ADS - Was ist mit den Eltern/Erwachsenen???

lilly7022

Ich wohne hier
Ich bin immer noch auf der Suche nach Leidensgenossen/innen! Hier ist immer nur die Reden von den Kindern. Was ist mit den Eltern? Habt Ihr alle "nur" ADS-Kinder und selbst diesbezüglich keine Probleme? Wo doch allgemein behauptet wird, daß ADS von mindestens einem Elternteil vererbt bzw. veranlagt wird. Da sollten sich die erwachsenen ADSler hier sozusagen die Klinke in die Hand geben ...


Wer hat Interesse an einem Austausch??? :hilfe:
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Lilly,

ja, es heißt das ADS hauptsächlich Veranlagungssache ist.
Bei uns ist es so das Sohn wohl von beiden Seiten was abbekommen hat.

Nur unser Jüngster ist mit seinem ADS behandlungsbedürftig. Durch ihn sind wir erst mit dem Thema konfrontiert worden. Ich würde sagen unser Ältester hat auch einen Anflug von ADS wobei unser Mittlerer überhaupt keine Anzeichen hat.

LG :bye:Cordu
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Talenteflüsterer werden !

Eine gute und wichtige Frage! Wenn die Eltern (kommt von die Älteren!) und Lehrer das Problem für sich schon gelöst hätten, könnten die Kinder ja bei ihnen abschauen, wie´s geht! Und wenn man selber noch nicht weiß, wie´s geht, dann sind doch alle "erziehlichen Bemühungen" eher eine Art russisches Roulette, bei dem man nie weiß, wie´s ausgeht.
Für mich als Sonderschullehrer bedeutet die Abkürzung ADS zum Beispiel "Ausgesprochen Doofe Schule" und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Immer wenn die Pädagogikprofis das Problem zu lösen suchen, wird es größer.
Da muss doch etwas nicht in Ordnung sein mit mir, wenn ich nach Jahrzehnten wachsender Misserfolge immer noch dem Wahn anhänge, es klappe nur deswegen nicht, weil alle nicht richtig mitmachen oder weil alle an irgendwlechen unerklärlichen vererbten Krankheiten leiden. Nach meinen Untersuchungen sind dies schlicht Ausreden dafür, dass die Pädagogik verkehrt ist und man nichts Neues dazulernen will.
Ich habe viele Experimente und Schlüsselerlebnisse mit Kindern (und Erwachsenen), die sich nicht beherrschen können. Sie haben auch keinen bewussten Bezug den Talenten und Kräften, mit denen man sich selbst lenken und seine Entwicklung beeinflussen kann. Ihre Lehrer, von denen sie es lernen sollten, haben auch keinen. Alle vollziehen nur Vorschriften und Vorgaben und regen sich auf, wenn es nicht klappt. Keiner hat gelernt, wie man dies in der neuen Ich-kann-Schule grundsätzlich zuerst tut, seine eigenen Geisteskräfte wahrzunehmen und mit ihnen einfühlsam umzugehen, im Gegenteil! Die dauernden Selbstvergewaltigungsversuche, zu denen einen eine völlig lebensblinde Pädagogik gerade im Problemfall nötigt, kommen einer Misshandlung des eigenen Geistes gleich und wir können froh sein, dass das keine schlimmeren Folgen hat als bisher.
Wie ein"Pferdeflüsterer" so müssten wir uns vom Talenteerpresser zum Talenteflüsterer wandeln, wenn unsere Probleme nicht immer noch ghrößer werden sollen. Unser hyperaktiven Kinder sind keineswegs abnorm, sie spiegeln uns nur deutlich genug wider, wie abnorm wir mit ihren Talenten umgegangen sind. Nicht sie müssen wir ändern sondern uns.
Wir können natürlich auch so weiterwursteln wie bisher und den alten Stiefel immer noch mehr durchzudrücken suchen. Dann wird es immer stärker auf uns zurückdrücken und zurückfallen, was wir tun, und dann lernen wir eben durch Versuch und Irrtum etwas schmerzhafter; lernen werden wir es auf jeden Fall.
Ich wünsche guten Erfolg.
Franz Josef Neffe
 

lilly7022

Ich wohne hier
Meine Frage, besser meine Suche war in diese Richtung. Wenn ich auch nicht alles genau verstanden habe, was da geschrieben steht. ?( Ich bin "nur" eine Mutter, die ADS hat, das nie behandelt wurde, erst jetzt gehe ich zur Psychotherapie. Daher weiß ich, welche Probleme ADS im jungen und auch erwachsenen Leben haben kann.

Es ist mir leider erst jetzt vieles bewußt geworden. Viele Dinge habe ich viele Jahre lang als normal angesehen und heute muß ich erkennen, daß das ausschließlich meine Sicht war. Viele Leute habe ich vor den Kopf gestoßen, sie vergnatzt, beleidigt usw. Ihnen kann und muß ich allerdings vorwerfen, daß sie mich nie ernsthaft darauf hingewiesen haben, daß bei mir was falsch läuft. Aber ändern läßt sich das heute leider nicht mehr.

