Ring frei! -  Diskussion Umzug...

Katy70

Namhaftes Mitglied
Ich brauche mal Eure Meinungen! Also los!

Als ich zusammenbrach, das 2. Mal und klar wurde, daß ich keinen Schnupfen habe, hat mein Mann sich einen neuen Job gesucht, in Köln, 1 Stunde Fahrt morgens und dasselbe abends. Ihm mache das nichts aus, er mußte ja vorher für seine alte Firma auch so weit fahren, bzw. oft nach München fliegen, wäre das sogar besser!
Früher habe ich immer gesagt, die Familie zieht dorthin, wo der Mann arbeitet! So haben mir meine Eltern das eingetrichtert! Frau hat nichts zu sagen, muß funktionieren und immer mit! Ich bin als Kind alle 3-4 Jahre umgezogen, Schulwechsel inklusive! Ich habe es gehaßt!
Das war aber vor der Therapie, in der ich gelernt habe, daß ich vieles gemacht habe, weil ich das von meinen Eltern gelernt habe, aber nicht, weil ich das toll finde!
Und ich finde es nicht toll, mal eben umzuziehen!

Mein Mann macht auch nicht den geschlauchten Eindruck, oder ob er es tierisch leid wäre. Er wird halt immer mal wieder von seinen Kollegen gefragt, ob er denn schonmal überlegt hätte, nach Köln zu ziehen....
Gestern wieder und er gibt ständig mich und meine Krankheit als Grund an! Was mich irgendwo ärgert! So bin ich ja schuld, daß wir nicht umziehen können!

1. wir haben einen ADHS-Sohn, dem ein Umzug und Schulwechsel überhaupt nicht bekommen würde!
2. meine Eltern, Schwiegereltern und Schwager wohnen in der Nähe, sind ganz schnell da, wenn wir jemand brauchen
3. einer von der Familie ist auch immer als Babysitter da, so können wir abends weggehen, zu einem Vortrag gehen o.ä.
4. ich habe durch die Verwandtschaft nachmittags schon mal Erleichterung, weil sie die Kids abholen, meine Eltern holen beide Kids auch mal mit Übernachtung ab! Ruhe und Erholung pur!
5. wenn wir einen Tagestour machen wollen, wo der Hund nicht mit kann - 10 Min. später ist er bei Schwiegereltern abgeliefert!
6. es hat lange gedauert, ehe wir gute Ärzte gefunden haben (Kinderarzt vor allem!), wieder neu anfangen?
7. ich fange an, Freunde zu finden, mache morgens einige Kurse mit, fühle mich darin sehr wohl und fange wieder an, zu leben! In Köln fange ich völlig neu an! Und hier hat es Jahre gedauert! Also in Köln einige Jahre isoliert sein, ehe neue Freunde gefunden sind? Und neue Beschäftigung wie Kurse?!
8. wir haben hier ein Haus gekauft, was uns zwar gefiel, aber nur mit Verlust zu verkaufen ist! In Köln sind die Hauspreise höher als bei uns, also würde sich finanziell monatlich für uns nichts ändern, evtl. müßten wir sogar draufzahlen!

Was würde sich für meinen Mann ändern? Er hätte die 2 Stunden Autofahrt pro Tag nicht, die Kosten für Sprit und Verschleiß fallen weg. Ansonsten hat er sein gewohntes Leben. Er fährt zur Arbeit, käme evtll. mittags nach Hause zum Essen, käme abends nach Hause zu seiner Familie. Hobbys geht er jetzt auch nicht nach.

Was würde sich für Sarah ändern? Sie müßte die Schule wechseln, ihre Freundin verlassen, nicht schön, aber ich denke, sie hätte kein Problem, auch woanders Freunde zu finden und Fuß zu fassen...

