@ Chayenne:
Danke, Danke. ;D
@ Susal:
Ich hab jetzt einen etwas klareren Kopf.
Bin aber trotzdem am schwanken wenn es um die Trotzphase geht.
Das, was Du da erzählst erinnert mich auch an mein Töchterchen.
Als ich sie damals kennen lernte (sie war da gerade etwas über ein Jahr alt) und sie noch bei ihrer Mutter lebte was sie immer sehr ruhig und hörte ganz toll auf das, was man ihr sagte.
Sie war auch immer sehr hilfsbereit. Wollte immer mithelfen. Das steigerte sich sogar mit der Zeit.
Phasenweise hat sie auch die Schuhe von Papa aus den Flur geholt wenn wir raus wollten.
Und in der Küche müssen wir sie auch ab und an bremsen, weil sie alles machen möchte. Damit meine ich wirklich alles.
Das war auch schon bei ihr mit zwei Jahren.
Als sie dann kurz nach ihrem zweiten Geburtstag ganz zu uns kam war sie erstmal sehr ruhig.
Bei ihr spielte natürlich noch mit, dass ihre Mama gestorben war und sie leider noch ein paar Wochen im Heim verbringen musste, bis auch geklärt war wohin die anderen Geschwister kamen.
Was natürlich verarbeitet werden musste.
Nachdem sie sich bei uns eingewöhnt hatte (ging ziemlich schnell, da sie jedes WE bei uns gewesen ist und sie ihren geliebten Papa jetzt ganz für sich hatte) ging dann auch die Trotzphase los. So etwa auch in dem Alter wie die Tochter Deines Freundes.
Ich wußte damals noch nichts von dieser Phase und dachte, was sie schlimmes durchgemacht hätte oder was ich denn falsch gemacht hätte.
Entweder wurde sie bockig, hörte bewußt nicht auf das, was man ihr sagte oder schaltete auch einfach ab.
Es ist sehr schwierig ein Kind einschätzen zu können, wenn man es nur einmal die Woche oder sogar noch seltener sieht.
Ihr habt die Kleine jetzt das erste Mal nach vier Monaten gesehen und aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Kinder sich unheimlich schnell entwickeln können und man es vor allem dann extrem merkt, wenn man es eine Weile nicht gesehen hat.
Dass sie die Puppe auf den Kopf geschlagen hat muss nicht unbedingt was bedeuten.
Was war ich baff als ich von ca. einem Jahr mitbekam wie meine Tochter die Puppen behandelte. Wenn ich sie so behandelt hätte, hätte mein Freund mich sicherlich hochkant hier rausgeschmissen, mindestens.
Ich bin, obwohl es Puppen sind, regelrecht zusammen gezuckt als ich sie bei dieser Behandlung beobachtete.
Auf die Straße laufen:
Unsere Tochter fing damit auch kurz nach ihrem zweiten Geburtstag an.
Sie fand es sogar lustig und riß sich erst recht los um auf die Straße zuzurennen. Sie nahm es nicht ernst.
Da kann ich nur sagen: konsequent bleiben und ihr nicht unbedingt erklären, warum sie nicht darf sondern einfach sagen, dass sie es NICHT darf. Das ist für sie wesentlich verständlicher. Hab ich leider zu spät erfahren, als sie es dann endlich verstand. Lange Zeit später.
Leider hat sie deswegen von mir sogar was auf den Popo bekommen weil ich mich so erschreckt habe, dass sie einfach losrannte.
Alles aus dem Geschäft haben wollen:
Hey, was war ich von der Kleinen damals (als sie bei Mutter wohnte) erstaunt, dass sie noch nicht mal auf die Süßesfalle vorne an der Kasse reagierte.
Sie interessierte es damals noch nicht, wenn wir mit ihr einkaufen gingen.
Das änderte sich aber schlagartig als sie auch so ca. 2,5 Jahre alt war.
Oh, Terror ohne Ende. Ich will das und jenes und überhaupt und so und das ist meins, ich will aber, brüll, schrei, heul.
Einmal hat sie es schlauer, nämlich leiser, eingefädelt: Wir standen an der Kasse, ich drehte mich zu Tochter um, Tochter stand aber auf einmal nicht mehr bei uns sondern zwei Meter entfernt vor einem Regal, wo Schokoladensachen lagen und war gerade leise und still dabei eine Tafel Schokolade einfach auszupacken. *seufz*
Das ist jetzt ein kleiner Einblick bei meiner Tochter, die es damals auch nicht sehr leicht hatte und wohl ein paar Sachen durch die Mutter im argen lagen.
Aber andererseits ist meine Nichte (jetzt 4) auch kaum von der Entwicklung anders gewesen.
Sie war früher, auch so ca. bis zum 2. Lebensjahr, so lieb und putzelig und hörte gut und machte keinen "Blödsinn".
Sie hat sich inzwischen auch extrem gewandelt und bringt ihre Mutter manchmal regelrecht zur Verzweiflung.
Es ist sogar so, da beide Mädels fast ein Jahr Altersunterschied dazwischen haben, dass ich bei meiner Nichte viele Dinge, die ich bei meiner Tochter miterlebe, ein Jahr später beobachten kann.
Wodurch mir irgendwann klar wurde, dass vieles einfach ein Teil der Entwicklung ist.
Wie reagiert denn die Kleine, wenn ihr sie nach Mama fragt?
Wegen Trotzphase:
Diese kann auch unterschiedlich ausfallen.
Einige Kinder üben Machtkämpfe jeden Tag (wie meine) und andere reagieren so z. B. nur alle paar Wochen.
Trotzen heißt ja auch nicht unbedingt nur rumbrüllen und schreien, etc. sondern einfach nicht hören und ignorieren.
Ich finde es von Deinem Freund einfach klasse, dass er so für das Besuchsrecht kämpft und sich so viele Gedanken macht.
Und für Dich gilt natürlich das gleiche, ich weiß wie schwer es manchmal ist wenn man einen Freund hat, der schon ein Kind hat.
Deswegen für Dich: :respekt