Adoption - Pro & Contra

Lola

EF-Team
Teammitglied
Guten Morgen,

die Diskussion aus dem Thread "schwierige Situation....." würde ich gerne hier weiterführen.

Ich kann einige Punkte von Ben gut nachvollziehen. Erstmal glaube ich nicht, dass die meisten Mütter es wirklich jemals verkraften werden, ihr Kind weggegeben zu haben. Sicher werden sie auf der einen Seite denken "ich hätte meinem Kind nichts geben können" oder "ich wäre nicht gut für mein Kind gewesen" aber andererseits werden sie sich immer und immer selbst Vorwürfe machen, warum sie "versagt" hat. Aber ich bin kein "Spezialist" auf dem Gebiet - bin weder eine Familienforscherin, noch eine Psychologin und nein, ich bin nicht mal eine Pädagogin. Ich bin "nur" eine Mutter, die diese Zeilen aus ihrem Gefühl heraus schreibt.

Für das Kind stelle ich mir eine Inkognito-Adoption als eine riesengrosse Lebenslüge vor (wenn es jemals herauskommt). Und selbst bei halboffenen oder offenen Adoptionen wird das Kind selbst sein Päckchen damit zu tragen haben. Es wird sich fragen "warum hat meine Mutter mich nicht gewollt". Auch da wird es einmal die rationale Seite geben "Mama war sehr krank" oder "Mama war sehr arm" aber das Gefühl zu den eigenen Wurzeln wird ebenso aufflammen "wie konnte mich Mama einfach weggeben, hat sie mich nicht lieb gehabt?".

Dennoch bin ich froh, dass es die Adoption und auch Pflegeeltern gibt. Adoptiveltern oder auch Pflegeeltern sind nicht die Garantie für eine unbeschwerte, fröhliche Kindheit - aber sie sind eine Chance! Und ich gönne es auch Adoptiveltern, auf diesem Weg zu ihrer sich sehnlichst gewünschten Familie zu kommen. Ich finde, dass Ben auch im nächsten Punkt in gewisser Weise Recht hat - Adoptiveltern adoptieren aus ihren eigenen Bedürfnissen heraus (dem Wunsch nach einem Kind) und profitieren somit aus der Notlage eines anderen Menschen. Aber jede Medaille hat doch immer zwei Seiten! Ich ziehe den Hut vor Familien, die sich der Verantwortung einer Adoption stellen! Als Adoptiveltern weiss man vorher nicht, was einen mit dem Familienzuwachs erwartet (gerade wenn es um traumatisierte Kinder geht). Ich habe mich mal vor kurzem ein bisschen auf der Seite von Pflegeeltern.de umgesehen. Ich hatte Tränen in den Augen! Erstmal, mit was für Schicksalen die Pflegekinder zu kämpfen hatten und dann, mit welchen Schwierigkeiten die Pflegeeltern zu kämpfen hatten. Ich weiss, Pflege und Adoption ist ein Unterschied - aber dennoch darf ich es wohl ruhig in einen Topf werfen.

Auch bin ich Befürworterin der Babyklappe - nein, ich glaube nicht, dass es dadurch wesentlich weniger Babymorde gibt. Aber wenn pro Jahr bloss ein einziger damit verhindert wird, lohnt es sich doch schon! Mütter, die ihre Kinder in einer Babyklappe ablegen, zeigen sehr grosses Verantwortungsgefühl! Früher, vor der Babyklappe, wurden Babys warm eingepakt vor Krankenhäusern ausgesetzt. Da hörte man immer ein "wie schrecklich" - nein, ich denke dabei nur "die arme Mutter" denn in welch einer Notsituation muss man sich befinden, sein eigen Fleisch und Blut abzugeben.

Zum Thema Adoption und Menschenhandel...
wenn ich höre, wie bei Alina lange vor der Geburt systematisch auf eine Adoption hingearbeitet wurde, schüttelts mich nur. Soll ich Euch verraten, welcher Gedanke mir da als erstes in den Kopf schoss? Nein, ich glaube, Ihr wisst, was es war! Da sucht ein junges Mädchen in ihrer Not eine kirchliche Einrichtung auf und erhofft sich Hilfe. Anstatt erstmal alle anderen Optionen abzuklopfen wird ihr dazu geraten, dass für ihre Situation eine Adoption das Beste sei. Da wird mir wirklich schecht! Ich habe mit Alina einige Male telefoniert und sie war fix und fertig! Die gute Dame, die die Adoption in die Wege geleitet hat, hat übrigens selbst ein Adoptivkind - ein Schelm, wer dabei Böses denkt!? WELCHE Instrumente zur Überwachung gibt es denn in solchen Verfahren (also ich meine damit, dass eben alles mit rechten Dingen zugeht)?

Ich komme zu dem Fazit, dass Adoption sicher ein heikles Thema ist. Ich finde auch (wie Susanne ja vorher auch schon schrieb), dass einfach mehr in der Aufklärung vor so einer Entscheidung getan werden muss und dass im Vorfeld alle Optionen abegeklopft werden müssen. Und ich finde es toll, dass so jemand wie Seegirl die Chance auf eine eigene, kleine Familie bekommen hat - mit einer wunderbaren 12-jährigen Tochter, die ihre (Adoptiv)Mama sehr liebt!