Was würde sich für Simon ändern? Er müßte auch die Schule wechseln, den Kinderarzt, der ihn super kennt, ihn mit Medikinet einstellt. Er verliert die Lehrerin, die Verständnis für ihn hat, weshalb er das Medikinet nicht erhöhen muß (was sonst wohl gemacht werden müßte!). Hier wird er auch durch Kinderpsychologin und LEgasthenie-Trainerin betreut - alles komplett neu suchen? Wäre nicht gerade förderlich für ihn!

Was würde sich für mich ändern? Alles! Ich habe meine Verwandtschaft nicht mehr in der Nähe, bin also völlig auf mich alleine gestellt! Und ich habe gerade gelernt, wie schön das ist, Hilfe zu haben!
Ich müßte alle Ärzte neu suchen, auch die haben bei mir ganze Arbeit geleistet, sind super und nicht mal eben zu ersetzen!
Ich müßte mein Umfeld verlassen, meine Freunde, meine Kurse - eigentlich würde ich mein Leben völlig austauschen müssen!

Wie seht ihr das? Ist das heute wirklich noch so, daß man "mal eben" dahin zieht, wo der Job des Mannes ist? Oder ist es nicht auch so, daß man irgendwann auch mal Wurzeln schlägt?

Ich möchte nicht weg, bin froh, daß es aufwärts geht! Aber ich fühle mich so schuldig! Ich bin schuld, daß er immer so viel fahren muß! Und eigentlich müßte ich ja mitziehen! Eine Frau hat ja keine Rechte, ist das Mädchen für alles....(laut meiner Erziehung!)..... :hilfe:

Mein Mann hat damals nicht lange nach einem Job gesucht, er hat den angeboten bekommen und ihn genommen. Keine Ahnung, ob er in der Nähe was bekommen hätte. Ich hätte es besser gefunden, wenn er hier was gesucht hätte. Aber er wollte nach Köln.

Muß ich als Frau immer nachgeben? Immer den A.... spielen, keine Meinung äußern, immer nur funktionieren?! Laut Therapie nicht! Aber das würde bedeuten, daß er nach Köln ziehen würde - und der Rest der Familie nicht... und jetzt?
 

Marion22

Namhaftes Mitglied
:maldrueck

Ne, ich würde nicht umziehen.

Mein Mann fährt jeden Tag nach frankfurt - auch 2 Stunden am Tag - teilweise nach Wiesbaden - nochmal 30 min länger.

ER hat auch schonmal vorgeschlagen in die Richtung zu ziehen, da er dort immer Projekte hat.

Für uns wäre das aber eine totale Umstellung...ich und die Kids wollen hier auch nicht weg!

Es spielen bei euchauch sehr viele Faktoren eine Rolle.

Und ganz ehrlich, spricht er mit seinen Kollegen über Deine Krankheit??? Wenndas so ist, finde ich es einen Hammer!!!!
 

Dodo

Aktives Mitglied
Würde das denn wirklich heißen, daß er ALLEINE nach Köln ziehen würde?
Drängt Dein Mann dich zum Umzug weil er das wirklich will, oder schiebt er Dich evtl. als Begründung bei seinen Kollegen vor ?
Ich finde 1 Stunde je einfache Strecke am Tag eigentlich noch im Rahmen.
Mein Vater ist 6 Jahre lang täglich von Regensburg nach München gefahren (um 5.30 aus dem Haus und nicht vor 19 Uhr wieder zuhause) Das war auch nicht einfach, weil oft der Vorwurf meiner Mutter kam, er würde sie mit den Alltagsproblemen im Stich lassen.
Aber auch mein Mann fährt je 45min zur Arbeit (ok, das Auto zahlt die Firma...)
Also ich denke nicht, daß ihr Dich und Deine Kinder unglücklich machen solltet, damit einer in der Familie vielleicht etwas glücklicher wird.
Und wie Du aus Deiner Therapie weißt (und ich auch aus meiner...) ist das was man aus seiner Erziehung mitbekommen hat nicht fest zemmentiert.
Ich bin auch so ein Wurzel-Mensch. Ich habe lange gebraucht um mich auf einen "sicheren Platz" einzulassen. (habe früher z.B. nie Bilder aufgehängt-irgendetwas könnte mich ja wieder wegreißen...) Laß Dich nieder, da wo es Dir gut tut. Dein Mann ist erwachsen!
Und das Wichtigste: Lass Dir für nichts die Schuld einreden. Und auch Deine Krankheit ist nicht schuld an diesen Entscheidungen. Auch wenn Du "gesund" wärest hättest Du zumindest das gleiche RECHT bei diesen Entscheidungen. Du vertrittst außerdem auch noch die Interessen Deiner Kinder - Männer stellen sich nur manchmal "wichtiger" dar.
Also :maldrueck
LG
Dodo
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Naja, aber ein Umzug muss auch nicht unbedingt ein Unglück bedeuten.
Manchmal ist es auch ein Schritt für eine neue Lebensphase.

