Eltern müssen mitspielen

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Eltern müssen mitspielen

Bei Computerspielen sollten sich Erwachsene auskennen – nur so können sie ihre Kinder schützen. Von Götz Hamann

Nichts ist leichter, als Eltern in die Enge zu treiben. Man muss sie nur auf Computerspiele ansprechen, schon flüchten sie hinter einen inneren Schutzwall.

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Auf das Naheliegende kommen die wenigsten: Sie müssen selbst ran. Ran an Tastatur und Handsteuerung. So wie Väter und Mütter jahrzehntelang den Fernsehkonsum ihrer Kinder kontrolliert haben, so müssen sie sich heute mit Computerspielen auseinandersetzen. Das heißt nicht, dass sie besser spielen lernen sollen als ihre Kinder, was ohnehin nie gelingen wird. Um mitreden zu können, reichen Grundfertigkeiten, und die kann man leicht erlernen. Also bitte keine Ausreden.

Computerspiele sind ein Massenmedium geworden. Im Guten wie im Schlechten. Für viele Jungen sind sie das wichtigste Medium überhaupt, und für Mädchen werden sie es zunehmend auch: Rund 70 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren spielen gelegentlich. Fast 40 Prozent tauchen intensiv und nahezu täglich in Autorennen wie Need for Speed oder Schießorgien wie Halflife2 ein. Wie viele Stunden sie das dürfen, dafür gibt es in den meisten Familien sicher Regeln, aber in dem gesetzten Zeitrahmen können die Kids oft machen, was sie wollen. Die Mehrheit von ihnen verfügt bereits über einen eigenen Computer oder einen eigenen Fernseher mit Spielkonsole, und globale Konzerne setzen alles daran, dass sich die Spielkultur noch weiter ausbreitet. So stellt Intel, der Welt größter Konzern für Computerchips, seinen Messeauftritt auf der Cebit in Hannover ganz ins Zeichen der Spiele. Und nur eine Woche später kommt in Europa die technisch hochgerüstete PlaystationIII auf den Markt, deren Vorgänger die bisher erfolgreichste Spielkonsole der Welt ist.

Eine Debatte um die Wirkung von Computerspielen wird in der Regel darauf reduziert, ob sie Gewalttaten auslösen. Aber das ist viel zu eindimensional. Die Spiele können auch in ganz anderer Hinsicht ein sozialer und geistiger Trainingsplatz sein. Studien haben eindeutig ergeben, dass Chirurgen, die viel spielen, die besseren minimalinvasiven Operateure sind. Wer sich in virtuellen Welten bewegt, übt das dreidimensionale Vorstellungsvermögen. Außerdem vermitteln viele Spiele die Werte der Leistungsgesellschaft. Wer eine Aufgabe erfüllt, steigt auf, aber nur wer sorgfältig und gewissenhaft, schnell und effizient ist, dem gelingt es. Andere Spiele wiederum fördern das strategische und analytische Denken. Beispielsweise sind die besten Profis, die auf Turnieren Warcraft III spielen, in Mathematik ausgezeichnet.

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Quelle: http://www.zeit.de/2007/12/1-Eltern

Die sprechen mir gerade sowas von aus der Seele.......

LG,

Tina
 
B

B69P

Guest
Petagogisch Wertvoll...

Aus diesem Grund steht auch immer eine Altersfreigabe bei den Spielen, sollte diese beim Kauf von den Eltern nicht beachtet werden, könnte der Sohn oder die Tochter an Spiele geraten die für ihr alter nicht geeignet sind...

Doch man sollte auch nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, dass es Eltern gibt die das wenig interessiert, die Hauptsache der Sohn oder die Tochter gibt ruhe und nervt nicht...

Früher hat man mit der ganzen Familie Spiele-Abende gemacht, für mich war das fast immer ein Graus. Doch Heute bin ich der Meinung, dass dies leider verloren gegangen ist, weil die Eltern sich nicht mehr die Zeit nehmen, mit den Kindern etwas zu unternehmen...

Natürlich müssen die Eltern mitspielen und sollten sich schon die Zeit nehmen Sohnemann mal beim Spielen über die Schulter zu schauen. Denn was bringt es, wenn ich meinem Kind ein Spiel nicht kaufe, es jedoch über Freunde an so ein Spiel herankommt, weil diese Eltern es nicht so eng gesehen haben...

Ich kenne viele Spiele auf dem PC, besitze die PS 1 und PS 2 und seit Kurzem die PSP. Töchterchen (7) hat von VTech eine Spielkonsole mit Spielen, die für ihr alter geeignet sind. Ich spiele auf der PS2 nur wenn Tochter nicht in der Nähe ist. Ich finde es für mich als kein großes Problem mit dem Spielen zu warten, wenn sie zum Beispiel im Bett ist...

Eines möchte ich aber nochmals kurz erwähnen. Ich spiele schon über zwanzig Jahre Spiele, die es erst ab 18 Jahren in den Geschäften zu kaufen gibt. Hin und wieder werden Filme geschaut, die für mich persönlich Nervenkitzel bedeuten. Wie zum Beispiel "Das schweigen der Lämmer" oder "SAW". Ob diese Filme "Petagogisch Wertvoll" sind, lasse ich mal dahingestellt. Für mich ist es eine andere Art der Unterhaltung, doch ich habe nicht den Wunsch, mir eine Knarre zu kaufen um anderen Menschen Leid zuzuführen. Weil ja auch gerne behauptet wird, durch diesen Medienkonsum wird man zu Amokläufer...

Doch eines ist klar, die Eltern sind die letzte Instanz, ein Spiel oder ein Film den Kindern zugänglich zu machen...

LG Bernd
 
E

Elfe66

Guest
RE: Petagogisch Wertvoll...

Genau das ist da Problem ... Eltern denen es egal ist, was ihre Kinder spielen, oder welche Filme sie schauen.

Bei uns ist es auch ganz klar, daß unsere Kinder nur PC-/Playstation-Spiele spielen, die für ihr Alter geeignet sind (und da gucken wir auch schon mal zu, was es für ein Spiel ist) und auch nur Filme gucken, bei denen es so ist.

Eine Ausnahme habe ich gemacht und zwar meinem Sohn den Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gezeigt, als er 12 war (ist erst ab 16). In der Zeit kam bei ihm in der Klasse die Drogenproblematik auf und ich hielt es für sinnvoll, ihm drastisch vor Augen zu führen, was passieren kann.

Was aber die Spiele betrifft ... leider kann ich nicht überprüfen, was mein Großer (jetzt 13 3/4) so spielt, wenn er bei Freunden ist.
Ich weiß, daß viele seiner Frende Spiele besitzen, die erst ab 18 sind und frage mich auch immer, warum es diversen Eltern am A.... vorbeigeht, mit was für Metzelspielen sich ihre Kids beschäftigen.

Sicherlich wird nicht jeder zum Massenmörder, der solche Spiele spielt oder auch Filme wie "Saw" sieht, aber ich denke, eine Altersfreigabe hat schon ihren Sinn und gewisse Eltern sollten sich da mal Gedanken drüber machen.

Für mich ist übrigens ein gemütlicher Spieleabend (also die "normalen" Gesellschaftsspiele) mit der ganzen Familie was tolles, leider wollen die Kinder dies wesentlich seltener als wir Eltern!
 
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