LG,
Lola
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
:applaus hast du schön geschrieben!


was mir aber noch so auf der seele brennt (auch wenn ich es wohl schon im anderen thread geschrieben hab).
es wurde auch die thematik von drogensüchtigen eltern angesprochen und der "lösung" deren kinder in erziehungsstellen unter zu bringen. das finde ich persönlich nicht die "goldene optimallösung" da ich den eindruck hab, dabei wird mehr rücksicht auf die gefühle der eltern genommen als auf die bedürfnisse des kindes. schließlich haben die eltern ihr leben selbst in der hand und bekommen auch unterstützung wenn sie es mit kind schaffen wollen - die kinder müssen sich ihrem schicksal fügen über das andere bestimmen. da sehe ich eine pflegschaft/adoption doch als oftmals günstigere lösung (gerade bei solchen fällen wie liuna schrieb).
klar, gibts ausnahmen - aber die sind leider selten (bei drogenabhängigkeit wozu auch alkoholismus zählt)!

im beispiel von alina verstand ich damals schon die welt nicht mehr! das auch noch eine kirchliche einrichtung zu sowas rät geht mir sowieso nicht in den kopf... aber das lag wohl nicht an der einrichtung selbst sondern eher an der zuständigen beraterin. sowas darf nicht passieren!
ein kind weggeben, weil die bedinungen nicht optimal sind ist ja wohl alles andere als optimal (dann hätten wir sarah auch nicht behalten dürfen weil unsere zukunft sehr ungewiss war...).
für alina und ihren sohn freut es mich, dass sie doch zusammen bleiben und wünsche ihnen alles gute für die zukunft! eine gemeinsame zukunft!!!



die adoption als solches aber als "menschenhandel" zu deklarieren ist wohl völlig unangebracht und daneben. denn die abgebende mutter macht damit keinen "gewinn" und die adoptiveltern zahlen auch kein vermögen - sie investieren nur viel gefühl.

das adoptiveltern aus ihren eigenen egoistischen (?) bedürfnissen heraus ein kind adoptieren ist in meinen augen auch nicht verwerflich. ich bekomm auch ein kind weil ich ein kind möchte nur mit dem unterschied, dass wir das auf "natürlichem" wege können was anderen leider nicht möglich ist!
 
L

lhasa2

Guest
diese Aussage des Egoismus bei einer Adoption ist ansich schon richtig aber ich sehe das auch so wie Susanne, ein Kind bekommen ist doch immer Egoismus. Danach investiert man aber viel und so sehe ich das nicht als Negativ.
Ich gehöre zu diesen Egoisten die sich durch die Notlage anderer bereichern. Mein Sohn kommt aus dem Ausland und wurde ausgesetzt. Ich finde Kinderheime eine gute Sache, aber eine Familie scheint mir dann doch erstrebenswerter. Es ist wirklich ein sehr schwieriges und heikles Thema. Ich hoffe dass mein Sohn unsere Beweggründe verstehen kann wenn er grösser ist. Auf jeden Fall werde ich ihm behilflich sein wenn er nach seinen Wurzeln suchen möchte.
Wie es bei Alina gelaufen ist hat mich ebenfalls sehr erstaunt. Die Freigabe zur Adoption sollte wirklich die letzte Möglichkeit sein. Aber wenn es denn so ist, dann finde ich es gut dass es Paare gibt die Kinder als ihre Eigenen annehmen können.
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Original von Susanne
[...]
das adoptiveltern aus ihren eigenen egoistischen (?) bedürfnissen heraus ein kind adoptieren ist in meinen augen auch nicht verwerflich.[...]

Das sehe ich genauso *unterschreib*.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
N'Abend,

Original von Lola
die Diskussion aus dem Thread "schwierige Situation....." würde ich gerne hier weiterführen.

Gute Idee ;-)

Ich möchte vorab auch meine Meinung zum dem gestrigen Part des anderen Threads abgeben.

Adoption ist ein hochsensibles Thema in dem Urängste eines jeden Menschen berührt werden. Wenn jetzt Betroffene hochemotional, völlig unreflektiert das eigene Trauma anderen Menschen an den Kopf knallen, dann wird mir übel.Nämlich das da Kanäle für eigenen Schmerz gesucht werden und nicht seriöse Aufklärung. Das was da gestern ablief war irgendetwas zwischen Projektion und Sublimierung auf hochpathologischer Ebene. Das fand ich grauenhaft.

Auf der anderen Seite zeigt es wie tief Wunden aus unverarbeiteten Adoptionen und der Unmöglichkeit des Feindens der eigenen Wurzeln sein können.

Erstmal glaube ich nicht, dass die meisten Mütter es wirklich jemals verkraften werden, ihr Kind weggegeben zu haben.

Das eben glaube ich nicht. Ich glaube das Mütter dieses Trauma überwinden können, wenn sie gute Hilfe dabei erfahren. UND wenn die Gesellschaft mal den Druck von uns allen Müttern nehmen würde das wir beim Anblick kleiner Kinder diesen verträumten Blick in die Augen bekommen müssen.
Das Tabu das es Mütter gibt die ihre Kinder nicht annehmen können ist eines der letzten wirklich großen unserer Gesellschaft IMHO.

Zahlen habe ich keine. Vllt finde ich am WE Zeit da mal etwas zu recherieren.

