Schock! -  Bäumeln! Was ist das?

Gartenliese

Aktives Mitglied
Hallo

Bäumeln.
Kennt ihr den Begriff?
Ich kannte ihn bis vor 1 Woche noch nicht.

Es gibt da ein paar Schüler aus den 10ten Klassen, die diesen
"Sport" betreiben. X( X( X(

Je 1 großer Schüler nimmt einen Arm und 1 Bein
des am Boden liegenden Schülers, der wird angehoben und mit
Schwung vor einen Baumstamm geschaukelt.

Könnt ihr euch das vorstellen?

Das Opfer ist natürrlich nicht mit dieser Aktion einverstanden.

Was muß noch passieren, bis härter durchgegriffen wird?
Ich bin mir sicher.:
Es fängt erstmal mit ein bischen
Ärgern an und da man sich ja nicht einmischen soll :wand,
werden die
Grenzen einfach immer mehr überschritten.


LG
Gartenliese
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich kann leider aus beruflicher Erfahrung heraus sagen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Leider ist es so, dass es nur Grenzen gibt, wenn man sie zieht, und bei Jugendlichen ist es eben besonders wichtig, dass man es tut - es ist die Aufgabe der Erwachsenen, den Jugendlichen klar zu machen, dass das nicht geht.

"Rituale" wie dieses hat es übrigens immer gegeben, und wird es auch immer geben, wenn man nicht dagegen arbeitet. Und das passiert leider nicht, weil es nach wie vor zu viele Menschen gibt, die denken, dass das doch alles nicht so schlimm ist.

Viele Grüße,

Ariel
 

Leonie

Namhaftes Mitglied
:hae? Das hab ich noch nicht gehört, aber das ist doch schrecklich! :scared:
Wieso kennen manche Kinder keine Grenzen? Wieso werden manchen keine Grenzen gesetzt? Sorry, aber das kann ich nicht verstehen... :shake

Ich wünsche jedem einzelnen, dass er so was, und natürlich auch ähnliches, niemals kennen lernen muß!
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich fürchte, auf Deine Fragen gibt es leider keine einfachen Antworten. So ein Ritual hat meist auch mit Gruppenverhalten und Dazugehörenwollen zu tun: Der Schwächere glaubt, dass er durch seine Teilnahme an einer solchen Praxis Zutritt zu einer Gruppe erhält, in dem er die Stärke beweist, das durchzustehen, mit dem ihm die Gruppenmitglieder ihre Geringschätzung zeigen - die klassische Mutprobe also. Hinzu kommt aber auch oft die Selbsteinschätzung der Gruppenmitglieder, ein solches Ritual ohne bleibende Schäden an jenem, an dem es vollzogen wird, durchführen zu können, denn es geht vor allem darum, mit der Angst des Betreffenden zu spielen - was allerdings nichts daran ändert, dass man in Kauf nimmt, eine Körperverletzung zu begehen, wenn es schief geht: Solche Jugendliche testen die eigenen Grenzen regelrecht am lebenden Objekt aus.

Es ist eigentlich Sache der Eltern, ihren Kindern aufzuzeigen, was richtig und was falsch ist, und auch und vor allem ihnen beizubringen, wo die eigenen Grenzen liegen, aber leider scheint dies etwas zu sein, was ein bisschen zu viel verlangt ist. Und noch viel mehr: Nicht selten sehen Eltern in solchen "Mutproben" grundsätzlich nichts Verkehrtes, und gehen per se davon aus, dass ihre Söhne und Töchter die Situation schon richtig einschätzen werden. Deren Kinder erzeugen dann jenen Gruppendruck, dem sich die Kinder von Eltern, die eben jene Grenzen aufzeigen, nur schwer entziehen können - man will ja dazu gehören, und die Bereitschaft, etwas nicht zu tun, weil es einem als falsch beigebracht wurde, wird von anderen als Schwäche verdammt.

Härtere Jugendstrafen bringen dabei übrigens gar nichts: Teil der Selbstüberschätzung, die dazu führt, dass solche "Mutproben" schief gehen, ist auch, dass die Betreffenden in diesem Moment fest daran glauben, dass ihnen niemals der Einzug ins Gefängnis drohen könnte. Die Eltern werden es schon richten.


Viele Grüße,

Ariel
 
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