Alles vom "Amt"

[feivelmaus]

Hallo

ich bin entsetzt: Gestern kam meine Tochter aus der Schule. Es ist eine Klassenfahrt angesagt und die soll knapp 100 EUR kosten. Nur ein paar Tage in einem Schullandheim.

Nun meinte ich dennoch "Wow, einfach so mal ne Klassenfahrt in der 5. Klasse hätte ich auch gerne gehabt. Zu meiner Zeit gab es das nur in der Abschlussklasse". Darauf meine Tochter

"Ist doch kein Problem, die zahlt doch das Amt".

Nach Nachfrage erfuhr ich dann, dass das nahezu alle Kinder in der Klasse so sehen.

Ich habe nichts dagegen, wenn bedürftige Kinder die Fahrt vom Amt gezahlt bekommen, kein Thema, aber dass dies mit so einer Selbstverständlichkeit gesehen wird, dass hat mich schon geschockt...hier lernen die Kinder schon sehr früh, dass das "Amt" für alles zahlen muss. Wie sollen die denn mal zu einem Beruf und einer Einstellung kommen, dass man für Leistungen auch arbeiten muss.

LG
Micha

 

[Ilona]

Ja das ist schwer den kindern zu vermitteln das es viel besser ist sich sein geld selber zu verdienen als von einem Amt abhängig zu sein, den ist ist ja mitlerweile so, das eigentlich jeder jemanden kennt im freundes oder bekanntenkreis hat die auf finanzielle unterstützung angewiesen sind.

ich denke, das geht nur in dem man sein bestes gibt den kindern ein gutes vorbild zu sein.
Mein großer z.B weis, dass er für gewisse Dinge die nicht zu seinen alltäglichen Aufgaben gehören er auch schon mal ein wenig mehr taschengeld bekommt und mitlerweile kommt er selber an und fragt ob er das und das machen kann und dann ein wenig mehr taschengeld bekommt.
Dadurch lernt er hey ich bekomme zwar Taschengeld aber wenn ich dieses oder jenes mache bekomme ich ein wenig mehr.
nun kann man das so umwandeln. Klar ich kann geld vom Amt bekommen aber wenn ich selber was mache bekomme ich mehr.
ich weis auch, dass es nicht immer stimmt aber ich hoffe, dass ich so seinen Ehrgeiz ein wenig wecken kann auch wenn später wenn er größer ist er lernen wird, dass Arbeiten nicht immer bedeutet mehr Geld zu haben als jemand der es nicht kann oder tut.

 

[Retina]

Heftig wie selbstverständlich so etwas hingenommen wird. Da bleibt einem nur, selber Vorbild zu sein und zu erklären, dass man sich nicht in der sozialen Hängematte breit machen kann.

 

[Sanni]

tja ist schon nicht schön, wenn es für selbstverständlich hingenommen wird, aber ich kann nur aus eigener erfahrung sagen, das viele kinder sehr dankbar dafür sind. denn die anderen grenzen schon ganz schön aus, wenn sie mitbekommen, das einer vom amt ist...

so ging es uns mit dem großen meines freundes...die schule hatte verbaselt, das er die bücher bekommt und bekam einen eintrag nach dem anderen...mecker vor allem usw...erst nachdem mein freund mehrmalig dort auf den tisch gehauen hatte, hörte das auf und die bücher waren plötzlich auch da...

...und als die klassenfahrt dann anstand, fingen die kinder an ihn zu ärgern das er ja eh nicht mitkönnte, weil der papa ja kein geld dafür hat....

ich denk es ist viel abhängig von der einstellung der eltern zu diesen sonderzahlungen und auch zum geld...