonders stolz bin und die ich vielleicht mit etwas Abstand schon anders gemacht hätte.
Aber das sind keine elementaren Sachen, die mein Leben bis jetzt ausmachen.

Ich find es schön, dass ich bis jetzt sagen kann, dass es gut so ist wie es ist.

Oberflächlichkeiten oder Bösartigkeiten hab ich mich nicht ausgesetzt und war da immer ein Mensch klarer Worte.
So bin ich eigentlich gut gefahen.
 

connylein

Namhaftes Mitglied
Original von B69P
Nun vergehen Jahre und ich merke nichts ist mehr so wie es mal war. Die Gefühle werden kälter und Empfindungen sind nicht mehr vorhanden. Man lebt sich auseinander und hat sich nichts mehr zu sagen. Nun kommt noch erschwerend dazu, dass man den Absprung nicht gefunden hat, sich immer wieder eingeredet hat, dass es nicht so schlimm ist. Man lebt nebeneinander her und das vielleicht über viele Monate/Jahre…

Jetzt kommt mein Spruch von wegen, die Uhr zurückdrehen und zwar in die Zeit wo alles noch in Ordnung gewesen ist. Die Liebe noch groß und stark war und alle Gefühle zueinander noch vorhanden waren. Dies geht aber nicht mehr, doch ich habe immer noch die Möglichkeit darüber zu reden um eine Veränderung herbei zu führen. Leider machen das nicht viele Menschen, weil sie nicht an sich glauben oder einfach nur der Mut fehlt etwas zu sagen…

Seh ich absolut nicht so!
Wenn eine Beziehung nicht funktioniert, funktioniert sie nicht.
In dem Zeitpunkt, wo ich mich dafür entschieden habe ist es gut so.
In dem Zeitpunkt wo ich mich dagegen entscheide ebenso. denn ich hatte schöne momente, also wieso hätte ich mich damals, nur weils nicht auf Dauer war, dagegen entscheiden sollen?
Das Problem liegt daran, nciht den Absprung zu schaffen. Und da sind wir wieder beim Leben wie am letzten Tag. Den Absprung schafft man dann, wenn man für sich selbst glücklich sein will! Wenn man mit einer Situation unzufrieden ist, ändert man sie.

aber keinesfalls will ich in der Vergangenheit leben, oder sie mir zurückwünschen.


Original von B69P
Natürlich soll am jeden Tag so leben als ob es der letzte ist und man wird auch Fehler machen, mit denen man versuchen sollte umzugehen. Doch ich kann niemals Vorher sagen was passiert wenn ich ein Entscheidung treffe und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle Deine Entscheidungen, in der Vergangenheit, für Dich persönlich immer Richtig gewesen sind. Sollte es dennoch so sein, dann bewundere ich Dich und wie Du Dein Leben führst…

Nein aber in dem Moment in dem ich die Entscheidung treffe, lebe ich im hier und jetzt. und ich treffe eine Entscheidung mit gutem Gewissen in der Gegenwart.
Wenn es sich in der Zukunft als falsch herausstellt, was solls? Dann ist es eben anders kommen aber ich habe für den Augenblick das richtige getan!
Das hat nichts mit richtig und falsch zu tun.

Und wenn ich die Uhren rückwärts drehen könnte, ich wüsste nicht was ich ändern würde. Absolut nichts bereue ich in meinem Leben. Alles hat seinen Sinn und Zweck...
 

atropa

Lieb war gestern !!!
Original von B69P
In Gedanken an einen Menschen, der mir nicht egal ist (A.S.)

