und nochwas:
GEMÜSE: TOMATEN
Tomaten auf dem Balkon
Wer keinen Garten hat und nur einen Balkon oder eine Terrasse sein eigen nennt, braucht auf eigene Tomaten trotzdem nicht zu verzichten. Denn Tomaten gedeihen auch im Kübel oder großen Blumentopf. Am besten eignen sich kleinfrüchtige Tomatensorten und Cocktailtomaten wie z.B. "Gardener´s delight" (Gärtners Wonne), die Kirschtomate "Lylia" oder "Miel de Mexique" (Mexikanische Honigtomate). Es gibt auch spezielle Züchtungen, meist jedoch nur als Hybridsorten, die besonders stämmig wachsen und gut für die Balkonkultur geeignet sein sollen. Die Ursprungsformen unserer heutigen Kulturtomaten, wie die nur johannisbeergroße Wildtomate, sind äußerst wüchsig und robust. Sie tragen Unmengen von winzigen Früchten, die wirklich lecker sind, aber eben leider nur sehr klein. Bei genügend großen Pflanzgefäßen sollte aber auch der Anbau von großfrüchtigen Sorten gut gelingen.
Die Töpfe
Vor allem die Pflanzgefäße nicht zu klein wählen. Ein Durchmesser von 20 cm für eine kleinfrüchtige Sorte ist das Mindestmaß. Bei der Wahl der Pflanzgefäße hat der Balkongärtner viele Möglichkeiten: Tontöpfe, Kunststoffgefäße, Holzwannen - für jeden Geschmack und Geldbeutel ist das Richtige zu haben. Als ich seinerzeit noch keinen Garten hatte, zog ich Tomaten und Salat in Weinkisten, die ich mit Mulchfolie ausgeschlagen hatte. Auf Terrassen und größeren Balkons können auch Mörtelkübel zum Einsatz kommen. Helle Gefäße reflektieren die Hitze, während dunkle die Wärme speichern. Tontöpfe verdunsten Wasser auch über die Wand, Kunststofftöpfe sind dicht, es entsteht aber leichter Staunässe. Wichtig: Jedes Pflanzgefäß braucht ein Abflußloch, damit überschüssiges Wasser abfließt.
Gießen
Wasser ist für Tomaten sehr wichtig. Die Erde im Topf darf niemals austrocknen. Sind die Wurzeln durch Trockenheit erst einmal geschädigt, kümmert die Pflanze und trägt auch keine guten Früchte mehr. Andererseits sollen die Pflanzen auch nicht von oben begossen werden, da dies Pilzbefall fördern würde: Phytophthora infestans, Kraut und Braunfäule, heißt die Krankheit, die vielen Hobbygärtnern zu schaffen macht. Ganz wichtig ist es, darauf zu achten, daß die Pflanzen nach dem Gießen auch wieder abtrocknen: Wassertropfen auf den Blättern wirken wie ein Brennglas und schädigen die Blätter. Nie in der Mittagshitze gießen - bester Termin ist der Abend, wenn die Lufttemperatur etwas gesunken ist oder der sehr frühe Morgen. Sehr zu empfehlen ist eine Tröpfchenbewässerung, mit der die Pflanzen kontinuierlich mit der nötigen Feuchtigkeit versorgt wird.
Standort und Mischkultur
Tomaten sind richtige Sonnenkinder und vertragen hohe Temperaturen recht gut. Das Abdecken der Erdoberfläche der Töpfe (z.B. mit Moos) hält Feuchtigkeit in der Erde zurück. Ist der Balkon oder die Terrasse sehr sonnig, sorgen offene, wassergefüllte Gefäße zwischen den Pflanztöpfen durch die Verdunstung für eine Verbesserung des Mikroklimas. Um zu starke direkte Sonnenbestrahlung zur Mittagszeit zu vermeiden - können als Beschattung auch robuste Rankpflanzen (z.B. Blumenbohnen oder Spanische Bohne) dienen. Wenn das gewählte Pflanzgefäß groß genug ist, gedeihen Bohnen und Tomaten, als gute Nachbarn, auch im gleichen Topf. Auch Basilikum fühlt sich bei Tomaten wohl - eine ideale Kombination auch auf dem Teller!
Düngung
Düngen muß man Kübelpflanzen häufiger als die im Freiland, da der zur Verfügung stehende Wurzelraum wesentlich kleiner ist und die Nährstoffe mit dem Gießwasser ausgeschwemmt werden. Handelsübliche Biodünger sind geeignet, ebenso können Sie selbst Pflanzenjauchen wie Beinwell- oder Brennesselbrühe ansetzen. Die Düngehäufigkeit richtet sich nach dem Bedarf der einzelnen Pflanze: Große, starkwüchsige Tomaten, mit vielen Früchten brauchen mehr Power als die kleinen Cocktails. Überdüngung jedoch führt zu schwachen, geilwüchsigen Pflanzen, deren Früchte nicht das begehrte Aroma erlangen. Im Zweifel also lieber etwas sparsamer düngen.