Sicher werden sie auf der einen Seite denken "ich hätte meinem Kind nichts geben können" oder "ich wäre nicht gut für mein Kind gewesen" aber andererseits werden sie sich immer und immer selbst Vorwürfe machen, warum sie "versagt" hat.

Für das Kind stelle ich mir eine Inkognito-Adoption als eine riesengrosse Lebenslüge vor (wenn es jemals herauskommt).

Nicht unbedingt.
Mein Mann ist adoptiert. Der würde eher sterben als seinen leiblichen Vater suchen, was er könnte heute. Er hat sein Trauma eben so verarbeitet das er seinen Adoptivvater gesockelt hat und aus dieser Loyalität nie einen anderen dahin stellen könnte. Will sagen, die Menschen sind meist kreativer als man denkt bei der Verarbeitung.

Auf der anderen Seite kenne ich jemanden der wurde in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert, dieser Mensch hat lange um seinen inneren Frieden kämpfen müssen.

Und selbst bei halboffenen oder offenen Adoptionen wird das Kind selbst sein Päckchen damit zu tragen haben. Es wird sich fragen "warum hat meine Mutter mich nicht gewollt". Auch da wird es einmal die rationale Seite geben "Mama war sehr krank" oder "Mama war sehr arm" aber das Gefühl zu den eigenen Wurzeln wird ebenso aufflammen "wie konnte mich Mama einfach weggeben, hat sie mich nicht lieb gehabt?".

Klar, was immer Kinder fragen werden sie sollten Antworten bekommen können.

Adoptiveltern oder auch Pflegeeltern sind nicht die Garantie für eine unbeschwerte, fröhliche Kindheit - aber sie sind eine Chance!

Ebend, und ganz häufig ist bei Adoptionen (von der Babyklappe fange ich jetzt mal nicht wieder an) die Frage nach der Alternative? Was bitte nutzt es einem Kind bei einer Mutter bleiben zu müssen, die es, aus welchen Gründen auch immer, gerade nicht annehmen kann? Ist das die 'unschädlichere' Alternative?

Auch bin ich Befürworterin der Babyklappe - nein, ich glaube nicht, dass es dadurch wesentlich weniger Babymorde gibt. Aber wenn pro Jahr bloss ein einziger damit verhindert wird, lohnt es sich doch schon! Mütter, die ihre Kinder in einer Babyklappe ablegen, zeigen sehr grosses Verantwortungsgefühl! Früher, vor der Babyklappe, wurden Babys warm eingepakt vor Krankenhäusern ausgesetzt. Da hörte man immer ein "wie schrecklich" - nein, ich denke dabei nur "die arme Mutter" denn in welch einer Notsituation muss man sich befinden, sein eigen Fleisch und Blut abzugeben.

*tobender applaus for diesen absatz*

Zum Thema Adoption und Menschenhandel...

Madonna wäre hier ein feines Stichwort, oder?

Wo beginnt hier Babyshopping? Für mich ist hier die Grenze definitiv überschritten.

wenn ich höre, wie bei Alina lange vor der Geburt systematisch auf eine Adoption hingearbeitet wurde, schüttelts mich nur.

Ich habe den Thread nicht verfolgt, dahger kann ich dazu nichts sagen...

WELCHE Instrumente zur Überwachung gibt es denn in solchen Verfahren (also ich meine damit, dass eben alles mit rechten Dingen zugeht)?

Gute Frage, nächste Frage.
Vermutlich ist das ein Bereich in dem es Supervisionen bis zum Stillstand der Augen geben sollte und aus Geldmangel nicht gibt :-/

LG,

Tina
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
zum stichwort "madonna" kann ich noch "angelina J." hinzufügen ;-)


wisst ihr was mich gestern aber wirklich etwas geschockt hat?! das ein mensch mit solch - offensichtlichen - psychischen belastungen als sozialarbeiter arbeitet... das gibt mir bis jetzt zu denken!!!
einen ähnlichen fall kenn ich, da wird eine freundin die jahrelang sexuell missbraucht wurde und das nie aufgearbeitet hat (sich heute noch in reine sex-beziehungen stürzt um bestätigung zu finden) ergotherapeutin für kinder...

das sind dann später die "fachleute" in vielen bereichen die mit ebenso sensiblen themen tagtäglich konfrontiert werden und doch eigentlich gar nicht mehr "fachlich" sein können?! oder seh ich da was falsch???

aus meiner lebensgeschichte/erfahrung heraus würde ich es mir nicht zutrauen in einem sozialen berufsfeld zu arbeiten weil ich einfach angst hätte meine "geschichte" mit der geschichte anderer menschen zu "verwechseln".

das nur mal so absolut OT :verleg
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Hallo,

Original von Hextina
[...]
Adoption ist ein hochsensibles Thema in dem Urängste eines jeden Menschen berührt werden. Wenn jetzt Betroffene hochemotional, völlig unreflektiert das eigene Trauma anderen Menschen an den Kopf knallen, dann wird mir übel.Nämlich das da Kanäle für eigenen Schmerz gesucht werden und nicht seriöse Aufklärung. Das was da gestern ablief war irgendetwas zwischen Projektion und Sublimierung auf hochpathologischer Ebene. Das fand ich grauenhaft.

