Feierlaune bei den Beschäftigten von Schlecker

Ilona

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Triumph für die Verkäuferinnen der Drogerie-Kette. Nach Protesten der Belegschaft und schlechten Umfrageergebnissen unter Kunden werden die Löhne zum Teil fast verdoppelt.
Feierlaune bei den Beschäftigten von Schlecker: Während in anderen Firmen Lohndrückerei und Leiharbeit auf dem Vormarsch sind, haben sich bei der Drogerie-Kette die Machtverhältnisse kurzzeitig umgekehrt. Auf Druck seiner Verkäuferinnen und Kunden verzichtet das Unternehmen auf den Einsatz von Billiglöhnern.
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schnupe

Aktives Mitglied
@ Ilona

es ist kein Triumph der Angestellten.

Schlecker hat durch seine neu ergründeten XXL Schlecker Läden und die Gründung der Menia Verkäuferinnen, die Jahre 12 € die Stunde bekamen, auf 6, 37€ runtergesetzt, Filialeiterinnen hatten die Option, statt wie bisher 13-18€ den gleichen Job zu machen, für Brutto 8,50

Und diese Option ist gekippt worden...

Das Resultat werden die Kläger in Kürze erhalten, aber zumindest hilft es den Neuanfängern
 

lailamausi

selten da...
:nocheck Ilona schreibt "...werden die Löhne zum Teil fast verdoppelt", bei schnupe haben sie sich halbiert... ?(

Also ich war auch eine dieser Kunden, die sich bei der Umfrage (ganz allgemeine Umfrage zwecks Kundenzufriedenheit) tierisch über die Beschäftigungsverhältnisse beschwert hat, weil ich mich selbst mit genügend Betroffenen unterhalten habe. Aber ich hätte nicht gedacht, dass das ein offenes Ohr findet. Schön, wenn's dann vielleicht doch einen Teilerfolg für die Angestellten gegeben hat. :druecker
 

mellipop

***Jungsmami***
Huhu,

man muss unterscheiden..einmal schlecker und einmal schlecker XXL ...

ich finde ja die grundsätzlichen arbeitsbedingungen auch schon mies bei denen...

lg
mellipop
 

Ilona

Moderator
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Schnuppe vor eineiger zeit Gab es das Thema bei Stern TV da waren 3 ehemalige Mitarbeiterinnen von Schlecker und erzählten folgendes:

Der eigentliche Schlecker laden wurde geschlossen wegen umbau.
Den alten mitarbeiterinnen wurde entweder angeblich betriebsbedingt gekündigt oder sie wurden zu entsetzlich weiten anderen läden versetzt, so dass Schlecker hoffte sie würden von alleine aufhören da es sich durch den langen Anfahrtsweg nicht mehr rentierte bei Schlecker zu arbeiten.

Der Umgebaut laden wurde dann als Schlecker XXL laden neu eröffnet. in diesen Läden arbeiten aber nur Mitarbeiter die über eine zeitarbeitsfirma angestellt wurden halt zu diesen hungerlöhnen.
Das seltsame daran war, dass ein ehameliges vorstandsmitglied von Schlecker diese Zeitarbeitsfirma leitete.
Lohndumping im großen Stiel.
Alte Mitarbeiter rausmobben indem man ihnen entweder Kündigt, ihnen unzumutbare Arbeitsbedingungen aufdrückt oder aber die Option lässt alten vertrag auflösen und einen neuen vertrag über die Zeitarbeitsfirma.

Nur haben die Mitarbeiter das nicht mit sich machen lassen und auch die Mitarbeiter die über die zeitarbeitsfirma eingestellt wurden haben sich solidarisiert und gemeinsam zum Boykott aufgerufen.

Klar die Bedingungen sind nicht besser geworden sondern nur in den alten Zustand zurück versetzt worden aber dennoch finde ich es als Triumph und ein Zeichen dass man sich nicht alles gefallen lassen muss auch wenn man Angestelter ist und Angst haben muss wenn man sich quer stellt gekündigt zu werden.
 

schnupe

Aktives Mitglied
Hallo Ilona,

richtig, sie haben ihre alten Verdienste wieder (oder auch nicht wirklich), jedenfalls mehr als über die Schlecker eigens gehörende Zeitarbeitsfirma Menia.

Solange sich aber nicht alle einheitlich gegen wehren, wirds nie was ändern.

Und Schlecker stellt nicht umsonst sehr gerne Leute ein, die wirklich auf Job angewiesen sind.

Ich war Jahre in dem Verein dort tätig, auch leitend.....arbeite nun ganz woanders, verdiene viel weniger als bei dem Blau Weißen Verein damals, aber bin viel zufriedener....aber bis ich eine Eigenkündigung meinerseits mit den ämtern durchhatte, lagen die Nerven auch mehr als blank.

Und die, die klagen, mit denen möchte ich nicht tauschen....und es werden schnell Wege gefunden werden, diese MA loszuwerden
 

Ilona

Moderator
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Schnupe wie gesagt ich zweifele das alles nicht an aber immerhin wurde es geschafft, dass es wieder einen einigermassen vernünftiger Lohn für diese Arbeit gibt.
Ich denke im zeitalter des Lohndumpings ist das auf dem langen Weg zu Mindestlöhnen ein erster Schritt.
 

schnupe

Aktives Mitglied
Original von Ilona

Ich denke im zeitalter des Lohndumpings ist das auf dem langen Weg zu Mindestlöhnen ein erster Schritt.

Ehrlich? Bevor der Gesetzgeber nicht einen einen Mindestlohn einführt, werden 1,3 Millionen weiterhin trotz Vollzeitjob ALG beziehen müssen.

Da ist Schlecker mit seinen Angestellten eine ganz kleine Nummer, aber sowas von klein, mit sseinen paar tausend Angestellten in Deutschland

Gut...durch das Urteil gehen die Minijobber nun mit 8,3߀ Cash raus(vor XXL waren es 9, 40€....ich gehe Brutto, wie Millionen andere für unter 7,50 Brutto arbeiten...

aus dieser Sicht ist Anton ein ganz ganz kleines Lichtlein
 

Ilona

Moderator
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schnupe ich kann natürlich deinen äörger verstehen aber ich glaube wir denken ein wenig unterschiedlich. ;D Soll nicht böse gemeint sein.
Ich denke jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein kleiner Erfolg. Wenn nicht für mich selber dann aber für einige andere. Aber ich kann auch verstehen, wenn man in der Situation selber mit drin steckt so wie du ist meine Sichtweise sehr schwer, wel man nicht aus einer neutralen position diese Entwicklung sehen kann. Was auch verständlich ist.

ich wünsche mir auf jeden fall Mindestlöhne und das in allen bereichen den ich kenne einige die leider davon betroffen sind und dadurch auf unterstützende Leistungen angewiesen sind. Da kann ich dann teilweise sogar verstehen warum die Haltung aufkommt warum arbeiten wenn ich doch sowieso mit Arbeit nicht das verdiene um mein leben selber zu verdienen.
Es macht dann einfach keinen Spaß vor allen nicnht wenn man keine Entwicklung in die richtige richtung sieht.
 
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