Momentan seh ich es so, dass Du noch gar nicht bereit bist, Dich neuen Wegen zu öffnen.
Also würde ich auch nicht umziehen.
Irgendwann kommt bestimmt der Moment, an dem Du Dir das zutraust und auch keine Probleme mit den ganzen Ärzten siehst.
Manchmal bekommt man ja auch jemanden empfohlen.

Jetzt würde ich auch sagen, spricht noch zu viel dagegen.
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Oh man Katy, das ist eine schwierige Situation!

Ich könnte Dir lediglich mit meinen Erfahrungen diesbzgl. dienen.

Mein Mann hat nach Beendigung seines Studiums ein Jobangebot von der Firma, in der er als Werksstudent tätig war, angenommen. Das, obwohl ich eigentlich in Hannover bleiben wollte - das wusste mein Mann auch. Er war aber der Meinung, dass er das Jobangebot nicht ausschlagen könne. Er hätte sich schon während des Studiums dort "unentbehrlich" gemacht und hätte somit die besten Karten "für mehr" dort. Nach 4 Jahren Wochenendbeziehung einschl. der vielen Fahrerei seitens meines Mannes (jedes Wochenende insg. 300 km!) war er am Ende - es ging so einfach nicht weiter. Also war der einzige Weg für uns, dass ich nach Paderborn ziehe. Vom Bauchgefühl her wollte ich Hannover aber nur ungern verlassen - ich war aber der Meinung, dass ich es ihm "schuldig" sei. Immerhin hat er 4 Jahre lang jedes Wochenende 4 Stunden im Auto gesessen um mich und meinen Sohn zu sehen.

Ganz ehrlich - ich würde freiwillig nicht mehr meine Freunde und Familie aufgeben wollen! Ich hatte 4 harte Jahre ohne jegliche sozialen Kontakte hier in PB. Erst seit dem letzten Jahr fange ich an, hier Fuß zu fassen und Leute kennenzulernen. Und ich bin wirklich alles andere als kontaktscheu! Alte Freundschaften in Hannover waren schnell zuende (die Leute hatten keinen Bock, mich hier zu besuchen und ich konnte nicht dorthin, weil mein Mann mich hier komplett für sich beanspruchte). Und Großeltern um die Ecke zu haben ist echt ein unbezahlbarer Luxus! Hier in Paderborn bleibt, alles, wirklich alles an mir hängen. Ich habe eben niemanden, der mir mal zur Hand gehen kann oder mal die Kinder für ein, zwei Stunden nehmen kann.

Aber nun mal die andere Seite:
ein Umzug kann natürlich auch ein schöner Neuanfang sein! Es muss ja nicht sein, dass es lange dauert, neue Freunde zu finden. Ich habe, glaube ich, einfach nur Pech gehabt - hier in dem Ort, in dem ich wohne, ist halt eine richtige "Cliquen-Wirtschaft" in die man nur schlecht reinkommt(wobei ich sagen muss, dass wir eine traumhafte Nachbarschaft haben! Alle total lieb und nett! Aber eben alle schon viel älter als wir sodass keine gemeinsamen Interessen vorhanden sind). Vielleicht hättest Du ja Glück - und Du würdest Dich schnell in Deine neue Umgebung einleben. Katy, leider weiss man das alles nicht vorher :-(. Kinder passen sich übrigens sehr schnell an - die haben meistens keine Probleme, neue Kontakte zu knüpfen.

