Frage -  Hausarzt - Ritalin - ADS

Nessaja

Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage von einem absoluten Laien was die med. Versorgung dieser Kinder abelangt. Wie ich quergelesen habe, sind hier ja einige mit einem reichen Erfahrungsschatz. :respekt

Ist ein Arzt der Allgemeinmedizin in der Lage dazu, ein Kind, dass an LRS und Konzentrationsstörung leidet, bei dem AD(H)S vermutet wird, vernünftig und gezielt zu behandeln?
Ist dieser Arzt die richtige Anlaufstelle, wenn es um Ritalingabe bzw. deren Einstellung geht?

Das Kind besucht die Heilpädagogische Tagesstätte. LRS und KS wurden von einem Psychologen festgestellt, in dessen Behandlung sich das Kinder aber nicht mehr befindet. (soweit wir wissen)
Inwieweit und von wem noch genau festgestellt werden soll, ob das AD(H)S tatsächlich vorhanden ist, weiß ich nicht.

Ich freu mich auf Eure Erfahungswerte!
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Original von Nessaja
Hallo zusammen,
Ist ein Arzt der Allgemeinmedizin in der Lage dazu, ein Kind, dass an LRS und Konzentrationsstörung leidet, bei dem AD(H)S vermutet wird, vernünftig und gezielt zu behandeln?
Ist dieser Arzt die richtige Anlaufstelle, wenn es um Ritalingabe bzw. deren Einstellung geht?

NEIN ! ! ! ! Es gibt dafür Fachärzte die sich damit auskennen, die Fortbildungen besuchen etc.
Wendet euch an einen Facharzt (Kinderpsychologe), telefoniert rum...findet raus wo bei euch in der Ecke ein Facharzt ist....

Wenn AD(H)S vermutet wird, kann man das bei einem Facharzt austesten lassen... der sagt nicht nach 5 Min. jau,das Kind hat es oder nicht... ist also auch ein längerer Prozess (Gespräche, Tests, Videoaufnahme-Auswertung)...

Erst nach so einem Prozess (austesten lassen) wäre dieser Arzt berreit, MPH (Ritalin) zu verschreiben....

Ich hoffe, ich konnte erstmal einige Fragen beantworten :zwinker:
 

Nessaja

Mitglied
Danke !!

Ich frage deswegen nach, weil die Mutter auf unsere Nachfrage hin, wer das Kind denn behandelt antwortete, dass das noch immer der Hausarzt sei :wand

Wir dachten uns schon fast, dass er da nicht an der richtigen Stelle ist.
Meine Frage bezog sich auch ein wenig auf den Beitrag ... wir wissen nicht weiter ... da sich da ja im Moment einiges tut!
Wir sind morgen beim Anwalt, um dort ebenfalls das alleinige Sorgerecht zu beantragen.

Das das Kind beim Hausarzt ist, ist ja mal wieder ein neuerlicher Beweis dafür, dass die KM das alles nicht so recht auf die Reihe bekommt. :gap
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Ich habe eure Beiträge verfolgt und weiß worum es geht :-D

Besprecht euch mit dem Anwalt und haltet uns auf dem Laufenden, ja ???

Viel Glück für morgen ! ! ! :druecker :druecker :druecker
 

Nessaja

Mitglied
Das Daumendrücken werden wir in den nächsten Wochen oder Monaten brauchen können.

Ich war in den letzten Tagen damit beschäftigt mal alles aufzuschreiben, was in den letzten 3 Jahren passiert ist, denn wenn man vor der Anwältin sitzt, hat man dann doch wieder die Hälfte vergessen ;-)
So haben wir ihr vorab schon mal eine Mail mit unserer Geschichte geschickt.
Sind nur schlappe 15 Seiten die sie da zu lesen hat, damit sie alles weiß :Lesen

Heute Abend wird mein LG noch versuchen irgend wie an das "Gutachten" zu kommen, das es gibt und das wohl auch das Jugendamt gelesen hat.
 

sandra

Aktives Mitglied
STop dazu möchte ich auch noch kurz was sagen!!!


Es gibt sehrwohl auch Allgemeinärzte, bzw Kinderärzte, die sich halt auch auf das Gebiet ADHS spezialisiert haben!! Das ist auch nicht unbedingt an dem Doktortitel erkenntlich!!!