Soweit habe ich garnicht gedacht, da hast Du Recht. Ich denke, dass dem Betroffenen das wahrscheinlich nicht sonderlich bewusst ist.


Original von Hextina
Auf der anderen Seite zeigt es wie tief Wunden aus unverarbeiteten Adoptionen und der Unmöglichkeit des Feindens der eigenen Wurzeln sein können.

Ja, das meinte ich mit meinen "Päckchen", welches jeder Adoptierte sicher zu tragen hat. Der eine hat ein grösseres, der andere ein ganz winzigkleines, kaum sichtbares.

Original von Hextina
Das eben glaube ich nicht. Ich glaube das Mütter dieses Trauma überwinden können, wenn sie gute Hilfe dabei erfahren.

Das ist eben die Frage, ob die abgebenden Mütter überhaupt Hilfe erfahren. Alina z.B. wurde mit der ganzen Situation alleingelassen. Eine Schwester aus dem Krankenhaus, indem sie entbunden hatte, half ihr als einzige. Über diese beschwerte man sich dann nachher beim Chef über ihr "unprofessionelles Handeln".


Original von Hextina
UND wenn die Gesellschaft mal den Druck von uns allen Müttern nehmen würde das wir beim Anblick kleiner Kinder diesen verträumten Blick in die Augen bekommen müssen.
Das Tabu das es Mütter gibt die ihre Kinder nicht annehmen können ist eines der letzten wirklich großen unserer Gesellschaft IMHO.

Eine angeheiratete Verwandte von mir liess Mann samt Kinder sitzen. Sie meinte, sie könne ihren Kindern nicht das geben, was Kinder am meisten brauchen - Herzlichkeit und Liebe. Ich glaube, ich erspare Dir (Euch allen) an dieser Stelle die Details, was ihr alles vorgeworfen wurde. Welch eine Spiessrutenlauf veranstaltet wurde.

Und jetzt, wo ich Deine Zeilen gelesen habe, erinnere ich mich, in einem anderen Forum für Eltern mal eine Mutter gelesen zu haben, dass sie eines ihrer zwei Kinder abgöttisch liebt, das andere allerdings "nicht leiden kann" - daraus entstand eine sehr heikle Diskussion in der die ratsuchende Mutter wirklich übelst fertig gemacht wurde.

Original von Hextina
Zahlen habe ich keine. Vllt finde ich am WE Zeit da mal etwas zu recherieren.

Das würde mich wirklich interessieren.


Original von Hextina
Nicht unbedingt.
Mein Mann ist adoptiert. Der würde eher sterben als seinen leiblichen Vater suchen, was er könnte heute. Er hat sein Trauma eben so verarbeitet das er seinen Adoptivvater gesockelt hat und aus dieser Loyalität nie einen anderen dahin stellen könnte. Will sagen, die Menschen sind meist kreativer als man denkt bei der Verarbeitung. [...]

Also hat Dein Mann nie darüber nachgedacht, seinen leibl. Vater zu suchen? Es klingt, als wenn er zu seinem Adoptivvater eine gute Beziehung hat?

Original von Hextina
Klar, was immer Kinder fragen werden sie sollten Antworten bekommen können.

Ja, das stimmt. Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass das manchmal ganz schön schwer fällt.

Original von Hextina
[...]Was bitte nutzt es einem Kind bei einer Mutter bleiben zu müssen, die es, aus welchen Gründen auch immer, gerade nicht annehmen kann? Ist das die 'unschädlichere' Alternative?

Sicher nicht.

Original von Hextina
Madonna wäre hier ein feines Stichwort, oder?

Wo beginnt hier Babyshopping? Für mich ist hier die Grenze definitiv überschritten.

Grausam!

Original von Hextina
Ich habe den Thread nicht verfolgt, dahger kann ich dazu nichts sagen...

Nein, diese Dinge stehen auch nicht im Thread. Diese Details habe ich beim Telefonat mit ihr erfahren.

LG,
Lola
 
S

Seegirl

Guest
Ich bin eine Mutter, die glücklich war vor 12 Jahren ein Baby adoptieren zu können. Dem voraus sind endlose 10 Jahre vergangen, in denen wir selbst versucht haben ein eigenes Kind zu haben. Eine große Familie war immer unser Traum, der sich leider nie erfüllte. Und wir haben wirklich alles, und wenn ich alles sage, meine ich das auch, ausprobiert. Ich bewundere meinen Mann, dass er in all den Jahren so zu mir gestanden hat und all diese Versuche und manchmal unsinnigen Sachen mit mir durchgestanden hat. Und um das hier klar auszusprechen, ein Kind war nicht eine Anschaffung für uns oder ein Vorzeigeobjekt, sondern unser innigster Wunsch als Paar. Ich hätte und habe alle Schmerzen und Lästereien oder Untersuchungen über mich ergehen lassen, nur um Mutter zu werden, ein Kind zu lieben. Keinen anderen Grund gab es damals für uns, ein Kind zu haben.

