brauche Rat -  auditive wahrnehmungsstörung

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Stöpsel

Guest
Ich war mit Lena gestern zur Prüfung der zentralen Hörverarbeitung/Hörwahrnehmung nach WARNKE. Bei diesem Test kam eine erhebliche Störung der auditiven Wahrnehmung heraus. Sie hat große Deffizite in der Wahrnehmungstrennschärfe und die visuell-motorische Koordination und Feinmotorik ist stark auffällig.
Durch diese Deffizite hat sie natürlich große Probleme mit dem Schreiben und das Lesen klappt auch nicht immer so prima.
Die Ärztin sagte es ist eine LRS.
Was kann ich denn jetzt machen um Lena bestmöglich zu fördern. Welche weiteren Tests müssen gemacht werden? Brauch ich noch einen richtigen LRS Test für die Schule? Wie ist das in Diktaten?
Ich weiß, dass sind viele Fragen aber die Kinderärztin hat mich etwas im Stich gelassen. :angryfire Sie meinte halt ich sollte viel mit ihr üben, aber ich denke sie muss erst ihre Deffizite in der Hörwahrnehmung etwas ausgleichen, eh sie in der Rechtschreibung besser werden kann.
 
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ute heidorn

Guest
Hallo Stöpsel,

jetzt weiß ich, welchen Warnke du meinst: Fred Warnke. Dazu kann ich dir dann nicht weiterhelfen, da ich diese Methode nicht unterstütze.

Schau doch mal unter http://www.lernnetz-sh.de/foerdephon/
Da gibt es sehr preiswerte Mappen mit Trainingsmaterial und Spielen, die auch gut für die Altersstufe deiner Tochter geeignet sind.

Und unter http://www.audiva.de wirst du sicher auch fündig.

Liebe Grüße von Ute
 
S

Stöpsel

Guest
Unterstützt du diese Methode nicht, weil du sie für nicht gut hälst oder arbeitest du lieber mit einer anderen Methode?
 
U

ute heidorn

Guest
Warnke

Hallo Stöpsel,

da ich die Methode nicht für gut halte, arbeite ich halt anders.

Gruß Ute
 
Sabine2510

Sabine2510

Mitglied
Hallo!

Ich habe mit meiner Tochter nach Warnke trainiert, mir diese teuren Geräte angeschafft. Ich kann Ute Heidorn nur unterstützen. Es hat nichts gebracht. Und das Ganze ist einfach zu teuer. Ich würde es, aus eigener Erfahrung auch niemandem mehr empfehlen. Immer ist Vorsicht geboten, wenn die Programme unbedingte, schnelle Heilung versprechen und wenn es so teuer ist. Alles Gute! Sabine Omarow
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Sabine,
auch dir danke für die ehrliche Meinung. Was machst du als Legasthenietrainerin jetzt mit deiner Tochter?
 
Sabine2510

Sabine2510

Mitglied
Hallo!

Ich mache selber mit meiner Tochter nichts mehr. Da sie in Berlin in den Schulen so gut wie keine reale Chance gehabt hat, habe ich alle Hebel, die es ging, in Bewegung gesetzt und meine Tochter geht nun auf eine private Internatsschule. Dort fühlt sie sich sehr wohl, als Legasthenikerin anerkannt, sie hat dort auch eine Therapie. Außerdem ist das Freizeitangebot sehr gut und kommt ihrer kreativen Ader sehr entgegen. Sie ist sehr selbständig geworden, hat sehr an Selbstbewußtsein gewonnen und liest heute dicke Bücher, hat Harry Potter in Englisch gelesen. Sie macht immer noch Fehler, aber damit wird sie wahrscheinlich ihr Leben lang zu kämpfen haben. Heute ist das aber nicht mehr so schlimm, denn es gibt ja PC´s. Sie kann Lesen und Schreiben, das ist wichtig. Jetzt arbeite ich mit anderen Kindern, denen ich all meine Erfahrungen zugute kommen lassen kann. Guten Rutsch ins Neue Jahr und alles Gute. Sabine Omarow www.dvld.de
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Sabine,
ich habe bei dvld geschat. Leider gibt es in unserer Nähe keine Trainer. zumindest nicht in der Liste.
Lena schreibt nächste Woche den LRS Test. Mál sehen, wie der ausfällt. Wenn sie viele Fehler macht, geht sie danach für eine Woche in die LRS-KLasse zum austesten, wo genau die Probleme liegen. Es gibt dann ab der 3. Klasse die Möglichkeit, dass sie auf diese Schule mit der LRS-Klasse geht. Dort wird das 3. Schuljar auf 2 Jahre gestreckt und sie kommen dann in der 4. Klasse wieder zurück an die Grundschule. Ich bin davon aber nicht so begeistert, da sie ja nur mit dem Schreiben Probleme hat. In Mathe ist die prima und ich habe Bedenken, dass sie sich dann langweilt, weil der Stoff ja in alle Fächern gestreckt wird nicht nur in Deutsch.
In der Materialliste bei dvlsd haben sie Kleks vorgestellt. Kennst du das? Ich habe die Demoversion mal runtergeladen. Lena findet es prima.
Mit welchen Mitteln arbeitest du mit deinen Schülern?
Prima, dass deine Tochter alles so gut gemeistert hat. Das macht Mut.
 
