brauche Rat -  Etwas frei Zeit zu zweit

alterego62

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neu im Forum und würde mich über Tipps und Rat sehr freuen.

Ich führe eine Wochenendbeziehung mit einem allein erziehenden Vater und seinem12,5 jährigen Filius. Sie Situation, die ich vor 15 Monaten vorfand, war sehr schwierig. Psych. kranke Mutter, Sorgerechtsklage, ADS des Kindes, alles sehr kompliziert.
Die Situation des Vaters u. die des Sohnes hat sich deutlich verbessert.
Das hat uns viel Nerven gekostet aber es hat sich wirklich gelohnt.

Zu Beginn der Beziehung war Max noch 14 täg. bei seiner Mutter, was aber nun seit Oktober aus o.g. Gründen nicht mehr für Max zumutbar war.
Damals hatten wir noch etwas freie Zeit für uns.(Mein Liebster ist selbstständig und da ist die Zeit ist sowieso knapp)
So nun kommt meine Frage an euch.

Wie macht ihr das, wenn ihr mal]einen freien Tag für euch haben möchtet?

Ich scheue mich dieses Thema anzusprechen, da ich keine Kinder habe und mir schnell unterstellt wird, ich hätte keine Ahnung. Ich möchte da auch wegen Max sehr vorsichtig sein, da er auf keinen Fall denken soll, er würde abgeschoben!! Ist ja auch doof, ihm zu sagen, geh mal 24 Std zu Oma oder lade dich bei einem Freund ein, wenn er selber nicht darauf kommt. Mein Liebster wünscht sich das auch, scheut sich aber wohl aus den gleichen Gründen wie ich.
Wir stecken beide sehr viel zurück und die Beziehung fängt an zu leiden und das kann es ja wohl nicht sein.

So das war es erstmal. Ich bin dankbar für jede Anregung.
 

Leon910

*Jungsmama*
Also ersteinmal herzlich willkommen hier! :geb4

Zu Deiner Frage:

Aaaalso, ich habe auch einen Sohn mit ADHS (er ist 5), und weiß wie eng da die Freizeit bemessen sein kann...er geht einmal die Woche zur Ergo, da sind wir ständig unterwegs...dann fordert er sowieso immer meine Aufmerksamkeit, will Beschäftigung haben...und ich habe noch einen Kleinen Fratz hier von 14 Monaten, der nicht weniger anstrengend ist. Mein Mann ist Berufssoldat, und so gut wie nie zu Hause...ich bezeichne mich oft auch als Alleinerziehend...
Freizeit sind für mich die Abende, wenn die Kinder pünktlich im Bett liegen, und ich kann an den PC oder eine Serie im TV sehen...mit meinem Mann zusammen manchmal auch, aber das ist eher selten...
Wenn wir eine Einladung zu einer Feier haben, nehmen wir die Kinder entweder mit, oder meine Oma paßt dann auf, aber solche Dinge ergeben sich eher zufällig...planen tun wir so etwas nicht...

Ich denke mal, wenn Dein Freund es auch möchte, dann dürfte es nicht schwer sein, einen zwölfjährigen davon zu überzeugen, daß er mal auswärts schlafen könnte... ;D So schlimm finde ich das gar nicht, vor allem wenn ihr es doch beide wollt...wo ist denn da das Problem?? Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Junge gleich meint ihr wollt ihn abschieben...macht doch mit ihm einfach einen Kompromiss: wenn er ein WE bei einem Freund oder der Oma übernachtet, dann unternehmt ihr das nächste WE etwas gemeinsam mit ihm...Da findet sich doch bestimmt eine möglichkeit, oder?

Ich hoffe Ihr findet einen Weg... :druecker



LG Marion :sonne
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Welcome! :)

Original von alterego62
Ich führe eine Wochenendbeziehung mit einem allein erziehenden Vater und seinem12,5 jährigen Filius. Sie Situation, die ich vor 15 Monaten vorfand, war sehr schwierig. Psych. kranke Mutter, Sorgerechtsklage, ADS des Kindes, alles sehr kompliziert.

Hört sich auch so richtig kompliziert an. Viele Belastungen die da auf Schultern liegen.
Manche kenne ich selbst.

Wie lange geht eure Beziehung schon?

Die Situation des Vaters u. die des Sohnes hat sich deutlich verbessert.

Magst du mehr erzählen? Ich werde hier gerade verdammt neugierig ;-)
Wie hat sich es sich verändert, was hat es ausgelöst.....

Zu Beginn der Beziehung war Max noch 14 täg. bei seiner Mutter, was aber nun seit Oktober aus o.g. Gründen nicht mehr für Max zumutbar war.