Meinen Kindern (mein Sohn steuert stark in meine Richtung) möchte ich diese Erfahrungen natürlich ersparen. Dazu möchte ich in erster Linie mit mir selbst klar kommen. Meine Hoffnung ist, daß, wenn ich gut mit dem ADS umgehen kann, können sie es auch. Möglicherweise. Ein Versuch ist es wert.

Einige Schritte in diese Richtung habe ich schon gemacht. Ich organisiere mein Leben in einigen Bereichen gerade neu. Aber in vielen Dingen brauche ich noch Zeit und auch Hilfe. Und die erhoffe ich mir natürlich auch hier. Außerdem denke ich, daß auch die anderen ADSler von einem Austausch profitieren können. Also, wie sieht's aus?
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Die Freude am Entdecken der Schätze

Wenn Du liest, in welcher Qualität Du schreiben kannst, dann könntest Du erkennen, dass Deine Fehler, die Dir (und anderen) Leiden bescherten nicht vergebens waren. Du hast tiefe Erfahrungen gemacht dadurch und so manches in einer Tiefe bereits verstanden, wie es die Leute, die Dir sagen dass Du ADS und von denen Du diese Sichtweise übernommen hast, noch lange nicht verstehen.
Er-löst kannst Du nicht werden, wenn Du Dich bei der Tiefe und Wichtigkeit Deiner Lebens-erfahrung in eine oberflächliche Schablone einfügst, die überhaupt nichts zum Sinn des Geschehens zu sagen hat.
Wenn Du Deine Fehler erkannt hast, dann ist es doch nicht an der Zeit, sich der Fehlerschablone zu unterwerfen sondern endlich auf die Ebene der Erkenntnis aufzusteigen. Dabei möchte ich sagen: Du bist besser als Du Dir zugestehst und als Du Dich behandelst.
Das kluge Unbewusste der Leute, die Du beleidigt hast, hat ganz locker dafür gesorgt, dass Du die Be-Leid-iggung wieder dick zurückbekommst, damit Du daraus die Gesetze des Lebens lernst. Und Du warst und bist diesen Gesetzen des Lebens immer auf der Spur. Dein kluges Unbewusstes treibt Dich, wirkliche Er-Lös-ung zu suchen, nicht die Einfügung in formalwissenschaftliche und im Leben nirgends funktionierende Schablonen. Du hast schon ziemlich viel selbst aufge-spürt, nur Du glaubst Deiner Wahr-heit nicht und versuchst immer noch, Dir etwas anzutun, was Du innerlich gar nicht akzeptieren kannst. Diesen inneren Konflikt hast Du immer nach außen projiziert, dadurch wird er größer und besser anschaubar - und er zeigt Dein Ringen um Dich, Deine Suche nach Dir selbst. Es ist Dein Weg, Dein LEBENSweg. Deine Mitmenschen sind wie Du durch eine lebenfeidliche Er"zieh"ung darauf dressiert, Selbstfindung zu torpedieren. Das wäre ja noch schöner, wenn es sich einer GUT gehen lässt, wo wir uns alle durch´s Leben QUÄLEN und nicht aufkommen lassen. Nein, wenn jemand sich zu entwickeln und über das genormte Maß hinauszuwachsen droht, kommt sofort jemand und sagt: "Du kannst doch nicht einfach ....!" und fördert ihn solange, bis er erschöpft zusammenbricht und wirklich nicht mehr kann. Schau Dir Dein Leben genau an! DEINE SICHT hat immer einen SINN gehabt.
Du warst voller Energie. Was wäre geschehen, wenn auch nur einer von all denen, die Deine Potenz als Bedrohung gesehen haben - sie hatten schon Angst, nur mit Dir verglichen zu werden - sich über Deine Energie gefreut und gesagt hätte: "Komm, machen wir was Interessantes miteinander!"? Hätte Deine Energie, mit der Du den Sturen soviele Schwierigkeiten als Lebenshilfe machen musstest / durftest, nicht gejauchzt vor Freude: "JA, jetzt kann ich mich verwirklichen! DAS ist der SINN meines Lebens! JA!"?
Stattdessen hat man das mit Dir gemacht, was Du - immer noch und wider besseres Gefühl - mit Deinem Sohn vorhast: Man wollte Dir etwas ersparen, man wollte in Dein Lebenssystem eingreifen, ohne sich wenigstens erst einmal um das eigene Leben gekümmert und überhaupt auch nur die Grundgesetze des Lebens verstanden zu haben. Eine gefährliche Geschichte - von Wortfamilie "fahren" = Erfahrungen machen.
Aber Du möchstest ja - ich hab Dich ja schon dafür bewundert, dass Du auf einem guten Wege bist, und fahre damit fort - mit Dir selbst KLAR kommen. Die einfachste Regel Ich-kann-Schule-Regel dafür lautet: "Höre sofort mit Deinen Bestrebungen auf, wenn etwas UNklarer wird!"
Nicht "mit Deinem ADS" sollst Du gut umgehen lernen sondern endlich einmal mit denjenigen Deiner Talente, für die Du dich immer noch schämst, die Du nicht herzeigst, die Du einsperrst und denen gegenüber Du logischerweise tiefe, quälende Schuldgefühle hast. Das ist die drängendste Aufgabe Deines Lebens, die das Leben von Dir verlangt: dass Du Dich endlich mit Dir, mit allem von Dir versöhnst! Wenn die Kämpfe In Dir aufhören, dann brauchst Du sie auch nicht mehr nach AUSSEN zu projizieren. Wenn Du mit Dir IN Dir in Frieden bist, dann kannst Du auch MIT allen Deinen Kräften in Frieden nach AUSSEN wirken. Ganz schön substantiell, was Du da vor Dir hast - und voller Leben!
Und jetzt fühle einmal hinein, was Du so für eine Ausstrahlung hast: auf Deinen Sohn und auf alle Menschen! Und fühle, wie sich nun endlich die Kräfte und Talente Deines Sohnes KLAR an Deinen Kräften orientieren können! Brauchen sie sonst noch was? Ich wünsche Dir die Freude am ent-decken all der Schätze, denen Du bereits auf der Spur bist!
Franz Josef Neffe
 