Nach 10 Jahren haben wir für uns einfach festgestellt, das wir immer älter werden und der Natur nicht mehr länger ins Handwerk pfuschen wollen. Nach mehr als 2 Jahren reiflichen Überlegens haben wir uns dazu entschlossen, einen Antrag auf Adoption eines Kindes zu stellen. Wir haben für uns einfach festgemacht, das es so viele Kinder in Heimen gibt, die mit Sicherheit gerne ein Zuhause und Eltern hätten, die es lieben. Denn kein Kind sollte in einem Heim aufwachsen. Das soll jetzt nicht heißen, das ich die Leistung solcher Heime und deren Betreuer nicht würdige, aber ein Kind braucht doch Eltern, darüber sind wir uns doch bestimmt einig.
Es hat dann nochmal ca. 3 Jahre gedauert, bis wir alle Anforderungen und Kontrollen überstanden hatten. Und ihr könnt mir glauben, wir mussten über alles, wirklich alles, Auskunft geben und man kontrollierte alles. Ich finde das völlig ok, schon zu Sicherheit der Kinder. Aber kontrolliert der Staat Eltern, die auf normalem Wege Kinder bekommen, ob sie alle Voraussetzungen dafür erfüllen. Bei uns hat man alles wissen wollen, können sie sich ein Kind überhaupt finanziell leisten, haben sie ein eigenes Zimmer für das Kind, wer betreut das Kind, wenn sie nicht können, werden sie auch mindestens 1 Jahr Babyjahr machen, welche Erziehung werden sie dem Kind geben und und und.... Ich weiß nicht mehr, wieviele Fragebögen wir ausfüllen mussten in den 3 Jahren, ich schätze mal 150. Und die mußten wir immer getrennt ausfüllen, damit wir uns nicht absprechen konnten. Aber egal, nach 3 Jahren haben wir eine Bescheinigung vom Jugendamt erhalten, der uns dazu berechtigte in jedes Kinderheim in Deutschland vorstellig zu werden um uns ein Kind auszusuchen. Das haben wir nicht getan, da wir nicht in ein Heim gehen wollten, um ein Kind auszusuchen. Wie soll das gehen, wir konnten das nicht, hinzugehen und zu sagen das nehmen wir und das nicht. Ein Kind ist doch keine Ware! Wir haben dann dem Jugendamt gesagt, sie sollen uns einfach wenn wir dran sind ein Kind zuteilen und wir werden dieses Kind nehmen, egal ob Junge oder Mädchen. Es hat dann nochmal fast 2 Jahre gedauert, bis dieser Tag da war.

Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe, war für uns eine schwere Zeit, die Zeit bis zum Notartermin. Aber ich finde diese Frist als absolut notwendig. Sie ermöglicht nämlich der leiblichen Mutter wirklich nochmal zu überdenken, was sie will. Dabei sollte sie nicht nur die heutige Situation bedenken, sondern auch an später denken.
Denn wenn sie unterschrieben hat und im anschließenden gerichtlichen Verfahren die Adoptionseletern das Kind adoptiert haben, gibt es kein Zurück mehr. Sie sind dann die Eltern des Kindes und sie bestimmen dann auch, was sie möchten und was sie nicht möchten.

Ich weiß nur allzugut, was wir damals durchgemacht haben, da die Eltern 4 Tage vor dem Notartermin einen Rückzieher gemacht haben. Grund war nicht, das sie es nicht zur Adoption freigeben wollten, sondern sie wollten einen finanziellen Ausgleich. :heul2 Ja, das gibt es auch. Wir haben das abgelehnt, da wir kein Kind kaufen wollten. Ein Kind ist doch keine Ware. Hätten wir damals das Geld auf den Tisch gelegt, hätten wir nicht 4 schlimme Tage gehabt und wir hätten das Geld gehabt, daran lag es nicht. Aber wir konnten das einfach nicht, wir hätten immer daran gedacht, wir haben ein Kind gekauft, damit wollten wir nicht leben und wir wollten das auch dem Kind nicht antun, irgendwann mal sagen, wir haben ..... Euro für dich gezahlt, das kam für uns nicht in Frage.Wir wollten unserem Kind mal sagen, wir haben dich genommen, weil wir dich lieben und sie wollten und nicht weil wir genug Kohle hatten. Letzendlich haben sich die leiblichen Eltern doch für Adoption entschlossen und wir waren und sind natürlich unsagbar dankbar.

Dann noch was. Beim Jugendamt haben die leiblichen Eltern für unsere Tochter Briefe und Fotos hinterlegt, die dort nur duch unsere Tochter ab 16 Jahren abgeholt werden können. Wir haben unserer Tochter von Anfang an gesagt, das sie adoptiert ist, es ist doch keine Schande, warum soll man das verheimlichen. Sie weiß das auch mit den Briefen und wir werden ihr die Enscheidung alleine überlassen, wie sie damit umgehen wird. Wir haben ihr nie erzählt, das ihre Eltern Geld für sie haben wollten, das muß sie nicht wissen. Wir haben ihr gesagt, das ihre leiblichen Eltern sie geliebt haben, aber es für sich entschieden haben, keine Kinder mehr zu haben. Und jegliche andere Erklärungen wird sie, wenn sie sich dazu entscheidet, in den Briefen lesen. Wir erlauben uns kein Urteil über ihre leiblichen Eltern, das Recht haben wir nicht. Sicherlich hat jede Münze zwei Seiten, so auch diese Geschichte.