Jeden Tag 2 Stunden Fahrzeit finde ich schon ganz schön heftig - es geht ja nicht nur um die Kosten, die dadurch entstehen (und wenn ich mich recht erinnere, auch nicht mehr steuerlich absetzbar sind). Die verlorene "Freizeit" finde ich dabei fast noch schlimmer - für ihn, Deine Kinder und Dich.

Leider ist ja "eine Lösung auf Probe" auch nur schwer durchführbar (wegen der Kinder und Schule). Ansonsten würde ich jetzt sagen, dass Ihr nach Köln ziehen solltet mit der Option, wieder zurück zu ziehen, wenn es garnicht geht.

Jedenfalls solltest Du Dich nicht unter Druck setzen lassen - und Du solltest Dir auch kein schlechtes Gewissen einreden lassens. Egal, wie Du Dich entscheidest.

Die Zweigungen des Lebens - rechts rum oder doch links rum? Sie birgen soviel Chancen, aber auch Risiko.
No risk, no fun ;-).

LG,
Lola
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Katy70
Als ich zusammenbrach, das 2. Mal und klar wurde, daß ich keinen Schnupfen habe, hat mein Mann sich einen neuen Job gesucht, in Köln, 1 Stunde Fahrt morgens und dasselbe abends.

Heißt das, dein Mann hat sich eine Mehrbealstung gesucht als klar war das hinter deinem Zusammenbruch eine Depression und damit eine langwierigere Behandlung steht?

So bin ich ja schuld, daß wir nicht umziehen können!

Hast du ihm alle diese Argumente schon mal so klar aufgezählt wie uns gerade?

Ich bin schuld, daß er immer so viel fahren muß!

Wieso? Hast du ihn zu diesem Job gedrängt?

Und eigentlich müßte ich ja mitziehen!

Nein, oder war das vorher so abgesprochen?

Eine Frau hat ja keine Rechte, ist das Mädchen für alles....(laut meiner Erziehung!).....

Es ist schwer aus solchen Prägungen raus zukommen, aber du weißt das das heute zum Glück absolut nicht mehr so ist, oder?
Die Zeiten in denen Frauen ihre Männer fragen mussten ob sie arbeiten gehen dürfen uä sind zum Glück lange vorbei.

Muß ich als Frau immer nachgeben? Immer den A.... spielen, keine Meinung äußern, immer nur funktionieren?! Laut Therapie nicht!

Lt mir auch nicht, und ich denke ich stehe nicht allein da.
Du leistet einen Teil der Familienarbeit, er den anderen. Beide sind doch gleich viel wert.

Aber das würde bedeuten, daß er nach Köln ziehen würde - und der Rest der Familie nicht... und jetzt?

Heißt das dein Mann stellt dich vor die Wahl?

LG,

Tina
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Marion22: Ja, er spricht darüber, daß ich krank bin. Aber ich finde das in Ordnung. Er kennt die Firma schon seit Jahren und sie haben bisher super viel Verständnis gehabt. Er muß nicht um 8.00 UHr erscheinen, wenn wir Termine haben, kann er gehen usw. usw. Ich habe sowas noch nicht erlebt.
Und ich mache auch kein Geheimnis aus meiner Krankheit.

Er erwähnt ja keine Details, sondern lediglich, daß ich Depressionen usw. habe. Was ist daran schlimm? Ich gehe mittlerweile sehr offen damit um...und das weiß e auch. Und siehe da - es gibt ganz viele, die auch Depressionen haben! ;D
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Dodo: mein Mann drängt nicht in dem Sinne. Wir hatten mal eine Diskussion darüber. Dann erzählt er halt davon, daß ihn ein Kollege gefragt hat, warum er nicht nach Köln zieht usw....