Sabine2510

Sabine2510

Mitglied
Hallo Stöpsel!

Ja, leider gibt es noch nicht überall Trainer. Mit der Legaklasse habe ich selber schlechte Erfahrungen. Aber es gibt auch viele andere Meinungen und Erfahrungen. Hängt sehr davon ab, was genau da gemacht wird, welche Kinder da reingenommen werden und wie engagiert die Lehrer sind. Sollte deiner Tochter die Testwoche nicht gefallen, solltest du wirklich sehr vorsichtig sein. Versuch dir auch die Kinder anzusehen, die aufgenommen werden. Sind zu viele verhaltensgestörte Kinder drinne, so ist das auf jeden Fall nicht gut. Wie ich verstehe, geht deine Tochter gerade mal in die 2. Klasse. Also da ist noch sehr viel zu machen. Jetzt will ich erst einmal feiern. Dann schlage ich vor, schick mir doch mal deine e-mail Adresse und ich überlege mal, welches Material am geeignetsten für deine Tochter ist. Hilfreich wäre auch mal ein Blick auf ein Diktat oder so (per Fax?). LegatrainerOmarow@yahoo.de
Alles Gute für das Neue Jahre wünscht euch Sabine Omarow
 
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rmohr4

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Hallo Stöpsel,

die Warnke-Methode ist wohl vom Ansatz her einleuchtend (die zugrunde liegende neurologische Störung soll behandelt werden), jedoch gibt es meines Wissens keine empirisch fundierte Studie, die die Effektivität dieses Vorgehens nachweist. Im Laufe der letzten Jahre wurden jedoch therapeutische Strategien entwickelt, die bei individueller Abstimmung bei der überwiegenden Anzahl der Betroffenen befriedigende bis gute Ergebnisse bringen. Allen Vorgehensweisen ist gemein, dass sie symptomorientiert sind. Symptomorientiert heißt, dass die Rechtschreibung trainiert wird, nur eben spezifischer und intensiver. Weist Ihre Tochter noch viele Wortdurchgliederungsfehler auf, sollte zuerst das lautgetreue Schreiben eingeübt werden (mit Hilfe des synchronen Sprechschreibens). Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann mit der Lernkartei geübt werden, welche mit dem Einüben von kognitiven Regelalgorithmen kombiniert wird (verwirklicht beispielsweise im Marburger Rechtschreibtraining - erschienen im Winkler Verlag).

MfG

Rainer Mohr

http://www.legasthenietherapie-info.de
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Herr Mohr,