Wir haben unsere Entscheidung der Adoption nie, niemals bereut. Sie ist immer unsere Tochter gewesen und wird es auch bleiben, egal wie sie sich später entscheiden wird, ob sie nach ihrem leiblichen Eltern suchen wird oder nicht. Denn meiner Meinung ist man nicht unbedingt nur Mutter und Vater weil man ein Kind gezeugt hat und es auf die Welt gebracht hat. Sondern Mutter und Vater zu sein bedeutet für mich und meinen Mann, ein Kind zu lieben, immer für sie da zu sein, sie aufwachsen zu sehen, sie zu trösten, sie zu beschützen, sie zu erziehen, ihr die Werte des Lebens zu vermitteln und sie auf dem Weg zu einer eigenen Persönlichkeit zu begleiten. Nichts anderes sollte der Beweggrund sein, ein Kind haben zu wollen, egal ob auf nomalem Wege oder auf dem Weg der Adoption. Das Kind selbst sollte immer im Mittelpunkt stehen.
 
L

lhasa2

Guest
ich finde du hast das sehr gut auf den punkt gebracht seegirl. sprichst mir aus dem herzen :maldrueck
 

Dodo

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bin durch Ben auf dieses Forum gekommen, der in einem anderen Forum den Hinweis auf diese Diskussion gab. In diesem anderen Adoptionsforum wird das Thema sehr extrem diskutiert, was mir ehrlich gesagt manchmal einfach zu "militant" ist. Wie bei vielen Themen ist eben nicht alles nur schwarz oder weiß. das Posting von Seegirl wäre in diesem anderen Forum ein gefundenes Fressen für alle Adoptionsgegner gewesen :angryfire so von wegen egoistische a-eltern usw.
Ich wurde selbst mit 4 Jahren adoptiert und das war das beste was mir passieren konnte - besser als totgeprügelt zu werden. Meine Eltern (A-Eltern, denn das sind meine Eltern) haben sicher nicht alles richtig gemacht, aber welche Eltern haben das schon?? Adoption hat ihre Berechtigung und es ist keine Schande für A-Eltern einfach nur Eltern sein zu wollen, die Sehnsucht zu haben ein Kind lieben zu können. Obwohl es bei mir eine inkognito Adoption war, weiß ich wo meine h-Mutter lebt, nämlich nur 4 km von mir. Aber ich habe bis heute keinen Kontakt mit ihr aufgenommen. Meine Gründe dafür sind so speziell wie auch jede Adoption ganz speziell und einzigartig ist und auch so betrachtet werden sollte.
Verallgemeinerungen sind auch bei diesem Thema wie bei vielen anderen Kontraproduktiv .
LG,
Dodo
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
@ Dodo
Na dann erstmal ein "herzlich Willkommen" von mir und schön, dass Du zu uns gefunden hast :].

Meine Eltern (A-Eltern, denn das sind meine Eltern) haben sicher nicht alles richtig gemacht, aber welche Eltern haben das schon??

Genau das trifft es 100%ig!

LG,
Lola
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Lola
Ich denke, dass dem Betroffenen das wahrscheinlich nicht sonderlich bewusst ist.

Das glaube ich nicht.

Original von Hextina
Das eben glaube ich nicht. Ich glaube das Mütter dieses Trauma überwinden können, wenn sie gute Hilfe dabei erfahren.

Das ist eben die Frage, ob die abgebenden Mütter überhaupt Hilfe erfahren.

Zu Alinas Fall kann ich nichts sagen.

Ich denke aber das diesen Mütter her keine oder die falsche Hilfe (wie anscheinend Alina) erfahren. Adoption ist IMO fast noch mehr im Tabu als Abtreibung welche Frau erlaubt sich denn überhaupt da ein schlechtes Gewissen haben zu dürfen, transportiert dieses nach aussen und sucht Hilfe das schlechte Gewissen ab zubauen.

Eine angeheiratete Verwandte von mir liess Mann samt Kinder sitzen.

Sie verließ sie, oder?

(Da kannste mal sehen wie tief das in unser aller Denken verankert ist, Männer dürfen da gern mal gehen aber wehe eine Mutter wagt sich das)

Sie meinte, sie könne ihren Kindern nicht das geben, was Kinder am meisten brauchen - Herzlichkeit und Liebe. Ich glaube, ich erspare Dir (Euch allen) an dieser Stelle die Details, was ihr alles vorgeworfen wurde. Welch eine Spiessrutenlauf veranstaltet wurde.

Ich denke in meinem Fall reicht meine Fantasie um mir das vorzustellen *megagrusel*

Und jetzt, wo ich Deine Zeilen gelesen habe, erinnere ich mich, in einem anderen Forum für Eltern mal eine Mutter gelesen zu haben, dass sie eines ihrer zwei Kinder abgöttisch liebt, das andere allerdings "nicht leiden kann" - daraus entstand eine sehr heikle Diskussion in der die ratsuchende Mutter wirklich übelst fertig gemacht wurde.

Stell dir mal vor im EF postet eine Mutter die ihren Mann verlassen möchte aber die Kinder bei ihm lassen will..... Noch Fragen?

Wirklich gleichberechtigt sind wir erst wenn es sich durchgesetzt hat das Kinder bei jedem ihrer Eltern gleich gut aufgehoben sein können IMO.

Original von Hextina
Zahlen habe ich keine. Vllt finde ich am WE Zeit da mal etwas zu recherieren.

Das würde mich wirklich interessieren.