lilly7022

Ich wohne hier
Hmm. Deine Texte sind --- schwierig. Zu lesen und zu verstehen. Dazu brauche ich noch eine Weile.

Eines aber schon mal: Sollte man sich nicht wenigstens mit anderen arrangieren können, damit man einfacher durchs Leben gehen kann? Was nützt einem z.B. in der Schule seine eingene freie Entfaltung, wenn man ständig aneckt, mit keinem richtig kann, den Gespött der anderen ausgesetzt ist, weil man seine Gefühle nicht im Griff hat? Heute gerade wieder beobachtet. Das tut weh, wenn man ihn dann leiden sieht und sich erinnert!
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Die Lösung liegt im Ungewohnten

1. ) Dass mein Schreiben anfangs schwierig zu verstehen ist, kann zwei Grpnde haben:
a) ich habe zu kompliziert geschrieben, b) was ich schreibe ist zu ungewohnt - ich muss aber etwas anderes als gewohnt schreiben, denn wenn Du mit dem Gewohnten das Problem lösen könntest, hättest Du das sicher schon gemacht.
2.) Wie soll ich mich mit anderen arrangieren, wenn ich mich noch nicht mit mir selber arrangieren kann?
Wenn ich mit meinen Talenten und Kräften GUT umgehe und sich meine Talente wohlfühlen, sich gut entwickeln und wachsen, dann strahlen sie das aus - und dann interessieren sich die Talente anderer, denen es noch nicht so gut, ganz von selber für mich.
Ich ecke überhaupt nicht an, wenn ich frei über meine Sinne und Kräfte verfügen kann, ganz im Gegenteil!
Gerade wenn ich meine Gefühle im Griff habe, gebe ich ja Anlass für das Gespött. Wenn ich aber eine gute Beziehung zu meinen Gefühlen habe und dank des Rückhalts meiner Kräfte souverän bin, dann kannst Du so oft versuchen, "Arschloch" oder was auch immer zu mir zu sagen, ich werde Dich noch dafür bewundern und Dich bitten, es für mich nochmals genauso schön zu sagen - vielleicht sogar auf Tonband. Meinst Du, dass meine Gefühle und Kräfte für mich auch nur den kleinen Finger krumm machen würden, wenn ich sie dauernd im Griff haben wollte? Im Griff haben ist für mich Du-musst-Schule, souverän mit seinen Talenten umgehen und das ausstrahlen ist Ich-kann-Schule.
Wenn ich mich er-innere, dann nehme ich Kontakt mit meinen Kräften auf und wenn ich jemand leiden sehe, dann denke ich ihm sofort Stärkung zu - und wenn ihn jemand ärgert, setze ich geistig eine Mauer dazwischen, damit der Ärger zurückprallt. Wir meinen, so günstig für uns gehe das nicht, aber wenn wir den Ärger geistig noch verstärken, dann wirkt unsere (uns leider unbewusste - drium wissen wir gar nicht, was wir alles bewirken können) geistige Aktion immer ganz ausgezeichnet. Ich denke, wenn wir immer wieder noch ein wenig genauer hinschauen, dann erkennen wir immer mehr von unseren Chancen. Es wird.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ich plädiere für Punkt a) und b) :ablachen Ein paar Absätze mehr wären nicht schlecht. Der Text an sich ist kompliziert genug ;D

Deshalb brauche ich auch eine Weile, um alles zu verstehen. Aber ich lese immer mal wieder, damit ich das hinkriege. Leider habe ich selten Ruhe und Nerven, um mich damit auseinandersetzen zu können. Und doch: Es wird. Ja!
 
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