Wir sind zb bei einem Kinderarzt der sich auf ADS spezialisiert hat!
Der vorige KA bei dem wir waren, der war auch auf ADS spezialisiert, das wusste ich leider zu der Zeit nicht, sonst wäre unsere Leidensgeschichte um einiges kürzer gewesen.
Das war halt eine Gemeinschaftspraxis, und ich habe gewechselt, weil der halt auch ziemlich viele Assistenzärzte in der Praxis hatte, und wir bei jedem Besuch dort, von einem anderen Arzt behandelt wurden. Das hat mich damals wahnsinnig gestört, heute weiß ich, das sich unser eigentlicher Arzt halt mehr um seine ADHS ler gekümmert hat.

Sicherlich gibt es auch Hausärzte, die sich sehr gut damit auskennen, eine diagnose stellen könne, und die Einstellung exakt vornehmen können, das würde ich jetzt so pauschal nicht ausschließen!

Dagegen gibt es bei uns eine Kinderpsychologin, von der weiß ich von Eltern aus der ADHS SHG das die sich damit 0 auskennt.
Die Kinder als verzogene dumme Kinder hinstellt. Und halt auch immer vergleiche zu ihren zwei wohngeratenen Kindern stellt, und das find ich ja mal total daneben!

LG
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Sandra, wir sind bei einem Kinderarzt,Facharzt für ADHS
sind also auch nicht bei einem Psychologen.....
und die allerwenigsten Hausärzte haben sich auf ADHS spezialisiert, da sie den ganzen Tag mit "normalen" Krankheiten voll ausgelastet sind....
 

Nessaja

Mitglied
Hm .....

soweit ich weiß, ist das ein "Feld-Wald-und-Wiesen-Arzt" der nicht gerade auf Kinderheilkunde spezialisiert ist. Er wohnt halt in der Nähe der Mutter und ist ohne großen Aufwand zu erreichen. Mein LG war bei ihm selber auch schon und hält von diesem Arzt und seiner Kompetenz garnichts!

Für uns ist er nicht gerade Vertrauenswürdig, da er das Kind ja auch schon seit längerer Zeit kennt.
Als die Mutter bei ihm war, wegen der Bettnäßerei, da hat er auch erst angefangen mit Nasentropfen "rumzudoktern", anstatt die Mutter gleich zum Urologen zu überweisen, um da erst mal abklären zu lassen, ob das ganze körperlicher- oder psychischer Natur ist.

Aber dennoch haben mich Eure Antworten auf die Idee gebracht, nachdem ja mein LG nachher eh mit dem Psychologen telefoniert, da mal genauer nachzufragen.

Ich habe im übrigen gerade schon wieder eine Stinkwut auf die Mutter, denn anstatt den Feierabend zu genießen, müssen wir mal wieder Detektiv spielen, weil sie nicht willens ist uns zu informieren. :nudelholz

Aber das hat ja bald ein Ende, wie auch immer! :whatever
 

sandra

Aktives Mitglied
ja wir sind auch bei einem Kinderarzt der sich schon seit über 20 Jahren mit ADHS beschäftigt, ist auch bei uns sehr berühmt. Macht auch öfters Infoabende bei uns in der Gegend, und hat auch schon einiges veröffentlicht, aber in seiner Berufsbezeichnung findest du kein ADS er ist Kinder und Jugendarzt.

lg
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Ich würde auch mit "nein" antworten. Unser Sohn wird von einem Kinderarzt betreut, der ständig Lehrgänge besucht, immer auf dem neusten Stand ist, der sich viel Mühe bei der Diagnose gibt (hat 3 Jahre gedauert!) und ebenso viel Mühe bei der weiteren Betreuung.... Allerdings hat er nicht die Diagnose gestellt, sondern mich an Spezialisten überwiesen, die auch in ihren Bericht geschrieben haben, daß er evtl. Medis braucht...

Das erwarte ich von einem Allgemeinarzt nicht...
 

ErichW

Neues Mitglied
Original von Sannyshadow
Sandra, wir sind bei einem Kinderarzt,Facharzt für ADHS

Seit wann gibt es Fachärzte für ADHS, nur mal neugierig frag?