Mich auch, wird aber vermutlich eher schwer. Wenn du magst gurgel halt mal nach Bowlby, Bindungstheorie, Bindungsforschung, Adoptionsforung, usw usf ;-) (Zeit ist hier absolute Mangelware im Moment, ich schaff man gerade noch 'meine' Foren....

Original von Hextina
Nicht unbedingt.
Mein Mann ist adoptiert. [...] [...]

Also hat Dein Mann nie darüber nachgedacht, seinen leibl. Vater zu suchen? Es klingt, als wenn er zu seinem Adoptivvater eine gute Beziehung hat?

Ja die beiden hatten (sein Adoptivvater ist verstorben) eine (zu?!) gute Beziehung.

Nein, er hat seinen leibl. Vater nie gesucht. Er sagt schon der Gedanke an diese Möglichkeit kommt ihm wie ein Loyalitätsbruch gegen seinen Adoptivvater vor.
Auch daran kann man die Heftigkeit der verarbeiteten Verletzung erkennen. Jeder Kontakt wird vermieden.

Ich finde es schade, ich hätte den Mann gern kennengelernt. Manchmal denke ich seine Kinder auch, weil die kennen ihren leibl. Großvater (du siehst das Problem wird auch vererbt....) nicht. Aber da niemand daran rührt werde ich es als eher Aussenstehende sicher nicht tun.

Original von Hextina
Madonna wäre hier ein feines Stichwort, oder?

Wo beginnt hier Babyshopping? Für mich ist hier die Grenze definitiv überschritten.

Grausam!

Allerdings, mich gruselt es da nur. Die sollte doch an Malawi spenden was sie jetzt für ein Kind ausgibt, damit wären vermutlich alle ernährt....

LG,

Tina
 

schnuppe

Aktives Mitglied
@seegirl

Seegirl, hab normalerweise nicht sehr nah am Wasser gebaut, aber bei dem, was Du schreibst, muß ich mich schon ein wenig zusamenreißen. Ich kenne einige Kinder mit leiblichen Eltern, bei denen ich mir wünsche, die Eltern hätten sich nur halb so viele Gedanken übers Kinderkriegen und -haben gemacht wie ihr :respekt :respekt :respekt

Und wie immer und überall treffen weder die Extremmeinungen noch die Verallgemeinerungen die Wahrheit.
Beispiel: Ich habe Verwandte, die in Indonesien als Entwicklungshelfer gearbeitet haben. Nach 2 Eileiter-SS konnten sie keine eigenen Kinder bekommen, also haben sie einen Jungen aus einem Kinderheim adoptiert, der als Kleinkind oder Baby bei asiatischen Menschenhändlern an der Grenze zu Malaysia gefunden wurde (hne leibliche Eltern). Ist das Menschenhandel?
Andere Verwandte leben in Deutschland, haben ein eigenes Kind und dann (übrigens kurz vor der Trennung der Eltern) ein Mädchen aus Vietnam adoptiert (und die familiäre Gerüchteküche munkelt: auch dafür bezahlt). Ist das Menschenhandel?

Ich finde, daß man mit den Urteilen sowohl über Mütter, die Kinder adoptieren lassen als auch über Adoptionseltern verdammt vorsichtig sein sollte. Jeder hat seine besonderen Beweggründe und ich denke, daß es weder auf der einen noch auf der anderen Seite eine leichte Entscheidung ist.
 
R

Regina Brigitte

Guest
Solange Kinder adoptiert werden, die keine Eltern haben, bzw. keine Eltern die sich um sie kümmern w o l l e n oder tatsächlich dauerhaft können, ist Adoption bestimmt eine gute Sache. Aber selbst in diesen Fällen, warum muss es Inkognitoadoption sein?

Und von den Fällen, wie Alina, gibt es mehr, als sich ein normaler Mensch, der Jugendämter etc. für durchweg seriös arbeitende Behörden hält, denken kann.

Die hier so häufig geschilderte Situation von überquellenden Heimen gibt es im Bereich adoptierbarer Kinder nicht. Mich würde interessieren, woher die Informationen stammen.

Gruß Brigitte
 

cde

**verwirrt**
Mich würde mal interessieren, wieso eine Frau sich über eine Adoption aufregt wenn sie ihr eigenes Kind abgegeben hat, oder hab ich da was falsch verstanden?
 
R

Regina Brigitte

Guest
Original von kamial
Mich würde mal interessieren, wieso eine Frau sich über eine Adoption aufregt wenn sie ihr eigenes Kind abgegeben hat, oder hab ich da was falsch verstanden?

Gerade deswegen. Ich bin mittlerweile Expertin im Adoptionsunwesen.

Gruß Brigitte
 

cde

**verwirrt**
Nee is klar... Ich hoffe nur deinem Kind gehts gut. Du hast etwas in Anspruch genommen und kritisierst es dann. Für mich unverständlich. Hättest dich früher und genauer informieren können/müssen. Es geht schließlich um ein Kind... :shake
 
R

Regina Brigitte

Guest
Original von kamial
Nee is klar... Ich hoffe nur deinem Kind gehts gut. Du hast etwas in Anspruch genommen und kritisierst es dann. Für mich unverständlich. Hättest dich früher und genauer informieren können/müssen. Es geht schließlich um ein Kind... :shake

Wenn es früher ein Elternforum wie dieses gegeben hätte, wäre ich mit Sicherheit besser informiert gewesen, als alleine durch das Jugendamt, die ein Kind für ein kinderloses Ehepaar brauchten.

