Der Artikel ist einsam einseitig. Der von Dir rauskopierte Absatz mag fast treffend sein, aber je weiter man nach unten kommt, desto mehr stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Spätestens da, wo der Werte Herr Hüther genannt wurde hab ich mich übergeben. Der ADHS-Experte, der Ratten mit MPH füttert und sich wundert warum denen dann kotzig wird und sofort alles auf den Patienten (menschlichen Patienten) überträgt. Toller Arzt, echt reife Leistung. :angryfire
Außerdem fehlt hier das Hintergrundwissen. Es wird bemängelt das die Diagnose immer häufiger gestellt und behandelt wird. Einige Absätze vorher nennen sie den Grund - ohne ihn zu verstehen. Denn leider sind die Zustände in Schulen und Kindergärten viel schlimmer, als ich bis vor ca. 4 Jahren angenommen hatte.
Ein beispiel aus der Wirklichkeit: 6Jähriger Junge (noch im Kiga) wurde als ADHS-Kind diagnostizeirt. Das dieses Kind viel Ärger bereitet kriegen die Eltern täglich beim abholen zu hören. Über ein jahr wird von den Kigamitarbeiterinnen debattiert was zu tun ist ......... über ein Jahr ........
Klar, dieses ist ein Extrembeispiel, aber es kommt immer häufiger vor. Als Pädagoge lernt man zunächst einmal "blöd daherreden". Ohne Witz. Ich habe es an zwei Schulen (für Sozialpädagogik) selbst erlebt.
Beim ersten Mal ging es um eine Klassenfahrt ...... nach 1,5Jahren(!!) wussten wir nicht mal wohin, wieviel geld braucht man, wer kommt mit, wann fahren wir ..... Wir waren nach 1,5Jahren nicht ein Stück weiter wie in der ersten Woche. Disskutiert wurde aber im Schnitt 6h / Woche!! Das ist wirklich passiert.
In der zweiten Schule (füpr Sozialpädagogik) wo ich war, hats dann auch gleich damit angefangen ...... bei beiden wurde immer begründet: Junge Pädagogen müssen das Diskutieren lernen ....
Ich fragte in der ersten Schule nach 1,5Jahren wie lange ich eigentlich über ein kind rede, bis ich mal das handeln anfangen darf? Bis heutehabe ich darauf keine Antwort erhalten .... und erwarte auch keine mehr.
Im Artikel steht unmissverständlich, das die Kinder behandelt werden sollen ...... und jeder kennt die Wartezeiten bei Ärzten und Therapeuten. Jeder will, das therapiert wird, aber das die Wartezeiten z.T. über die 12-Monatsgrenze hinausschießen, das will keiner hören.
Alles in allem ist es schlicht Werbung für ein Buch, welches versucht Experten an einen Tisch zu holen. Faktisch sind aber die Autoren nur einmal durch Deutschland getuckert und haben Meinungen eingeholt.
Meine Meinung: 34,90€ zum Teufel. Dafür würd ich eher Eis futtern gehen.
Fazit: Alle sehen einen Handlungsbedarf und fordern diesen ein - aber niemand fühlt sich zum Handeln angesprochen.
negteit