Gibt es jetzt keinen Kontakt zwischen Mutter und Kind?

Wie macht ihr das, wenn ihr mal]einen freien Tag für euch haben möchtet?

Wir reden mit den Kindern und versuchen einen Weg zufinden der für alle gangbar ist.
Hier ist das jüngste Kind 9,5. Es sind alle alt genug um mal ein paar Stunden allein zu sein, oder zu Freunden zu gehen. Oder, oder oder ;-)

Ich scheue mich dieses Thema anzusprechen, da ich keine Kinder habe und mir schnell unterstellt wird, ich hätte keine Ahnung.

Weißt, als ich das gelesen habe dachte ich, man so sollten viele Zweitpartner denken. ABER, du beweist in deinem Post schon so hohe Kompentenz und Empathie für das Kind, das du dir da vermutlich ruhig etwas zutrauen darfst.

Ich möchte da auch wegen Max sehr vorsichtig sein, da er auf keinen Fall denken soll, er würde abgeschoben!! Ist ja auch doof, ihm zu sagen, geh mal 24 Std zu Oma oder lade dich bei einem Freund ein, wenn er selber nicht darauf kommt.

Vielleicht traut er sich auch einfach nicht ;-)

Redet mit ihm über euer Anliegen. Bezieht ihn ein in die Lösungsfindung, nehmz ihn ernst in seinen Ängsten aber traut ihm auch etwas zu.

Wir stecken beide sehr viel zurück und die Beziehung fängt an zu leiden und das kann es ja wohl nicht sein.

Ganz sicher nicht. Vorallem würde das Kind das auch sicher 'merken' und das wäre sehr ungesund.
Eltern und auch deren neue Partner haben durchaus Rechte. Erst Recht wenn sie denn anfangen ihren Pflichten dem Kind gegenüber zuviel des Guten erfüllen ;-)

Viele Grüße,

Tina
 

alterego62

Neues Mitglied
Hallo Tina,

danke erstmal für deine Antwort.!! :]
Dann fange ich mal an
Wir sind seit 15 Monaten zusammen und sind 50km voneinander entfernt. Ich bin ca. 11.000 km während Zeit gefahren, weil ich mehr Zeit zur Verfügung hatte (ab dem 3.4. habe ich Gott sei Dank wieder einen Teilzeitjob und dann sehen wir uns nicht mehr so häufig :()
In diesem Fall kann ich sagen „dank meiner Arbeitslosigkeit“konnte ich viel Zeit und Herzblut in die Beziehung investieren. Ich habe mir ja zwei Männer ausgesucht und musste mich mit zwei, nicht eben einfachen Charakteren, zusammenraufen.Der Vater hat sozusagen nah am Strommast gebaut. ;-)

Ich schreibe dir einfach mal ein paar Schlagworte zur Situation und deren Verlauf, damit deine sympathische Neugier befriedigt wird:
Nach 20 Jahren mit Ehe mit der psych. kranken Mutter von Max, hat er sich, um sich selbst zu retten getrennt, Schuldgefühle bis dorthinaus.
Max war zuerst bei seiner Mutter, die ihn dann aber an ihre Eltern abgeschoben hat. Dort hat er sich so verändert, dass der Vater Max zu sich geholt hat (Max wollte das auch!!)
So nun plötzlich allein erziehender Vater mit einem Sohn, der Schlimmes mitgemacht hat (Selbstmordversuch der Mutter etc.) Ich könnte dir echt grausame Geschichten erzählen, verzichte aber aus Zeitgründen darauf. Eines steht fest, die Kinderseele hat Schaden genommen.
Dann wurden alle Möglichkeiten der Hilfe ausgeschöpft, Therapie des Vaters, Hilfsplan über das Jugendamt, Therapie für Max,(hier bin ich dazugestossen sozusagen) Erziehungsbeistandschaft, Kinderanwältin für Max etc.
Ich sage dir, es ist für einen Vater mindestens dreimal so schwer das alleinige Sorgerecht zu erhalten, als für eine Mutter. Keiner glaubt dir das, was du erzählst. Und dann immer der Spruch, „ja sie ist doch krank“..das kann doch keine Entschuldigung sein, wenn es um das Kindeswohl geht. Es war ein großes Glück, dass die Hilfspersonen dann endlich mal live mitbekommen haben, wie die Kindsmutter sich verhält und ihr Kind aus welchen Gründen auch immer für ihre narzisstischen Zwecke „missbraucht“
Mir ist das so an die Nieren gegangen. Du bist teilweise echt hilflos.
Es ist auch ein großes Glück, dass Max und ich uns auf Anhieb gemocht haben. Zugegeben, er ist manchmal schwierig aber ein lieber Kerl.Weil seine schulischen Leistungen voll in den Keller sind, hat man sich nach endlosen Abwägungen und aufreibenden Diskussionen entschieden, ihm Concerta zu geben. Keine Dauerlösung!! aber ein gangbarer Weg, um erstmal in die Spur zu kommen und Erfolgserlebnisse für Max herbeizuführen.