Wir hatten mal darüber gesprochen, er würde es machen. Ihn hält hier - angeblich - nicht so viel. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Aber ich bin halt mehr zu Hause, als er. Auf jeden Fall würde er gerne nach Köln ziehen. Er fühlt sich in der Firma sehr wohl, möchte da bleiben und so wäre es ja einfacher....
Und er wäre mehr zu Hause.

Daraufhin habe ich ihm nur gesagt, daß er kein Typ ist, der pünktlich den Stift fallen läßt! Dann wird er halt länger im Büro sein, aber ich glaube nicht, daß er deshalb abends früher zu Hause ist! Und mittags nach Hause? Nein danke! Dann bin ich ja noch mehr gebunden! Dann muß das Essen pünktlich auf dem Tisch stehen...so kann ich das noch freier gestalten!

Mich stört halt, daß er es so hinstellt, als ob er eigentlich möchte, aber ich das Hindernis bin. So unter dem Motto, bekehr mal die Alte und dann komm rüber...?
Ich dachte eigentlich, wir hätten das besprochen und eine Entscheidung gefällt. Dann müßte es doch eigentlich heißen, wir haben uns entschieden....oder nicht?
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Lola: tja, leider weiß man vorher nicht, wo man hinkommt und wie die Leute sind....und so leicht fällt mir Kontakt im Moment auch nicht.
Hier wissen alle Bescheid, es ist völlig in Ordnung.

Mein Mann fährt seit Jahren weite Strecken, ist viel weg gewesen. Ich habe mir hier zu Hause mein Leben aufgebaut. Seit ich denken kann, hat er viel gearbeitet! Im Moment ist er - im Vergleich zu früher! - früh zu Hause!!
Ich glaube nicht, daß er weniger arbeiten würde. Dann wäre er halt auch um 19.00 Uhr zu Hause, weil er ja schnell zu Hause ist...er arbeitet in der EDV-Branche, da ist einfach viel zu tun...und er liebt seine Arbeit.
Ob ich hier bis 19./20.00 Uhr sitze oder in Köln - hier hätte ich aber Freunde, hilfsbereite Nachbarn und Verwandtschaft!
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Hextina:
Sein neuer Job war eher Entlastung! Er hat in der alten Firma wahnsinnig lange gearbeitet, hatte auch mindestens 1 Stunde Fahrtzeit pro Strecke und war zum Schluß fast nur noch auf Geschäftsreise, also nur am Wochenende da!
Jetzt muß er nicht um 8.00 Uhr da sein, kann persönliche Termine wahr nehmen und ist fast immer so um 19.30 Uhr/20.00 Uhr zu Hause, also eine riesige Verbesserung!

Ich habe ihm alle Argumente genannt und ihm ist klar, daß es in den nächsten Jahren alleine für Simon zu schwierig ist! Aber ich merke, daß er schon im Hinterkopf hat, vielleicht.....

Gedrängt hat er mich nicht. Vor der Therapie habe ich halt gesagt, daß ich immer dorthin ziehe, wo er arbeitet, kannte ich ja nicht anders! Das hat sich aber geändert! Ich bin seßhaft geworden und fühle mich wohl! Und ich könnte das nicht, immer alle paar Jahre umziehen, wegen einem Job! Darauf nagelt er ganz gerne fest, ich hatte ja mal gesagt....

Aber es war nicht die Bedingung, die an den Job geknüpft waren! Er meinte halt, er fährt seit Jahren so weit, das wäre egal. Die Firma und Leute kennt er, er fühlt sich dort wohl und hat einen sicheren Job. - und ich denke, im Hinterkopf die Hoffnung, daß irgendwann....naja...