…ach und könnt ich doch, nur ein einiges Mal, die Uhren rückwärts drehn…​



Ich glaube es ist der schlimmste Moment in einem Leben, den Partner zu sagen, dass die einstige Liebe nicht mehr da ist. Man kein Empfindungen mehr hat und das gemeinsame Leben nichts als Schmerzen bedeutet. Jeder wird sich in so einer Situation sträuben den direkten Weg zu gehen. Wohl auch weil der Partner ja noch immer der Meinung ist, das die einstige Liebe immer noch bestand hat. Also wird versucht ein Grund zu finden diese Liebe zu zerstören, man wird vielleicht versuchen dem Partner einen Grund zu geben ihn für irgendwas zu hassen und zwar so stark, dass er den Käfig auf macht und man davonfliegen kann…


und auch diese farbe lässt sich wohl nie wieder übermalen.......:heul2
 

Liliki

Mensch
Hallo Atropa,

Puh, was für eine Frage?

Für mich ist "bei mir sein", dass ich mich mit meinen hellen und dunklen Winkeln ziemlich umfassend kenne und dann "meiner Natur entsprechend" handele. Dass ich auf mich achte und genau hinschaue, wenn es gerade nicht passt: Kompromisse und schwierige Phasen gehören zum Leben ... was aber, wenn diese "schwierige Phase" bei kritischer Betrachtung schon die ganze Beziehung lang währt?

Irgendwann hab ich mal festgestellt, dass der Mechanismus "wenn Du nur noch dieses und das und jenes machst, DANN bekommst Du von diesem Partner das, was Du Dir zum Zufriedensein in dieser Beziehung wünschst"

Damit hab ich mein "Lebensglück" aber außerhalb von mir gesucht ... und ehrlich nicht gefunden.


Es war dann ein langer und ziemlich dynamischer Prozess zu erkennen, dass ich von diesem Menschen im Austausch nur sehr wenig von dem bekommen würde, was ich brauche, um mich in einer Beziehung längerfristig wohl zu fühlen - was nicht heißen soll, dass dieser Mensch nicht Wertvolles zu geben hat(te).


Wenn ich konsequent umsetze, was in mir ist und wer ich bin, geht es mir einfach viel besser ... dazu musste ich die für einen Menschen tief empfundene Verantwortung auch einmal beenden - so schmerzhaft und schwierig das war.

Heute übernehmen wir ganz selbstverständlich (bei 3 gemeinsamen Kindern) eine ganze Menge gemeinsamer Verantwortung und auch Verantwortung für den jeweils anderen ... nur eben, ohne ein Paar zu sein und eine Partnerschafst-Beziehung miteinander zu haben.


Wenn die Verantwortung für einen anderen Erwachsenen meine ganze Helligkeit frisst, kann damit niemandem geholfen sein! Weder den Kindern, noch mir und letztlich auch demjenigen, weil es ja Gründe hat, warum er seine ureigene Verantwortung an einen anderen Menschen delegiert hat.

Mein Ex-Mann zB ist heute viel eigenverantwortlicher als früher und damit wesentlich zufriedener - aus meiner Sicht hätten wir diese gravierenden Veränderungen niemals IN dieser Beziehung erreicht ... wir haben uns sozusagen gegenseitig das Licht zum Wachsen genommen.


Eine Trennung "muss" aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sein - "bei sich sein und seine innersten Antriebe umsetzen" geht auch mit dem vertrauten Partner, wenn man es gemeinsam schafft, alte Muster aufzubrechen und gemeinsam neue Wege zu suchen.

Wenn allerdings der andere da nicht mitziehen kann, will und mag, wird es aus meiner Sicht ganz ganz schwierig, zum Thema "sich opfern" hab ich irgendwo schon mal was geschrieben ...