Vielleicht informierst Du Dich auch einmal über Adoption im allgemeinen und im besonderen, ehe Du schnelle Urteile abgibst. Heute ist das ja möglich, dank Google, etc.

Gruß Brigitte
 

cde

**verwirrt**
Bloß weil früher als schlecht war (in deinen Augen!) ist es heute noch lang nicht so. Für meinen Teil bin ich genug informiert. Mich nervt dein Auftreten hier, besonders weil du selbst vorgibst eine absolute Expertin zu sein, was ich in deinen Postings absolut nicht so sehe.

Wie gesagt, ich denke du brauchst psychologische Hilfe, weil du das nicht verarbeitet hast was damals passiert ist!
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Hallo!
Wenn ich sehe, dass Du, Brigitte, 54 Jahre alt bist, ist dann die Adoption so ca. 30/35 Jahre her?!? Ist Deine damalige Situation mit heute zu vergleichen? Gab es damals schon die Möglichkeiten, die es heute gibt? War es damals nicht noch mehr oder weniger eine "Schande", ein nichteheliches Kind zu bekommen?
Wa ich damit sagen will, ist, dass ich Deine Aussage "Adoption ist Menschenhandel" polemisch und auch antiquiert finde. Ich könnte es verstehen, wenn Du schreibst: Meine Adoption damals war Menschenhandel - dann würde ich Dich bedauern und gleichzeitig bewundern, weil Du Dich scheinbar sehr um das Thema Adoption bemühst. So aber wirfst Du alle und zwar ausnahmslos alle Adoptionen in einen Topf! :nanana
Schade!

LG Schiffchen
 
R

Regina Brigitte

Guest
Original von kamial
Bloß weil früher als schlecht war (in deinen Augen!) ist es heute noch lang nicht so. Für meinen Teil bin ich genug informiert. Mich nervt dein Auftreten hier, besonders weil du selbst vorgibst eine absolute Expertin zu sein, was ich in deinen Postings absolut nicht so sehe.

Wie gesagt, ich denke du brauchst psychologische Hilfe, weil du das nicht verarbeitet hast was damals passiert ist!

In meinem langen Leben habe ich festgestellt, dass Leute, die bei anderen nach psychologischer Hilfe/Behandlung schreien, derer selbst am meisten befürfen.

Gruß Brigitte
 
R

Regina Brigitte

Guest
Original von Schiffchen
Hallo!
Wenn ich sehe, dass Du, Brigitte, 54 Jahre alt bist, ist dann die Adoption so ca. 30/35 Jahre her?!? Ist Deine damalige Situation mit heute zu vergleichen? Gab es damals schon die Möglichkeiten, die es heute gibt? War es damals nicht noch mehr oder weniger eine "Schande", ein nichteheliches Kind zu bekommen?
Wa ich damit sagen will, ist, dass ich Deine Aussage "Adoption ist Menschenhandel" polemisch und auch antiquiert finde. Ich könnte es verstehen, wenn Du schreibst: Meine Adoption damals war Menschenhandel - dann würde ich Dich bedauern und gleichzeitig bewundern, weil Du Dich scheinbar sehr um das Thema Adoption bemühst. So aber wirfst Du alle und zwar ausnahmslos alle Adoptionen in einen Topf! :nanana
Schade!

LG Schiffchen

Auf dem Land und in Kleinstädten war das seinerzeit bestimmt ein Problem mit unehelichem Kind. Dort wo ich gelebt habe, nicht.

Ich finde es nicht antiquiert :nanana, da heute das was früher im Inland passierte, auf das Ausland verlagert wird, wo die Frauen in noch abhängigeren Strukturen leben.

Gruß Brigitte
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Nicht nur in Kleinstädten und auf dem Land - auch in den großen Städten und vor allem in bestimmten Berufen...
Und ich bleibe dabei, dass ich Deine Aussage nicht korrekt finde - vielleicht ist antiquiert nicht ganz das richtige Wort, aber polemisch und verallgemeinernd ist es auf jeden Fall.

Und ich habe schon oft gesehen, dass gerade diejenigen, denen man rät, sich psychologischen helfen zu lassen, die Rat oft postwendend zurückgeben. So als ob sie es als Schande empfinden, dass ihnen soetwas geraten wird.
 

cde

**verwirrt**
Und ich habe schon oft gesehen, dass gerade diejenigen, denen man rät, sich psychologischen helfen zu lassen, die Rat oft postwendend zurückgeben. So als ob sie es als Schande empfinden, dass ihnen soetwas geraten wird.


:anbet

Das selbe wollte ich auch gerade schreiben.


Tja, da du mich nicht kennst, weißt du auch nicht ob ich schon mal in psychologischer Behandlung war. Und ich für meinen Teil stehe dem auch nicht negativ gegenüber, ich würde mir an deiner Stelle helfen lassen.
Ich für meinen Teil mag vielleicht noch naiv sein, aber ich finde es traurig wenn man mit 54 Jahren noch so verzweifelt ist und mit dem Leben unzufrieden dass man von Forum zu Forum rennen muss um anderen deine Meinung aufzudrücken :shake
 
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