Er stellt mich auch nicht vor eine Wahl! Es ist halt so, daß ich anhand von solchen Bemerkungen merke, daß er schon ganz gerne würde - zumindest rattert dann meine Kindheit wieder los! Da, wäre einfacher für ihn, nur wegen mir geht es nicht, armer Mann, muß so weit fahren...usw. usw.
Wenn meine Eltern das wüßten, bekäme ich sofort eine Standpauke zu hören!
Tja, alles nicht so einfach, ich denke, heute Abend werden wir wohl genug Gesprächsstoff haben...

Danke Euch allen für Eure Meinungen, sie haben mir sehr geholfen!!! :druecker
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
So, mein Männe und ich haben gestern darüber geredet. Er sieht es genauso wie Ihr, daß wir eine Familie sind, jeder seine Wünsche hat und auch das Recht hat, sie zu vertreten.
Als er den Job annahm, war nie die Rede davon, daß wir nach Köln ziehen, im Prinzip macht ihm die Fahrerei nur dann was aus, wenn er einen stressigen Tag hatte, so wie gestern, und spät nach Hause kommt.
Er kann mich und meine Argumente verstehen und sagt auch, daß eine Familie in der Nähe zu haben bei Simons und meinen Problemen, ein Geschenk wäre.
In Köln wäre ich völlig alleine, kein Babysitter.....hier haben wir immer mal wieder ein Familienmitglied, das uns entlastet, wäre nicht zu verachten....

Er wird sich einen MP3-Player kaufen, damit er einfacher Hörbücher hören kann, so daß die Fahrerei angenehmer wird....

Er war überrascht, wieviele Männer auch weiter zur Arbeit fahren.....

Und dennoch ist das komisch! Ich habe immer noch das Gefühl, daß ich kein Geld verdiene, ich nicht das Recht habe, so zu reden - eigentlich müßte ich ja mitziehen!

Aber wenn ich an unseren Sohn denke, wäre ein Umzug absolut Gift, unabhängig von mir! Ich habe als Kind immer gelitten! Hatte gerade Freunde, schon wieder umziehen! Das letzte Mal hatte ich 1/2 Jahr Kopfschmerzen, wurde von Arzt zu Arzt geschleift, keiner fand was, bis mal einer sagte, psychisch!

Also sollte ich jetzt einfach an Simon denken (Sarah würde das hinkriegen) und mich außen vor lassen....( :angryfire)!! Und sehen, daß wir hier auch gemeinsam Freunde finden, damit auch er sich hier so wohl fühlt, daß er nicht mehr weg möchte.....(habe mich ja jahrelang zurückgezogen, außerdem hat er jahrelang nur gearbeitet, keine Zeit für Freunde...) :-D :-D ;D ;D

Auf jeden Fall haben mir Eure Antworten ein wenig Sicherheit gegeben, hinter meiner Meinung und meinem Wunsch zu stehen! Danke....

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag bei diesem schönen Wetter.... :-D :sonne
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Katy70
Er sieht es genauso wie Ihr, daß wir eine Familie sind, jeder seine Wünsche hat und auch das Recht hat, sie zu vertreten.

Na also..... :))

Und dennoch ist das komisch! Ich habe immer noch das Gefühl, daß ich kein Geld verdiene, ich nicht das Recht habe, so zu reden - eigentlich müßte ich ja mitziehen!

Das ist nicht komisch, sondern eine sehr tiefe Prägung.
Du nimmst dir mit dieser Art zu denken selbst jedes Selbstwertgefühl. Bleib da bitte mit deinem Thera dran.

Also sollte ich jetzt einfach an Simon denken (Sarah würde das hinkriegen)

Ähem, du solltest an euch alle 4 gleich denken.
Nur weil Sarah momentan stabil scheint heißt es mitnichten das sie so eine Anpassungsleistung einfach aus dem Ärmel schüttelt.
Ich frage einfach mal nach, weil das war mein erster Gedanke:
Kann es sein das du Sarah auch mehr zumutest einfach weil sie wie du weiblich ist?
Kann es sein das du ihr da ähnliches zumutest wie man dir früher zugemutet hat?

und mich außen vor lassen....( :angryfire)!!