Viele Grüße, Lili
 

atropa

Lieb war gestern !!!
nun ,konkret,das anfangsposting war wohl an mich gerichtet.......wie du dir sicherlich schon denken kannst.
in diesere ehe sind viele schlimme Dinge passiert,bis es sich zum schluss so dermaßen aufgespitzt hat,daß eine Entscheidung absolut not tut!
auch die letzte nacht haben wir wieder viel reredet.Immerhin,ein anfang,wir reden...;-)
über alles.zum ersten mal wirklich über alles,auch wenn die gedanken dem andern vielleicht weh tun.was ich in der letzten nacht gemerkt habe,ist,daß die träume und Vorstellungen manchmal gar nicht so weit auseinander sind.
wir WOLLEN beide einen weg gehen,einen gemeinsamen,aber ohne das sich der ander "verbiegen" muss,das würde in meine augen wieder zum alten schema führen,wie wir es seit jahren tun....
schlimm für mich ist,das sich mein partner ohne mich werttlos fühlt,sein leben sinnlos ist,krass gesagt er auch bereit war es zu beenden,wenn ich nicht mehr an seiner seite stehe...... :( nun,besonders diesen aspket haben wir versucht zu bereden.es ist für mich ein unglaubliche großer druck,zu wissen,daß ich für das Glück/unglück meines Partners verantworlich sein soll...zu groß,wie sich zum schluss rausstellte.
ich weiß nicht,vielleicht muss man manchmal im leben sehr krasse harte dinge tun,um jemanden wach zu rütteln.
ich habe zum schluuss etwas getan,was wirklich wirklich schlimm war... ich habe auch wirklich schlimme gefühle erfahren in den letzten jahren.aber ich habe das auch zugelassen.das ist mein teil daran.
wir wollen beide an uns arbeiten,da die grundlage immer noch da ist,wir lieben uns.schwierig jetzt,aus dieses liebe etwas zumachen,womit wir BEIDE glücklich werden können.....
sorry,wenn ich etwas konfus schreib,aber genau so sieht es in mir aus.konfus,schwankend,zweifelnd,hoffnungsvoll.......
 

Liliki

Mensch
Hallo Atropa,

Nein, woher sollte ich wissen, dass dieses Posting "an Dich" gerichtet ist?

In einer lange und tiefen Krise miteinander zu reden ist der erste und wichtigste Schritt - in meinen Augen gehört dann professionelle Hilfe im Sinne von Paarberatung dazu, weil der Ausstieg aus alten Mustern nahezu nie ohne Feedback und Vermittlung von außen gelingt. Die Angebote sind oft gut und werden zu wenig genutzt.


Eine Kommunikation, die Dich in die Ecke treibt und Dir die Verantwortung für einen möglichen Suizid zuschieben will, kann auf keinen Fall richtig sein, selbst, wenn Dein Mann so empfindet. Es ist und bleibt seine Verantwortung zu leben und seinen Kindern auf dem Weg ins Leben zu helfen ... und wenn er die nicht tragen kann, braucht er auf jeden Fall Hilfe.

Diese Form von Schieflage "einer muss nichts tragen und einer muss alles tragen" kann nicht funktionieren und Du kannst Dir nur Deine Verantwortung dafür, dass sich Eure Beziehung so entwickelt hat, ansehen und verändern, so wie Dein Mann sich seinen Teil ansehen und verändern kann.


Nicht ganz selten sind (gehäuft bei Mädchen/Frauen) Muster, in denen sie Feedback und "Liebe" nur dafür bekommen, dass sie helfen, sich belasten lassen und schwer (an der Veranwortung anderer) schleppen und glauben, das müsse so sein, weil sie "mehr" oder "Liebe ohne Bedingungen" nicht wert seien. Ein ganz altes Kindheitsmuster, das man lange mit sich rumschleppen kann.

Aber eben auch eines, das man ablegen kann. Meist gerät dann die Beziehung noch mehr ins Trudeln, weil sich der Partner damit noch hilfloser und wertloser vorkommt - Wege raus aus diesem Schlamassel gibt es ganz sicher, aber eben vermutlich nicht ohne Hilfe.

Ist dein Mann motiviert, Hilfe anzunehmen? Bist Du motiviert, wirklich Grundsätzliches in Dir und Deinem Leben zu ändern und Deine Verantwortung zu tragen?