Wenn ich mich in meiner Region so umsehe, dann sind unter den Ärzten, zu denen man Leute mit und ohne Kinder wegen ADHS guten Gewissens hinschicken kann, leider sehr wenig Fachärzte der eigentlich zuständigen Richtungen, sondern es sind meist Haus- und Kinderärzte, die sich für dieses Problem interessieren und die sich entsprechend fortgebildet haben.

FG Erich Witte
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
:schiel unser Kinderarzt ist auch ADS-Spezialist, und wir wußten es nicht bis zur Diagnose. Aber ich denke, es ist ein Einzelfall. Die meisten geben es bekannt, wenn sie Erfahrungen damit haben.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Wir waren zum Austesten in der KJP Tübingen. Wurden dort sehr gut informiert.
Die Weiterbehandlung ist jetzt bei unserer Kinderärztin bei der wir uns sehr gut aufgehoben fühle. Wenns bei uns nicht so klappt und sie kommt nicht weiter holt sie sich Informationen. Und das ist das was ich wichtig finde. Was bringt mir ein Arzt der sich ADS-Spezialist nennt und nach einer eingefahrenen Methode behandelt. Unser Sohn ist einzigartig und so sollte auch seine Behandlung sein.
Ich finde wenn sich ein Arzt bemüht und mit anderen Therapeuten zusammenarbeitet muß er sich nicht unbedingt ADS-Spezialist nennen um ADS/H gut zu behandeln.

LG :bye:Cordu
 

Nessaja

Mitglied
Also:

Das Telefonat mit dem Psychologen wo er in der Klinik war, ist erledigt.

Es ist wie es von der Kidsmutter in dem Anwaltschreiben steht nicht nur "wahrscheinlich ADS", sondern es ist Fakt, dass es ADS ist.
Das wurde da schon festgestellt.
Ist nur erstaunlich, dass das bis zur KM noch nicht durchgedrungen ist!

Die Ritalingabe wird von einem Psycholgen in der HPT überwacht und bei dem Hausarzt werden dann die nötigen Blutuntersuchen vorgenommen.

Wir nehmen mal an, dass in der HPT auch eine "Maßnahme", wegen dem LRS und dem ADS laufen.

Dabei wäre es doch so einfach gewesen, wenn uns das die KM einfach mit geteilt hätte.
 
F

Flitzekritzel

Guest
Die Ritalingabe wird von einem Psycholgen in der HPT überwacht und bei dem Hausarzt werden dann die nötigen Blutuntersuchen vorgenommen.

Das ist eigentlich so üblich, wenn es sich um eine Klinik , oder o.g. handelt.


Flitze

;-)
 
U

ute heidorn

Guest
Es gibt definitiv keine Ärzte, die die Zusatzbezeichnung "AD(H)S" in irgendeiner Art und Weise führen dürfen, da dies keine von den Ärztekammern anerkannte Zusatzbezeichnung ist.

Alle Ärzte, die sich dafür interesieren, bilden sich selbst nach eigenem Ermessen fort. Hauptsächlich tun dies Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderpsychiater und Kinderpsychologen sowie Kinderpsychotherapeuten. Die entsprechendnen Fachrichtungen im Erwachsenenbereich haben manchmal Fortbildungen für Erwachsene absolviert die werden aber gar nicht so häufig angeboten. Es gibt auch Fachärzte für Allgemeinmedizin, die entsprechende Fortbildungen haben.

Im Rahmen des gelockerten Werbegesetzes für die Heilberufe weisen einige dieser Ärzte in Flyern o.ä. in der praxis auf diese Fortbildungen hin.
Interessierte Kinder-und Jugendärzte behandeln oft auch Erwachsene mit (Angehörige ihrer Patienten), da dies in den Fortbildungen mit angeboten wird.
Etlich dieser Ärzte sind in der Arbeitsgemeinschaft AD(H)S der Kinder- und Jugendärzte organisiert.

Einen guten Arzt findet man eigentlich durch Fragen: An betroffene Eltern in Selbsthilkfegruppen, an den Arzt selbst, in Internetforen etc.
Die Dichte der guten Ärzte und Therapeuten ist nicht so sehr hoch, dafür muss man auch mal längere Wege in Kauf nehmen. dafür spart man den Kindern dann eine Menge Frust und sich selbst auch.

Gruß von Ute
 
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