Warnke scheint bei den Fachleuten ja nicht so bliebt zu sein. Vom Ansatz her ist es für mich wirklich einleuchtend erst mal die Hörwahrnehmung und Sprache zu bessern und dann das Schreiben.
Lena übt die behandelten Wörter zur Zeit mit Ihrer Wörterkiste. Bis auf einige Wörter die ihr immer wieder Schwierigkeiten machen, klappt es sehr gut. Schwierig wird es nur, wenn sie einen Text aus dem Kopf schreiben möchte. Die meisten Fehler passieren dann ja bei den gleichklingenden Buchstaben, also g und k z. B. Durch die falsche Aussprache hilft ihr also auch das synchrone Schreiben nichts. Groß- und Kleinschreibung klappt nun öfter. Dehnung und Dopplung sind noch schwierig.
Da sie nur einmal in der Woche zur Ergo geht, denke ich aber auch, dass die Ergo nur ein weiterer Pluspunkt in der Therapie ist, sie aber auch noch weitere Hilfe braucht. In der Schule habe ich leider keinerlei Hilfe durch die Lehrerin, da sie das alles nicht so ernst sieht.
Mit dem Lesen hat sie eigentlich nicht so große Probleme. Sie liest zwar langsam und ohne viel Betonung, hat aber keine Probleme beim Zusammenziehen der Buchstaben.
 
Sabine2510

Sabine2510

Mitglied
Hallo Stöpsel!
Habe dein Fax erhalten und habe nun noch ein paar Fragen an dich. Da ich aber irgendwie keinen Zugriff zu meiner Post hier im Forum kriege, möchte ich dich bitten, mir außerdemhalb des Forums mir noch mal dein e-mail Adresse zuzusenden. Weiter oben hatte ich die Adresse ja aufgeschrieben. Dann schicke ich dir meine Fragen. Bis dann. Sabine Omarow
 
P

pelle17

Neues Mitglied
Es ist von Bundesland zu Bundesland verschieden, bis zu welcher Klasse die Note in Deutsch bzw. Lesen/Rechtschreiben ausgesetzt werden kann.
Um zu überprüfen, ob dein Kind eine Lese-rechtschreibschwäche hat brauchst du:
- normierten Rechtschreibtest der jeweiligen Klassenstufe
- einen Intelligenztest (möglichst mit Verbal- und Handlungs-IQ)
- einen Angst- oder Depressionsfragebogen
Ein Schulpsychologe oder ein Kinderarzt kann dann eine Legasthenie nach ICD10 bescheinigen und dein Kind von den Noten befreien lassen.
Dazu müssen die T-werte aus IQ-Test und Rechtschreibtest eine bestimmte Differenz anzeigen.
Fördern lassen kannst du bei Therapeuten oder in Fördereinrichtungen. Ein Versuch über das Jugendamt ist es wert, manchmal wird die Förderung/Therapie bezahlt. Meistens aber bleibt nur ein Griff in die eigene Geldbörse. Eine Therapeutenstunde kostet ca. 35 €.
Bei Gruppenfähigkeit des Kindes sollte allerdings eine Gruppenförderung bevorzugt werden.
Auf jeden Fall eine Förderung nutzen, bei der auch die Rechtschreibung und die Rechtschreibung/das Lesen trainiert wird. Förderungen, die nur die zentrale autive Wahrnehmung steigern sollen, können unterstützend, aber nicht alleine wirken. Gute LRS-Therapien trainieren sowieso auch die auditive Speicherkapazität und das Phonologische Bewusstsein.
Bis zum 9./10. Lebensjahr empfiehlt sich zusätzlich eine Therapie beim Ergo-Therapeuten, falls motorische Schwierigkeiten vorliegen.
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo pelle 17,
danke für deine ausführliche Antwort.
Lena hat den LRS Test für die 2. Klasse gemacht. Sie hat eigentlich "nur" die Sachen falsch gemacht, bei denen sie auf Grund der Hörstörung Probleme hat.
Sie geht jetzt einmal in der Woche in Ergotherapie und hat eine Förderstunde in der Schule. Zu Hause üben wir mit der Wörterkiste, was sehr gut klappt. Nach 2 bis 3 mal Üben klappen die meisten Wörter, die sie laut Liste der 2. Klasse bringen muss. SIe hat gerade heute ein Diktat mitgebracht und hatte nur 1 Fehler und das war wieder g und k verwechselt. Es war aber ein bekannter Text.
ich denke mehr werde ich jetzt erst mal nicht in die Wege leiten. Mal sehen wie es weitergeht. Ich will sie auch nicht überfordern. und natürlich bin ich froh über die Fördermöglichkeit in der Schule, denn die Therapiemöglichkeiten sind erstens mal mindestens eine Stunde Fahrzeit für die einfache Strecke und sehr teuer. Ich hoffe, dass es Lena so reicht, wenn nicht, dann müssen wir weiter sehen.
 
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