So oder so viel Glück :druecker, Lili
 

atropa

Lieb war gestern !!!
Original von Liliki
Hallo Atropa,

Nein, woher sollte ich wissen, dass dieses Posting "an Dich" gerichtet ist?
naja,ich hab drei postings in kürzester Zeit hier abgegeben,deshalb.;-)

In einer lange und tiefen Krise miteinander zu reden ist der erste und wichtigste Schritt - in meinen Augen gehört dann professionelle Hilfe im Sinne von Paarberatung dazu, weil der Ausstieg aus alten Mustern nahezu nie ohne Feedback und Vermittlung von außen gelingt. Die Angebote sind oft gut und werden zu wenig genutzt.

ja,das hätten wir sicher schon viel eher machen sollen,darüber redete wurde öfter aber es verlief sich dann wieder wieder im sande......lief ja alles wieder soweit,bis zum nächsten Knall.:(


Eine Kommunikation, die Dich in die Ecke treibt und Dir die Verantwortung für einen möglichen Suizid zuschieben will, kann auf keinen Fall richtig sein, selbst, wenn Dein Mann so empfindet. Es ist und bleibt seine Verantwortung zu leben und seinen Kindern auf dem Weg ins Leben zu helfen ... und wenn er die nicht tragen kann, braucht er auf jeden Fall Hilfe.
ja,das war ein richtig heftiges Ding,sitzt mir immer noch arg in den Knochen.:heul2
ich kann es beim besten Willen icht nachvolziehen,wie man einen Partner bis in den Tod lieben kann.....die tatsache,das er mehrere versuche gemacht hat und gescheitert ist,hat ihn stark zum Denken getrieben.Auch meine Worte,daß ich nicht jemanden auf dauer im leben begleiten will,der sich selbst so wertlos vorkommt.
Nichts destotrotz möchte ich nicht meinen Kindern die Chance auf einen vater nehmen,ohne alles versucht zu haben.
ichhabe mich entschlossen,ihm noch eine chance zu geben,obwohl ich eigentlich dieser beziehung keine zukunft mehr gegeben habe.aber etwas zweifelt in mir,und wenn ich nicht ganz sicher bin,woher weiß ich dann welche Richtung die richtige ist?? schwierig,zur zeit zu beschrieben was in mir vorgeht.:(


Diese Form von Schieflage "einer muss nichts tragen und einer muss alles tragen" kann nicht funktionieren und Du kannst Dir nur Deine Verantwortung dafür, dass sich Eure Beziehung so entwickelt hat, ansehen und verändern, so wie Dein Mann sich seinen Teil ansehen und verändern kann.


Nicht ganz selten sind (gehäuft bei Mädchen/Frauen) Muster, in denen sie Feedback und "Liebe" nur dafür bekommen, dass sie helfen, sich belasten lassen und schwer (an der Veranwortung anderer) schleppen und glauben, das müsse so sein, weil sie "mehr" oder "Liebe ohne Bedingungen" nicht wert seien. Ein ganz altes Kindheitsmuster, das man lange mit sich rumschleppen kann.

Aber eben auch eines, das man ablegen kann. Meist gerät dann die Beziehung noch mehr ins Trudeln, weil sich der Partner damit noch hilfloser und wertloser vorkommt - Wege raus aus diesem Schlamassel gibt es ganz sicher, aber eben vermutlich nicht ohne Hilfe.

Ist dein Mann motiviert, Hilfe anzunehmen? Bist Du motiviert, wirklich Grundsätzliches in Dir und Deinem Leben zu ändern und Deine Verantwortung zu tragen?

