Hallo Lothar,
jetzt verstehe ich die Problematik schon sehr viel besser.
Es ist doch eher als ein Hortangebot zu verstehen, welches ein Kindergarten installiert hat, um sein eigenes Überleben zu sichern. Es war kein Impuls der Schule und der damit verbunden Zusammenarbeit, die ganz wichtig wäre, das es funktionieren kann.
Ich bin selbst Vorstand eines Kindergartens und ich kann mich in die Problematik sehr gut hineindenken, weil ich täglich damit zu tun habe, außerdem habe ich an einer Gesamtschule vom allerersten Gedanken bis zur Vollendung, eine offene Ganztageschule mit aufgebaut. Also kenn ich auch diese Seite und die Bedürfnisse der Eltern.
Es ist ganz klar, es geht nicht ohne feste Buchungstage und Zeiten, denn die Stundenanzahl und somit auch das Gehalt der Pädagogen ist fest daran gekoppelt. Wenn man nicht jedes Monat einen neuen Vertrag abschließen möchte und vorallem um den Mitarbeitern auch eine gewisse Sicherheit zu bieten, kann man es einfach nicht anders handhaben. Wir bieten den Eltern einen Änderungstermin an, während wir das aber nicht zu eng sehen, wenn es eine Änderung gibt, aber das geht nur, weil wir eine Erzieherin beschäftigen, welche nicht zu sehr auf das Geld angewiesen ist. Sie ist unsere Flexibilität.
Mich würde auch interessieren wie setzen sich die 85,-- zusammen, ist da auch Essensgeld enthalten oder muss da noch extra gezahlt werden.
Das mit den Hausaufgaben habe ich noch nicht richtig verstanden, denn es ist leider so, eine Hausaufgabenbetreuung kann nur eine Betreuung mit ein wenig Hilfestellung bedeuten und keine Nachhilfe. Das kann man einfach nicht leisten, sonst wäre es nicht bezahlbar, da man ja zur Kostendeckung eine gewisse Anzahl Kinder benötigt.
Seitdem es dieses Gesetz gibt und wir zur Umsetzung gezwungen waren, regt es mich auf. Wir konnten die Menschen, denen wir das wichtigste Gut unseres Daseins anvertrauen, nämlich unsere Kinder, nicht mehr voll beschäftigen, obwohl wir mehr Kinder aufnehmen mussten, um einigermaßen alles finanzieren zu können.
Diese Doppelmoral der Politker ist einfach unfassbar. Einerseits wollen sie der Bevölkerung weismachen, ihnen ist die Ausbildung unserer Kinder so wichtig und wollen in die Krippenplätze investieren und andererseits zwingen sie die Kindergärten zu Einsparungen, welche eigentlich nur auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden würden, wenn es nicht engagierte Menschen geben würde, die nicht auf die Uhr sehen, sondern auf den Bedarf der Kinder.
Ich denke auch, es wäre besser in Eurer Grundschule ein offenes Ganztagesangebot zu installieren und es nicht anderen zu überlassen.
Habt ihr schon ein Konzept? An Eurer Stelle würde ich mir die Konzepte der Schulen ansehen, egal ob sie einen öffentlich oder privaten Träger haben, denn die Bezuschussung ist ja die Gleiche. Wichtig ist bei alledem, dass hinter jedem erfolgreichen Konzept engagierte Menschen stehen, die es vorrantreiben.
Gruß Irene