Nun ist die Lebenssituation für Max ohne Kontakt zu seiner Mutter ruhiger geworden und unter dem Concerta gehen die Leistungen nach oben. Max hat den Wunsch seine Mutter zu sehen, (klar, er liebt sie) was seit 3 Wochen auch unter teilweiser Begleitung des Erziehungsbeistandes geschieht. Die Treffen und deren Auswirkungen werden beobachtet und wir schauen, wie sich das entwickelt.
Das Leben für Vater, Sohn und mich ist ruhiger geworden. Keine Terroranrufe und sonst was mehr.

Uff…..

Manchmal braucht es einen Anstoß von außen:
Klar, warum sollen wir nicht mit Max über unseren Wunsch reden. Mein zweiter Vorname ist Diplomatie, das bekommen wir bestimmt hin, danke für deinen Tipp!! Werde das mal mit meinem Liebsten besprechen.

Ganz liebe Grüße
Marianne
 

alterego62

Neues Mitglied
Hallo Marion,


vielleicht liest du meine Antwort an Tina, mein Dank gilt dir natürlich auch.

Wünsche dir ruhige Stunden

Marianne
 

Leon910

*Jungsmama*
Hallo Marianne!

Ihr habt echt eine menge durchgemacht... :maldrueck

Aber Du klingst jetzt so optimistisch, daß ich denke, ihr kriegt das bestimmt auch noch hin! :druecker

Alles Gute!!!


Marion :sonne
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Guten Morgen,

Original von alterego62
Ich schreibe dir einfach mal ein paar Schlagworte zur Situation und deren Verlauf, damit deine sympathische Neugier befriedigt wird:

*lächel*

Weißt, ich muss nachfragen wenn ich fundiert antworten will ;-)
Ich kann ansonsten Pauschalitäten von mir geben, aber ob die dem Einzelnen weiterhelfen wage ich manchmal echt zu bezweifeln.
Wenn du Fragen an mich hast immerher damit, das soll keine Einbahnstrasse sein.

Ich könnte dir echt grausame Geschichten erzählen, verzichte aber aus Zeitgründen darauf.

Das wäre auch sicher nichts was ins weltweite Zwischennetz gehört ;-)

Eines steht fest, die Kinderseele hat Schaden genommen.

Hört sich so an, ja. Hört sich aber auch so an als ob alles getan wurde und wird um den Schaden zureparieren bzw auf ein Minimum zu reduzieren.

Ich sage dir, es ist für einen Vater mindestens dreimal so schwer das alleinige Sorgerecht zu erhalten, als für eine Mutter.

Ich weiß. :-/
Aber ganz langsam aber sicher ändert sich da Bewußtsein.

Und dann immer der Spruch, „ja sie ist doch krank“..das kann doch keine Entschuldigung sein, wenn es um das Kindeswohl geht.

Nein.
Ich habe am eigenen Leib erfahren das eine (auch schwerste) psychiatrische Erkrankung kein Grund ist nur temporär den Umgang oder das GSR aus zusetzen. Das ist ganz sicher kein Mutterbonus der da ausgespielt wurde. Das ist einfach Gesetz, oder Handhabe von eben diesem. Es wird irgendwie nicht unterschieden ob ein Mensch körperlich oder psychisch erkrankt ist. :-/

aufreibenden Diskussionen entschieden, ihm Concerta zu geben. Keine Dauerlösung!!

Ich habe nur theoretisches Wissen von diesem Krankheitsbild. Aber ganz sicher sind Medis oft der rettende Anker. Setzt euch da mal bitte nicht unter Druck.

um erstmal in die Spur zu kommen und Erfolgserlebnisse für Max herbeizuführen.

Eben und sie scheinen mir auch verdammt wichtig.

Max hat den Wunsch seine Mutter zu sehen, (klar, er liebt sie) was seit 3 Wochen auch unter teilweiser Begleitung des Erziehungsbeistandes geschieht. Die Treffen und deren Auswirkungen werden beobachtet und wir schauen, wie sich das entwickelt.

Du liest dichso als ob ihr wirklich einfach alles gut begleitet. Wunderschön.


Manchmal braucht es einen Anstoß von außen:

Dafü ist das I-Net manchmal einfach ein schönes Medium ;-)

danke für deinen Tipp!

You're welcome :sonne

Liebe Grüße,

Tina
 
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