Er ist jetzt zum ersten mal in diese Ehe bereit,Hilfe von außen anzunehmen.ich deute das als zeichen,das sich auch wirklich was ändern KANN.
Eine Paartherapie ist sicherlich der erste Ansatz.Auch habe ich mir auf gewisse Weise eine Rolle zu spielen lassen,die nicht gesund ist auf Dauer.das geschehen der letzten Tage hat sehr deutlich gemacht,wie schlimm es eigentlich ist.
aber,ich muss sagen,ich bin misstrauisch.Sehe es als chance,wenn es klappt ,schön.habe meinen mann aber auch gesagt,wenn es nicht klappt,dann soll es eben nicht so sein.keine Ahnung,ob wir es schaffen unsere jahrenlangen Muster abzulegen.
aber es ist mir wichtig,daß ich meinem mann helfe,sich selbst zu finden.
Auch bin ich mir in den letzen jahren unsicher geworden,was eine beziehung,was Liebe wirklich für mich ist,mir bedeutet. ich denke,ich liebe ihn,dann denke ich wieder,in liebe ihn nicht genug.......konfus alles.also auch für mich ein langer Weg.aber immerhin,es bewegt sich was.kein Stillstand mehr.
und ganz oft denke ich,ach wüßte ich nur was ich wirklich will........wieso ist es so schwer,zu wissen was man will??
da spielen jetzt auch ganz viele andere faktoren mit,der gedanke an meine Kinder daß es ihnen gutgeht ,das doch jeder in einer beziehung glücklich sein sollte, die Hoffnung,wenn wir uns Hilfe holen daß sich wirklich was ändert,meine eigene Freiheit,das bedürfnis man selber sein zu könne,ohne das sich der ander dafür verbiegen muss.....und das alles in mir ist so stark,daß ich mir manchmal sehr sicher bin was richtig ist und manchmal eben nicht.:(
 

atropa

Lieb war gestern !!!
danke bernd. :maldrueck

kann so eine beratungsstelle eigentlich auch helfen,wenn man eher zu Trennung tendiert? :rolleyes:
was kann ich mir darunter vorstellen?
 
B

B69P

Guest
Du wirst da nochmals die Möglichkeit bekommen Deine Gefühle in Worte zu fassen... diese mitzuteilen und entsprechende Antworten bekommen, Dir werden Wege aufgezeigt, die Dich aus der Krise führen sollen... Du hast es aber letztlich in der Hand wo der Weg hin führen wird, weil diese Entscheidung Dir keiner abnehmen kann... Es sind schon so viele Menschen zur Beratung gegangen und haben sich zusammengerauft und sind seit dem glücklicher den je... Gehe mit einer neutralen Einstellung und lass die Dinge auf Dich zukommen und wie gesagt, Du kannst dann immer noch für Dich entscheiden...
 

atropa

Lieb war gestern !!!
mit einer neutrale Einstellung da hingehen,das ist aber schwer.......bei den Geschehnissen der letzten Wochen. :rolleyes:
gestern abend überkam mich zum allerersten mal sowas wie eine tiefe Verachtung,mir gegenüber das ich mir den Schuh anzieh,ihm gegenüber daß er sowas tun konnte..... :(
aber ich werde versuchen,es auf mich zukommen zu lassen.
 
B

B69P

Guest
Liebe Andrea, ich habe es Dir doch beschrieben... Du fährst zurzeit ACHTERBAHN mit Deinen Gefühlen. Heute liebst Du ihn, morgen hasst Du ihn und übermorgen hast Du Mitleid mit ihm… Für mich ist "NEUTRAL" erst mal da hin zu gehen und nicht schon vorher zu sagen, dass es nichts bringen wird. Bist Du dort angekommen so kannst Du alles was Dir auf dem Herzen liegt, der dortigen Person mitteilen… Diese wird dann mit Dir und Deinem Partner ein Konzept der Problembewältigung erarbeiten… Sollte aber ein unumgänglicher Entschluss für Dich schon fest stehen so ist es unfaire dem Partner gegenüber, ihn noch hoffen zu lassen, den die Hoffnung stirbt zum Schluss…

:bigkiss
 
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