Nein. Auch du musst aus dir stabil werden.

Und sehen, daß wir hier auch gemeinsam Freunde finden, damit auch er sich hier so wohl fühlt, daß er nicht mehr weg möchte.....(habe mich ja jahrelang zurückgezogen, außerdem hat er jahrelang nur gearbeitet, keine Zeit für Freunde...)

Mag sein, aber 'it takes two to Tango'!
Dein Mann hat seinen Anteil an allem, und ihr kommt nur gemeinsam daraus.

LG,

Tina
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Liebe Tina,

mit Sarah meinte ich eigentlich so, daß sie sehr schnell Kontakt bekommt. Als sie aufs Gymnasium wechselte, dauerte es nicht lange, da hatte sie schon eine feste Freundin. Ich sage nicht, daß es leicht ist - kenne ich selber! Aber Simon hat sich immer schwer mit Kontakt getan, für ihn wäre es halt schwieriger...

Ich denke nicht, daß ich Sarah zu viel zumute. Sie macht in der Woche morgens Frühstück und hier und da ihr Zimmer sauber, ansonsten darf sie einfach nur Kind sein. Sie macht ihre Hausaufgaben selbst, bei Fragen bin ich da, in den Hauptfächern (je nachdem was es ist), gucke ich nach, für Arbeiten üben wir zusammen. Ach ja, sie räumt ihre Wäsche selbst ein und sucht sich morgens raus, was sie anziehen möchte (weil ich das nie durfte!)....sie kommt genauso kuscheln, gestern hat sie sich tierisch geärgert und geheult und ich sie getröstet....
Mein Männe und ich unterhalten uns viel über unsere Kinder und die Erziehung. Und je nach Alter ändern wir halt auch einiges.
Ja, sie mußte immer auf Simon Rücksicht nehmen und weiß, daß er vieles nur schwer kann und geht entsprechend auf ihn ein - oder pampt ihn an...aber das ist normal, hat mir die Kinderpsychologin erklärt....

Also irgendwie ist ein Therapeut an Dir verloren gegangen.... :applaus

Bei dem Thema Selbstwertgefühl usw. bleiben wir dran... Das mit den Freunden hat sich halt irgendwann so eingeschlichen...mein Mann war entweder auf Geschäftsreise oder hat lange gearbeitet und am Wochenende mit Freunden treffen? Wir waren froh, daß wir uns mal hatten! Seit etwa 1 Jahr bin ich dabei, das zu ändern, für mich auf jeden Fall und so langsam werde ich auch so fit, daß wir abends mal weggehen, bzw. uns mit Freunden treffen können....es wird also. Klar, gehören da 2 zu....aber wenn Frau nicht alleine sein kann, bzw. nicht raus möchte....was soll Mann da machen....? Naja, die Zeit ist ja zum Glück vorbei... :-D
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Hi du,

Original von Katy70
Ich denke nicht, daß ich Sarah zu viel zumute.

Es ging mir nicht um den Alltag, sondern darum das siein deiner Fantasie den Umzug einfach so wegsteckt. Und da um mögliche Parallelen zu deiner tiefen Prägung, aber daswar nur mal ein Gedake den ich zum Nachdenken in den Raum stellen wollte.

Also irgendwie ist ein Therapeut an Dir verloren gegangen....

*smile*

Glaub mir an dem Thema arbeite ich massiv :)

Liebe Grüße,

Tina
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Tina, was heißt das??? Möchtest Du gerne Therapeutin werden...? Erzähl...

Also ich weiß, daß Umzug für niemanden ein Spaziergang ist, aber von beiden Kindern hätte Sarah eine Chance das zu verkraften, Simon würde abstürzen...wir haben es erlebt, als seine Lehrerin für 3 Monate ausfiel und er Ersatz bekam.....so meinte ich das halt.....naja, egal, ist vom Tisch, ich hoffe, mein Kopf lernt das auch irgendwann.... :-D
 
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